Stadler Flirt

elektrischer Niederflur-Triebzug
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Die SBB-Triebzüge RABe 523 sowie deren Varianten RABe 521, RABe 522 und RABe 524 wurden speziell für den Regionalverkehr konstruiert. Sie sind bekannt unter dem Namen Stadler FLIRT (Flinker Leichter Innovativer Regional Triebzug).

RABDe 523 der Stadtbahn Zug
RABDe 523 der Stadtbahn Zug

RABDe 523 der Stadtbahn Zug
Vorlage:Highlight2 colspan="2" align="center" | Betrieb
Baujahr ab 2004
Betriebsnummern (UIC) RABe 523 001
– RABe 523 012
Betriebsnummern (UIC) RABe 521 001
– RABe 521 030
Stückzahl 42
Baujahr ab 2007
Betriebsnummern (UIC) RABe 524 001
– RABe 524 019
Betriebsnummern (UIC) RABe 522 001
– RABe 522 012
Stückzahl 31 (bestellt)
Einsatzgebiet S-Bahn
Vorlage:Highlight2 colspan="2" align="center" | Technische Daten
Fahrzeugtyp elektrischer Triebzug
in Umrichtertechnik
Hersteller Stadler Rail
Achsfolge Bo'2'2'2'Bo'
Höchstgeschwindigkeit 160 km/h
Leistung 2000 kW (2720 PS)
Stundenzugkraft ? kN
Anfahrzugkraft 200 kN
Beschleunigung 1,3 m/s²
Vorlage:Highlight2 colspan="2" align="center" | Masse und Gewicht
Länge über Puffer 74'078 mm
Breite 2880 mm
Höhe 3850 mm
Gewicht 121 t
Vorlage:Highlight2 colspan="2" align="center" | Ausstattung
Zugformation Bt-B-B-ABt
Sitzplätze 180
in erster Klasse 20
in zweiter Klasse 160

Die Merkmale der von der Stadler Rail gebauten Fahrzeuge sind die grosse Beschleunigung und die starke Bremskraft. Aussergewöhnlich ist auch die für Schweizer Verhältnisse im Nahverkehr sehr hohe Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h.

Baureihen

Grundtyp des FLIRT ist die im Auftrag der SBB für die Stadtbahn Zug entwickelte vierteilige Baureihe RABe 523. Die Schwesterbaureihen 521, 522 und 524 unterscheiden sich prinzipiell nur hinsichtlich Traktionsausrüstung und Zugsicherungssystemen für die Nachbarländer.

Seit dem Zuschlag durch die SBB werden die Triebzüge der FLIRT-Familie regelmässig bei Fahrzeugausschreibungen (Regionalverkehr, S-Bahnen) im In- und Ausland angeboten. Verkauft wurden weitere Fahrzeuge nach Ungarn, an Schweizer Privatbahnen, nach Deutschland und nach Algerien; eine Ausschreibung in Polen ist noch nicht entschieden.

Die Fahrzeuge werden an den Standorten Bussnang und Berlin-Pankow gefertigt, die Endmontage findet gegebenenfalls im Land der Auftragsvergabe statt. Bis August 2005 wurden insgesamt 163 Züge verkauft.

Seit Dezember 2005 ist unter dem Begriff "Meterspur-Flirt" ein Fahrzeugtyp für die meterspurige Aare Seeland mobil (ASm) in Entwicklung.

Schweizerische Bundesbahnen

Insgesamt wurden 12 Fahrzeuge der Reihe RABe 523 für die Stadtbahn Zug ausgeliefert. Weitere 30 werden als deutschlandtaugliche RABe 521 unter anderem bei der Wiesentalbahn (Regio S-Bahn Basel) eingesetzt werden. Die frankreichtauglichen RABe 522 (19 Stück) und die italientauglichen RABe 524 für das Tochterunternehmen TILO (S-Bahn Tessin und S-Bahn Mailand) (12 Stück) stehen in der Pipeline.

