Die Georgische Eisenbahn (georgisch საქართველოს რკინიგზა) ist die nationale georgische Eisenbahngesellschaft, die insbesondere das Schwarze mit dem Kaspischen Meer verbindet.
Geschichte
Der Aufbau des Netzes begann 1865, die Hauptstadt Tiflis wurde 1872 erreicht, 1883 war die Verbindung ins aserbaidschanische Baku hergestellt. Eine elektrische Traktion wurde 1932 eingeführt, seit 1967 ist das gesamte Netz elektrifiziert. 2004 wurde eine Verbindung nach Constanza in europäischer Standardspurweite aufgenommen.
Gegenwart
Georgiens Eisenbahn verfügt heute über ein insgesamt 1.583 Kilometer langes Schienenverkehrsnetz. Die Hauptstrecke durchquert das Land von Ost nach West. Sie beginnt in Baku, Aserbaidschan, verläuft über Tiflis nach Samtredia. Von dort gibt es Verbindungen zu den Häfen Batumi und Poti sowie über Sochumi nach Russland. Künftig soll Tiflis auch mit Kars in der Türkei verbunden werden. Etwa 80 % des Netzes verlaufen auf gebirgigem Gelände mit Steigungen bis 4,9 %. 247 Kilometer verlaufen in Kurven mit einem Radius von weniger als 300 Metern.
Die Gesellschaft ist in Staatsbesitz und hat die Rechtsform einer Limited (Ltd.). Sie arbeitet unabhängig und hat Verträge mit den Eisebahnen von Aserbaidschan und Armenien über den Transit und den Verkehrsaustausch geschlossen.
Korruption
Bis 2004 litt die Georgische Eisenbahn unter Korruption. Es wurde kaum in die Modernisierung und Instandsetzung der Bahn investiert. Von 11.000 Waggons waren nur noch 7.000 betriebsfähig. Dafür verfügte das im Bahnbesitz befindliche Fußballstation von Lokomotive Tiflis über die modernsten Sportanlagen im Land. Generaldirektor Akaki Tschchaidse wurde im 2004 verhaftet und verbrachte mehrer Monate in Untersuchungshaft, bevor er sich für 3 Millionen US-Dollar freikaufte.
Die Eisenbahn wurde im gleichen Jahr umstrukturiert, der Generaldirektor einem Aufsichtsrat unterstellt. Von Juni 2004 bis Oktober 2005 war David Onoprischwili, ein früherer Finanzminister und Professor an der Vanderbilt University Generaldirektor. Er reformierte die Unternehmensführung und legte erstmals einen Geschäftsplan vor. Es wurden 2.445 Mitarbeiter entlassen, die Löhne zugleich um 17% angehoben. Die Tarife für den Gütertransport wurden gesenkt, im Passagierverkehr neue klimatisierte Waggons in Betrieb genommen.