Elmshorn

Stadt im Kreis Pinneberg in Schleswig-Holstein
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 5. April 2006 um 04:07 Uhr durch Begw (Diskussion | Beiträge) (Wirtschaftsgeschichte: Bild, Dopplung entfernt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Wappen Karte
Wappen der Stadt Elmshorn Deutschlandkarte, Position von Elmshorn hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Pinneberg
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 0,3 - 21,0 m ü. NN
Fläche: 21,36 km²
Einwohner: 49.386 (30. Juni 2005)
Bevölkerungsdichte: 2.265 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 25335–25337
Vorwahl: 04121
Kfz-Kennzeichen: PI
Gemeindeschlüssel: 01 0 56 015
Adresse der
Stadtverwaltung:
Schulstraße 15–17
25335 Elmshorn
Offizielle Website: www.stadt-elmshorn.de
E-Mail-Adresse: stadt-elmshorn@t-online.de
Politik
Bürgermeisterin: Dr. Brigitte Fronzek (SPD)

Elmshorn, an der Krückau und am Rande von Marsch und Geest, 32 km nordwestlich von Hamburg und knapp 15 km nordwestlich von Pinneberg, unweit der Elbe (10 km) gelegen, ist die sechstgrößte Stadt Schleswig-Holsteins. Elmshorn besteht aus seiner Innenstadt sowie den Stadtteilen Sibirien, Siedlung, Sandkamp, Langelohe, Vormstegen, Klostersande, Köhnholz, Kaltenweide, Papenhöhe, Fuchsberg, Hainholz, Ramskamp und Lieth.

Geografie

Geografische Lage und Klima

Elmshorn liegt auf 53° 45' 07" N, 09° 39' 04" O, ziemlich genau auf der Grenze von Marsch zur Geest. Die Landschaftsstufe, welche die Grenze zwischen den beiden schleswig-holsteinischen Landschaftsformationen bildet, ist an einigen Stellen im Stadtbild erkennbar. Der tiefste Punkt der Stadt liegt in den Marschwiesen bei -0,3 m, der höchste Punkt findet sich mit +21,0 m im Stadtpark (Butterberg). Das Gebiet des Stadtparks besteht geologisch aus Dünen, welche in der ausgehenden Eiszeit am Rande des Urstromtals der Elbe lagen. Die Stadt hat ein von der Nordsee beeinflusstes Klima (Ausläufer des Golfstroms), welches relativ häufig durch milde Winter und feuchte Sommer charakterisiert ist. Elmshorn liegt wegen seiner Nordseenähe noch deutlich in einem Gebiet starker Winde. In unmittelbarer Nähe der Stadt haben Energierzeuger durch den Bau von Windkraftanlagen sich diese klimatische Tatsache zu Nutze gemacht. Der dort erzeugte Strom wird von den Stadtwerken Elmshorn ins Stromnetz der Stadt eingespeist.

An fließenden Gewässern sind in Elmshorn die Krückau und ihr Nebenflüßchen Offenau anzutreffen. Elmshorn wurde (bis zur Fertigstellung des Krückausperrwerkes) in den vergangenen Jahrhunderten oft von Stumfluten getroffen. Als Reste dieser Naturkatastrophen sind die "Bracks" (kleine Teiche) von 1702 und 1792 in der Nähe des Flusses bis in die Gegenwart erhalten geblieben.

Liether Kalkgrube

Der wichtigste geologische Fundort ist knapp außerhalb der Stadtgrenzen zu finden, die Liether Kalkgrube. Während des Baus der Altona-Kieler-Eisenbahn Mitte des 19. Jahrhunderts wurde hier Ton gefunden, der zur Ziegelherstellung abgebaut wurde. Nach der wirtschaftlichen Erschöpfung der Vorkommen blieb die Grube als geologisches Denkmal und Naturschutzgebiet erhalten. Durch den unter der Region liegenden Elmshorner Salzstock wurden über 200 Millionen Jahre alte Erdschichten an die Oberfläche gedrückt, die sich somit leicht untersuchen lassen. In der Mitte der Grube ist der den Salzstock abdeckende Kalkhut sichtbar, der der Grube ihren heutigen Namen gab, in Randbereichen befindet sich ein kleinerer Braunkohleflöz. Die Liether Kalkgrube bietet in Nordeuropa zwischen Schweden und dem Harz den besten Einblick in geologische Formationen. Fossilien - und Werkzeugfunde legen den Schluß nahe, daß die Umgebung bereits den steinzeitlichen Jägern und Sammlern vor ca. 10 - 14000 Jahren als Lagerplatz diente. Zum Teil sehr seltene Tier - und Pflanzenarten haben sich im von Menschen gemachten Biotop angesiedelt. Neben einem Rundwanderweg führt ein geo-ökologischer Lehrpfad bis in die Grubenmitte. Die Liether Kalkgrube wird auch sehr oft von Geologen aus der ganzen Welt zu Studienzwecken besucht.

Geschichte

Der Ort Elmshorn wurde urkundlich erstmals 1141 erwähnt, das Kirchspiel Elmshorn 1362.

Zu Beginn des Dreißigjährigen Kriegs (1618 bis 1648) haben die Truppen Wallensteins im Jahr 1627 ihr Lager in Elmshorn aufgeschlagen, um von hier aus Glückstadt, Krempe und die Breitenburg vorzugehen. Während des Schwedischen Kriegs, der Spätphase des Dreißigjährigen Kriegs, zog eine schwedische Armee durch den Ort und verwüstete ihn. Auch während des Schwedisch-Polnischen Kriegs (1655 bis 1660) wurde der Ort durch schwedische Truppen unter Karl X. Gustav zerstört, als dänische Truppen den hier gelegenen Krückauübergang und die Festungsanlage Kruckschanze verteitigt haben.

1736 wurde Elmshorn zu einem zunftberechtigten Flecken ernannt und ab dem 26. August 1741 durfte offiziell Wochenmarkt gehalten werden. Er fand rund um die Nikolaikirche statt, bis durch das Sterben der Lederfabriken im Zentrum in den 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts und den Abriss der alten Stadtgasanlage ein größerer Platz, der Buttermarkt entstand.

Das 18. Jahrhundert brachte jedoch auch wieder Tod und Zerstörung nach Elmshorn. Am 24. April 1750 wurden beim Großen Brand von Elmshorn 47 Häuser und neun Scheunen zerstört und auch die große Sturmflut von 1756, bei der in der Marsch rund 500 Menschen ertranken forderte ihren Tribut.

Während der Napoleonischen Kriege war Elmshorn von 1813 bis 1814 durch eine feindliche Armee von Russen, Schweden und Preußen besetzt.

Im Jahr 1863 fand die Landesversammlung der Schleswig-Holsteiner als Bekenntnis der Unabhängigkeitsbestrebungen Schleswig-Holsteins von Dänemark auf dem Propstenfeld in Elmshorn statt. Die Wahl war wegen des wenige Jahre vorher fertiggestellten Bahnanschlusses auf den Ort gefallen, so dass sich rund 20.000 Menschen in dem kleinen Ort versammelten. Sie riefen Friedrich VIII. von Augustenburg zum Herzog von Schleswig-Holstein aus.

Diese Landesversammlung stellte mit den Auftakt zum Deutsch-Dänischen Krieg dar, der im folgenden Jahr ausbrach und angesichts der Überlegenheit der beiden Großmächte Preußen und Österreich mit der Niederlage Dänemarks endete. Als Folge wurde Schleswig 1865 preußisch und Holstein (und damit auch Elmshorn) österreichisch. Aber schon im folgenden Jahr 1866 wurde auch Holstein nach dem Sieg Preußens im Deutsch-Deutschen Krieg preußische Provinz.

Im 19. Jahrhundert erlebte Elmshorn im Zuge der Industriellen Revolution ein rasantes Bevölkerungswachstum. Trotz der Eingemeindung umliegender Orte, wie Vormstegen und Klostersande im Jahr 1878 sowie von Wisch und Köhnholz im Jahr 1894 wuchs die Flächenausdehnung jedoch nicht proportional zur Bevölkerungszunahme, so dass ein hoch verdichtetes Siedlungsgebiet entstand. Weitere Eingemeindungen fanden im 20. Jahrhundert statt: Am 1. April 1938 wurden Langelohe, Hainholz und Teile der Gemeinden Klein Nordende-Lieth, Klein Offenseth und Raa-Besenbek zum Elmshorner Stadtgebiet zugeschlagen.

Das Stadtrecht erhielt Elmshorn am 11. April 1870, Johannes Bornhöft war der erste Bürgermeister der Stadt. Die volle Städteordnung erhielt Elmshorn am 23. März 1888.

1883 hielt der Sonderzug des Deutschen Kaisers und Königs von Preußen, Wilhelm I. in Elmshorn. Überliefert ist, dass er zur großen Freude der Einwohner und Honoratioren mit Blick auf den gerade fertiggestellten Kirchturm gesagt haben soll „... was haben sie hier für einen schönen Turm“.

Am 7. November 1918 wurde in der Stadt ein Arbeiter- und Soldatenrat gegründet, der den Bahnhof und einige Fabriken werden vorübergehend besetzt hat.

Mit dem Erstarken der NSDAP wurde im März 1933 der Elmshorner Bürgermeister abgesetzt, während der Reichskristallnacht am 10. November 1938 wurde dieSynagoge am Flamweg in Brand gesetzt.

Bei einem britischen Bombenangriff wurden am 3. August 1943 62 Menschen getötet und 150 verletzt. 250 Gebäude wurden zerstört, 220 schwer beschädigt. Am 26. April 1945 fand im Zusammenhang mit dem Vorstoß der britischen Landstreitkräfte nach Schleswig-Holstein der letzte Tieffliegerangriff auf Elmshorn statt. Die Zerstörungen lagen vor allem im Bereich Langelohe/Köllner Chaussee, es gab 92 Tote.