Eine funktionsfähige Zweifrequenz-Ausführung ("RABe 522") wurde bereits durch die provisorische Umrüstung eines Fahrzeugs der Baureihe RABe 521 getestet, welches zu Demonstrationszwecken nach Ungarn überführt wurde. Aufgrund von provisorischen Bewilligungen seitens Österreichs und Ungarns konnte die gesamte Überführung aus eigener Kraft erfolgen.

Ungarn

Für die S-Bahn von Budapest erhielt Stadler Rail nach langem juristischem Gezerre den Zuschlag für die Lieferung und den Unterhalt von 30 Zügen. Die kanadische Firma Bombardier Transportation hatte dreimal Einspruch gegen die Vergabe erhoben, unterlag jedoch dreimal vor Gericht. Der Auftrag wird mit dem ungarischen Partner Ganz Transelektro ausgeführt und beinhaltet eine Option auf 30 weitere Züge.

Schweizer Privatbahnen

Die Triebzüge des FLIRT-Konzeptes wurden auch von verschiedenen Privatbahnen bestellt. Die SOB hat 11 Triebzüge für den Betrieb der S-Bahn Zürich (S13, S40) respektive der S-Bahn St. Gallen (S3, S4, S9) bestellt, an diese Bestellung angeschlossen hat sich die TRN mit einem Triebzug.

Ursprünglich von der Euro Thurbo für den Seehas bestellt wurden 9 Triebzüge, die (wie alle Euro Thurbo-Fahrzeuge) eine Thurbo-Baureihenbezeichnung erhalten hätten. Durch den vom Kanton Thurgau angestrengten Rückzug aus Deutschland, wurde die Euro Thurbo mit der SBB GmbH fusioniert. Dadurch ergibt sich inzwischen die Situation, dass die Fahrzeuge den SBB gehören und dauerhaft an die SBB GmbH vermietet sind, aus "historischen" Gründen allerdings Betriebsnummern der Thurbo tragen. Die Fahrzeuge werden seit Anfang 2006 ausgeliefert und sollen ab Dezember 2006 in den Regelbetrieb gehen.

Deutschland

Die cantus Verkehrsgesellschaft mbH, eine gemeinsame Tochter der Hamburger Hochbahn und der Hessischen Landesbahn, hat für das Nord-Ost-Hessen-Netz insgesamt 14 drei- und 6 vierteilige Flirt-Züge für die Verkehre ab Dezember 2006 bestellt. Die Fahrzeuge verkehren dann auf den Strecken Kassel–Bebra, Kassel–Göttingen, Göttingen–Bebra und Bebra–Eisenach.

Die Abellio Rail hat 9 dreiteilige und 8 zweiteilige Flirt-Triebzüge bestellt. Die erstmals bestellte zweiteilige Variante besitzt im Unterschied zu den anderen Varianten nur ein angetriebenes Drehgestell (Achsformel 2/6). Die Züge werden Mitte 2007 auf der Linie RB 40 (Ruhr-Lenne-Bahn; Hagen–Wetter–Witten–Bochum–Essen) eingesetzt.

Ab Dezember 2007 wird die Westfalenbahn GmbH das Teutoburger-Wald-Netz mit Flirt-Triebzügen bedienen, die Bestellung umfasst 14 dreiteilige und 5 fünfteilige Züge.

Anfang 2006 hat DB Regio 5 fünfteilige Flirt-Triebzüge für den Verkehr an der Ostseeküste bestellt, die Fahrzeuge sollen 2007 ausgeliefert werden.

Algerien

Im März 2006 erhielt Stadler Rail den Zuschlag für die Lieferung von 64 vierteiligen FLIRT-Triebzügen für die Algerische Staatsbahn. Das gesamte Auftragsvolumen beläuft sich auf rund 600 Millionen Schweizer Franken und umfasst neben der Herstellung (komplette Fertigung in Bussnang) auch Wartung und die Lieferung von Ersatzteilen. Die Ablieferung der Fahrzeuge ist für die Jahre 2008 bis 2010 vorgesehen.

Siehe auch