Co-Parenting (zusammengesetzt aus der lateinischen Vorsilbe co = zusammen und dem englischen Wort parenting = Elternschaft) bedeutet eine gemeinsame Elternschaft, bei der die Kooperation zwischen den Eltern im Vordergrund steht. Einer der wichtigsten Forscher auf dem Gebiet, Prof. Mark Feinberg von der Pennsylvania State University, formulierte vier grundlegende Komponenten des Co-Parenting:
1) Unterstützung vs. Unterwanderung der Elternrolle des anderen,
2) Übereinstimmung vs. Differenzen hinsichtlich der Kindererziehung,
3) Aufteilung von täglichen Aufgaben und Verantwortlichkeiten,
4) Konfliktmanagement und Koalitionsbildung.[1]
In der Regel wirken sowohl die leibliche Mutter als auch der leibliche Vater des Kindes aktiv an der Erziehung mit. Die Idee des Co-parenting ermöglicht auch eine Konzeptualisierung von Elternschaftsmodellen die neben dem üblichen Eheverständnis auf Patchworkfamilien, geschiedene Paare, Alleinerziehende mit Unterstützung durch Großeltern oder auch gleichgeschlechtliche Paare anwendbar wird. Die Forschungsergebnisse deuten auf eine Relevanz des tatsächlichen Co-parenting Verhaltens hinsichtlich der Entstehung von postnatalen Depressionen und hinsichtlich der Entwicklung der Kinder.[2] [3]
Die Konzepte des Co-parenting kristallisieren sich zum Beispiel bei geschiedenen Paaren in den Regelungen hinsichtlich des Sorgerechts. In einigen Modellen teilen sich Mann und Frau das Sorgerecht, in anderen Fällen übernimmt der Vater eine untergeordnete Rolle in der Erziehung, so dass das Sorgerecht von einer Dritten Person übernommen werden kann.
Das Familienmodell des Co-Parenting entstand in den 1960er Jahren in den USA und wird zunehmend auch in Europa antizipiert.
Weblinks
- Interview mit dem Zukunftsforscher Sven Gábor Jánszky
- TV-Beitrag der Deutschen Welle über die Co-Elternschaft
- Artikel in der Zeitung "Der Freitag": Echte Wunschkinder
- Artikel im "Focus": Abenteuer Baby, Eltern in aller Freundschaft
- Artikel im "Tagesspiegel" über die Elternschaft unter Homosexuellen
- Regenbogenfamilienzentrum des LSVD (Lesben und Schwulenverband Deutschland)
- ↑ Mark E. Feinberg: Coparenting and the Transition to Parenthood: A Framework for Prevention. In: Clinical child and family psychology review. Band 5, Nr. 3, 1. September 2002, ISSN 1096-4037, S. 173–195, PMID 12240706, PMC 3161510 (freier Volltext) – (nih.gov [abgerufen am 3. Juli 2016]).
- ↑ Mark E. Feinberg: Coparenting and the Transition to Parenthood: A Framework for Prevention. In: Clinical child and family psychology review. Band 5, Nr. 3, 1. September 2002, ISSN 1096-4037, S. 173–195, PMID 12240706, PMC 3161510 (freier Volltext) – (nih.gov [abgerufen am 3. Juli 2016]).
- ↑ Mark Feinberg, E. Mavis Hetherington: Differential parenting as a within-family variable. In: Journal of Family Psychology. Band 15, Nr. 1, 1. März 2001, ISSN 1939-1293, S. 22–37, doi:10.1037/0893-3200.15.1.22 (apa.org [abgerufen am 3. Juli 2016]).