Um den britischen Vormarsch zu verzögern plante die neue Staats- und Wehrmachtsführung unter Großadmiral und Reichspräsident Dönitz vom 27. April bis zum 5. Mai 1945 eine Hauptkampflinie von Elmshorn über Alveslohe, Ahrensburg und Geesthacht bis nach Boizenburg, damit möglichst viele vor der Roten Armee Flüchtende den Westen erreichen konnten. Diese unlösbare Aufgabe sollte durch die völlig desolate Heeresgruppe Nordwest unter Feldmarschall Busch gelöst werden. Der Feldmarschall und der ihm untergebene General der Infantrie Blumentritt einigte sich jedoch mit den Briten über einen Truppenabzug. Unter Assistenz des Hamburger Kampfkommandanten General Wolz der die Stadt kapmflos den Briten übergeben hat, zogen die deutschen Truppenbefehlshaber ihre Verbände 40 km von Hamburg in Richtung Norden zurück. Damit blieb Elmshorn ein vernichtender, sinnloser Boden-Endkampf erspart.

In der Gewissheit des baldigen britischen Einmarsches wurde der Bürgermeister von den Bürgern, die ganz überwiegend der Arbeiterschaft entstammten, abgesetzt. Der Oberpräsident der Provinz Schleswig-Holstein Hinrich Lohse, der in Personalunion als NSDAP-Gauleiter amtierte, wollte diesen Aufstand gewaltsam niederschlagen und versuchte von Pinneberg aus ein Polizeibataillon gegen Elmshorn in Marsch zu setzen. Die eintreffenden britischen Truppen entwaffneten jedoch die Polizisten und verhinderten den Einsatz. Als Symbol der Aufgabe wurden weiße Fahnen aus den Fenstern und an den Turm der Nikolaikirche gehängt. Die Selbstbefreiung vom Nationalsozialismus vor dem Eintreffen der Besatzungstruppen war, abgesehen von Schwarzenberg, in ganz Deutschland einmalig.

Am 3. Mai 1945 wurde ein antifaschistischer Ordnungsdienst eingerichtet, der vorübergehend die Macht übernahm, den kommissarischen Bürgermeister entließ und die führenden Nationalsozialisten verhaftete. Ab dem 7. Mai 1945 war die Stadt dann von britischen Truppen besetzt und verwaltet, die verbleibenden Kommunikationsmöglichkeiten wurden weitgehend eingeschränkt.

Am 12. Mai verhaften die Elmshorner Antifaschisten den NSDAP-Kreisleiter in Pinneberg. Kurz darauf hat die Besatzungsmacht als Reaktion auf diese „Amtsanmaßung“ die antifaschistische Stadtverwaltung beseitigt und den ehemaligen nationalsozialistischen Bürgermeister Coors kurzzeitig wieder eingesetzt. Am 17. Dezember wurde Heinrich Hauschildt (SPD) wird zum ersten Nachkriegs-Bürgermeister der Stadt gewählt.

Auch im Kalten Krieg erfüllte Elmshorn eine strategische Funktion als Bahn- und Telekommunikationsknotenpunkt. Über die Sendefunkstelle der Bundespost wurde ehemals der gesamte Fernsprechverkehr nach Übersee abgewickelt.

Am 16. und 17. Februar 1962 wurde die Norddeutschland von einer schweren Sturmflut heimgesucht, die auch im Elmshorner Stadtgebiete schwere Schäden verursachte. In den Folgejahren gab es weitere Sturmfluten, die die Stadt wieder teilweise unter Wasser setzen, bis die Gefahr mit dem Bau des Krückausperrwerkes und seiner Fertigstellung 1969 endgültig gebannt wurde.

Aber auch das Stadtbild wandelte sich. In der Zeit von 1975 bis 1977 wurden weite Teile des alten Stadtkerns abgerissen. Am 30. September 1982 waren dann auch die Bauarbeiten an der Ost-West-Brücke sind abgeschlossen, die den beschrankten Bahnübergang an der Nordseite des Bahnhofs ersetzte. Da die drei Eisenbahnstrecken nach Kiel/Flensburg, Sylt und Barmstedt auf der Strecke verkehrten, war dieser Bahnübergang die meiste Zeit des Tages geschlossen war. Allerdings wurde die weiterführende Straßenplanung aufgegeben, so dass die vierspurige Brücke heute in eine zweispurige Wohnstraße mündet.

Am 1. Januar 1996 bekam Elmshorn mit Dr. Brigitte Fronzek die erste Bürgermeisterin.

Wirtschaftsgeschichte

Die Anfänge der Elmshorner Wirtschaft lagen - wie auch bei mehreren anderen Städten an der Unterelbe und den schiffbaren Nebenflüssenin - bei der Walfängerei. Der Walfänger Flora, der 1817 erstmals zum Robben- und Walfang in die Arktis fuhr, ziert bis heute das Stadtwappen. Auch die Straßennamen „Florapromenade“, „Walfängerstraße“ und „Robbenschlägerweg“ zeugen von dieser Zeit. Im 19. Jahrhundert wurde von Elmshorn aus Walfang betrieben.

 
Streckenalternativen der Christian-VIII.-Ostsee-Bahn, die westliche Strecke über Elmshorn wurde realisiert

Die Eröffnung der Eisenbahnstrecke, die Christian-VIII.-Ostsee-Bahn, von Hamburg nach Kiel 1844 sorgte für einen kräftigen Aufschwung. Dass die Strecke über Elmshorn und nicht über Barmstedt läuft hat die Stadt vor allem ihrem Bürger Klaus Panje zu verdanken, der ganz maßgeblichen Anteil daran hatte, die Auseinandersetzung um die Streckenführung für Elmshorn zu entscheiden. 1845 wurde auch ein erster Abschnitt der Marschbahn von Elmshorn nach Glückstadt eröffnet. 1895 wurde mit dem Bau der Elmshorn-Barmstedt-Oldesloer Eisenbahn begonnen, die Eröffnung erfolgt am 9. Juni 1907.

Seit Ende des 19. Jahrhunderts wurde auch die städtische Infrastruktur ausgebaut. In der Zeit von 1893 bis 1901 entstand die Kanalisation mit einer Länge von 13.657 m, 1855 wurde die private Elmshorner Gasanstalt in Vormstegen am Damm errichtet. Im März 1900 wurde in den Liether Dünen wird ein Wasserwerk in Betrieb genommen.

Aber auch der Hafen und der Schiffsbau wurden zu einem wichtigen Standbein der Elmshorner Wirtschaft. 1890 wurde die Elmshorner Dampfschleppschiffahrts-Aktiengesellschaft gegründet. Am Hafen war bis zu ihrem zweiten Konkurs am 17. Mai 1978, mit dem die Schiffbautradition der Stadt endete, die Kremer-Werft ansässig. An ihrer Stelle steht heute ein Baumarkt, ein ehemaliges Becken ist in Form eines Wendebeckens noch vorhanden und auf der Fährstrecke Glückstadt- Wischhafen verkehren noch Fähren, die auf der Kremer-Werft gebaut wurden.

1855 wurde die Stoutsfabrik von Koch und Hirst errichtet, die später eine Mechanische Weberei wurde. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts prägten erst Lederindustrie, später die deutschlandweit bekannten Margarinefabriken Wagner-Margarine und Rostock die Wirtschaft und das Stadtzentrum. 1953 wurden die Lederwerke Knecht mit über 300 Mitarbeitern geschlossen, am 31. Dezember 1963 die Metzger-Werke, die letzte Lederfabrik der Stadt. Auch von der Margarineproduktion ist abgesehen von zwei Gebäuden am Marktplatz, der heutigen Markthalle und dem Torhaus, fast nichts mehr übrig. Vor den Toren der Stadt hat sich die kleine Margarinefabrik Alsan gehalten.

Vom Hafen Elmshorns, durch die Walfängerei einst wichtiger Dreh- und Angelpunkt, sind, bedingt durch die Verlagerung des Gütertransports auf den LKW, lediglich die Kaimauern geblieben. Die Hafenbahn wurde Ende der 80er-Jahre aufgegeben (vollständig demontiert 2003), das letzte Getreidefrachtschiff des direkt am Hafen ansässigen Haferflocken- und Müsliherstellers Peter Kölln wurde Mitte der 90er-Jahre verkauft und die dazugehörigen Entladebrücken (Getreideheber) abgerissen. Wirtschaftlich ist der Hafen wegen der starken Verschlickung derzeit nicht nutzbar. Anlässlich der Flora-Woche werden jedoch Bootsfahrten zum Beispiel nach Hamburg angeboten, und der Wasser-Sportverein Elmshorn e. V. hat eine Anlegestelle im Stadtgebiet. Weiterhin unterhält die Wasser- und Yachthafenvereinigung Elmshorn/Krückaumündung einen größeren Sportboot-Hafen am Krückausperrwerk nahe der Krückaumündung. An den Schiffsbau erinnert heute noch das Beschäftigungsprojekt Museumswerft, das im Hafen historische Schiffe und Boote restauriert.

Am 16.  März 2006 hat Teppich Kibek am neuen Standort eröffnet.

Einwohnerentwicklung

1875 zählte Elmshorn etwas mehr als 7.000 Einwohner, 1900 13.640 und 1939 waren es bereits 22.000.

Durch Eingemeindungen und einen starken Zustrom von Flüchtlingen und vor allem Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Einwohnerzahl stark an. Bei Kriegsende hielten sich in der Stadt geschätzte 13.000 Flüchtlinge auf – fast so viele Flüchtlinge wie Einwohner – die mangels Wohnraum in neun Lagern untergebracht werden mussten. Am 1. März 1949 warenö 32.432 Einwohner registriert.

Die Bevölkerungszahl steigt seitdem langsam, aber kontinuierlich. Im Jahr 2003 zählten die städtischen Behörden erstmals mehr als 48.000 Einwohner und schon am 30.6.2005 war die Einwohnerzahl auf 49.386 gestiegen.

Laut Auskunft des gemeinsamen statistischen Amtes der Länder Schleswig-Holstein und Hamburg betrug die Zahl der Ausländer in Elmshorn am 31. Dezember 2004 insgesamt 4670 Personen. Dies ergibt 9,65% der Stadtbevölkerung. Zum Vergleich: Der Ausländeranteil in Schleswig-Holstein liegt im Durchschnitt bei 5,3%, in Hamburg bei 14,1 %, deutschandweit bei 8,8%.

Religion

Elmshorn ist Sitz des Kirchenkreises Rantzau der Nordelbischen Evangelischen Kirche (NEK). Innerhalb des Stadtgebietes gibt es mehrere Gemeinden, die im Kirchengemeindeverband Elmshorn zusammengefasst sind. Des Weiteren gibt es die katholische St. Marien-Kirchengemeinde, aber auch Freikirchen und zwei Moscheen. Elmshorn beherbergt auch wieder eine kleine jüdische Gemeinde, die sich dem fortschrittlichen Flügel des Judentums zurechnet.

Sprache

In Elmshorn wird überwiegend Hochdeutsch mit norddeutscher (bzw. niederdeutscher) Klangfärbung gesprochen. Die Mehrheit seiner Einwohner versteht zwar noch das Platt- bzw. Niederdeutsche, verwendet es aber im Alltag (von Ausnahmen abgesehen) meist nicht mehr. Ein kleinerer Teil der Bevölkerung, insbesondere aber Bewohner des Umlandes, verwendet das Niederdeutsche durchaus noch als Alltagssprache. An Markttagen kann man in Elmshorn das alte heimatliche Idiom noch hier und da hören. Der Pflege der niederdeutschen Kultur hat sich der Heimatverein Tru un fast (treu und fest) verschrieben. Gemäß der Europäischen Sprachenschutzkonvention, die auch das Niederdeutsche schützt, haben die Elmshorner einen Rechtsanspruch darauf, offizielle städtische Dokumente in niederdeutscher Sprache ausgehändigt zu bekommen.

Politik

Stadtverordnete

Die von den Bürgern gewählten Volksvertreter finden sich im Stadtverordneten-Kollegium wieder. Da die Besetzung des Bürgermeisterpostens seit einigen Jahren ebenfalls von den Bürgern direkt bestimmt wird, kam es zu dem widersprüchlichen Umstand, dass derzeit die Bürgermeisterin von der SPD gestellt wird, während die CDU mit 20 Verordneten die stärkste Kraft im Kollegium bildet. Es folgen die SPD mit 15, die Grünen mit 4 und die FDP mit 2 Verordneten.

Entscheidungen des Kollegiums werden von 11 Ausschüssen vorbereitet. Nachfolger des ehemaligen Magistrats ist seit Inkrafttreten der neuen Gemeindeordnung der Hauptausschuss. Als kommunale Sondergremien existieren daneben noch der Jugendbeirat und der Kriminalpräventionsrat.

Kommunale Themen

Karl-Marx-Platz/Buttermarkt

Im August 2005 beschloss das Stadtverordnetenkollegium mit der Mehrheit von CDU und FDP die Namensänderung des Marktplatzes im Herzen der Stadt. Von den Bewohnern wurde er seit jeher „Buttermarkt“ genannt, offiziell trug er jedoch schon seit Ende des Zweiten Weltkriegs den Namen „Karl-Marx-Platz“.

Die CDU-Fraktion im Stadtverordnetenkollegium hatte mit der Begründung, dass der offizielle Name weitestgehend unbekannt und der Name „Karl Marx“ außerdem mit den Auswirkungen des Kommunismus assoziiert werde, im Mai 2005 vorgeschlagen, den Platz in „Buttermarkt“ umzubenennen.
Die Gegner der Umbenennung führten an, dass Karl Marx nicht für das verantwortlich gemacht werden könne, was andere nach seinem Tod aus seinen Lehren machten (Stichwort „real existierender Sozialismus“). Weiterhin widerspräche eine Umbenennung dem Respekt vor einer Entscheidung der ersten, nach der nationalsozialistischen Diktatur frei gewählten Stadtverordneten, welche mit der Benennung den antifaschistischen Widerstand im Dritten Reich ehren wollten. Befürworter der Umbenennung sahen in diesen beiden Argumenten einen Widerspruch, wonach Marx einerseits die Verantwortung für Gräueltaten abgesprochen, andererseits aber Verdienste von Antifaschisten zugerechnet werden würden. Es ist auch historisch umstritten, ob jenes Stadtverordneten-Kollegium, welches die Namengebung kurz nach 1945 beschloss, tatsächlich frei gewählt war oder noch von der Besatzungsmacht ernannt wurde und somit keine demokratische Legitimation besaß.

Ein weiteres Argument gegen die Umbenennung war, dass die nicht unerheblichen Umstellungskosten in keinem Verhältnis zu dem sonst rigiden Sparkurs der CDU stünden, und das bei einem Thema, das niemanden wirklich interessiert habe. Auch nährte die CDU-Stadtverordnete Erna Koss den Verdacht, dass es der CDU um eine ideologische Auseinandersetzung geht, als sie auf die Frage von Presseleuten der Pinneberger Zeitung: „Hätten Sie auch dann für Buttermarkt gestimmt, wenn der offizielle Name bisher Konrad-Adenauer-Platz gelautet hätte?“, offenherzig antwortete: „Bestimmt nicht!“ Die CDU verwies des Weiteren auf die private Initiative Elmshorn, welche einen Großteil der Kosten übernehmen wollte, sowie auf Leserbriefe von ehemaligen DDR-Bürgern, die zeigten, dass diese den Namen Marx sehr wohl mit Leid assoziierten und ein Interesse an der Umbenennung zu haben schienen.

Kurioserweise besaß der Platz selbst kein Namensschild, weil vor Jahrzehnten der (inzwischen verstorbene) CDU-Kommunalpolitiker Harry P. Richter im jugendlichen Überschwang eben dieses Schild demontierte. Der nun abgeschaffte Name existierte gewissermaßen nur auf den Schildern der örtlichen Parkleittafeln und wird wohl im Parteiblättchen der örtlichen DKP „Rund um den Elmshorner Karl-Marx-Platz“ fortleben.

Wahlergebnisse in Elmshorn 2005

Bei den Wahlen zum Schleswig-Holsteiner Landtag im Februar 2005 gab es in der Stadt Elmshorn folgendes Ergebnis (in Prozent der Zweitstimmen):

Als direkt gewählte Wahlkreisabgeordnete des Wahlkreises 25, der neben Elmshorn das Amt Elmshorn-Land, die Stadt Tornesch und die Gemeinde Appen umfasst, wird Siegrid Tenor-Alschausky (SPD) in den Landtag einziehen. Sie konnte sich damit gegen den Spitzenkandidaten der Landes-CDU und zukünftigen Ministerpräsidenten, Peter Harry Carstensen, durchsetzen. Als Kuriosum gilt, dass Carstensen als gebürtiger und wohnhafter Nordfriese zu seinem Südholsteiner Wahlkreis keinerlei Beziehung hatte. Im Wahlkampf wurde die CDU von Pressevertretern mit der Bemerkung konfrontiert, dass kein Mensch in Elmshorn Herrn Carstensen kennen würde. Diese etwas provokative Frage wurde vom CDU-Sprecher mit der Bemerkung gekontert, dass die Presseleute mal „… die Leute auf der Straße in Elmshorn fragen sollten, wer denn sein Gegenkandidat (von der SPD) sei“.

Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis wählten die Elmshorner bei der Bundestagswahl am 18. September wie folgt (Anteil an den Zweitstimmen):

  • SPD 42,3 %
  • CDU 32,3 %
  • Grüne 9,2 %
  • FDP 8,7 %
  • Die Linke 5,3 %
  • NPD 1,1 %
  • Familien-Partei 1,0 %
  • MLPD weniger als 0,1 %.

Der Bundestags-Wahlkreis Pinneberg (welcher aufgrund der hohen Einwohnerzahl identisch mit dem Landkreis Pinneberg ist),stimmte wie folgt ab (Auswahl/nur Erststimmen CDU und SPD ) :

  • CDU 44,2 %
  • SPD 42,8 %

Der Wahlkreis wird also ab 2005 von dem direkt gewählten CDU-Politiker Dr. Ole Schröder sowie den über die Landesliste ihrer Parteien gewählten Politikern Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) und Dipl.-Psychologe Rainder Steenblock (Bündnis 90/Die Grünen) im Bundestag vertreten. Anzumerken ist hierbei die Tatsache, dass Rossmann sein Direktmandat bei der Wahl 2005 verloren hat - nicht zuletzt deswegen, weil vermutlich viele linksorientierte Wählerinnen und Wähler unzufrieden waren mit seinem Abstimmungsverhalten im Bundestag (Zustimmung zu Hartz IV u. a. Reformen) und deshalb überproportional stark Die Linkspartei wählten.

Die Hafenspange

Die Hafenspange, eine Straßenverbindung mit Brücke über die Krückau, welche das Südufer/Stadtwerke mit dem Wedenkamp verbinden soll, ist mittlerweile vom Planungsstadium in die Realisierungsphase gerückt. Seit dem fast vergessenen sog. Schubert-Generalverkehrsplan für Elmshorn des Schweizer Unternehmens Prognos aus den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, welcher noch eine (die Innenstadt vom anwachsenden Straßenverkehr entlastende) vierspurige Westtangente vorsah, wird in Elmshorn um neue Lösungen gerungen. Nachdem die Stadt die Planungen der großen Westtangente aufgab, wurde als Alternative die besagte Hafenspange favorisiert. Ob allerdings in Zeiten knapper Kassen und angesichts eines Hafens, der ausschließlich von Sportbooten, vielleicht noch den renovierungsbedürftigen Schiffsveteranen der Museumswerft angelaufen wird, eine teure Klappbrückenlösung realisiert wird, steht nicht fest.

Sollte, gleich in welcher Ausführung, die Brücke gebaut werden, ergäbe sich verkehrstechnisch daraus die Möglichkeit, die Holstenstraße in Höhe der Königstraße zu einer Fußgängerzone umzubauen. Damit wären die bereits vorhandenen Fußgängerzonen Marktstraße, Alter Markt/Damm und Königstraße mit dem Bahnhof /Holstenplatz verbunden bzw. komplettiert. Elmshorn hätte dadurch eine ununterbrochene Fußgängerzone vom Bahnhof bis zum Sandberg von über 400 m und das traditionelle Geschäftszentrum würde wettbewerbsmäßig gegenüber den Konkurrenten auf der grünen Wiese und am Stadtrand (Kibek etc.) gestärkt. Verödungstendenzen (wie bereits an der Holstenstraße spürbar) würde damit entgegengewirkt.

Autobahn A 20

Die alternativen Trassenplanungen für die neue, Hamburg umgehende Autobahn A 20 betrafen wie schon vor Jahrzehnten die Planungen für einen neuen Flughafen, die Lebensinteressen der Stadt Elmshorn. Wie schon bei der Abwehr des Flughafens, haben sich auch hier wieder Bürger Elmshorns organisiert und mit Unterstützung der Stadtverwaltung massive Einwände gegen die Elmshorn tangierende Trassenalternative bei den Genehmigungsbehörden vorgebracht. Gegenwärtig (März 2006) hat es den Anschein, dass die Elmshorn bedrohende Trassenalternative abgewendet werden konnte.

Der Kibek-Umzug

Nach Jahrzehnten der räumlichen Expansion an der Reichenstraße musste die Unternehmensführung von Teppich Kibek erkennen, dass die Grenzen der Erweiterung am alten Standort erreicht waren. Nach jahrelangen Planungen, zahlreichen Ein- und Widersprüchen von Nachbargemeinden (welche insbesondere durch den auf dem Gelände ebenfalls geplanten Supermarkt einen Kaufkraftabfluss nach Elmshorn befürchteten) und Umweltschützern (die sich unter anderem um eine historische Allee und mehrere über hundert Jahre alte Bäume sorgten), setzte sich das Unternehmen mit Unterstützung der Stadt Elmshorn gegen diese Widerstände durch und bekam die Genehmigung, auf dem ehemaligen Franzosenhof direkt am Elmshorner Autobahnanschluss, ein neues Fachmarktzentrum mit einem neuen Teppichhaus im Zentrum zu errichten . Am 16. März 2006 wurde das „größte Teppichhaus der Welt“ eröffnet, der anliegende Supermarkt und ein Küchenmarkt werden im Laufe des Sommers fertiggestellt.

Für die Nutzung der alten Kibek-Immobilie, namentlich des markanten Hochhauses, existieren lediglich Spekulationen. So war eine Weile der Umzug der Kreisverwaltung oder des Finanzamtes im Gespräch. Auch weiterhin wird eine Nutzung durch die Verwaltung angedacht. Das markante Hochhaus steht unter Denkmalschutz. Momentan sieht es danach aus als ob die „Klaus Merse Verlag GmbH“, Herausgeber der „Holsteiner Allgemeine“, in diese Immobilie umziehen wird.

Bahnhofszene - Trinker-Satzung - Bürgermeisterwahl

Im Jahre 1999 machte Elmshorn mit seiner von den städtischen Gremien verabschiedeten "Trinkersatzung" Furore in den Medien. Mittels dieser Stadtverordnung (Ortsrecht) wollte die Stadt den bis zum heutigen Tage an diesem Ort (Nikolaikirche) anzutreffenden nonkonformistischen Jugendlichen das Bier trinken verbieten bzw. verleiden. Aber - das schleswig-holsteinische Verwaltungsgericht in Schleswig, angerufen von den Bierfreunden, erklärte zur Gaudi der Journaille in seiner Entscheidung, das "Biertrinken zum kommunikativen Gemeingebrauch der öffentlichen Flächen" zu zählen sei. Im übrigen waren die Richter der Meinung, das Alkohol nicht verboten sei und die Satzungsbestimmungen zu unscharf gefaßt seien. Flugs erklärte das Gericht die Satzung für rechtswidrig und nichtig. Seit dieser Gerichtsentscheidung befinden sich die Bierfreunde ab und zu im Bier - und Siegesrausch, häufig allerdings zum Unwillen der großen Mehrheit der Elmshorner.

Die Bürgerschaft mußte zähneknirschend zur Kenntnis nehmen, dass erstens die Elmshorner Bürgermeisterin Dr. jur. Fronzek nicht in der Lage war eine Satzung auszuarbeiten, die einer richterlichen Überprüfung standhalten konnte. Zweitens, dass es auch sehr leicht ist als schleswiger Richter, privat weitab vom Schuß in gehobenen Wohngebieten an der idyllischen Schlei residierend, eine Stadt-Satzung Elmshorns aufzuheben, hinter der mit hoher Wahrscheinlichkeit die große Mehrheit der genervten Bürger stand. Seit diesem Vorgang sind die Bierfreunde den Bürgern weiter ein Dorn im Auge zumal sich am Bahnhof eine neue zusätzliche Szene von älteren Bohemiens gebildet hat deren pittoresques, unorthodoxes Aussehen, verbunden mit etwas holprigen Umgangsformen, es manchem Bürger schwer macht deren "Hoheitsgebiet" zu durchqueren.

Der arbeitslose Andreas Forte, seines Zeichens Primus Interpares der Elmshorner Punkszene und Führer des Widerstandes gegen die Trinkersatzung, trat 2001 zum Sturmangriff gegen Brigitte Fronzek um den Stuhl des Bürgermeisters an. Seine Kandidatur schlug große Wellen in den Medien und Elmshorn wurde bundesweit als Stadt bekannt, in der ein PUNK (!) Bürgermeister werden wollte. Obwohl Fronzek mit 54,8 % siegreich im Amt verblieb, erhielt der Kandidat der Punks immerhin 8,1 % der Wählerstimmen. Er wurde mit einem Job bei der Stadt als "Streetworker" (ohne jedwede sozialpädagogische Qualifikation aber mit Detailkenntnissen über den "Mann auf der Straße" -Originalton Forte-), mehr als reichlich entschädigt.

Der Versuch der Bürgermeisterin Fronzek auf den Stuhl des Landrats des Kreises Pinneberg zu kommen, scheiterte in der direkten Landratswahl (Stichwahl) am 30.03. 2003. Es setzte sich Dr. Wolfgang Grimme (CDU) mit 53,6 % der abgegebenen Stimmen gegen Frau Dr. Fronzek (46,4 %) durch.

Paten- und Partnerschaften

Patenschaft für die überwiegend von Angehörigen der Deutschen Minderheit in Dänemark bewohnte Gemeinde Jündewatt in Nordschleswig (heute Teil der Gemeinde Tinglev) seit 1937 und für die ehemaligen Einwohner der Stadt Stargard in Hinterpommern seit 1953.

Städtepartnerschaft mit dem südfranzösischen Tarascon und seit 1990 mit der brandenburgischen Elbestadt Wittenberge, seit 2000 Partnerschaft mit der finnischen Stadt Raisio.

Städtefreundschaft zur norwegischen Hafenstadt Molde und zum Luftkurort Schotten im Naturpark Hoher Vogelsberg.

Von 1969 bis zur Außerdienststellung des Bootes 1994 bestand eine Patenschaft der Stadt Elmshorn für den Minensucher Nautilus der Bundesmarine.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Datei:Elmshorn-wasserturm.jpg
Elmshorner Wasserturm, heute im Privatbesitz

Dadurch das Elmshorn in seiner Geschichte mehrmals abbrannte bzw. gewaltsam von fremden Heeren zerstört wurde, sowie bedingt durch den Mangel an historischem Bewußtsein in der Bürgerschaft Elmshorns, fielen schon im 19. Jahrhundert unersetzliche, Stadtbildwirksame Gebäude und Flächen einem falsch verstandenem Fortschrittsgeist zum Opfer. An dieser Stelle seien nur das "Große Haus" (Damm), der "Präbendenstift" (Königstraße) und das damals sehr viel größere Propstenfeld (Ort der Landesversammlung 1863)genannt. Von der Festungsanlage "Kruckschanze", die nachweislich ungefähr im Gebiet der heutigen alten Kläranlage lag, sind auch keine Reste mehr auffindbar.

