Rebsorte

Sorte der Edlen Weinrebe, aus deren Früchten Wein gewonnen wird
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Die Pflanze, aus deren Früchten Wein gewonnen wird, ist die Weinrebe. Sie liegt, wie die meisten Nutzpflanzen, in unterschiedlichen Sorten vor. Bei der Weinrebe bezeichnet man diese Variabilität als Rebsorte. Die Rebsorte ist – neben der durch Anbau bestimmten Lage und dem Boden – einer der Bausteine, die den Geschmack und Charakter eines Weines bestimmen.

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Gutedel-Weintrauben

Die Ampelografie ist die Wissenschaft von den Rebsorten, die sich früher auf die detaillierte Beschreibung der einzelnen Sorten beschränken musste. Seit Methoden der DNA-Analyse zur Verfügung stehen, konnten in den letzten Jahren viele Verwandtschaftsbeziehungen von Sorten untereinander aufgeklärt werden.

Geschichte

Durch Züchtung aus wilden Weinsorten sind seit etwa 5000 v. Chr. schätzungsweise 8.000 bis 10.000 Rebsorten entstanden. Lange Zeit glaubte man, dass die ältesten Rebkulturen vermutlich im Ägypten des 4. Jahrhundert v. Chr. kultiviert wurden. Es spricht aber vieles dafür, dass Trauben zuerst im Bereich der heutigen Länder Armenien und Georgien genutzt und gepflegt wurden. In Griechenland wurden die ersten Rebstöcke ein paar hundert Jahre später angebaut. Von dort aus breiteten sie sich mit den Römern in Sizilien, Süditalien, Spanien, Südfrankreich und Portugal aus. Auch nach Österreich, Deutschland und in die Schweiz brachten Römer die Weinkultur. Mit dem Ende des Römischen Reiches wurde auch der Weinbau nicht im selben Maße weiter betrieben. Erst durch die christlichen Klöster im 12. und 13. Jahrhundert wurde Wein wieder stärker angebaut und die Züchtung der Rebsorten sowie die Kellertechnik erweitert. Besonders die Engländer waren in den folgenden Jahrhunderten die größten Weinimporteure und "erfanden" in vielen südlichen Regionen die gespriteten Weine, um sie länger lagerfähig und damit nach England transportierbar zu machen.

Kolumbus führte europäische Rebsorten und den Weinbau in Mittel- und Südamerika ein. Im 16. bis 18. Jahrhundert weitete sich der Weinhandel aus, Transportwege wurden ausgebaut und die Nachfrage in den wachsenden Städten stieg. Zur bisher größten Krise im Weinbau kam es um 1860, als durch die aus Amerika eingeschleppte Reblaus, einen Wurzelschädling, fast der gesamte europäische Rebbestand in nur wenigen Jahren vernichtet wurde. So kommt es, dass heute alle europäischen Rebsorten fast ausnahmslos auf amerikanischen Unterlagen aufgepfropft werden, die sich als resistent gegen den Schädling erwiesen haben (siehe Veredelung). In Deutschland gibt es beispielsweise an der Mosel noch einige wurzelechte Weinberge, die nicht aufgepfropft sind. Dementsprechend gibt es nur wenige Rebsorten, die wirklich als autochthon bezeichnet werden können. Die älteste bekannte Rebsorte ist der Gutedel, der bereits vor etwa 5.000 Jahren kultiviert wurde.

Von den 8.000 bis 10.000 Rebsorten sind etwa 2.500 durch die jeweiligen Gesetze in den unterschiedlichen Ländern für die Weinproduktion zugelassen. Viele werden heute nur noch selten angebaut und nur wenige hundert Rebsorten sind von Bedeutung, noch weniger von überregionaler Bedeutung. Einige Sorten eignen sich nicht besonders für den Weinbau, sondern werden als Tafeltrauben kultiviert. Wieder andere sind besonders geeignet, um sie zu Rosinen zu trocknen.

Bekannte Rebsorten

Man unterscheidet zwischen Rotweinsorten und Weißweinsorten sowie Kelter- und Tafeltrauben.

rote Rebsorten weiße Rebsorten

Züchtungs- und Forschungsinstitute

Literatur

  • Jancis Robinson: Reben, Trauben, Weine. Hallwag, Bern und Stuttgart 1987, ISBN 3-444-10333-6
  • Hans Ambrosi, Erika Dettweiler-Münch, Ernst H. Rühl: Farbatlas Rebsorten. 2. Auflage. Ulmer Verlag 1998, ISBN 3800157195
  • Walter Hillebrand, Heinz Lott, Franz Pfaff: Taschenbuch der Rebsorten. 13. veränderte Auflage. Fraund, Mainz 2002, ISBN 392115653X
Wiktionary: Rebsorte – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen