Franz Anton Mai (auch: May; * 16. Dezember 1742 in Heidelberg; † 20. Mai 1814 in Heidelberg) war ein deutscher Arzt, Medizinalrat, Professor der Arzneiwissenschaft, Medizin und Geburtshilfe, sowie Rektor der Universität Heidelberg.
Biographie
Schule und Studium in Heidelberg
Franz Anton Mai wurde als Sohn des kurfürstlichen, aus Italien stammenden, Kaminfegers Maggio geboren. Sein jüngerer Bruder war der spätere Apotheker in Ladenburg und Professor für Pharmazie und Experimentalchemie in Heidelberg Johannes Wilhelm Mai. Franz Anton Mai besuchte, nach den niederen Klassen, das Gymnasium in Heidelberg und schloss ein Philosophiestudium an der Universität seiner Heimatstadt an. Er befasste sich mit den Ideen der Aufklärung und wurde am 7. September 1762 zum Doktor der Philosophie promoviert. Danach widmete er sich den Studien der Arzneiwissenschaft und erhielt im Jahr 1765 die ärztliche Lizenz. Der medizinische Doktortitel wurde ihm gemeinsam mit Johann Peter Frank, Franz Karl Zuccarini (1727–1809) und anderen von seinem Lehrer Georg Matthäus Gattenhof (1722–1788) verliehen.[1] Mit einer in lateinischer Sprache abgehaltenen Prüfung über Jean Jacques Rousseau wurde Mai am 7. August 1769 mit dem Ehrenzeichen eines Doktors der Arzneiwissenschaft ausgezeichnet.[2]
Verdienste um das Gemeinwohl in Mannheim und Heidelberg
Mai wurde am 23. Oktober 1766 zum Correpetitor der Hebammenschule in Mannheim ernannt, wo er die Ausbildung von Acchoucheur, Hebamme und Feldscher reformierte. Hier folgte er einem Anliegen Johann Peter Franks, der den elenden Zustand des Hebammenwesens beschrieben und einen Plan für den geburtshilflichen Unterricht der Hebammen und Wundärzte entworfen hatte, um diese Missstände zu verbessern.[3] Das Mannheimer Entbindungshaus bot ledigen Schwangeren die Möglichkeit der straffreien Entbindung.[4] Sie wurden auch klinisch untersucht. Allerdings waren die räumlichen Verhältnisse im Mannheimer Entbindungshaus sehr beengt und unwirtlich.[5] Mai befasste sich engagiert mit der sozialen Not seiner Zeit. Er prangerte in vielfältigen Vorträgen und Publikationen den schlechten Standard der Gesundheitsverhältnisse und der Arbeitsbedingungen in Mannheim an. Im Jahr 1768 wurde er Physicus am Mannheimer Zucht- und Waisenhaus, 1769 Medizinalrat mit Sitz und Stimme im Kurfürstlichen Collegium Medicum, 1770 Physikus in Oggersheim. Er gründete Armenkassen, eine Verpflegungsanstalt für Arme und erwies sich als hilfsbereit gegenüber armen Handwerkern und Schulkindern gleichermaßen. In Mannheim war er zudem Theaterarzt und beriet gelegentlich Friedrich Schiller bei medizinischen Problemen.
