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Der i-Campus Schweinfurt ist ein Projekt zum Aufbau eines Internationalen Hochschulcampus der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt, die in Kurzform FHWS genannt wird (Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt). Das Projekt soll am Standort Schweinfurt aufgebaut werden, wurde 2013 begonnen und entstand in Folge der Konversion einer US-amerikanischen Kaserne zu zivilen Nutzungen. Baubeginn des neuen Campus soll 2017 sein. Erste englischsprachige Vorlesungen im kleineren Umfang begannen im Wintersemester 2014/15 im bestehenden Campus 1 der FHWS am Standort Schweinfurt. Im Endausbau soll der i-Campus 2.000 Plätze für ausländische Studenten und weitere hochschulnahe Einrichtungen umfassen.
Im weiteren Sinn bezeichnet i-Campus einen neuen Stadtteil, der identisch mit dem 28 ha großen Areal der Ledward Kaserne ist. Neben Hochschuleinrichtungen sollen hier auch eine neue Stadthalle entstehen sowie ein großer Park als Raum für längerfristige städtebauliche Entwicklungen.

Lage
Der 28 ha[1] große zukünftige Stadtteil liegt ca. 1,5 km nordwestlich der Innenstadt und 1,5 km nördlich des Mains, im Nordwestlichen Stadtteil an der Niederwerrner Straße. Diese ist eine 4 km lange Ausfallstraße (B 303) Richtung Bad Kissingen und führt direkt zu zwei Autobahnanschlussstellen an der A 71 und der A 7. Der i-Campus grenzt im Westen direkt ans Willy-Sachs-Stadion und liegt 500 nördlich des Campus 1 der Fachhochschule, der sich im benachbarten Musikerviertel befindet.
Zum i-Campus führt von der Innenstadt die Stadtbuslinie Mozartstraße. Vom 1,5 km (Luftlinie) südlich gelegenen Schweinfurter Hauptbahnhof führt seit 2016 eine direkte Stadtbuslinie zum Campus 1.
Stadtbild
Die Ledward-Kaserne bildet zusammen mit dem eigentlichen Nordwestlichen Stadtteil und dem unter Denkmalschutz stehendem Willy-Sachs-Stadion ein großes, komplett erhaltenes Bauensemble aus den 1930er Jahren, das sich rund 1,5 km an der Niederwerrner Straße entlang zieht. Es wurde 1936, einen Monat vor den Olympischen Spielen in Berlin, endgültig fertiggestellt und zeichnet sich durch klare Linienführungen und mittlerweile großem Baumbestand an den Alleen und im dem Stadion umgebenden Sportpark aus.
Die massiven Kasernenblocks, mit Schiefer-Walmdächern, reihen sich repräsentativ entlang der Niederwerrner Straße regelmäßig auf, in einer achsensymmetrischen Anlage, mit dem Fahnenappellplatz als Mittelpunkt. Auf Höhe der Ledward-Kaserne ist die Niederwerrner Straße als breite Allee mit vier Baumreihen angelegt. Die Kaserne wird intern von einem rechtwinkligen Straßennetz durchzogen, in dem die beiden parallelen Hauptachsen in der amerikanischen Namensgebung als ...Avenues und Querstraßen sowie kleinere Straßen als ...Roads oder ...Streets bezeichnet wurden.
