Kurort

Prädikat für Orte, deren Boden, Wasser oder Klima für medizinische Therapie genutzt wird
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. April 2006 um 20:23 Uhr durch Dinah (Diskussion | Beiträge) (ergänzt, Abschnitt aus Kneipp-Medizin eingefügt, der dort nicht hingehört). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Als Kurort wird eine Ortschaft bezeichnet, der aufgrund ihrer besonderen Eignung für eine medizinische Therapie (zum Beispiel im Rahmen einer Kur) ein entsprechendes Prädikat verliehen worden ist. Kurorte, in denen Wasserkuren (Badekur oder Trinkkur) praktiziert werden, bezeichnet man auch als Badeorte.

Kurpark in Bad Ems

In Deutschland erfolgt die Anerkennung als Kurort im allgemeinen durch ein Kurortegesetz oder eine entsprechende Verordnung des jeweiligen Bundeslandes.

Die ersten Bade- oder Kurorte entstanden im 18. Jahrhundert in England für die Ober- und Mittelschicht. Beispiele aus dieser Zeit sind Bath, Brighton, Buxton und Harrogate. Ab dem 19. Jahrhundert übertrug sich diese Entwicklung auch auf das europäische Festland. Die Ostseebäder oder die böhmischen Kurorte Karlsbad und Marienbad entwickelten sich bald zum Treffpunkt der gehobenen Gesellschaft. In Russland entwickelten sich die Kurbäder im 19.Jh., berühmtes Beispiel ist Sotschi. In Japan wurden schon in frühester Zeit die heißen Quellen (Onsen) zum Baden benutzt, nach der Öffnung des Landes im 19. Jh. wurden in einigen Orten mit diesen Quellen nach westlichem Vorbild Kurorte eingerichtet, die heute beliebte Touristenziele sind, etwa Beppu.

In Deutschland werden von verschiedenen Institutionen die folgenden Prädikate vergeben:

Luftkurorte müssen separat aufgeführt werden, da dieses verbreitete Prädikat nicht die Präsenz von medizinischen Einrichtungen zur stationären Durchführung einer Kur erfordert.

In Erholungsorten findet üblicherweise kein Kurbetrieb statt. Daneben gibt es noch staatlich anerkannte Fremdenverkehrsgemeinden.

Kurortmedizin

Kurorte sind Kompetenzzentren sowohl im Bereich der ärztlichen als auch der therapeutischen Versorgung. So verfügen die Kurärzte zusätzlich zu der üblichen medizinischen Ausbildung über eingehende Kenntnisse der örtlichen Naturheilverfahren (ortstypische Heilmittel) und haben entsprechende Erfahrung mit diesen Anwendungen. Die Therapeuten sind in der Regel spezialisiert. So lassen sich bei den Kuraufenthalten meist größere Heilerfolge erzielen als am Wohnort. Zudem ist die kurörtliche Infrastruktur meist so angelegt, dass der Gast viel für seine Gesundheit tut.

Siehe auch: Liste der Kurorte in Deutschland, Liste bekannter Kurorte