Stolpertus
In „Stolpertus“, einem viel gelesenen von Mai verfassten Büchlein,[6] schlüpfte Mai in die Rolle eines jungen Arztes, der sich am Krankenbette nicht sofort geschickt anstellte. Es müssen neun Schwierigkeiten gemeistert werden, bevor aus dem „Stolpertus“ ein „Expertus“, also ein erfahrener Arzt, werden kann.[7] Ein junger Arzt müsse beispielsweise erst lernen, so Mai, mit dem Geruch am Krankenbett zu fragen, wohingegen die Nase einer geübten Krankenwärterin mit Gewissheit in der Lage sei zu erkennen, dass das kranke Kind die Blattern bekommt.[8] Mai gründete am 30. Juni 1781 in Mannheim eine „Schule zur Erziehung wohl unterrichteter Krankenwärter“, die später nach Heidelberg verlegt wurde. Ähnliche Bemühungen hatte es hundert Jahre zuvor schon durch Georg Detharding in Stralsund sowie bei Johann Storch in Gotha (1746)[9] gegeben, allerdings mit anderem Tenor. Der aufklärerisch tätige Arzt Franz Anton Mai sprach sich für akademisch gebildetes Gesundheits- und Krankenpflegepersonal, für „gute hippokratische Beobachter am Krankenbett“[10] aus, um die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung zu verbessern. Mit dieser Auffassung war er seiner Zeit voraus.[11][12]Erst ab den Jahren 1832 und 1837 sollten sich die Berlin Mediziner Johann Friedrich Dieffenbach und Carl Emil Gedike wieder mit der Frage der Krankenwartung befassen.[13][14]Mai verfasste bereits 1782 eigens ein Lehrbuch für Krankenwartung, in dem er sich mit Fragen der Grundpflege, wie beispielsweise der Frage des Wundliegens und dessen pflegerischer Konsequenz befasste.[15] Die von ihm angebotene Ausbildung dauerte drei Monate.[16][17] Die „Zöglinge der Gesundheits- und Krankenpflege“ wurden in Naturwissenschaften von dem Chemiker Georg Adolph Succow unterrichtet. Es handelte sich hierbei wohl um eine der ersten strukturierten akademischen Ausbildungen für Gesundheits- und Krankenpflege. Die Preisverleihung nach bestandener Prüfung fand in der Aula der Universität statt. Allerdings hatte man Franz Anton Mai zuvor nahe gelegt, die Prüfungen in der nahe gelegenen Kirche abzuhalten, da ein "unakademischer Gegenstand wie die Krankenpflege" der Aula nicht würdig sei.[18] Dies hätte den Ansprachen von Franz Anton Mai homiletischen Charakter gegeben. Der erste Preis, der verliehen wurde, war jeweils eine ehrvolle Denkmünze mit dem Bild der Durchlaucht Frau Markgräfin,[19] der zweite Preis bestand aus einem medizinischen Handwerkszeug wie beispielsweise einem Blasebalg für Wiederbelebungsmaßnahmen oder aber einer Klistierspritze,[20] der dritte Preis aus sittlichen und unterrichtenden Büchern. Mai hielt bei diesen Preisverleihungen jeweils eine Ansprache, in denen er die angehende Krankenschwester als Freundin für ihr Gegenüber bezeichnete. Er plädierte hier für „Gesundheit=Erhaltung=Unterricht“, vor allem bei der reiferen Jugend, um die Menschen früh zu gesunder Lebensweise zu erziehen. Die Vernachlässigung der evangelischen Seel=und Körper=Diätetik sowie den Mangel an anthropologischer Selbst=Kenntnis sah er als Hauptursache für die Geringschätzung der Gesundheit an.[21] Oder aber er verwies die frischgebackenen „Gesundheits- und Krankenpflegerinnen“ auf ihre zukünftigen Pflichten, zu denen er, unter Berufung auf den Apostel Paulus auch die Gottes- und Nächstenliebe zählte.[22] Mai ließ die angehenden Gesundheits- und Krankenwärterinnen, wie sie in den Anfangsjahren noch genannt wurden, auch einen Eid geloben, den er eigens für sie verfasst hatte.[23][24] Dann entließ er sie mit einem ermutigenden und humorvollen Gedicht in die Hauspflege und Hospitalpflege. Mai wollte bei der Auswahl der Zöglinge das weibliche dem männlichen „raueren“ Geschlecht gegenüber vorgezogen wissen.[25]
Entwurf einer Gesundheitsgesetzgebung, sozial-hygienische Tätigkeit