Die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg, als Elmshorn einerseits wegen seiner Bedeutung als Eisenbahnknotenpunkt und Industrieschwerpunkt Primärziel war, aber auch als Sekundärziel für Bomben diente, die nicht über Hamburg abgeworfen werden konnten, sowie die in den folgenden Jahrzehnten ungestüme Baueuphorie, der ganze Stadtviertel zum Opfer fielen, taten ein Übriges. Hinzu trat das bis in die Gegenwart hineinreichende Desinteresse mancher Eigentümer an der Erhaltung ihrer historischen Gebäude, wie man traurigerweise an einem Haus des 18. Jahrhunderts an der Ecke Wedenkamp/Sandberg beobachten kann. Auch genierten sich schon vor Jahrzehnten die Hauseigentümer des Hauses zwischen Bücherei und Kirche nicht,den für die Geschichte Elmshorns bedeutsamen Balkon abzureißen ,auf dem Klaus Panje 1843 den versammelten jubelnden Elmshornern verkündete, dass die Eisenbahn über Elmshorn und nicht über Barmstedt laufen würde. Dieser Mangel an Gemeinsinn, insbesondere der begüterten Kreise der Stadt ist auch an der historischen Tatsache abzulesen, dass Elmshorn zwar im Jahre 1908 die "reichste Stadt Preußens" war aber kein einziges Vermächtnis, Erbschaft, Schenkung oder Stiftung zugunsten der Allgemeinheit ist aus diesem goldenen Zeitalter der Stadt bekannt. Ja selbst zu dieser prosperierenden Zeit konnten sich die Honoratioren der Stadt nicht entschließen Elmshorn ein würdiges Bauwerk als Rathaus zu errichten. Das Rathaus war bis in die sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts hinein ein schäbiger, unansehnlicher Profanbau nahe der Eisenbahn. Auch bzw. gerade wegen dieser Mentalität hat Elmshorn kaum nennenswerte Sehenswürdigkeiten zu bieten.

Die St.-Nikolai-Kirche besticht mit ihren charakteristischen Holzeinbauten im Stil der Walfangepoche; beim Eintreten glaubt man sich im Unterdeck eines Walfängers zu befinden. Im Seitenschiff wurde ein Modell eines Segelschiffs von der Decke hängend angebracht. Die Orgel ist bemerkenswert.

Die während des Dreißigjährigen Kriegs zerstörte Kirche wurde 1660 wieder aufgebaut und am 7. Trinitatissonntag des folgenden Jahres noch turmlos eingeweiht. Der Kirchturm wurde erst 1881/82 errichtet. 1733 erhielt die Kirche an der Südseite als Anbau die Neue Kirche, am Wedekamp (heute Probstenfeld) wurde ein Kirchhof angelegt. Nach einem umfassenden Umbau und Renovierung wurde die Nikolai-Kirche am 23. Februar 1913 nochmals geweiht.

Für die evangelische Kirche St. Thomas schuf Charles Crodel 1964 die gesamten Glasmalereien. Das Jahrhunderte alte "Möhringsche Haus" (Carl-von-Ossietzky-Stadtbücherei), das historische Fachwerkgebäude des Traditionshotels "Drei Kronen" in der Gärtnerstraße, das altehrwürdige Gebäude des Restaurants "Mercator" in der Hafenstraße und einige wenige Häuser aus dem 18. Jahrhundert, vornehmlich in den Straßen Sandberg und Klostersande, stellen (mit der Nikolaikirche) die letzten Reste des historischen Elmshorn dar. Das Baudenkmal Wasserturm ist mittlerweile einer neuen Nutzung zugeführt worden. Neben einer Kerzenzieherei und einem Cafe werden auch Führungen von den neuen Privateigentümern angeboten.

Obwohl das "Torhaus" als ehemaliges Kontorgebäude längst abgerissener Lederfabriken nur einen geringen historischen Wert hat, ist es doch für das Stadtbild sehr wichtig als eines der wenigen urbane Atmosphäre schaffenden Gebäude der Innenstadt. 1974 beabsichtigte die damalige CDU - Mehrheit im Stadtverordnetenkollegium, dieses Gebäude abreißen zu lassen. Nur eine damalige Zufallsmehrheit gegen die CDU hat heute zur Folge, dass sich die Elmshorner über das Vorhandensein des Torhauses weiter freuen können.

Auf der Elmshorner Stadtkarte findet man Sibirien (ein Erholungsgebiet mit Teich und Wäldchen sowie alteingessener Gastwirtschaft im Norden der Stadt). In "Sibirien" am Teich kann seit vielen Jahrzehnten der letzte erhaltene Rest des stolzen Wappenschiffes der Stadt Elmshorn, der Anker der "Flora" besichtigt werden. Des Weiteren gab es die Gastwirtschaften bzw. Hotels Südpol (am Südrand der Stadt), Äquator und Nordpol. Sie existieren allesamt nicht mehr.

Denkmale

Neben dem Obelisk auf dem Propstenfeld (zum Gedenken an den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71), der Gedenksäule vor der Realschule am Propstenfeld (zum Gedenken an den ersten Befreiungskrieg gegen Dänemark 1848/51), dem Denkmal für die deutschen Kriegsgefangenen (ebenfalls vor o. g. Realschule), der stilisierten Berliner Mauer in der Schulstraße (zum Gedenken an den Volksaufstand in der DDR vom 17. Juni 1953 sowie lange Jahre auch an die verlorenen Ostgebiete), dem Gedenkstein „Ostland - Heimatland“ in der Gerberstraße (ebenfalls zur Erinnerung an die ehemaligen deutschen Ostgebiete) sowie dem dazugehörigen Wegweiser beim ZOB (zu den Städten des verlorenen Ostens), dem 1898 zum 50. Jahrestag der Erhebung Schleswig-Holsteins gesetzten Gedenkstein (ebenfalls Schulstraße) sowie den beiden Denkmalen für die Gefallenen des 1. und 2. Weltkrieges auf dem kirchlichen Friedhof in der Friedensallee sind insbesondere hervorzuheben: der Gedenkstein für die Opfer des nationalsozialistischen Regimes (am Rathaus/Schulstraße) und der Gedenkstein am ehemaligen Standort der Synagoge (Flamweg) für die Opfer des Holocaust und der Reichspogromnacht am 9. November 1938. Im gleichen Kontext wichtig für die geschichtliche Erinnerung ist auch das renovierte Gebeinhaus (fälschlicherweise „jüdische Kapelle“ genannt) auf dem jüdischen Friedhof in der Feldstraße. Die rührige Museumsgruppe des Industriemuseums erstellte 10 Texte zu den Themen Zwangsarbeit, Verfolgung und Widerstand im Nationalsozialismus, die auf blauen Informationstafeln in der Stadt Elmshorn aufgestellt worden sind.

An das historisch jüngste tiefgreifende Ereignis in Elmshorn wird an verschiedenen Stellen der Innenstadt durch Fototafeln erinnert : die Sturmflut 1962. Große Teile der Stadt standen damals unter Wasser und ein für die damalige Zeit astronomisch hoher Sachschaden von vielen Mill. DM waren ihre Folgen. Einen Eindruck vom Wasserstand vermitteln nicht nur die Fototafeln, sondern auch eine metallene Gedenkplatte die an einem Haus der Straße Vormstegen angebracht wurde.

Dem verdienstvollen Elmshorner Bürger Matthias Kruse, der maßgeblich an der Gründung und Schaffung des Stadtparks beteiligt war, wurde ein Gedenkstein mitten in diesem Park gesetzt. An die Städtepartnerschaft Elmshorn - Tarascon/Frkr. erinnert eine eingemeißelte Inschrift auf einem Findling (eiszeitlicher Möränenstein) im Steindammpark. Auf dem Holstenplatz findet sich ein Brunnen,der in stilisierter Form an den Elmshorner Walfänger "Flora" erinnern soll. Ihm schräg gegenüber steht ein Gedenkstein mit der Inschrift "1844", der an die Eröffnung des Bahnhofs Elmshorn erinnern soll, welcher einer der ersten in Deutschland war.

Theater

Das Elmshorner Stadttheater mit seinen 436 Sitzen wird als Tourneetheater ohne eigenes Ensemble geführt und erfreut sich wegen seines ausgewählten Programms großer Beliebtheit. Weiterhin präsentiert die Dittchenbühne, ein Verein mit eigener Spielstätte und Ensemble, regelmäßige Aufführungen. Eine Besonderheit stellt das Schultheater des Elsa-Brändström-Gymnasiums da, welches durch seine professionellen Aufführungen überregionale Bekanntheit erreichte. Die Laien-Bühne Elmshorner Speeldeel bietet (für Elmshorn, den Kreis Pinneberg und das restliche Schleswig-Holstein) seit Jahrzehnten Theateraufführungen in niederdeutscher Sprache an.

Kino

In Elmshorn existieren zwei Kinos, das Cineplex im Industriegebiet Süd sowie das Apollo in der zentralen Fußgängerzone Königstraße.

Das Apollo war lange Zeit mit den Kammerlichtspielen am Bahnhof (Smoky) das einzige Kino in Elmshorn. Während das Apollo Anfang der 80er-Jahre von einem großen Kinosaal in drei Kleinkinos (zunächst als „Verzehrkino“ mit Bedienung am Tisch) umgebaut wurde, fristete das Smoky klischeegerecht als Porno-Bahnhofskino seine letzten Jahre, bevor eine Spielhalle daraus wurde. In den 80ern entstand auf der Bahnhofsgegenseite das Savoy, das Ende der 90er-Jahre im Zuge des Cineplex-Neubaus geschlossen und in eine Diskothek umgewandelt wurde.

Nur ältere Elmshorner erinnern sich noch an das Astoria im Stadtteil Klostersande (heutiges Stadttheater) sowie ein weiteres Kino in der Peterstraße.

Musik

Elmshorn ist die Heimat der Gruppe Speelwark, die traditionelle und selbstgeschriebene plattdeutsche Lieder singt und schon mehrfach beim Grand Prix der Volksmusik aufgetreten ist. Die Stadt ist außerdem einer der Veranstaltungsorte des Schleswig-Holstein-Musik-Festivals. Die Konzerte finden auf dem Gelände der 1894 gegründeten Reit- und Fahrschule in einer großräumigen, unter Denkmalschutz stehenden Reithalle statt.

Der Norddeutsche Rundfunk zeichnet regelmäßig im an Elmshorn angrenzenden Klein Nordende auf einem zum Café umgebauten Bauernhof, dem Töverhuus, die Sendung Lüders Krug auf.

