Concorde

ehemaliges Zweifachschall-Passagierflugzeug
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Startende Concorde, die sich auf den Beobachter zu bewegt

Startende Concorde

Die Concorde (von lat. concordia, Eintracht, Einigkeit) ist ein von der französischen und britischen Luftfahrtindustrie gemeinsam entwickeltes Überschall-Verkehrsflugzeug. Sie erreicht maximal Mach (Geschwindigkeit) 2,2. Sie wurde nach 15jähriger Entwicklungszeit 1976 in den Liniendienst gestellt, ein erster Prototyp flog 1969. Die Flugzeit über den Atlantik betrug ca. 3,5 Stunden, die Flughöhe lag bei 15 Kilometern nach dem Start und stieg danach sukzessive auf 18 km.

Aufgrund der hohen Betriebskosten erwiesen sich Überschall-Flugzeuge für die kommerzielle Luftfahrt als uninteressant. Das Interesse bei den meisten Fluggesellschaften war nur sehr gering, lediglich bei Air France und British Airways wurde die Concorde eingesetzt, auf den Routen Paris/London - New York allerdings erzielte sie vor der Katastrophe im Juli 2000 deutliche Gewinne in diesem Luxussegment. 1978 wurde der Bau der Concorde nach 20 Flugzeugen eingestellt.

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Zu Beginn ihrer Einsatzzeit flog die Concorde auch nach Rio de Janeiro oder Singapur, letztendlich blieb aber nur der Linienbetrieb zwischen Paris bzw. London und New York City übrig: Zum einen ist die Reichweite der Concorde mit rund 6000 Kilometern für längere Non-Stop-Flüge zu klein, zum anderen bekam die Maschine auf vielen Flughäfen keine Landegenehmigung, weil sie zu laut war.

Das Ende der Concorde nahte mit dem Absturz vom 25. Juli 2000: Beim Start in Paris wurde ein Reifen einer Air-France-Concorde von einem herumliegenden Metallteil zerfetzt, Gummibrocken rissen ein Loch in den linken Tragflächentank, der auslaufende Treibstoff entzündete sich, die linken Triebwerke fielen aus. Rund eine Minute nach dem Start stürzte die Maschine auf ein Hotel bei Paris. 113 Menschen kamen ums Leben (siehe auch Katastrophen der Luftfahrt).

Air France stellte daraufhin den Flugbetrieb der Concorde ein, die britische Flugaufsicht entzog der Concorde die Flugtauglichkeitsbescheinigung, die sie erst nach zahlreichen Konstruktionsänderungen wieder erlangte. Insbesondere entwickelten die Briten eine Verstärkung der Tanks aus Kevlar, während der französische Hersteller Michelin einen stabileren Reifen entwarf, der nun auch beim geplanten Airbus A380 zum Einsatz kommen soll. Durch die Veränderungen, die rund 100 Millionen Euro gekostet haben sollen, wurde die Concorde schwerer, was ihren Einsatz unwirtschaftlicher werden ließ.

Heckansicht einer startenden Concorde mit British-Airways-typischer rot-blauer Heckflügellackierung

Concorde der British Airways

Am 7. November 2001 wurde der Linienbetrieb zwischen Paris bzw. London und New York wieder aufgenommen. Aufgrund ausbleibender Passagiere und neuer Sicherheitsmängel erklärten Air France und British Airways jedoch am 10. April 2003, dass der Linienflugbetrieb mit der Concorde im Laufe des Jahres 2003 eingestellt wird. Der letzte Flug einer Air-France-Concorde fand am 24. Juni 2003 statt, British Airways beendete die Concorde-Flüge am 24. Oktober 2003.

Das Auto & Technikmuseum Sinsheim (www.technik-museum.de) hatte das Glück, eine der ausgemusterten Concordes für den symbolischen Preis von einem Euro von der Air France erstehen zu können. Damit ist Sinsheim weltweit der einzige Ort, an dem man sowohl die britisch-französische Concorde als auch die russische Tupolew Tu-144 besichtigen kann (beide können auch von innen besichtigt werden).

Weitere Museen mit einer Concorde

  • Airbus UK, Filton Bristol, UK
  • Manchester Airport, UK
  • Museum of Flight, nahe Edinburgh, UK
  • Heathrow Airport, UK
  • The Museum of Flight, Seattle, USA
  • The Intrepid Sea, Air and Space Museum, New York, USA
  • Grantley Adams Airport, Bridgetown, Barbados

Siehe auch: Liste von Flugzeugtypen