Als Quintessenz seiner sozial- und gesundheitsreformerischen Beobachtungen und Tätigkeiten verfasste Franz Anton Mai eine umfassende Gesundheitsgesetzgebung, die nahezu alle Lebensbereiche, alle Aktivitäten des täglichen Lebens, abdeckte. Menschliche Grundbedürfnisse, Arbeitssicherheit, Schule und Erziehung, Gesundheitsversorgung und moralisches sowie religiöses Leben wurden von ihm im Jahr 1800 in einem umfassenden „Entwurf einer Gesetzgebung über die wichtigsten Gegenstände der medizinischen Polizei als Beitrag zu einem neuen Landrecht in der Pfalz“, einer Art Gesundheitskatechismus, behandelt, den er Universität und Universitätsverwaltung vorlegte. Mai publizierte diesen Gesetzesentwurf erneut unter dem Pseudonym „Stolpertus“, sprach hier allerdings von „Stolpertus, dem Polizeiarzt.“" (Teil 4 der Stolpertus-Reihe).[26] Der Gesetzentwurf war in fünfzehn Einzelgesetze unterteilt und schloß mit fünf Eiden für Ärzte (1), Wundärzte (2), Geburtshelferinnen und, mit eigenem Unterabschnitt, männliche Geburtshelfer (3), Apotheker (4) und Krankenwärter (5). Im elften Gesetz sprach Mai über die Verhütung epidemischer ansteckender Krankheiten und setzte sich mit Pest, Kindsblattern und der Lustseuche Syphilis auseinander. Mai vertrat somit schon im Anfang des 19. Jh. die Hygiene und hier insbesondere den sozial-hygienischen Bereich an der Universität Heidelberg, wenngleich von der Etablierung der Hygiene als Fachgebiet zu diesem Zeitpunkt noch nicht gesprochen werden kann.[27]Nach Johann Peter Frank und Franz Anton Mai lag der Unterricht in Hygiene meist in der Hand von Privatdozenten.[28]
Professor für Geburtshilfe an der Ruprecht Karls Universität Heidelberg
Im Jahr 1773 wurde Franz Anton Mai Extraordinarius, 1785 ordentlicher Professor für Geburtshilfe an der Universität Heidelberg, deren Rektor er 1797 wurde. Er bekleidete mehrfach das Amt des Dekans der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg mit dem Fach „Medizinische Institutionen und Hebammenkunst“.[29] Als Leibarzt der Kurfürstin Elisabeth Auguste, Gemahlin des aufklärerischen Kurfürsten Karl Theodor, blieb Mai zunächst jedoch in Mannheim wohnen. Auch übte er Kritik an den starren universitären Strukturen, die er als nicht zeitgemäß empfand. Am 7. März 1805 wurde das Mannheimer Accouchement-Institut nach Heidelberg in die Räumlichkeiten des Dominikanerklosters verlegt. Die Gründungszeit der Heidelberger akademischen Frauenklinik ist somit eng mit dem Namen Franz Anton Mai verbunden. Mai betreute gynäkologische Dissertationen wie beispielsweise diejenige von Franz Joseph Vanderlinde, späterem Oberamtsarzt in Alzey.[30][31] Er sprach sich, zeitgleich aber unabhängig vom Copenhagener Geburtshelfer Paul Scheel, dafür aus, bei entsprechender Indikation eine Frühgeburt künstlich einzuleiten.[32] Auch legte Mai einen der ersten botanischen Gärten in der Geschichte Heidelbergs an und plante den Bau eines Theatrum Anatomicum, um bessere Möglichkeiten für wissenschaftlich-anatomisches Arbeiten zu haben.
Als Professor für Geburtshilfe beschäftigte sich Franz Anton Mai fast zwangsläufig mit den Belangen von Neugeborenen. Sein Aufsatz "Fehler beym Behandeln der Kinderkrankheiten kurz nach der Geburt" gilt als erste pädiatrische Abhandlung.[33]Mai wies darauf hin, dass auch Neugeborene bereits erkrankt sein können und deshalb untersucht werden müssen. Es sei unschicklich, wenn Ärzte gleich nach der Entbindung mit ihrem Instrumentensack davoneilten. Besondere Aufmerksamkeit schenkte er Icterus neonatorum und fälschlicher Diagnose „Leistenhernie“ bei neugeborenen Buben.[34] Franz Anton Mai befasste sich auch mit Ernährungsfragen für Säuglinge und wehrte sich gegen das damals weit verbreitete Vorkauen der Säuglingsnahrung durch Erwachsene oder ältere Geschwisterkinder.[35]
Mai verstarb im Mai 1814 innerhalb von nur drei Tagen an einer Lungenentzündung. Während des Leichenzuges hielten zwölf Gesundheits- und Krankenpflegerinnen das Leichentuch.[1] Sie trugen die Denkmünzen, die sie als Anerkennung erhalten hatten. Es folgte unter anderem die Medizinische Fakultät als Leidtragende. Den Abschluss des Leichenzuges bildete die bürgerliche Artillerie=Compagnie. Die Trauerfeier wurde nach dem Ritus der katholischen Kirche vollzogen. Nach der Geistlichkeit würdigte der Geheime Hofrat und Professor der Medizin Jacob Fidelis Ackermann den Verdienst Franz Anton Mais um das Wohl der akademisch gebildeten Jugend und das Wohl seiner Mitbürger. Die eindrucksvolle Länge des Leichenzuges zeigte die Beliebtheit Franz Anton Mais in seiner Heimatstadt.
