Stadtgeschichte

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Stadtgeschichte und Genealogie

Die Stadtarchive mit ihrer oft reichhaltigen Überlieferung, z.B. den Bürgerbüchern, haben auch den Genealogen oft Stoff für beispielhafte Untersuchungen gegeben. Für das 16. Jahrhundert hat H. Kramm diese "Studien über die Oberschichten der mitteldeutschen Städte ... " (Köln: Böhlau 1981) zu einer eindrucksvollen Gesamtschau vereinigt. Genealogische Quellen und Verkartungen haben auch G. Wunder für die Sozialgeschichte der Reichsstadt Hall, T. Kohl für Trier, W. Schaub für die Sozialgenealogie Oldenburgs und H. Schultz für die Residenzstadt Berlin verwendet und sozialstatistisch ausgewertet. Ein beliebtes Forschungsthema sind immer wieder die gut belegten verwandtschaftlichen, wirtschaftlichen und finanziellen Verflechtungen der Ratsfamilien untereinander und ihr sozialer Aufstieg und Abstieg in Zusammenhang mit wirtschaftlichem Strukturwandel und Krisen.

Dagegen sind die proletarischen Schichten, die in den Städten wegen überhöhter Sterblichkeit und Ergänzung durch ständige Zuwanderung, personengeschichtlich schwer zu fassen sind, noch viel zu wenig erforscht.

=Literatur

  • Peter Csendes: Stadt und Proposographie: Zur Quellenmäßigen Erforschung von Personen und sozialen Gruppen in der Stadt des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit. Linz: Östereichischer Arbeitskreis für Stadtgeschichtsforschung 2002, ISBN 3-900387-26-5 (= Forschungen zur Geschichte der Städte und Märkte Österreichs 6).
  • Mark Häberlein und Wolfgang Reinhard: Augsburger Eliten des 16. Jahrhunderts: Prosopographie wirtschaftlicher und politischer Führungsgruppen 1500 - 1620. Berlin: Akademie-Verlag 1996, ISBN 3-05-002861-0 .