Auerbach ist eine Gemeinde im Landkreis Stollberg in Sachsen (Deutschland).
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Sachsen |
Regierungsbezirk: | Chemnitz |
Landkreis: | Stollberg |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 534 m ü. NN |
Fläche: | 8,26 km² |
Einwohner: | 3.023 (30. April 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 366 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 09392 |
Vorwahl: | 03721 |
Kfz-Kennzeichen: | STL |
Gemeindeschlüssel: | 14 1 88 020 |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Hauptstraße 83 09392 Auerbach/Erz. |
Website: | www.auerbach-erzgebirge.de |
Bürgermeister: | Andreas Drechsel |
Geografie
Die Gemeinde liegt im Erzgebirge, ca. 20 km südlich von Chemnitz Und grenzt im Nordwesten direkt an die Gemeinde Gornsdorf (unterer Ortsteil auf 471,6 m ü. NN) und im Südosten an das Gebiet der Stadt Thum im Landkreis Annaberg (oberer Ortsteil auf 642,6 m ü. NN).
Auerbach war eines der Zentren der Strumpfindustrie im 20. Jahrhundert, deren Anfänge bis ins frühe 19. Jahrhundert zurück reichen.
Geschichte
Erstmals wurde der Ort im Jahr 1447 im Kurfürstlich Sächsischen Kanzleiregister genannt. Darin wird Auerbach als Amtsdorf von Stollberg, unter dem Namen "Vrbach", bezeichnet. Auerbach entstand im Zuge der Ostkolonisation im 12. und 13. Jahrhundert. Der Ort liegt im Gebiet des ehemaligen Miriquidi. Die noch heute erkennbare Form des Waldhufendorfes zeigt, das es zu dieser Zeit ein fest vorgegebenes Schema der Fluraufteilung gab.
Das Auenland links und rechts des Dorfbaches blieb aber von der Hufenaufteilung ausgeschlossen. Der sogenannte Dorfanger diente als gemeinschaftliches Weideland für Kleinvieh.
Erst allmählich wurde der Dorfanger von der Gemeinde an Häusler verpachtet bzw. verkauft. Viehwege bzw. Viehtrifte, auf denen das Großvieh von Gemeindehirten in die gemeindeeigenen Waldhuten oder Waldweiden getrieben wurden, wurden später verkauft oder verpachtet, oftmals dienten sie auch als öffentliche Straßen des 19. Jahrhunderts.
Auerbach war schon um das Jahr 1500 kein reines Bauerndorf. Für das Jahr 1552 sind 29 Bezitzer von Höfen und eine ungewöhnlich hohe Anzahl von 54 Inwohnern angegeben. Die 54 stellt aber nicht die Einwohnerzahl, sondern die Zahl der gewerblich Selbständigen Personen ohne Grundbesitz dar. Dies können zum Beispiel Bergleute, Köhler, Waldarbeiter, Harzer oder Sägemüller sein. Daraufhin ist eine Gesamteinwohnerzahl von mehreren hundert Personen denkbar. Für das Jahr 1605 wird eine Einwohnerzahl von 300 angegeben.
Einige Geschichtliche Daten
- 1576 Erster evangelischer Pfarrer für Hormersdorf und Auerbach
- 1582 Ausbruch der Pest
- 1588 Brau- und Brennrecht für den Besitzer des Lehngerichts
- 1598 und 1625 erneuter Ausbruch der Pest
- 1643 Plünderung der Kirche durch schwedische Truppen
- 1711 Ausbruch der Blattern
- 1712 Ruhrepidemie
- 4. Juni 1747 Einweihung der erneuerten Kirche
- 1772 Hungersnot
- 1799 Ausbruch des Scharlachfiebers
- 1800 Masernepidemie
- 1813 Truppen der Völkerschlacht bei Leipzig passieren das Dorf
- 1834 Gründung der Firma Gotthilf Kurth
- 1862 Hungersnot
- 27. Dezember 1910 Anschluß an das Stromnetz
- 1911 fertigstellung der Bahnlinie Meinersdorf-Thum
- 9. September 1925 Anschluß an das Gasnetz
- 1925 Inbetriebnahme der erster zentralen Wasserleitung
- 14./15. Februar 1945 Bombardierung Auerbachs
- 28. September 1974 Letzte Fahrt der Bahn im Personenverkehr
Geschichte der Strumpfindustrie des Ortes
In Auerbach wurde um das Jahr 1759 mit der Herstellung von Strumpfwaren auf hölzernen Handkulierstühlen begonnen. Die Produktion erfolgte bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts in Häusern bzw. Stuben der Strumpfwirker. 1799 wurde die Strumpfindustrie durch den am 30. April 1779 geborenen Christian Gottlieb Kurth in Auerbach eingeführt. Er gründete 1834 die erste Strumpffirma in Auerbach. In der Zeit zwischen 1860 und 1900 entstanden bereits 7 Strumpfbetriebe mit Fabrikgebauden, wobei meistens die bisherige Hausproduktion erhalten blieb.
Die sieben Betriebe:
- Firma Gotthilf Kurth gegründet 1834
- Firma C. Louis Keller gegründet 1867
- Firma F. W. Wieland gegründet 1876
- Firma F. Theodor Häcker gegründet 1881
- Firma F. A. Uhlmann gegründet 1882
- Firma Louis Sehm/R. Uhlig gegründet 1887
- Firma A. Robert Wieland gegründet 1892
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