Publikationen (Auswahl)
- Franz Mai: Unterricht für Krankenwärter zum Gebrauch öffentlicher Vorlesungen, 1. Auflage 1782 Schwan Verlag Mannheim (es folgten weitere Auflagen).
- Franz Anton Mai: Stolpertus, ein junger Arzt am Krankenbette, Theil 1,2,3, mehrere Auflagen, 1778–1802 Schwan Verlag Mannheim.
- Franz Anton Mai: Aulica humorum cacochymia foecunda morborum genitrix, 1794.
- Franz Anton May: Stolpertus, ein junger Arzt am Krankenbette. Von einem patriotischen Pfälzer, Neue Aufl. 1800 Schwan&Götz Mannheim, 1 Titelvignette (Arzt auf dem Friedhof vor einer Kirche).
- Franz Anton Mai: Stolpertus der Polizei=Arzt im Gerichtshof der medizinischen Polizeigesezgebung. Von einem patriotischen Pfälzer, Theil 4 der Stolpertus Reihe, 1802 Schwan&Götz Verlag Mannheim, 1 Titelvignette (Kind, das von einer Schlange verfolgt wird und sich in die Arme eines Arztes flüchtet.)
- Franz Anton Mai: Stolpertus, ein junger Geburtshelfer. Von einem patriotischen Pfälzer, Theil 5 der Stolpertus Reihe, erste Auflage 1807 Schwan&Götz Mannheim.
- Franz Anton May: Quaenam est genuina, decora, nec non homine digna D.D. academiae civium libertas, aequalitas, ac fraternitatis? quam quaestionem … in aula academica resolvet, Typis Joannis Wiesen, Univers. Typogr. 1798.
- Franz Anton May: Entwurf einer Gesetzgebung, über die wichtigsten Gegenstände der medizinischen Polizei, als Beitrag zu einem neuen Landrecht in der Pfalz, Mannheim Schwan&Götz 1802.
- Franz Anton May et.al.: Darstellung der akademischen Feyerlichkeit und gewöhnlichen Promotions-Zeremonien, womit bei … Gegenwart unseres … Kurfürsten …Karl Friedrichs von Baden…die Doktorwürde den…Herren Schwarz und Martin von dem Promotor Franz Mai…ertheilet wurde, Heidelberg, den 28. Juni 1803, gedrukt im Mannheimer Bürgerspitale.
- Franz Anton Mai: Religiöses, weltbürgerliches und litterarisches Glaubensbekenntniß, des oeffentlichen Lehrers der Heilkunde auf der hohen Schule zu Heidelberg, gedrukt zum Beßten der Armen des poliklinischen Instituts, ill. von Anton Karcher, herausgegeben von seinem dankbaren Schüler J. D., nebst dem Portrait des Verfassers 1805.
Quellen, Literatur, CDs
- Anna Sticker: Die Entstehung der neuzeitlichen Krankenpflege. Deutsche Quellenstücke aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, Stuttgart 1960.
- Deutsche A.G. für NESTLE-Erzeugnisse (Hrsg.): Eduard Seidler: Pädiatrie in Heidelberg, zum 100-jährigen Jubiläum der Universitäts-Kinderklinik (Luisenheilanstalt) 1860-1960, mit einem Vorwort von Philipp Bamberger, Lindau-Bodensee 1960, zu Franz Anton Mai S. 8-17.
- Renate-Marianne Friedrich: Franz Anton Mai (1742–1814) – ein Beitrag zur Medizingeschichte der Aufklärung, Dissertation Universität Heidelberg 1968.
- Konrad Buttron: Die Entwicklung der Heidelberger Universitäts-Frauenklinik von Franz Anton Mai bis Josef Zander (PDF) Dissertation Universität Heidelberg 1981.
- Eduard Seidler: Lebensplan und Gesundheitsführung, Franz Anton Mai und die medizinische Aufklärung in Mannheim, 2. Auflage 1979 Boehringer Mannheim.
- Christa Olbrich: Die Anfänge der Krankenpflegeausbildung, dargestellt an der Krankenwartschule Franz Anton Mais und der ersten Lehrbücher des 16. bis 19. Jahrhunderts, in: Pflege. Die wissenschaftliche Zeitschrift für Pflegeberufe, 3. Jg. Heft 1, März 1990, Hans Huber Verlag Bern.