Geschichte
Nach dem kompletten Abzug der US-Amerikanischen Streitkräfte aus Schweinfurt 2014 stand unter anderem die Ledward-Kaserne für die Stadtentwicklung als Konversionsfläche zur Verfügung. Die FHWS kam zur Überzeugung, dass angesichts der geburtenschwachen Jahrgänge eine internationalere Ausrichtung nötig sei. Fast gleichzeitig verkündeten die Amerikaner ihren Rückzug aus Schweinfurt. Im Januar 2013 trafen sich der Präsident der FHWS Professor Dr. Robert Grebner und Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé zu einem ersten Gespräch, bei dem Grebner die bereits weit gediehene Idee des i-Campus vorstellte.[2]
Später kamen Zweifel auf, ob die Hochschulerweiterung überhaupt ausgeführt wird. Bis am 18. April 2015 von Vertretern des Freistaates Bayern, der Regierung von Unterfranken, der Stadt Schweinfurt und der FHWS bekannt gegeben wurde, dass die Entscheidung für den i-Campus gefallen ist und Mittel bereit gestellt werden.[3]
Zuvor, im September 2014 waren bereits die ersten 60 Studenten aus aller Welt zu den Studiengängen in englischer Sprache Wirtschaftsingenieurwesen und Logistik gekommen, die zunächst in vorhandenen Räumlichkeiten im Campus 1 angeboten werden.[4] Im Oktober 2015 beschloss der Stadtrat einen städtebaulischen Architektenwettbewerb zur Umgestaltung des Areals der Ledward-Kaserne auszuloben.[5] Im Februar 2016 erhielt der gemeinsame Entwurf der Hamburger Architekten Wiking und Froh und des Berliner Landschaftsarchitekten Frank Kiessling den ersten Preis und wurde auch Grundlage für das Projekt. Das Geld für das erste i-Campus-Gebäude wurde vom Freistaat Bayern zugesagt. Baubeginn soll 2017 sein.[6] Da die Konversion der Militärflächen in Schweinfurt im Gegensatz zu anderen Städten sehr schnell voranschritt, wurde sie überregional unter Fachleuten als Turbokonversion bekannt.[7]
Hochschuleinrichtungen
i-Campus
Der i-Campus im engeren Sinn, die eigentliche Hochschule, soll im Endausbau 2.000 Plätze für ausländische Studenten bieten, mit den bilingualen (Englisch und Deutsch) Studiengängen Logistik, Wirtschaftsingenieurwesen und eventuell auch Maschinenbau und Informatik. Der i-Campus wird im der Innenstadt am nächsten gelegenen Bereich aufgebaut, in einem östlichen Band des Kasernengeländes, zwischen der Franz-Schubert-Straße und einer neuen Campusachse. Diese Achse läuft in Verlängerung zur Richard-Strauß-Straße. Letztere führt mittig auf das Haupt-Eingangsportal des bestehenden Campus 1, mit dem Auditorium maximum. Richard-Strauß-Straße und neue Campusachse bilden die Hochschulachse Schweinfurt.
An der Ecke Franz-Schubert-Straße/Niederwerrner Straße wird an Stelle dreier abzubrechender Kasernenblocks als erste Baumaßnahme ab 2017 das neue Hauptgebäude entstehen, mit Hörsälen, Seminar- und Laborräumen,[8] zu dem eine finanzielle Zusage des Freistaat Bayerns besteht (siehe Gechichte).
iFactory
Westlich neben dem i-Campus, jenseits der Campusachse, sieht der städtebauliche Entwurf eine Digitale Fabrik, die sogenannte iFactory vor.
- „Sie ist noch ein Gedankenexperiment, sieht Produktionsflächen und Büros, Labor- und Seminarräume für Studierende der Hochschule und für die Industrie vor. Eine Verschmelzung also von Industrie und FH, die am Standort des einzigen Maschinenbau-Studiengangs in Unterfranken naheliegt.“[9]
- „Die FHWS unterstütze und fördere die Wirtschaft der Stadt; mit dem Angebot einer iFactory könne sie mit der digitalen Produktion neben den bisherigen Schweinfurter Standbeinen der Industrie und Kultur einen weiteren wichtigen Impuls geben.“ (FHWS-Präsident Dr. Robert Grebner)[10]
Mensa
Im 500 m entfernten Campus 1 der Fachhochschule befindet sich eine Mensa. Bei Bedarf soll auf dem i-Campus eine zweite Mensa errichtet werden.
