Kurt Beck (* 5. Februar 1949 in Bad Bergzabern/Pfalz) ist ein deutscher Politiker (SPD) und seit 1994 Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz. Am 10. April 2006 übernahm er kommissarisch das Amt des SPD-Bundesvorsitzenden.


Leben und Beruf
Beck wurde als Sohn des Maurers Oskar Beck und dessen Frau Johanna geboren, die beide aus dem südpfälzischen Kapsweyer stammten. Er wuchs in Steinfeld (Südpfalz, Landkreis Südliche Weinstraße) auf.
Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte Beck von 1963 bis 1968 eine Ausbildung zum Elektromechaniker der Fachrichtung Elektronik. 1968/69 leistete er den Wehrdienst ab. Neben der Berufstätigkeit als Funkelektroniker beim Heeresinstandsetzungswerk in Bad Bergzabern besuchte er ab 1969 eine Abendschule, auf der er 1972 die Mittlere Reife erwarb. Von diesem Jahr an war er freigestellter Personalrats- und Bezirkspersonalratsvorsitzender.
Beck ist seit 1968 verheiratet und hat einen Sohn. Die Familie wohnt in Steinfeld.
Partei
Seit 1972 ist Beck Mitglied der SPD. Nach eigenem Bekunden wurde seine Beitrittsentscheidung durch das Parteiprogramm sowie durch Persönlichkeiten wie Willy Brandt und den damaligen rheinland-pfälzischen SPD-Vorsitzenden Wilhelm Dröscher beeinflusst.
Seit 1993 ist er Landesvorsitzender der SPD in Rheinland-Pfalz und seit 2003 auch stellvertretender Bundesvorsitzender der SPD.
Nach dem gesundheitsbedingten Rücktritt von Parteichef Platzeck am 10. April 2006 übernahm Kurt Beck als bisheriger stellvertretender Parteivorsitzender auch noch zusätzlich kommissarisch das Amt des Parteivorsitzenden. Das SPD-Präsidium schlug ihn gleichzeitig als Kandidaten für den ordentlichen Parteivorsitz vor. Die Wahl soll auf einem Sonderparteitag am 14. Mai 2006 erfolgen.
Abgeordneter
Von 1974 bis 1994 war Beck Mitglied des Kreistages Südliche Weinstraße.
Seit 1979 ist er als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises 49 (Südliche Weinstraße) Mitglied des rheinland-pfälzischen Landtags. Von 1982 bis 1985 war er sozialpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, von 1985 bis 1991 ihr Parlamentarischer Geschäftsführer, von 1991 bis 1994 ihr Vorsitzender.
Öffentliche Ämter
Von 1989 bis 1994 war Beck Ortsbürgermeister in seinem Wohnort Steinfeld.
Am 26. Oktober 1994 wurde Beck Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz, nachdem Rudolf Scharping, der in die Bundespolitik ging, ihn als seinen Nachfolger vorgeschlagen hatte. 1996, 2001 und 2006 wurde Beck aufgrund der Ergebnisse der Landtagswahl jeweils wiedergewählt.
Wie unter Scharping regierte Beck von 1994 bis 2006 in der Landesregierung von Rheinland-Pfalz mit einer Sozialliberalen Koalition. Nach den Ergebnissen der Landtagswahl von 2006 erzielte die SPD die absolute Mehrheit.Das Angebot Becks, die Koalition trotzdem fortzusetzen, lehnte die FDP ab.
2000/2001 war Beck turnusgemäß Bundesratspräsident.
Gesellschaftliche Ämter
Beck ist Mitglied im Kuratorium der Stiftung von Schüler Helfen Leben. Seit 1994 ist er Vorsitzender der Rundfunkkommission der Bundesländer, seit 1999 außerdem Vorsitzender des ZDF-Verwaltungsrates.
Auszeichnungen
- Großes Verdienstkreuz mit Stern
- 1997: Ehrenmeister des Pfälzischen Handwerks
- 2003: MUT – Preis für politisches Handeln zugunsten psychisch kranker Menschen der Irrsinnig Menschlich e. V. – Verein für Öffentlichkeitsarbeit in der Psychiatrie Leipzig (Dotierung: 1.500 €)
- 2003: 1. Fastnachtsorden „Wir sind nur ein Karnevalsverein“ des 1. FSV Mainz 05
- 2005: Mittelstandspreis der Union Mittelständischer Unternehmen (Dotierung: 2.500 €)
Zitate
- „Es gibt hier nur eine Antwort, und die ist der Atomausstieg. Ein bisschen Schwangerschaft gibt es in dieser Frage nicht.“ (in: Financial Times Deutschland, 14. Februar 2006)
Siehe auch
Landesregierung von Rheinland-Pfalz | Rheinland-Pfälzischer Landtag | Deutschhaus Mainz
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Beck, Kurt |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (SPD) |
GEBURTSDATUM | 5. Februar 1949 |
GEBURTSORT | Bad Bergzabern, Deutschland |