- Birgit Panke-Kochinke: Die Geschichte der Krankenpflege (1679–2000). Ein Quellenbuch, hier: F.A. Mai S. 50+51, Mabuse Frankfurt/Main 2001.
- Jörg Tröger (Zusammenstellender) und Iris Hartmann, Petra Meunier-Götz: Franz Anton Mai und die Medizin der Aufklärung, Erstsendung SWR2 Studio Baden-Baden am 26. Nov. 2005 u.a. mit Eduard Seidler und Wolfgang U. Eckart, 1 CD. Jörg Tröger: CD F.A. Mai und Medizin Aufklärung.
- Sylvelyn Hähner-Rombach unter Mitarbeit von Christoph Schweikardt: Quellen zur Geschichte der Krankenpflege. Mit Einführungen und Kommentaren, Mabuse Frankfurt a. Main 2008, S. 191–199.
- Heinrich Schipperges: Akademischer Lehrer – Lebensberater – Sozialpolitiker, Reminiszenzen an Franz Anton Mai, in: Dominik Groß und Monika Reininger: Medizin in Geschichte, Philologie und Ethnologie, Festschrift für Gundolf Keil, Verlag Königshausen & Neumann, Würzburg 2003, S. 107–116.
- Jörg Tröger: „Trunkenheit ist die Mutter des schwarzesten Meuchelmords“, der Heidelberger Medizinprofessor Franz Anton Mai, in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein 13, 2009. S. 21–44.
- Heidelberger Geschichtsverein e. V. Eintrag zu Franz Anton Mai (Heidelberger Geschichtsverein e. V.)
- August Hirsch: May, Franz Anton. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 21, Duncker & Humblot, Leipzig 1885, S. 83 f.
Einzelnachweise
- ↑ a b Todten-Feyer bey dem Begräbnis des Herrn Franz Anton Mai: Großherzoglichem Badischen Geheimen Rath, ordentl. öffentl. Lehrer der Arzneywissenschaft und Senior der medizinischen Fakultät und der Universität zu Heidelberg am 21. April 1814.
- ↑ Eigenschaften und Wirkungen des Zaisenhäuser Bades sammt zwoen nützen Fragen II. Ob sich das gemeine Wesen einigen Nutzen von der Kindererziehung des berühmtem Rousseau zu versprechen, oder aber vielmehr Schaden zu befürchten habe? auf Latein beantwortet von Franz Anton Mai, da er auf hohen und ältesten Universität zu Heidelberg den siebten Tag des Augustmonaths im Jahre 1769 mit dem höchsten Ehrenzeichen eines Doktors der Arzneywissenschaft ausgezieret wurde, nunmehro zum Besten des gemeinen Wesens ins Deutsche übersetzt, Heidelberg im Jahre 1770, mit Schriften Johann Jakob Häners, Hof=und Universitäts=Buchdruckers.
- ↑ Peter Schneck: Geschichte der Medizin: Johann Peter Frank (1745–1821) und das Hebammenwesen im 18. Jahrhundert, in: Heilberufe – das Pflegemagazin, Fortbildung für Pflege- und Assistenzberufe im stationären und ambulanten Bereich, Heft 3, 1973, 25. Jahrgang, Springer Medizin, S. 85–88.
- ↑ Patrizia Nava: Hebammen, Accoucheure und Man-midwives. Ein deutsch-amerikanischer Vergleich (1750-1850). Neuere Medizin- und Wissenschaftsgeschichte, Hrsg. Wolfgang U. Eckart, Centaurus Herbolzheim 2003, S. 48+50.
- ↑ Mannheimer Hebammenschule und Entbindungshaus im 18. Jahrhundert
- ↑ Wolfgang U. Eckart und Christoph Gradmann: Ärztelexikon. Von der Antike bis zum 20. Jahrhundert, 1. Aufl. München Beck 1995, hier: Eintrag F. A. Mai S. 242; 2. Aufl. 2001, S. 210, ISBN 978-3-540-67529-7, 3. Aufl. 2006 UB HD online verfügbar.
- ↑ Heinrich Schipperges: Ärzte in Heidelberg. Eine Chronik vom "Homo Heidelbergensis" bis zur "Medizin in Bewegung", Edition Braus Heidelberg 1995, hier ausführlich zu Franz Anton Mai in Kapitel 2: Franz Anton Mai und die Heidelberger Ärzteschaft, S. 108-120, mit einem Einlegeblatt von Wolfgang U. Eckart 2006, ISBN 3-89466-125-9.
