Herakleia Pontike

archäologische Stätte in der Türkei
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. April 2006 um 16:15 Uhr durch Marcus Cyron (Diskussion | Beiträge) (Weblinks). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Herakleia Pontike, in lateinischer Namensform Heraclea Pontica (später Bender Ereğli oder Karadeniz Ereğli), ist eine antike Stadt an der Mündung des Kilijsu (Fluss Gülüc) in das Schwarze Meer (Pontos Euxeinos) in der heutigen Türkei.

Sie wurde als Kolonie Megaras ca. 560 v. Chr. gegründet, unterwarf bald die einheimische Mariandynoi und weitete ihre Macht über ein beträchtliches Territorium aus. Urspünglich war die Wirtschaft stark agrarisch geprägt, seit der Mitte des 5. Jahrhunderts v. Chr. war die Stadt eine wichtiger Partner im Schwarzmeerhandel; ihre wirtschaftliche Blüte erlebte sie im 3. Jahrhundert v. Chr. 188 v. Chr. wurde ein Freundschafts- und Bündnisvertrag mit Rom geschlossen, 72 v. Chr. wurde sie Teil des pontischen Reiches, seit 65/4 v. Chr. Teil der Provinz Bithynia et Pontus, ab 46/5 v. Chr. römische colonia.

Herakleia Pontike ist der Geburtsort von Herakleides Pontikos.

In späteren Zeiten wurde der Ort bekannt wegen seiner Kohleminen, aus denen Konstantinopel einen Großteil seiner Energieversorgung bezog.

Literatur

  • Wolfram Hoepfner: Herakleia Pontike – Ereğli. Eine baugeschichtliche Untersuchung. Böhlau, Wien 1966 (Tituli Asiae minoris, Ergänzungsbände, 1 = Forschungen an der Nordküste Kleinasiens, 2 = Denkschriften, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse, 89).
  • Lloyd Jonnes und Walter Ameling: The inscriptions of Heraclea Pontica. Habelt, Bonn 1994 (Inschriften griechischer Städte aus Kleinasien, Bd. 47), ISBN 3-7749-2647-6.
  • Sergei J. Saprykin: Heracleia Pontica and Tauric Chersonesus before Roman domination. VI–I centuries B.C. Hakkert, Amsterdam 1997, ISBN 90-256-1109-5.
  • Angela Bittner: Gesellschaft und Wirtschaft in Herakleia Pontike. Eine Polis zwischen Tyrannis und Selbstverwaltung. Habelt, Bonn 1998 (Asia-Minor-Studien, 30), ISBN 3-7749-2824-X.