Die mittelalterliche Kirche St. Sebald in Nürnberg liegt auf dem Weg zur Burg nördlich etwas oberhalb des Hauptmarkts und gleich westlich vor dem Rathaus. St. Sebald gehört neben der Frauenkirche und St. Lorenz zu den herausragenden Kirchenbauten der Stadt. Erstaunlich reichhaltig hat sich die Ausstattung im Innern erhalten.

Der polygonale Westchor, das dreischiffige Langhaus und Teilen des Querhauses stammen aus der Zeit der späten Romanik bzw. der Übergangszeit zur Gotik (wohl 2. Drittel 13. Jahrhundert). Der lichte Ostbau ist ein Hallenumgangschor der Parlerzeit; vgl. als etwa zeitgleiche Architektur den Hallenbau der Frauenkirche (Nürnberg), die Wenzelkapelle des Veitsdoms in Prag oder die Franziskanerkirche in Salzburg.
Von einem Vorgängerbau (12. Jh.?) konnte eine offensichtlich zweischiffige Krypta ergraben werden.

Siehe auch: Kunst- und Baudenkmäler der Stadt Nürnberg
Literatur
- Helmut Baier: 600 Jahre Ostchor St. Sebald - Nürnberg. 1379-1979. Neustadt a. d. Aisch 1979.
- Birgit Friedel und Ulrich Großmann, St. Sebald. Baubeobachtungen zu den Türmen, dem Westchor und der Krypta. In: Nürnberg, Archäologie und Kulturgeschichte. Hrsg. von B. Friedel und Claudia Frieser. Büchenbach 1999, S.136-147.