- ↑ Franz Anton Mai: Stolpertus, ein junger Arzt am Krankenbette. Von einem patriotischen Pfälzer. Zweiter Theil Mannheim bei Schwan und Götz 1800. Dem wohlgebornen grundgelehrten Herrn der Hallischen gelehrten Zeitung ehrenvesten Mitarbeiter, ehrfurchtsvoll gewidmet, S.23.
- ↑ Pagel, Deutsche Biographie: Johann Storch
- ↑ Eduard Seidler: Geschichte der Pflege des kranken Menschen. 3. Auflage 1966 Kohlhammer Verlag Stuttgart, S. 114–116.
- ↑ Christoph Schweikardt: Die Entwicklung der Krankenpflege zur staatlich anerkannten Tätigkeit im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Martin Meidenbauer München 2008, S. 50. Online-Ressource (PDF).
- ↑ Christine R. Auer: Geschichte der Pflegeberufe als Fach: die Curricular-Entwicklung in der pflegerischen Aus- und Weiterbildung. Diss. Institut Geschichte und Ethik Medizin (vormals: Geschichte der Medizin) Universität HD bei Wolfgang U. Eckart, Eigenverlag 2008, Franz Anton Mai, S. 73.
- ↑ Johann Friedrich Dieffenbach: Anleitung zur Krankenwartung. Hirschwald Berlin 1832.
- ↑ Carl Emil Gedike: Handbuch der Krankenwartung. 1. Auflage Berlin 1837.
- ↑ Franz Anton Mai: Unterricht für Krankenwärter zum Gebrauch öffentlicher Vorlesungen. 1782 Schwan Mannheim.
- ↑ Eduard Seidler: Geschichte der Medizin und der Krankenpflege. 6. neubearbeitete und erweiterte Auflage der 'Geschichte der kranken Menschen', 1993 Kohlhammer Verlag Stuttgart, S. 163.
- ↑ Daniela Wittmann: B.A. Nurse - Ein System für Deutschland?! Eine historisch-kritische Betrachtung in Deutschland und deren neue Perspektiven, Hochschulschrift Institut für Gerontologie, Universität Heidelberg, 21. September 2015, zu Franz Anton Mai und seiner Bedeutung für die Umsetzung der Bologna Richtlinie in Europa, S. 5, S. 47. B.A. Nurse - Ein System für Deutschland?!
- ↑ Antje Grauhan: Die Situation der modernen Krankenpflege. Referat gehalten am 9. Juli 1965 im Institut für Geschichte der Medizin der Universität Heidelberg. In: Christine R. Auer: Und dann hieß es plötzlich: „Nicht mehr den Regelkreis von Schipperges, sondern stattdessen die Pflegetheorie von Roper, Logan, Tierney nehmen …“. Antje Grauhans Schriften für Reinald Schmidt-Richter, Eigenverlag Heidelberg 2014, ISBN 978-3-00-047828-4.
- ↑ Franz Anton Mai: Ein Wort am rechten Ort, oder Beantwortung der Frage: Ist es vernünftig und nüzlich, wenn edelmüthige Fürsten den Lehreifer der National=Jugend, statt mit geschwind verschallendem Lob, mit wirklichen, und bleibenden Belohnungen aufmuntern? Bei Gelegenheit der am 13. Weinmonat 1803 gefeierten Preis=Austheilung an die Zöglinge der Gesundheits= und Krankenwärterlehre. Vorgetragen von F.A. Mai, Pfalzbairischem geh. Rath, und öffentlichen Lehrer der Heilkunde auf der hohen Schule zu Heidelberg.
- ↑ Franz Anton May: Frage: Was können, und sollen deutsche Hausmütter bei der Erziehung ihrer Töchter beitragen, um bei ihrer künftigen Versorgung den Ehestand=und Familienfrieden, als Grundlage zum ewi=gen Frieden, zu erziehen, und zu gründen? Eine Anrede an Deutsche Hausmütter, bei Gelegenheit der feierlichen Preisaustheilung an die Zöglinge der Gesundheits=und Krankenwärterlehre, gehalten von Professor May zum 20. Herbstmond 1804.
