Jensen Motors war ein Automobilhersteller aus West Bromwich in Großbritannien, der in der Zeit von 1935 bis 1976 existierte.
1935 übernahmen die Brüder Richard und Alan Jensen die Firma W.J. Smiths & Sons ihres verstorbenen Arbeitgebers und benannten sie in Jensen Motors um. Das erste Fahrzeug, das sie bauten, nannten sie White Lady – es existiert noch immer.
In den Jahren bis zum Zweiten Weltkrieg bauten sie eine geringe Anzahl an Fahrzeugen und eine Reihe Karosserien für Lkw und Busse, bis die Produktion kriegsbedingt zum Erliegen kam.
1946 entstand der Jensen PW, von dem aber aufgrund des Rohstoffmangels nach dem Krieg nur wenige Exemplare gebaut wurden. Ein moderneres Coupé folgte 1950, das Jensen Interceptor genannt wurde. Es wurde bis 1958 gebaut.

1955 startete mit dem Jensen 541 ein revolutionäres Konzept: Das Auto hatte eine Karosserie aus Fiberglas, ein Werkstoff, der wesentlich leichter als Stahl ist und daher dem Auto ein relativ geringes Gewicht verlieh. Ebenso innovativ waren die aus dem Motorsport abgeleiteten Scheibenbremsen, die ab 1956 eingebaut wurden und zur damaligen Zeit bei Serienfahrzeugen praktisch noch unbekannt waren.
1962 wurde der 541 durch den Jensen CV8 ersetzt, der anstatt des bisherigen Reihen-6-Zylinder von Austin mit einen 6-Liter V8 von Chrysler motorisiert war. Das vergleichsweise leichte Auto wurde durch den mächtigen Motor zum schnellsten 4-Sitzer seiner Zeit, was allerdings nicht darüber hinwegtrösten konnte, dass das Design mit der wirklich geglückten Optik des 541 nicht mithalten konnte.

1966 wurde der CV8 durch ein Modell ersetzt, das neuerlich Jensen Interceptor hieß. Das Design kam von der italienischen Firma Touring, die Karosserien, die jetzt wieder aus Stahl waren, wurden anfänglich ebenfalls in Italien, bei Vignale, später bei Jensen selbst gefertigt. Als Motor diente derselbe Chrysler-Motor, wie im CV8.
Gegen Ende der 1960er ging das Geschäft zusehends schlechter. Aus diesem Grund wurden von einem weiteren Modell, dem Jensen FF, das ebenfalls ab 1966 hergestellt wurde, nur noch wenige Exemplare gebaut. Das Auto war technisch eine Sensation: Es war das erste Fahrzeug mit serienmäßigem Allradantrieb von Ferguson Research – das FF stand für Ferguson Formula – und obendrein der erste in Serie produzierte Pkw der Welt mit diesem Antriebskonzept. Ebenso eine Premiere war das erste serienmäßige ABS von Dunlop. Die technische Revolution brachte der Firma Jensen jedoch keinen Aufschwung und 1971 wurde die Produktion des FF wieder eingestellt.
Von 1972 bis 1976 wurde der Jensen Healey produziert und 1976 liquidierte man die Firma aufgrund finanzieller Schwierigkeiten endgültig.