In Elmshorn ist außerdem der Gospel durch viele Chöre stark verbreitet. Im Jahr 2004 richteten die Elmshorner Nachrichten den Wettbewerb Elmshorn sucht den Super-Chor aus, an dem 25 Chöre verschiedenster Stilrichtungen aus Elmshorn und Umgebung teilnahmen. Der Erfolg der Veranstaltung überraschte alle Beteiligten. Schon die Vorrunden waren sehr gut besucht, Karten für das Finale in der St.-Nikolai-Kirche waren jedoch so rasch ausverkauft, dass man sich kurzerhand entschloss, vor Kirche ein Zelt mit Videoleinwand aufzustellen, um nicht all zu viele Gäste abweisen zu müssen. Der Wettbewerb zog eine ganze Reihe ähnlicher Veranstaltungen im norddeutschen Raum nach sich.

Museen

Das Industriemuseum Elmshorn in der Catharinenstraße 1 bietet Informationen über Leben und Arbeit in der Industriezeit. Dieses Museum ist eines der wenigen seiner Art in Schleswig-Holstein. Neben einem Besuchercafe, Maschinenvorführungen (darunter eine Dampfmaschine), werden auch Sonder-Austellungen, Stadt-sowie Museumsführungen angeboten.Außerdem gibt es im Museum viele Gegenstände zum Ausprobieren wie Fühlkästen,Stempeluhr,Dezimalwaage,Getreide-Handmühle, Tretnähmaschine, Schulbänke mit Schiefertafeln und Griffeln. Ein Museumsshop wird gerade aufgebaut.

Das Heimatmuseum, Konrad-Struve-Haus der Ortsgeschichte in der Bismarckallee, ist eine Außenstelle des Industriemuseums. Hier werden geologische Funde und Objekte aus der Vor- und Frühgeschichte sowie vom Wal- und Robbenfang gezeigt. Des Weiteren der Bereich Gold- und Silberschmiede und die rekonstruierte Wohnstube von 1800. In dem Gebäude ist auch der Heimatverein zur Pflege der niederdeutschen Kultur, "tru un fast", untergebracht.

Das einzige noch erhaltene Gebäude der vor dem Holocaust 80 Menschen zählenden jüdischen Gemeinde Elmshorns, das renovierte und mit einer Ausstellung dekorierte Gebeinhaus in der Feldstraße ist als 2. Außenstelle des Industriemuseums von Mai bis September jeden 1. Sonntag im Monat von 14 - 17 Uhr geöffnet.Der Eintritt ist frei.

Kunstverein und Kunst im öffentlichen Raum

Der auch überregional angesehene Elmshorner Kunstverein hat seinen Sitz im Torhaus. Der Verein tritt immer wieder mit bemerkenswerten Ausstellungen und Initiativen hervor. So sind ihm der Skulpturengarten am Krückauinnenstadtufer sowie zahlreiche Ausstellungen zu verdanken, welche das Kulturleben der Stadt bereichern. Der Kunstverein hatte in seiner Frühzeit einen furiosen Start mit der sogar international (Ausstellung in Israel) beachteten Ausstellung Die verbrannten Dichter, in der die vom Nationalsozialismus verfolgten Dichter gewürdigt wurden.In den Geschäftsräumen der benachbarten Stadtsparkasse finden ebenfalls ab und zu Ausstellungen statt.

Der o.g. Skulpturengarten erstreckt sich auf einer Linie zwischen den beiden Krückaubrücken Wedenkamp und Berliner Straße. In diesem Raum wurden moderne Kunstobjekte verschiedener Künstler und Künstlerinnen, teilweise bewegliche Objekte sowie Kunstwerke aus steinernem Material, aufgestellt. Auch der ehemals sich auf dem Alten Markt befindliche Brunnen wurde auf diese Kunstmeile versetzt.

Folgende Übersicht vermittelt einen Eindruck der Vielfalt der vertretenen Kunststile und Kunstschaffenden: Manfred Sihle-Wissel "Mühlsteinbrunnen" und "Bewegte Figur", Walter Arno "Wächter", Thomas Karp "Portato", Ulrich Lindow "Platonische Stelen", Zuzana Hlinakova "Tor", Bernd Wilhelm Blank "Brücken-Tor", Hans-Martin Ruwoldt "Tiger" und "Liegender Panther", Karl Heinz Boyk "Contrapposto", Winnie Schaak "Architektur 1", Anke Bunt "Fisch + Mann".

Des Weiteren ist an manchen Gebäudefassaden sogenannte "Kunst am Bau" zu finden. Diese künstlerischen Arbeiten wurden aufgrund eines entsprechenden Landesgesetzes den Fassaden hinzugefügt. So ist z.B. an einem Nebengebäude (Beselerstr.) des Bismarckgymnasiums ein Relief angebracht, welches als eine allegorische Darstellung der Moderne interpretiert werden kannn: Die Erde wird von einem Satelliten umkreist. 2 Menschengestalten, die eine abwehrend, die andere den Vorstoß der Menschheit ins All begüßend, symbolisieren Furcht einerseits und Optimismus der Menschheit andererseits bezüglich der Ambivalenz des Fortschritts.

Kulturpreis der Stadt Elmshorn

Die Stadt Elmshorn vergibt alle zwei Jahre den Kulturpreis der Stadt Elmshorn für besondere Leistungen auf geisteswissenschaftlichem und künstlerischem Gebiet (Musik, bildende Kunst einschl. Kunsthandwerk, darstellende Kunst, Theater/Film und Literatur) sowie auf dem Gebiet der Heimat- und Denkmalpflege. Voraussetzung für die Vergabe des Kulturpreises ist jeweils, dass entsprechende finanzielle Mittel zur Verfügung stehen. Der Preis ist mit 2.500 € dotiert. Er wird an Einzelpersonen, Gruppen, Vereine, Verbände oder sonstige Organisationen vergeben, deren Wirken in Beziehung zur Stadt und der näheren Umgebung steht.

Literaturtage 2006 in Elmshorn

Der schleswig-holsteinische Schriftstellerverband organisiert 2006 seine Literaturtage in Elmshorn. Mit Unterstützung von Stadt und Sponsoren sollen diese Tage vom 21. bis 23. April das herausragende Kulturereignis 2006 in Elmshorn werden.

Artothek

In der Artothek Elmshorn (Torhaus) können sich Kunstliebhaber Kunstwerke gegen Gebühr ausleihen.

Regelmäßige Veranstaltungen

Meist im August oder September findet die jährliche Florawoche statt, die vom Verkehrs- und Bürgerverein veranstaltet wird. Höhepunkt der Veranstaltungswoche, in der sich zahlreiche Elmshorner Vereine den Bürgern vorstellen, ist das überregional bekannte Hafenfest in der Innenstadt. Bei allen Elmshornern beliebt und beschmunzelt ist die alljährliche Diskussion über das politisch korrekte Verhältnis von Kultur und Hochprozentigem – wie übrigens auch beim Weihnachtsmarkt, der von der Lokalzeitung gelegentlich als Glühweinrallye bezeichnet wird.

Dem Volksempfinden nach keinen guten Draht zum Wettergott hat der vierteljährliche Elmshorner Jahrmarkt, der anscheinend grundsätzlich bei Regen stattzufinden hat. Ebenfalls auf dem Marktplatz findet jeweils mittwochs und sonnabends ein Wochenmarkt statt. Dieser verfügt als Besonderheit über eine eigene Markthalle mit festen Ständen, die es insbesondere Schlachtern ermöglicht, frische Ware auf dem Markt anzubieten. Auf diesem Platz und dem Parkplatz des Famila-Marktes finden regelmäßig auch Flohmärkte statt.

Großen Anklang, auch über die Grenzen der Stadt hinaus, finden die 2 mal im Jahr stattfindenden "Verkaufsoffenen Sonntage" in Elmshorn. Im Jahre 2006 wird dieses Konsumparadies am 2.April und am 1.Oktober reale Gestalt annehmen. Ebenso findet das alljährliche Sportpressefest der Lokalzeitung Elmshorner Nachrichten, welches in der KGSE mit großem Programm stattfindet, großen Zuspruch seitens der Bevölkerung. Auf dem Fest des Jahres 2006 tummelten sich 12.000 Besucher.

Allgemein aber herrscht Unmut bei den Elmshornerinnen und Elmshornern über das magere Angebot regelmäßiger Veranstaltungen in Elmshorn, auch eine Folge des unter anderem Nichtvorhandenseins einer größeren Versammlungsstätte (Stadthalle). Das Projekt einer Stadthalle befindet sich seit Jahrzehnten in den Schubladen der städtischen Politiker und Stadtplaner. Es ist – analog zu dem S-Bahn-Projekt – momentan nicht abzusehen, ob und wann die notwendige und von der Bevölkerung gewünschte Stadthalle errichtet wird. Solange diese nicht errichtet wird, kann man in Elmshorn nur auf das Provisorium der ausgebauten Aula des Bismarckgymnasiums und auf andere Räumlichkeiten (zum Beispiel Sporthallen, Theater, Sport-Life-Hotel etc.) zurückgreifen.

Sport in Elmshorn

Zwei Großvereine der Stadt, die FTSV und Fortuna Langelohe, fusionierten 2004 zur FTSV Fortuna Elmshorn. Die Fußballsparten beider Vereine, darunter die erfolgreichste Fußballsparte der Stadt, Rasensport Elmshorn, wurden zum FC Elmshorn von 1920 e.V.. Die ersten Herren spielten in der Saison 2004/05 in der Verbandsliga Hamburg und schlossen die Saison mit dem 17. (vorletzten) Platz ab, was den Abstieg in die Landesliga bedeutete. Ansonsten war Elmshorn einst eine Baseball-Hochburg - die Holsatia Alligators spielten bereits in der Baseball-Bundesliga. Zuschauermagneten sind jedoch seit einigen Jahren die Footballer. Regelmäßig finden sich bis zu 2000 Zuschauer bei Heimspielen der Fighting Pirates in einem der Elmshorner Stadien ein. Der Elmshorner Männerturnverein (EMTV), der vor kurzem mit der Holsatia fusionierte, ist mit über 4000 Mitgliedern einer der mitgliederstärksten Sportvereine Schleswig-Holsteins. Auch die türkischen Mitbürger haben sich mit dem Verein Gençler Birliği einen Platz in der Sportlandschaft Elmshorns geschaffen.

Neben anderen Vereinen widmet sich der Lawn-Tennis-Club speziell dem Tennis. Der erfolgreichste Sportler, der die Anlagen des LTC bislang bespielt hat, ist Wimbledon-Sieger Michael Stich, der hier ab 1975 Tennis lernte.

Elmshorn ist Sitz des Holsteiner Verbandes, der sich um die Zucht der Holsteiner Pferde kümmert. Zu seinen regelmäßigen Auktionen kommen Kunden aus aller Welt, auch Athina Onassis zählte bereits zu den Gästen. 2005 wurde eine neue Auktionshalle eröffnet, da die alten, unter Denkmalschutz stehenden Gebäude den heutigen Platzansprüchen nicht mehr angemessen waren. Auf demselben Gelände befindet sich die 1895 gegründete Reit- und Fahrschule sowie die Trabrennbahn Elmshorn, neben Hamburg-Bahrenfeld die einzige Norddeutschlands.

Seit 1981 ist die Fahrradgruppe Rückenwind als nicht eingetragener Verein in Elmshorn aktiv, Schwerpunkt sind gesellige Ausfahrten zwischen 30 und 100 km Länge in der Umgebung.

Elmshorn ist auch eine Hochburg des Schwimmsports. Das Schwimmzentrum Elmshorn in Kooperation mit dem Swim-team Elmshorn sind Leistungssportzentren dieser Sportart. Sowohl in der Elmshorner Schwimmhalle als auch in der Traglufthalle üben die Aktiven ihren Sport aus. Diese Einrichtungen wurden bereits in den 80er-Jahren grundlegend saniert und von „Badeanstalten“ zum „Badepark“ ausgebaut. Dazu gehören Spaßbecken und Riesenrutschen sowohl im Hallen- als auch im Freibad, Whirlpool, Saunagarten etc.

Kulinarische Spezialitäten

Am Faschingsdienstag bekommt man in einigen Elmshorner Gaststätten Graue Erbsen (Kapuzinererbsen), ein Gericht, das seinen Ursprung in den Hungersnöten des Dreißigjährigen Krieges hat. Damals sicherten die unansehnlichen Erbsen das Überleben vieler Elmshorner. Heute werden Kasseler, Speck oder Kochwurst zu den Erbsen gereicht, dazu ein Gläschen hochprozentiger Schnaps zur Verdauung, so z. B. ein Gläschen Lütten Klostersander vom alteingesessenen Elmshorner Unternehmen Gebr. Asmussen. Zwar sind die Gastwirte in Elmshorn von der noch in den sechziger und siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts geltenden Tradition abgerückt, die Grauen Erbsen kostenlos anzubieten, aber immerhin gilt bei den meisten die Regel „Erbsen satt“. Des Weiteren sind auch einige traditionelle Speisen der Hamburger Küche in Elmshorn bekannt.

Naherholung

Elmshorn besitzt mehrere Parks und Seen, die künstlich angelegt wurden. Der Stadtpark Liether Wald mit seinem Rosengarten jenseits der B 431 liegt im Süden der Stadt eignet sich genauso für ausgedehnte Spaziergänge wie der zentral gelegene Steindammpark mit dem anschließendem Krückaupark und Sibirien, ein Wäldchen mit Teich und Minigolf-Anlage am nördlichen Stadtrand.

 
Personenfähre zwischen Neuendorf und Seester

Über die Deiche entlang der Krückau können das in der Gemeinde Kollmar gelegene Krückausperrwerk und das Elbufer bei Kollmar erreicht werden. Ein weitere beliebte Ausflugsziele sind der Rantzauer Forst und der Rantzauer See in Barmstedt und der Bokeler See. Das etwa 5 km südwestlich von Elmshorn in Ellerhoop gelegene Arboretum des Kreises Pinneberg mit seinen 3800 Bäumen, Bauerngarten und Teich und die westlich von Elmshorn zwischen Neuendorf und Seester verkehrende historische Personenfähre sind ebenfalls schnell von Elmshorn aus erreichbar.

Elmshorn wird von drei großen Radwanderwegen berührt, nämlich dem Ochsenweg, dem Nordseeküsten-Radweg und und dem Elberadweg.

Wirtschaft

Verkehr

Straßen und Individualverkehr

Elmshorn liegt an der Bundesstraße B 431 sowie an der A 23 von Hamburg nach Heide. Die ehemalige B5 ist heute eine Landstraße, die Elmshorn mit Itzehoe im Norden und Pinneberg im Süden verbindet. Auch zu den Städten Barmstedt und Krempe gibt es Straßenverbindungen.

Innerstädtisch wird durch ein Parkleittafel- und Einbahnstraßensystem versucht, den Individualverkehr zu lenken. Das Parken ist in Elmshorn im Allgemeinen gebührenpflichtig.

Schienen- und Busverkehr

Die Stadt ist einer der bedeutendsten Eisenbahnknotenpunkte in Schleswig-Holstein. Hier treffen die Hauptstrecken HamburgKiel (Altona-Kieler Eisenbahn, Regionalbahn R70) und Hamburg–Westerland (Marschbahn, Regionalbahn R60) zusammen, um auf einem sehr stark befahrenen Streckenabschnitt nach Hamburg weiterzuführen. Dessen Erweiterung auf drei Gleise und der Ausbau des Elmshorner Bahnhofs wären der starken Verkehrsbelastung wegen geboten, werden jedoch aus finanziellen Gründen mittlerweile schon seit Jahrzehnten immer wieder ausgesetzt. Auch die Verlängerung der elektrischen S-Bahn von Pinneberg nach Elmshorn mit dem neuen Haltepunkt Elmshorn-Süd lässt seit Jahrzehnten auf sich warten. Noch in den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts erregte der ehemalige SPD-Landtagsabgeordnete Jochen Harms große Heiterkeit bei den Kommunalpolitikern Elmshorns, als er sich damals in einem seiner Landtagswahlkämpfe zu der Bemerkung verstieg: „Die S-Bahn kommt“. Nun – 30 Jahre danach – ist die S-Bahn immer noch nicht in Elmshorn angekommen. Elmshorn ist außerdem Ausgangspunkt der Elmshorn-Barmstedt-Oldesloer Eisenbahn, einer Nebenbahnstrecke nach Barmstedt und Ulzburg, die heute als Linie A3 von der AKN betrieben wird. Im Volksmund wird diese Linie auch Kuddl Barmstedt oder kurz Kuddl genannt.

Der Busverkehr wird in und um Elmshorn seit dem 1. Juli 2005 durch die Pinneberger Verkehrsgesellschaft (PVG) geregelt. Zuvor war jahrzehntelang das Elmshorner Unternehmen Johannes Meißner zuständig. Die Stadt erhoffte sich von einer öffentlichen Ausschreibung in erster Linie geringere Zuschüsse und eine Ausweitung des Fahrplans in den Abendstunden sowie am Wochenende. Statt allgemeiner Freude kam es nach dem Wechsel wegen der neuen Linienführung jedoch zu einigen Querelen. Insbesondere im Fokus standen zwei schmale Straßen, die Eckermannstraße, die nur aus einer dünnen Asphaltschicht mit Seitenstreifen aus Sand besteht, sowie ein Teil der Ollnsstraße, deren Kopfsteinpflaster einigen Lärm verursacht und die zudem häufig so zugeparkt ist, dass der Bus nur im Schleichtempo passieren konnte. Bemängelt wurde darüber hinaus die Unpünktlichkeit; bei einem Test der Elmshorner Nachrichten sahen sich die Redakteure allerdings gezwungen, die Verspätung teilweise auch in Sekunden anzugeben. Nichtsdestotrotz beschloss die Elmshorner Politik, dem sehr optimistisch gefassten Fahrplan mit einer sechsstelligen Investition in funkgesteuerte Ampelanlagen auf die Beine zu helfen.

Für den gesamten Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gilt seit 15. Dezember 2002 der Tarif des Hamburger Verkehrsverbund (HVV), so dass Reisende aus der Hamburger Region von und nach Elmshorn für die Elmshorner Busse keinen zweiten Fahrschein mehr lösen müssen.

Elmshorn besitzt einen ZOB (Zentraler Omnibusbahnhof / Schulstrasse), von dem aus eine Anzahl von Buslinien die Stadt mit dem Umland verbindet, so u. a. nach Kollmar/Elbe, Glückstadt, Krempe, Itzehoe, Horst, Kiebitzreihe, Seestermühe, Kurzenmoor, Raa-Besenbek, Seeth-Ekholt sowie Uetersen/Wedel. Die Linien nach Seestermühe und Uetersen/Wedel werden regelmäßig bedient, die anderen Linien sind überwiegend auf den Schülerverkehr ausgerichtet.

Luftverkehr

Der nächste internationale Flughafen befindet sich in Hamburg-Fuhlsbüttel, ca. 35 km entfernt und ist mit dem Auto in 45 bis 60 Minuten Fahrtzeit von aus Elmshorn erreichbar.

