Nordsteimke

Stadtteil im Osten der Stadt Wolfsburg
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Nordsteimke ist ein historischer Stadtteil im Osten der Stadt Wolfsburg. Der Stadtteil gehört seit 1972 zu Wolfsburg und war bis dahin eine eigenständige Gemeinde. Nordsteimke hat zurzeit 2.321 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2004).

Politik

Politisch wird Nordsteimke durch den Ortsrat Barnstorf/Nordsteimke vertreten, der zusammen für die Stadtteile Barnstorf und Nordsteimke zuständig ist. Ortsbürgermeister ist Hermann Heinecke (CDU).

Geschichte

 
Merian-Kupferstich von Nordsteimke 1654

Bereits 1238 ist eine Urkunde ausgestellt worden, in dem der Ort als Steinbeke bezeichnet wird. 1332 ist der Name als Stembeke angegeben und in diesem Jahrhundert besaß ein Geschlecht von Steimke hier Lehnsgüter. Erst ab 1440 ist die Rede von Nordsteimke. Als adlige Gutsbesitzer im Ort trat schon 1303 die Familie von Mahrenholtz auf. Im 30-jährigen Krieg erbat Franz Julius von Mahrenholtz Hilfe von der Stadt Braunschweig wegen Plünderungen. Er konnte das Rittergut nicht halten, das dann an Frantz Julius von dem Knesebeck überging.

Im Ort wurde 1843 Heinrich Büssing, der Pionier des Lastwagen- und Omnibus-Baus und Begründer der späteren Büssing AG, geboren. Sein Geburtshaus ist die frühere Dorfschmiede, die 1988 zum Museum Heinrich Büssing-Haus umgestaltet worden ist. Dort erlernte er von seinem Vater das Schmiedehandwerk.



Geschlecht derer von der Schulenburg

 
Herrenhaus des Rittergutes von der Schulenburg

Seit 1846 ist das Nordsteimker Gut im Besitz der Grafen von der Schulenburg-Wolfsburg. Sie bezogen es nach Ende des Zweiten Weltkrieges, als sie von Schloss Neumühle bei Tangeln (damals Landkreis Salzwedel) vor der Roten Armee flüchteten.

Seither sind die Mitglieder der gräflichen Familie als Land- und Forstwirte tätig und betätigen sich als mittelständische Unternehmer. Grundstein für den Neubeginn nach dem Krieg war der aus der Enteignung verbliebene land- und forstwirtschaftliche Besitz im Raum Wolfsburg. Die Verwaltung der schulenburgischen Güter erfolgt heute vom Rittergut im Ort, wo eine Straße nach dem Geschlecht benannt ist. Das jetzige Familienoberhaupt (2005) ist Dr. Günzel Graf von der Schulenburg, der 1934 auf Schloss Wolfsburg zur Welt kam. Sein 1965 geborener Sohn, Diplom-Kaufmann Günther Graf von der Schulenburg, übernahm 1998 die Verantwortung für den land- und forstwirtschaftlichen Betrieb. Die Forstverwaltung bewirtschaftet insgesamt 5.300 ha Forstfläche in der Region Wolfsburg, der Altmark, Colbitz-Letzlinger Heide (Sachsen-Anhalt) sowie im Fläming (Brandenburg). Von Nordsteimke aus erzeugt der landwirtschaftliche Betrieb im Stadtgebiet und im benachbarten Landkreis Helmstedt auf ca. 600 ha Fläche Ackerfrüchte, wie Getreide, Raps und Zuckerrüben.

Sehenswürdigkeiten

  • Heinrich Büssing-Haus
  • Dolmengrab südlich des Ortes in der Nähe des heutigen Schulzentrums.
    Es wurde 1968 von einem Landwirt beim Pflügen seines Ackers entdeckt. 1969 erfolgte eine archäologische Ausgrabung der Fundstätte. Das Grab bestand aus sieben unteren Tragsteinen und einer Platte als Deckstein. Das Alter der vergleichsweise kleinen und schlichten Anlage ließ sich in die Jungsteinzeit etwa 3600 v. Chr. einordnen. Die Grabstätte ist im östlichen Niedersachsen eine seltene Form des Dolmens.
  • Wasserhochbehälter auf dem Windmühlenberg (126 m) mit gutem Ausblick.
    Der 1943 erbaute Hochbehälter mit 30.000 m² war seinerzeit neben einem Behälter in München der größte Trinkwasserbehälter in Europa. Heute speichert er getrennt Harzwasser und Trinkwasser aus dem Wasserwerk Westerbeck.

Kirchen

Ehrenbürger

Die Stadt Wolfsburg verlieh folgendem Bewohner Nordsteimkes das Ehrenbürgerrecht: