Kolmar ist eine Stadt mit rund 70.000 Einwohnern im oberen Elsaß (französ. Alsace), der seit im 19. Jahrhundert zweimal (?) zwischen Deutschland und Frankreichwechselte. Ihr französischer Name ist Colmar.
Sie ist Hauptstadt des Departements Haut-Rhin (Oberrhein) und liegt in einer relativ flachen Landschaft an der Lauch, etwa 20 km östlich des Rheins. Sie stellt - ähnlich wie Freiburg im Breisgau - fast die Mitte zwischen Basel und Straßburg dar (60 km bzw. 65 km Distanz). Kolmar besitzt eine leistungsfähige Textilindustrie. Im Martins-Münster finden sich zahlreiche Kunstschätze, unter anderem der Isenheimer Altar von Grünewald und die Madonna Maria im Rosenhag von ... Schongauer.
Im 14. und 15. Jahrhundert bestand in Kolmar - so wie in anderen Städten um den Oberrhein - eine bekannte Schule der Meistersinger.
Die Kolmarer Liederhandschrift enthält von verschiedenen Künstlern des Minnegesangs etwa 900 Liedertexte und 105 Melodien. Sie entstand um 1480 in Mainz; eines der wenigen Exemplare wurde von der Meistersingerschule von Kolmar beschafft, verschwand aber in den Wirren eines Bürgerkriegs. Im 19. Jahrhundert tauchte sie in einem Baseler Antiquariat auf und wurde von einem Münchener Museum erworben.
Siehe auch: Frankreich, Baden-Württemberg, deutsch-französischer Krieg, Alemannen, Banater Schwaben, Elsässer.