Jamno ist der polnische Name des Jamunder Sees, eines lagunenartigen Sees in der polnischen Woiwodschaft Westpommern, den eine Nehrung von der Ostsee trennt.
Jezioro Jamno deutsch Jamunder See | ||
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Geographische Lage | polnische Woiwodschaft Westpommern | |
Daten | ||
Koordinaten | 54° 16′ 24″ N, 16° 9′ 2″ O | |
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Tiefe unter Meeresspiegel | -0,1 m n.p.m. | |
Fläche | 22,4 km2 | |
Maximale Tiefe | 3,90 m |
Geographische Lage
Der Jamunder See liegt in Hinterpommern, etwa acht Kilometer nördlich von Köslin (Koszalin) im Nordosten des Powiat Koszaliński (Kösliner Distrikt). Südlich des Sees liegt das gleichnamige Dorf Jamno (Jamund).
Beschreibung
Der Jamunder See misst 22,4 km² und hat eine Tiefe von bis zu 3,90 Meter. Wasser erhält der See von diversen kleinen Bächen, die aus dem pommerschen Hinterland kommend in den See münden, unter ihnen der Nestbach (Unieść) und der aus Richtung Köslin zufließende Kösliner Mühlenbach (Dzierżecinka),[1] der vom Lüptower See (Jezioro Lubiatowskie) kommt und durch Köslin fließt. Der Wasserspiegel des Jamunder Sees ist durch Verdunstung und Versickerung etwa zehn Zentimeter niedriger als der der Ostsee, trotzdem findet ein – wenn auch geringer – Wasserabfluss durch einen gut 600 Meter langen Kanal in die Ostsee statt. Eine etwa zehn Kilometer lange und 500 bis 750 Meter breite Nehrung schließt den See von der Ostsee ab. Auf der Nehrung liegen die Orte Mielno (Großmöllen), Unieście (Nest), Czajcze (Deep) und Łazy (Laase).
Hauptbadeort am See ist Mielno (Groß Möllen) am westlichen Ufer.
Geschichte
1313 wurde der See „Stagnum Jamundense“ genannt, 1353 hieß er „Stagnum dictum Wusseken“, nach dem Bauern- und Kirchdorf Wussecken (heute polnisch: Osieki) am Ostufer. Durch das damals weitere Tief in der Nehrung fuhren Schiffe in den See, der so ein natürlicher Hafen der Stadt Köslin wurde. Der südlich anschließende Gollenberg (Góra Chełmska) war mit seinen 137 Metern Höhe das Seezeichen für den Hafen. Im 17. Jahrhundert versandete das Tief und schloss den See vom Meer ab.
Literatur
- Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. Teil II, Band 1, Stettin 1784, S. XLIX–L.
- Leopold von Zedlitz-Neukirch: Die Staatskräfte der Preußischen Monarchie. Band 1, Berlin 1828, S. 233.
- Johann Ernst Benno: Die Geschichte der Stadt Coeslin von ihrer Gründung bis auf gegenwärtige Zeit. Cöslin 1840, S. 192–194 und S. 303–311.
- Heinrich Berghaus: Ausführliche Beschreibung des Herogthums Pommern und des Fürstenthums Rüggen. Teil III, Band 1, Anklam 1867, S. 225–226.
- Johannes Hinz: Pommern. Wegweiser durch ein unvergessenes Land. Bechtermünz, Augsburg 1996, ISBN 3-86047-181-3.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. Teil II, Band 1, Stettin 1784, Seite L.