- ↑ Anrede an die Zöglinge der Gesundheits= und Krankenpflege=Lehre über den unschätzbaren, aber so oft verkannten Werth der Gesundheit. Bei der feierlichen Austheilung der von Ihrer Kaiserlichen Hoheit unserer Gnädigsten Frau Großherzogin von Baden den vorzüglichsten Zöglingen dieses Lehr=Instituts ertheilten Ehren=Medaillen. Vorgetragen von Professor Mai dem älteren, Heidelberg im Herbstmonat 1812, S. 11, S. 19, S. 20, S. 23.
- ↑ Franz Anton May: Anrede an die weiblichen Zöglinge der Gesundheits= und Krankenpflege über die Pflichten und Eigenschaften einer rechtschaffenen Krankenpflegerin. bei der feierlichen Austheilung der von Ihrer Kaiserlichen Hoheit unserer Gnädigsten Frau Großherzogin von Baden, den vorzüglichsten Zöglingen ertheilten Ehren=Medaillen, vorgetragen von Prof. Mai dem Älteren, Heidelberg im Weinmonat 1813.
- ↑ Horst-Peter Wolff und Jutta Wolff: Krankenpflege: Einführung in das Studium ihrer Geschichte. Mabuse Verlag Ffm 2008, S. 100. ISBN 978-3-940529-01-5.
- ↑ Marianne Arndt heute Sr. Maria Benedicta Arndt: Ethik denken – Maßstäbe zum Handeln in der Pflege. 2. Auflage Thieme Verlag Stuttgart 2007, S. 141.
- ↑ J.D. (Anonymer dankbarer Schüler des Franz Anton Mai): Religiöses weltbürgerliches und litterarisches Glaubensbekenntnis des öffentlichen Lehrers der Heilkunde auf der hohen Schule zu Heidelberg Franz Anton Mai. gedrukt zum Beßten der Armen Heidelberg 1805, S. 21.
- ↑ Alfons Labisch: Homo Hygienicus. Gesundheit und Medizin in der Neuzeit. Campus Verlag Frankfurt/New York 1992, S. 90, ISBN 3-593-34528-5.
- ↑ Hans-Günther Sonntag: Hygiene Institut, in: Gotthard Schettler (Hrsg.): Das Klinikum der Universität Heidelberg und seine Institute, Springer Berlin Heidelberg 1986, S. 41-47.
- ↑ Eberhard Stübler: Geschichte der medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg 1386-1925, Herrn Geheimrat Prof. Dr. Paul Ernst gewidmet, Carl Winter'sche Universitätsbuchhandlung Heidelberg 1926, S. 328.
- ↑ Semper apertus. Sechshundert Jahre Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg 1386–1986. Band I Mittelalter und frühe Neuzeit, herausgegeben von Wilhelm Doerr in Zusammenarbeit mit Otto Haxel, Karlheinz Misera, Hans Querner, Heinrich Schipperges, Gottfried Seebaß, Eike Wolgast, Springer Verlag Berlin, Heidelberg 1985, S. 363.
- ↑ Franz Anton Mai, Franz Joseph Vanderlinde: Fata Ac Incommoda Ex Menstruis Naturae Lege Tandem Cessantibus Oriunda. Ex Officina Joannis Wiesen, Universitatis Typogr. Heidelberg 1789, Dissertation.
- ↑ Adolph Carl Peter Callisen, Doctor der Medicin und Chirurgie … an der Königl. chirurgischen Akademie zu Copenhagen: Medicinisches Schriftsteller-Lexicon der jetzt lebenden Aerzte, Wundaerzte, Geburtshelfer, Apotheker, und Naturforscher aller gebildeten Völker. Eilfter Band: Lall-Lur, Eintrag 992, S. 366 van der Linde, 1832 gedruckt im königl. Taubstummen-Institute zu Schleswig.
- ↑ Franz Anton Mai: Programma de necessitate partus quandoque praemature vel solo manuum vel instrumentorum adjutorio promovendi. 1799 Heidelberg.
