Retusche

nachträgliche Veränderung eines Fotos
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Retusche (franz. Nachbesserung) ist die nachträgliche Verbesserung bzw. Veränderung einer Oberfläche oder eines Fotos (oft in Handarbeit) bzw. einer Computergrafik. Verwendet wird dieser Begriff in der Fotografie,der digitalen Bildbearbeitung, der Optik, der Restaurierung und der Fertigung hochpräziser mechanischer Teile.

Fotografie

In der Fotografie meint man mit Retusche verschiedene Verfahren, um Bilder nachträglich zu verändern.

  • Schabretusche
    Mit Hilfe von Skalpellen wird die Silberschicht oder Farbschicht eines analogen Bildes entfernt um dunkle Stellen im Positiv zu beseitigen. Anschließend wird die entstehende Fläche mit Eiweißlasurfarben und Marderhaarpinsel ausgefleckt.
  • Ausfleckretusche
    Staub und Kratzer auf Fotonegativen werden bei der Erstellung eines Abzuges im Positiv abgebildet. Mit Eiweißlasurfarben und Marderhaarpinsel lassen sich diese Fehler unauffällig retuschieren.
  • Motivretusche
    Die Motivretusche ist ein Verfahren um störende Bildelemente durch etwas anderes zu ersetzen. Man kann auf diese Weise unauffällig Menschen aus einem Foto verschwinden lassen oder einem Flugzeug eine andere Lackierung geben was wesentlich preisgünstiger ist als die Maschine umzulackieren. Bilder werden ineinander kopiert, maskiert oder man setzt Mehrfachbelichtungen ein.

Bildbearbeitung

  • Digitale Retusche
    Die traditionellen Verfahren werden zunehmend durch die digitale Bildbearbeitung, also durch Arbeitsvorgänge am Computer, ersetzt. Dem Wahrheitsgehalt eines Bildes sollte man also grundsätzlich sehr kritisch gegenüber stehen.
     
    Digitale Retusche: Störende Bildteile wurden entfernt.













Philatelie

 
Noch nicht retuschierte Aufdrücke in der ersten Zeile (2. Marke: kurzes r, 3. Marke kurzes t) sowie retuschierte Aufdrücke in der zweiten Zeile (2. Marke retuschiert, 3. Marke bei der Retuschierung übersehen).

In der Philatelie versteht man unter Retusche das Nachgravieren oder Ausbesserns eines Fehlers auf der Druckplatte oder einzelner Klischees. Durch diese Überarbeitung kann man aber nicht nur Gravurfehler beseitigen sondern auch eine bessere Druckwirkung erzielen. Abnützungserscheinungen und Druckschäden werden ebenfalls so beseitigt.

Durch Nachgravierungen bzw. Retuschen werden so neue Bogentypen geschaffen. Diese sind besonders für Spezialsammler interessant. Neue Plattenfehler können ebenfalls beim Retuschieren geschehen.

Der Retuscheur der Druckplatten ist im Allgemeinen der Stecher der Briefmarke. Die Retuschen werden manuell vorgenommen.