Rotalgen | ||||||||
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![]() Batrachospermum moniliforme | ||||||||
Systematik | ||||||||
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Unterklassen | ||||||||
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Die Rotalgen (Rhodophyta) bilden ein eigenes Unterreich innerhalb des Reichs der Protisten. Sie gehören zu den Eukaryoten (Eucaryota) und kommen in der Mehrzahl in der Litoralzone des Meeres vor.
Die Küsten Australiens beherbergen eine vergleichsweise große Artenvielfalt. Einige wenige Arten finden sich auch im Süßwasser in Bächen, und manche einzelligen Rotalgen kommen im feuchten Erdreich vor. Die Mehrzahl der Rotalgen sind jedoch Mehrzeller.
Rotalgen sind autotrophe Organismen, die ihren Energiebedarf durch Photosynthese decken. Rotalgenzellen enthalten photosynthetisch aktive Chromatophoren, auch Rhodoplasten genannt, die Chlorophyll a aber nicht wie alle höheren Pflanzen Chlorophyll b enthalten. Allen Rotalgen gemeinsam ist das farb- und namengebende Phycoerytrin, das ein Hilfsstoff bei der Photosynthese ist, der Rotalgen besonders an kurzwelliges Licht anpasst. Da kurzwelliges Licht tiefer ins Wasser eindringt, können Rotalgen in tieferem Wasser (bis 200 m) als andere Pflanzen vorkommen.
Neben ihrer Photosynthese unterscheiden die Rotalgen sich auch von allen anderen Organismen durch ihre Florideenstärke, in denen sie ihre Nährstoffe speichern.
Eine weitere Besonderheit der Rotalgen ist ihre Fortpflanzung: Als einzige Organismengruppe haben Rotalgen drei Generationen im Lebenszyklus, nämlich den Gametophyt, den Karposporophyt, sowie den Tetrasporophyt.
Rotalgen werden vom Menschen genutzt: Sie liefern Agar (Agar-agar) für die experimentelle Biologie, und werden insbesondere in Asien direkt als Nahrungsmittel genutzt.
Rotalgen sind durch Fossilien seit dem Erdzeitalter des Ordovizium bekannt. Alle heutigen Rotalgen können in einer einzigen Klasse Rhodophyceae zusammengefasst werden. Es gibt insgesamt etwa 4000 Arten, die in die beiden Unterklassen der Florideen (Florideophycidae) und Bangiophycidae eingeteilt werden. Erstere ist wahrscheinlich eine natürliche Gruppe, zweitere vermutlich paraphyletisch, d. h. sie enthält nicht alle Nachkommen ihres letzten gemeinsamen Vorfahrens.