- ↑ Angela Weirich und Georg F. Hoffmann: Von der privaten, überwiegend karitativen Kinderheilanstalt (1860) zur staatlichen Universitätskinderklinik Heidelberg (1923). In: Wolfgang U. Eckart, Georg F. Hoffmann, Philipp Osten (Hrsg.): Entwicklungen und Perspektiven der Kinder- und Jugendmedizin. 150 Jahre Pädiatrie in Heidelberg, Kirchheim Verlag Mainz 2010, S. 30, ISBN 978-3-87409-489-4 Online Ressource des Buches (PDF)
- ↑ Annales NESTLE (Hrsg.): Eduard Seidler: Pädiatrie in Heidelberg. Zum 100-jährigen Jubiläum der Universitäts-Kinderklinik (Luisenheilanstalt) 1860-1960, mit einem Vorwort von Philipp Bamberger, Nestle Lindau-Bodensee 1960, S. 13
- ↑ Georg F. Hoffmann, Wolfgang U. Eckart, Philipp Osten: Entwicklungen und Perspektiven in der Kinder- und Jugendmedizin, in: Georg F. Hoffmann, Wolfgang U. Eckart, Entwicklungen und Perspektiven der Kinder- und Jugendmedizin, 150 Jahre Pädiatrie in Heidelberg, Kirchheim Verlag Mainz 2010, S. 22, dto. als Online Ressource (PDF) verfügbar.
Posthume Würdigung
- Franz Anton Mai Schule für den Rettungsdienst Mannheim des Arbeiter-Samariter-Bundes Deutschland FAMS
- In der Universitätsfrauenklinik Heidelberg im Altklinikum Heidelberg wurde eine Patientinnenstation nach Franz Anton Mai benannt.
Sonstige Rezeptionen und weiterführende Literatur
- Gemälde im Kurpfälzischen Museum Heidelberg: Franz Anton Mai bei seinen Medizinischen Fastenpredigten (an den von Faschings-Belustigungen freien Samstagen) im Konzertsaal des Mannheimer Nationaltheaters, in: Heinrich Schipperges: Ärzte in Heidelberg. Eine Chronik vom „Homo Heidelbergensis“ bis zur „Medizin in Bewegung“. Edition Braus Heidelberg 1995, hier: Franz Anton Mai und die Heidelberger Ärzteschaft, S. 108–120.
- Franz Anton Mai und neue technische Möglichkeiten durch die Schifffahrt: Der Direktor des Mannheimer Geburtshauses Franz Anton Mai liess das Inventar seiner Anstalt auf einen Lastkahn laden und verschiffte es neckaraufwärts (Schleusen?) nach Heidelberg. In: KlinikTicker Universitätsklinikum Heidelberg, Sept./Okt. 2011, hier: Philipp Osten: Vom Küchenlatein bis zum Unterricht am Krankenbett. Meilensteine aus 200 Jahren Medizinischer Lehre in Heidelberg (die Einflüsse der Pariser klinischen Schule auf Franz Anton Mai) S. 36–37.
- Franz Anton Mai wurde wegen seines Engagements für die Krankenpflege vor allem in der deutschen Pflegewissenschaft und Hebammenwissenschaft (Compleat midwifes practice – Thomas Chamberlaine, Nicholas Culpeper) rezipiert, die sich seit Einführung der Bologna-Richtlinie auf dem Weg zur Bachelorisierung, zur B.A. Nurse, befindet. (Daniela Wittmann: B.A. Nurse - ein System für Deutschland?!, Hochschulschrift Institut für Gerontologie Universität Heidelberg 21. Sept. 2015, - u.a. zur Bedeutung Franz Anton Mais für die Durchsetzung der Bologna Richtlinie in der Pflegewissenschaft S. 5., S. 47. B.A. Nurse, F.A. Mai, Bologna Directive) In Danzig absolvierte bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts der spätere Arzt, Alexander von Frantzius, als Mann eine Hebammenausbildung, was zu Beginn des 21. Jahrhunderts, trotz geforderter Gleichberechtigung der Geschlechter, eher als Ausnahme gilt.
Weblinks
- www.pflegewiki.de
- katalog.ub.uni-heidelberg.de
- Universitätsklinikum Heidelberg Entwicklung der Heidelberger Kinderchirurgie
- Deutsche Biographie: Franz Anton Mai
- Jörg Tröger: Franz Anton Mai (1742–1814): Ein Wegbereiter der Arbeitsmedizin
- Franz Anton Mai Rhein-Neckar-Wiki
Bilder
- Portrait Franz Anton Mai: Deutsche Digitale Bibliothek Franz Anton Mai
Personendaten | |
---|---|
NAME | Mai, Franz Anton |
ALTERNATIVNAMEN | May, Franz Anton |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Mediziner, Rektor der Universität Heidelberg |
GEBURTSDATUM | 16. Dezember 1742 |
GEBURTSORT | Heidelberg |
STERBEDATUM | 20. Mai 1814 |
STERBEORT | Heidelberg |