Studentenwohnheime
Vier Kasernenblocks am Fahnenappellplatz (Bild siehe Einleitung) an der Niederwerrner Straße werden zu Studentenwohnheimen umgebaut. Es handelt sich um die drei Blocks, die den Platz direkt umgeben und den westlich davon an der Niederwerrner Straße gelegenen Block.[7]
Carus Allee
Der erste Preis des städtebaulichen Wettbewerbs (siehe Geschichte) sah weder eine Durchgangs- noch eine Haupterschließungsstraße durch den 28 ha großen, neuen Stadtteil vor, der bisher als Kaserne über ein internes, rechtwinkliges Straßennetz verfügte. Dieser Nachteil wurde kurze Zeit später in den Planungen durch die neu eingeführte 2,9 ha umfassende und im Juli 2016 öffentlich vorgestellte Maßnahme Carus Allee korrigiert.[7] Die Straße soll mitten durch das Areal entlang der Trasse der Marne Avenue als Ost-West-Achse führen und die nord-südlich verlaufende Hochschulachse Schweinfurt (siehe i-Campus), die innerhalb des Kasernenareals als Fußgängerbereich geplant wird, kreuzen. Carl Gustav Carus war ein Präsident der in Schweinfurt gegründeten Leopoldina, der heutigen Nationalen Akademie der Wissenschaften.
Im Rahmen des Bundesprogramms Nationale Projekte des Städtebaus wurde 2016 als eines von 17 Projekten das Projekt Carus Allee ausgewählt und mit 4 Millionen Euro gefördert. Es war eines von drei Projekten, die die maximale Punktzahl im Auswahlverfahren erhielten, da die Carus-Allee als Hauptverbindungsachse die Grundlage bildet, für den geplanten internationalen Wissenschaftsstandort, mit Studieren, Wohnen und Grünflächen zur Freizeitgestaltung.[11] Der i-Campus „soll kein isoliertes Quartier sein, sondern ein Bestandteil der Stadt Schweinfurt“ (Oberbürgermeister Sebastian Remelé zur Carus Allee).[7] Die Förderung kam durch eine Initiative der Bundestagsabgeordneten Dr. Anja Weisgerber zustande.[12]
Stadthalle
Die derzeitige Stadthalle am nordwestlichem Rand der Innenstadt aus der frühen Nachkriegszeit entspricht heutigen Anforderungen nicht mehr. Deshalb soll in der Südwestecke der Kaserne, im Zuge der Konversion, mit i-Campus und damit verbundenen Aufbau eines neuen Stadtteils, eine neue, größere Stadthalle errichtet werden. Die städtebauliche Planung sieht direkt neben dem Willy-Sachs-Stadion, in der Ecke Niederwerrner Straße/Kasernenweg die neue Halle vor, umgeben von einem großem Parkplatz.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Wirtschaft in Mainfranken: Abzug der US-Army vom Standort Schweinfurt steht fest, Juli 2012, S. 34
- ↑ Schweinfurter Tagblatt: i-Campus: Das Trumpf-Ass in der Hand, 13. August 2013, S. 21
- ↑ Main Post, Online-Ausgabe: Fachhochschule in Schweinfurt wird international, 20. April 2015
- ↑ Schweinfurter Tagblatt: Die ersten Internationalen, 5. Februar 2015, S. 21
- ↑ Main Post, Online-Ausgabe: Wettbewerb für Ledward beschlossen, 28. Oktober 2015
- ↑ Schweinfurter Tagblatt: Leben und Lernen in Ledward, 25. Februar 2016, S. 25
- ↑ a b c d TV Touring Schweinfurt, 13. Juli 2016
- ↑ Schweinfurter. Bürgermagazin der Stadt Schweinfurt: Zweisprachig studieren, März 2013, S.19
- ↑ Schweinfurter Tagblatt: Leben und Lernen in Ledward, 25. Februar 2016, S. 25
- ↑ Wirtschaft in Mainfranken: Mit iCampus und iFactory neue Impulse setzen, Mai 2016, S. 9
- ↑ Main Post Online-Ausgabe: Vier Millionen für die Carus-Allee, 12. Juli 2016
- ↑ http://www.anja-weisgerber.de/aktuelles/aktuelles-detail/article/4-millionen-euro-bundesmittel-fuer-konversion-in-Schweinfurt.html