Das Schloss von Chantilly liegt in der gleichnamigen Stadt in Frankreich, ca. 50 Kilometer nordöstlich von Paris .

Das Schloss und der Park
Das Schloss von Chantilly ist vor allem durch seinen Park, seine Gemäldesammlung und sein Reitgestüt berühmt.
Das Schloss, dass sich auf einem älteren Vorgängerbau gründet, wurde ab 1560 für Anne de Montmorency errichtet und im Laufe der Jahrhunderte immer wieder umgebaut und verändert. Im 17. Jahrhundert wurde durch den berühmten Gartenkünstler André Le Nôtre der Schlosspark von 1670 bis 1688 erheblich erweitert, er gehört zu den bekanntesten Barockparks Frankreichs und vereint riesige Wasserbecken mit ebensogroßen Rasenflächen und weiten Sichtachsen bis zum Horizont. Ab 1775 wurde im Park, dessen Außenbereich während des 18. Jahrhunderts im Stil englischer Landschaftsgärten umgestaltet wurde, ein idealisiertes Bauerndorf errichtet, welches man dem Zeitgeschmack nach als bäuerliche Idylle gestaltete und das die Königin Marie-Antoinette zum Vorbild für ihr berühmtes Hameau im Park des Petit Trianon wählte.
Im 19. Jahrhundert gelangte das Schloss in den Besitz des Herzog von Aumale, der die Anlage dem Baustil der Epoche anpasste und das Schloss zum Teil historistisch umbauen ließ, wobei es seine heutige Gestalt erhielt.
1834 wurde die Pferderennbahn gegründet, die zusammen mit dem Gestüt internationalen Ruhm erlangte. Die Pferdeställe von 1719 gehören nicht nur zu den größten und prächtigsten Ställen der Welt, sondern sie bieten außerdem ein eindrucksvolles Bild von der Architektur des Ancien Regime. 1886 werden das Schloss, seine Parkanlagen und Nebengebäude dem Institut de France vererbt. Während des 1. Weltkriegs war das Schloss das Hauptquartier der Französischen Streitkräfte.
Das Schloss beherbergt mit dem "Musee Condé" eine der größten privaten Kunstsammlungen der Welt, sowie eine historische Bibliothek mit über 13.000 Bänden. Das Schloss und der Park sind für Besucher geöffnet.
Der ehemalige amerikansche Präsident Richard Nixon war dermaßen vom Schloss beeindruckt, dass er sich mit folgendem Zitat äußerte:
Warum nur hat man mir siebenmal Versailles, aber niemals Chantilly gezeigt?