Als Guppy werden Umbauten von Flugzeugen der Firma Conroy Aircraft aus Santa Barbara bezeichnet, die durch eine Vergrößerung des Rumpfes auffallen. Bekantestes Beispiel sind die umbauten des Boeing B-377 Stratocruiser.
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Als die NASA begann immer grössere Raketenteile zu planen, wurde schnell klar das diese nur über den Luftweg transportiert werden konnten. So gab Aero Spacelines im Auftrag der NASA bei Conroy Aircraft den Umbau einiger ausgemusteter B-377 Stratocruiser in Auftrag.
Diese Umbauten wurden so beliebt, dass auch etwas kleinere Varianten für andere Kunden gebaut wurden.
Inzwischen sind alle Exemplare außer Dienst gestellt oder abgestürzt, nur die NASA benutzt noch ein Exemplar.
Auch von Airbus wurde ein ähnlicher Flugzeugtyp geschaffen, um die Flugzeugteile zwischen den europäischen Fertigungstätten transportieren zu können. Er trägt die Bezeichnung Airbus Beluga (A300-600ST)
Pregnant Guppy
B-377PG (Pregnant Guppy) ein gebautes Exemplar.
Er diente bis zu seiner Ausmusterung der NASA als Transporter. Ironie des Schicksals: der Erstgebaute dient inzwischen dem Letztgebauten als Ersatzteillager. Die Besonderheit dieses Modelles war (neben dem im vergleich zum Super Guppy kleineren Ladevolumen) das abnehmbare Heck, über das die Fracht geladen wurde.
Super Guppy
B-377SG-201 (Very Pregnant Guppy später Super Guppy) ein gebautes Exemplar.
Ist ein Umbau einer C-97J Turbo Stratocruiser (Militär version der B-377) mit neuen Triebwerken (Pratt & Whitney T-34P7 Turboprops) mit drei Propellerblättern sowie modifizierten Tragflächen und Heck. Nach dem Umbau wurde es möglich maximal 20 Tonnen zuzuladen. Bei der NASA flog dieses Flugzeug unter der Bezeichnung NASA 940. 1990 wurde er von der NASA außer Dienst gestellt und steht in der "Pima AFB, Arizona" Zuvor flog er unter anderen für die Gemini-, Apollo-, Space Shuttle- und Skylab-Programme der NASA.
Super Guppy Turbine
B-377SGT-201 (Super Guppy Turbine) vier gebaute Exemplare Jeweils eine B-377 Stratocruiser wurde umgebaut und mit neuen, vierblättrigen Triebwerken des Typs Allison 501-D22C Turboprop ausgerüstet. Einzig das Cockpit, Heck, Tragflächen und Fahrwerk wurden vom Original beibehalten, der Rumpf wurde komplett ausgetauscht. Nach dieser Prozedur war eine maximale Zuladung von 25 Tonnen möglich.
Alle vier Exemplare waren für die ESA bzw. Airbus im Einsatz und sollten nach der Ablösung durch den Airbus Beluga (A300-600ST) eingemottet werden. Als das International Space Station (ISS) Programm startete brauchte die NASA einen neuen Transporter, so kaufte sie eines dieser Exemplare. Der Airbus Transporter 04 ist jetzt bei der NASA als NASA 941 (silberner Buckel) im Einsatz, die anderen 3 Exemplare sind an die Hauptmitglieder des Airbus-Projektes gegangen. Je einer in England, Frankreich und Deutschland.
Technische Daten
- Spanweite : 47,61 m
- Länge : 46,84 m
- Höhe : 14,85 m
- Triebwerke : 4x Allison 501 D22C of 4680 Ch
- Leer Gewicht : 45,8 T
- Maximales Gewicht : 77,5 T
- Zuladung : 25 T
- Crew : 3
- Geschwindigkeit : 460 Km/h
- Reichweite : 900 Km
Mini Guppy
B-377MG (Mini Guppy) ein gebautes Exemplar.
Bei den Umbauten wurden die originalen Pratt & Whitney R-4360 Wasp Major Triebwerke beibehalten. Dafür wurde ein schwenkbares Heck eingebaut. Nach den Umbauarbeiten war eine maximale Zuladung von 14,5 Tonnen möglich.
- Erstflug am 24. Mai 1967
- Eigentümer Aero Spacelines (bis 1974), American Jet Industries (bis 1980), Aero Union (bis 1988), Erickson Air Crane (bis 1995). Nun steht er im Tillamook Air Museum in Tillamook, Oregon.
Mini Guppy Turbine
B-377MGT-101 (Mini Guppy) ein gebautes Exemplar.
Im Zuge der Umbauarbeiten wurden neue, vierblättrigen Triebwerke Allison 501-D22C Turboprop eingebaut, der Rumpf wurde verlängert und verbreitert und eine schwenkbare Nase eingebaut. Nach den Umbauten hatte er eine maximale Zuladung 28,6 Tonnen.
- Erstflug 13. März 1970, Absturz bei Flugtests auf der Edwards AFB, Kalifornien (USA) am 12. Mai 1970.
Internet Links
Siehe auch: Boeing, Liste von Flugzeugtypen