Camcorder

Videokamera mit eingebautem Videorekorder
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 7. April 2006 um 10:29 Uhr durch Abubiju (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Ein Camcorder ist eine Wortkreuzung aus camera und recorder, also eine Videokamera mit eingebautem Videorekorder.

Grundig-Camcorder

Situation vor der Einführung von Camcordern

Bevor es Camcorder gab, musste der Videograph entweder immer die Videokamera über ein langes Kabel mit einem stationären Videorekorder verbinden, oder den Rekorder selbst mitnehmen. Da die ersten tragbaren Videorekorder noch sehr schwer waren, wurden diese auf dem Rücken getragen.

Später wurden umhängbare Rekorder benutzt. Diese wogen nur wenige Kilogramm und konnten somit einfach herumgetragen werden. Solche Rekorder wurden noch bis in die 90er Jahre benutzt.

Die ersten Camcorder

Die ersten Geräte, die man als vollwertige Camcorder bezeichnen kann, waren die Betamovie Geräte der Firma Sony. Diese konnten das Bild der eingebauten Kamera direkt auf ein Betamax Band aufzeichnen. Die Wiedergabe, wie sie in heute in fast jedem Videorekorder und Camcorder üblich ist, war damals noch nicht vorhanden.

Aktuelle Entwicklungen

Bei Camcordern können die Daten bei einer Aufnahme auch direkt aufgezeichnet werden. Während der Aufnahme oder danach können die Aufzeichnungen im Sucher der Kamera oder auf einem in der Kamera integrierten oder externen angeschlossenen Bildschirm betrachtet werden.

 
 
Sony DCR-DVD201E [DVD]-Camcorder mit direkter Aufzeichnung auf eine 8cm DVD

Die ursprünglich analoge Videotechnik der Aufzeichnung auf das Magnetband einer VHS-, S-VHS-, Video8-, Hi8- oder Betacam-Videokassette, wird seit Mitte der 90er Jahre im professionellen wie im Amateurbereich durch das digitale Aufzeichnungsformat DV verdrängt. Derzeit existieren im Amateurbereich vier verschiedene Varianten: DV-Camcorder, miniDV, MicroMV und D8 (Digital-8 von Sony). Das Aufzeichnungsverfahren ist außer bei MicroMV (verwendet MPEG2) immer dasselbe. Der Unterschied besteht lediglich in der Größe der Kassetten. DV zeichnet sich aus durch bessere Kopierbarkeit, einfachere und präzisere Schnitt-/Editiermöglichkeiten und eine deutlich höhere Bildqualität als in der analogen Technik möglich. MicroMV und Digital-8 wird allerdings nur von Sony angeboten und wird bis heute von keinem anderen Hersteller unterstützt.

Die neueste Generation von Camcordern (siehe auch High Definition Video) arbeitet dagegen mit dem MPEG2 Format und zeichnet die Daten auf wiederbeschreibbaren DVDs, Speicherkarten wie z.B. SD-Karten, wechelbaren Microdrives, integrierten Festplatten von 20/30 GB Kapazität oder herkömmlichen DV-Tapes auf. Auf Speicherkarten, Microdrives, Festplatten und DVDs können die Bildsequenzen direkt am Gerät geschnitten, neu angeordnet, überblendet oder gelöscht werden. Neben der besseren Kompatibilität zeichnen sich diese neuen Speichermedien durch eine ungleich höhere Lebensdauer aus.

Camcorder mit DVD-Aufzeichnung können die DVDs auch in einen vorhandenen DVD-Player oder DVD-Rekorder abspielen, allerdings muß auf die richtigen DVD-Formate geachtet werden um eine Kompatibilität zu gewährleisten. Insbesondere ist auf die Kompatibilität von "+" und "-" Formaten zu achten. Ein nachträgliches Ändern oder Überspielen von einzelnen Szenen ist jedoch nur mittels wiederberschreibbaren Medien möglich. Auch die Aufzeichnung von mehrfach bespielbaren DVDs z.B. durch das DVD-RAM-Format (u.a. Hitachi) können nicht alle DVD-Geräte abspielen. Am komfortablesten hat sich das Format DVD+RW herausgestellt. Aufnahmen können mit DVD+RW editiert, gelöscht, neu angeordnet und überschrieben werden.

Camcorder mit Speicherkarten benötigen als Zusatzausstattung aber bspw. SD-Karten (secure digital) mit großem Speicher. Eine 1 Gigabyte SD-Karte reicht für ca. 20 bis 40 Minuten Aufzeichnung je nach Camcorder. Auf 128 Megabyte-Speicherkarten sind meist nicht mehr als fünf bis zehn Minuten möglich.

Auswahl des richtigen Camcorder

Vergleichsweise gute Camcorder findet man heute schon im mittleren Preissegment. Bei der Qualität kommt es auf folgende Punkte an:

  • verwendetes Objektiv
  • Größe des optischen Zoombereich
  • Größe des eingesetzten CCD-Chips
  • Einsatz eines 1-Chip oder 3-Chip Camcorders
  • Anzahl der Pixel
  • Optischer oder elektronischer Bildstabilisator
  • Lichtstärke
  • Weißabgleich
  • Displaygröße
  • Qualität des Suchers
  • Stabile Ausführung des Camcorders
  • Größe und Gewicht des Gehäuses
  • Tonqualität (Anschluss eines externen Mikrofons), Mikrofonbuchse vorhanden?
  • Akkulaufzeit
  • eingebauter Blitz
  • Intervall-Aufnahmen
  • Standbild
  • Fotofunktionen
  • verwendete Speicherkarte (CompactFlash, SD-Card, MemoryStick usw.), DVD-Format oder die verschiedenen analogen oder digitalen Magnetbandformate
  • Einschaltzeit
  • möglichst viele manuelle Einstellungsmöglichkeiten
  • Anschlussmöglichkeiten (Firewire, USB, S-Video Aus-/Eingang, AV Aus-/Eingang)

Nicht zuletzt spielt die Bedienfreundlichkeit eine wichtige Rolle. So kann ein Einstellen der Schärfe über Tasten anstatt über einen Ring am Objektiv die Freude am Filmen leicht verderben. Auch verbergen sich wichtige Einstellungen oft in den Untiefen des Menüs. Am besten auch darauf achten ob es ein Touch-Screen ist oder nicht.

Siehe auch: Video-Fachbegriffe, Videoformat, Videokamera