Fachwerkhaus
Fachwerk ist eine gewichtsparende Stabkonstruktion, die vor allem bei der Konstruktion von Häusern, Brücken, Türmen und im Flugzeugbau eingesetzt wird. Als Baustoff wird Holz oder Metall eingesetzt.
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Beim Hausbau werden die Wände durch ein Gerüst aus Holz gebildet, dessen Zwischenräume (Gefache) ein Holzgeflecht mit Lehmbewurf ausfüllt. Man unterscheidet dabei zwischen dem mittel- und oberdeutschen Firstsäulenbau sowie dem niederdeutschen Zweiständerbau.
![]() Kassel, Harleshausen, Ahnatalstrasse, Fachwerkhaus mit massivem Erdgeschoß 2.H. 16.Jh., von NW (2003-12-24). Aus der Altstadt 1901 hierher übertragen. |
Vom 15. bis 18. Jahrhundert war diese Bauart in den Städten weitverbreitet: Der Lehm ließ sich einfach und kostengünstig vor Ort herstellen, auch Holz war meist eher verfügbar als geeignete Steine. Repräsentativen Aufwand konnte man z.B. bei geschnitzten Ständern, Knaggen und Schwellen betreiben. Mithilfe der Dendrochronologie konnte man in Deutschland auch einige Häuser bzw. Teile von Häusern aus dem 14. und sogar dem 13. Jh. nachweisen (z.B. in Göttingen).
Durch Stadtmauern begrenzter Raum und leichte Entzündbarkeit der Materialien des Fachwerks führte aber zu einer hohen Brandgefahr in den Städten. So wurde die Fachwerkbauweise im Zuge zunehmender Popularität einer geschlossenen Bebauung mit Brandschutzmauern durch die Massivbauweise abgelöst.
Die Fachwerkbauweise wird heute wieder bei Fertighäusern benutzt, allerdings werden die Gefache heute meist mit Ziegeln aufgefüllt. Eine Weiterentwicklung ist die Holztafelbauweise.
Fachwerkhäuser sind sehr zeitbeständig. Auch können sie abgebaut und wiederaufgebaut werden.
Literatur
- Herbert Nicke, Bergisches Fachwerk. Ein Streifzug durch Architektur und Geschichte des rechtsrheinischen Fachwerkbaus, Martina Galunder-Verlag: Wiehl 1996, ISBN 3-931251-10-1
Weblinks
Siehe auch: Egerländer Fachwerkhaus, Hessenpark, Wilder Mann, Hessenmann, Deutsche Fachwerkstraße