Asteroseismologie
Die Asteroseismologie versucht aus beobachteten Schwingungen in der Helligkeit oder Geschwindigkeit von Sternen ihre innere Struktur zu erschließen. Bei der sehr erfolgreichen Anwendung auf die Sonne spricht man von Helioseismologie.
Obgleich die Bezeichnung anderes vermuten läßt, basiert die Asteroseismologie nicht auf 'Sternbeben' sondern auf der Beobachtung ständig auftretender Schwingungen. Ähnlich wie bei einer schwingenden Glocke hängen diese Resonanzfrequenzen von Masse und Struktur des Sterns ab. Ihre genaue Vermessung kann damit Informationen über die Struktur tieferer, sonst nicht direkt beobachtbarer Schichten eines Sterns liefern.
Methoden
Die Helligkeitsschwankungen sind aber meist so klein, daß ihr Nachweis bei anderen normalen Sternen als der Sonne vom Erdboden aus wegen der Luftunruhe nie wirklich überzeugend gelungen ist. Die Hoffnungen richten sich deshalb auf Helligkeitsmessungen aus der wesentlich stabileren Beobachtungsposition von Satelliten im Weltraum (siehe WIRE, MOST, COROT, Kepler). Die stärkeren Helligkeitsschwankungen pulsierender veränderlicher Sterne konnten dagegen schon vom Boden aus beobachtet werden.
Messungen werden aber auch von bodengebundenen Observatorien durchgeführt. Dabei wird in den Spektren der Sterne nach rot- oder blauverschobenen Spektrallinien gesucht die eine Veränderung der Radialgeschwindigkeit anzeigen. Diese Methode wird hauptsächlich zum Nachweis von extrasolaren Planeten verwendet, da diese durch gravitative Störungen eine periodische Änderung der Radialgeschwindigkeit verursachen (Radialgeschwindigkeitsmethode). Es können damit aber auch die schnelleren, internen Schwingungen des Sterns untersucht werden.