David Baumgardt

deutscher Philosoph
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David Baumgardt (* 20. April 1890 in Erfurt; † 21. Juli 1961 in Long Beach) war ein deutscher Philosoph.

Leben und Tätigkeit

Nach dem Schulbesuch studierte Baumgardt Philosophie an den Universitäten Freiburg, Wien, München, Heidelberg und Berlin. In Berli ngehörte er zum frühexpressionistischen Neuen Club um Kurt Hiller. Außerdem unterhielt er freundschaftliche Beziehugnen zu Georg Heym und Jacob van Hoddis. 1920 promovierte Baumgardt zum Dr. phil.

Nach seiner Habiluitation zum Privatdozenten im Jahr 1924 unterrichtete Baumgardt bis 1935 als außerordentlicher und dann (von 1932 bis 1935) als fest bestallter Professor für Philosophie an der Berliner Friedrich-Wilhelms Universität. Zwischendurch war er Gastdozent an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums. Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten wurde er 1935 auf Grundlage der Nürnberger Rassegesetze aufgrund seiner - nach nationalsozialistischer Definition - jüdischen Abstammung aus dem Universitätsdienst entlassen. Er ging daraufhin noch im selben Jahr in die Emigration nach Großbritannien. Dort unterrichtete er ovn 1935 bis 1939 als Gastdozentan der University of Birmingham.

1939 kam er in die Vereinigten Staaten, wo er zunächst an verschiedenen Colleges unterrichtete, um schließlich von 1941 bis 1954 als Berater (Consultant) für den Bereich Philosophie und Politische Wissenschaft in der Kongressbibliothek in Wasington D.C. zu arbeiten. Von 1955 bis 1956 lehrte er Gastdozent für Philosophie an der Columbia University in New York. Daneben war er Mitarbeiter verschiedener Zeitschriften.

Baumgardt war Mitglied der American Philosophical Association und der International Academy of Human Rights.

Baumgardts Forschungsschwerpunkte waren die antike Philosophie und Ethik.

Baumgardts Nachlass wird heute vom amerikanischen Leo Baeck Institut verwahrt, das auch ein Stipendium vergibt, das Studenten, die sich mit der Erforschung und Fortführung seines Werkes befassen, unterstützen soll.

Schriften

  • Das Möglichkeitsproblem der Kritik der reinen Vernunft, der modernen Phänomenologie und der Gegenstandstheorie, 1920.
  • Franz v. Baader und die philosophische Romantik, 1927.
  • Der Kampf um den Lebenssinn unter Vorläufern der modernen Ethik, 1933.
  • Bentham and the Ethica of Today, 1952.
  • Great Western Mystics and their Lasting Significance, 1961.
  • Die abendländische Mystik, 1963.
  • Looking Back on a German University Career, 1965.

Literatur

  • Zee Levy: David Baumgardt and Ethical Hedonism, 1988.