In den 70er-Jahren wurde in Kaltenkirchen ein Großflughafen als Ersatz für den innerstädtisch und deshalb sehr beengt liegenden Hamburger Flughafen geplant. Da Elmshorn mitten in einer Einflugschneise gelegen hätte beteiligten sich auch zahlreiche Bürgerinitiativen an den Widersprüchen. Das Vorhaben wurde Anfang der 80er-Jahre auf kommunalen Druck hin gestoppt, wird aber immer wieder diskutiert, da sich das Platzproblem in Fuhlsbüttel nicht ohne weiteres lösen lässt.

Der nächste Sportflugplatz liegt in Heist.

Medien

Mit den Elmshorner Nachrichten besitzt Elmshorn eine werktäglich erscheinende Tageszeitung. Sie wurde 1851 gegründet und hat derzeit (2005) eine Auflage von 11.700 bzw. samstags 16.900 Exemplaren. Zusammen mit anderen Zeitungen im Kreis Pinneberg ist sie der in Stade ansässigen Zeitungsgruppe Nord angeschlossen. Die Elmshorner Nachrichten gehören seit 1971 zum Axel-Springer-Verlag. Zudem erscheinen zweimal wöchentlich der Blickpunkt (zu den Elmshorner Nachrichten gehörend) und die Holsteiner Allgemeine im Verbreitungsgebiet Elmshorn, welche kostenfrei am Mittwoch und Samstag an alle Haushalte ausgeliefert werden. Das Periodikum Elmshorn-Live - Das Stadtmagazin, welches ein Nachfolger der untergegangenen Elmshorner Vorschau ist, wird monatlich kostenlos verteilt.

Ansässige Unternehmen

Zu den bekanntesten Unternehmen Elmshorns gehören die Firmen Peter Kölln (Haferflocken und Müsli, seit 2004 u. a. auch Livio, Biskin und Palmin) sowie Teppich Kibek, das alteingessene Textilkaufhaus Ramelow mit seinen Filialen in Stendal und Wismar, Autoliv GmbH (PKW-Sicherheitssysteme), Döllinghareico (Wurstwaren), Kremer (Stahl, Bauelemente, Eisenwaren und Werkzeuge), Max Steier (Kunstoffverarbeitung und Selbstklebetechnik), die Talkline GmbH (Telekommunikation) und die Hefe- und Schnapsfabrik Gebr. Asmussen, die die Stadt zumindest in Norddeutschland überregional bekannt machten. Weiterhin betreibt die Firma Kraft Foods in Elmshorn eine große Kaffeerösterei, in der wasserlöslicher Kaffee (Kaffee HAG) hergestellt wird. Außerdem befindet sich in Elmshorns Industriegebiet Süd (Grauer Esel) die Europa-Niederlassung der Computerfirma Shuttle. Dort baute auch die Deutsche Post AG im Jahre 1997 ein neues Briefzentrum für den Postleitzahlenbereich 25, der die gesamte schleswig-holsteinische Westküste umfasst. Des Weiteren hat die Deutsche Tamoil GmbH in Elmshorn ihren Sitz. Dieses Unternehmen der Ölbranche steht mit fast 1 Milliarde Euro Umsatz an 11. Stelle der umsatzstärksten Unternehmen in Schleswig-Holstein. Ein weiteres größeres Unternehmen der Mineralölbranche hat in Elmshorn seinen Sitz, die deutsche Tochter des polnischen Ölmultikonzerns PKN Orlen dirigiert von der Krückaustadt aus mehrere Hundert Tankstellen in Deutschland. Das überregional bekannte Unternehmen Wiebold-Confiserie stellt in Elmshorn hochwertige Trüffel-Pralinen hauptsächlich als Handelsmarken für die führenden Lebensmittelfilalisten in Europa herund gilt in dieser Nische als Markt und Kostenführer.Wiebold wächst jährlich mit über 15 % und beschäftigt 300 Mitarbeiter.

Das Werbe-und Marketingunternehmen Schaffhausen Communication Group, auf Platz sechs einer Liste der 50 größten, inhabergeführten Werbeagenturen Deutschlands rangierend, mit rund 450 Mitarbeitern, befindet sich seit längerer Zeit im wirtschaftlichen Aufstieg. Am Nordrand der Stadt befindet sich der Stammsitz 2C-Möbel der Cramer Gruppe, hier werden auch die Möbel für mehrere Filialgeschäfte in Berlin und Hamburg hergestellt. Die Deutsche Telekom AG unterhält in Elmshorn eine größere Niederlassung (ehem. Fernmeldezeugamt - FZA, vormals: Fernmeldezentralzeugamt der Deutschen Bundespost- FZZA). Größtes Unternehmen im öffentlichen Besitz sind die Stadtwerke Elmshorn, welche sich insbesondere mit einer umweltverträglichen bzw. umweltfreundlichen Unternehmenspolitik profilieren.

Verwaltung

Heute weist Elmshorn alle typischen Funktionen eines Mittelzentrums auf, welches ein Umland/Einzugsgebiet von 120.000 Menschen versorgt. Seit alters her befinden sich hier schon ein Amtsgericht, eine Zweigstelle der Industrie- und Handelskammer Kiel, das Finanzamt, der Sitz des Arbeitsamtsbezirks, das Arbeitsgericht, das Eichamt, die Außenstellen des Kreisjugendamtes und des Kreisgesundheitsamtes, das Institut für Theorie und Praxis der Schule (Kultusministerium), das Amt Elmshorn-Land und neuerdings das Katasteramt, zuständig für die Kreise Steinburg und Pinneberg.

Mit der Umsetzung der Pläne der Landesregierung bezüglich der Verlagerung bedeutender Verwaltungen (Dienstleistungszentrum für mehrere Landkreise sowie Verlagerung der Kreisverwaltung von Pinneberg nach Elmshorn in das ehemalige Kibek-Hochhaus), wäre die Stadt auf dem Weg, den Charakter eines Oberzentrums anzunehmen und würde eine Rangerhöhung zum überregionalen Verwaltungszentrum erfahren. Ein erster Schritt in diese Richtung geschah mit Beginn des Jahres 2002. In Elmshorn nahm die bis dahin bundesweit erste Integrierte Regionalleitstelle ihren Dienstbetrieb auf. Das Tätigkeitsfeld dieser Leitstelle umfasst neben den klassischen Einsatzgebieten Rettungsdienst, Krankenbeförderung, Brandschutz und technische Hilfeleistung auch die Einsatzlenkung im Katastrophenschutz. Zuständig ist sie für die Kreise Pinneberg, Steinburg und Dithmarschen, mit zusammen ca. 560.000 Menschen auf einer Fläche von 3.156 km2.

Frühere Diskussionen, Elmshorn auszukreisen und als kreisfreie Stadt einen eigenständigen Verwaltungsstatus zu geben, haben keine Realisierungschance. Überlegungen der Stadt Elmshorn den Status der sogenannten großen kreisangehörigen Stadt (kreisangehörig, aber mit Sonderrechten) zu geben, erscheinen realistischer. Als Vorbild könnte hierfür die Stadt Norderstedt dienen, welche ab 1.1.2005 diesen Status für eine Experimentierphase von 6 Jahren erhalten hat.

Bildung

Fachhochschule Nordakademie

Mit der Nordakademie besitzt Elmshorn eine der wenigen deutschen vollständig privat geführten staatlich anerkannten Fachhochschulen. Die Nordakademie bietet duale Studiengänge in den Bereichen Betriebswirtschaft, Wirtschaftsingenieurwesen und Wirtschaftsinformatik an. Das Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) attestiert der Hochschule gute Studienbedingungen. Befragt wurden in der Zeit von 1998–2005 Studierende aller deutschen Fachhochschulen in den Studiengängen Betriebswirtschaftslehre, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsingenieurwesen. In allen drei Studiengängen erhielt die FH Nordakademie bundesweit die beste Bewertung. Kriterien für die Beurteilung waren unter anderem die Zufriedenheit der Studierenden mit EDV-Einrichtungen, Räumlichkeiten, Studienbedingungen und Lernklima.

Weiterführende Schulen

  • Bismarckschule (Gymnasium)
  • Elsa-Brändström-Schule (Gymnasium)
  • Kooperative Gesamtschule Elmshorn (KGSE)
  • Realschule Ramskamp
  • Realschule am Propstenfeld
  • Hauptschule Koppeldamm
  • Realschule Nord
  • Hauptschule Langelohe
  • Waldorfschule Elmshorn
  • Berufliche Schule Elmshorn (mit Berufsfachschule, Fachgymnasium, Fachoberschule und Berufsoberschule)

Sonderschulen

  • Paul-Dohrmann-Schule
  • Raboisenschule (Sonderschule für geistig Behinderte)

Weitere Bildungseinrichtungen

An der Volkshochschule Elmshorn wird Weiterbildung groß geschrieben. Kurse werden in den Bereichen Sprachen, Gesundheit, Gesellschaft, Beruf und Kultur angeboten. Seit einigen Jahren besteht auch die Möglichkeit, die Mittlere Reife nachzuholen.

Neben der VHS existieren in Elmshorn eine Musikschule, eine Familienbildungsstätte, die Wirtschaftsakademie und die Berufsbildungsstätte; sie komplettieren damit das Angebot in der Erwachsenenbildung.

Die Universitätsgesellschaft Schleswig-Holstein ist in Elmshorn mit einem Stützpunkt vertreten und bietet Vorträge von Professoren (insbesondere der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel) an.

Persönlichkeiten

Sportlich wurde die Stadt als Heimatort der Reiter Fritz Thiedemann (Olympiateilnehmer 1952, 1956 u. 1960; je 2x Gold u. Bronze), Kurt Jarasinski (*1938; †2005), (Goldmedaille im Mannschaftsspringreiten bei den Olympischen Spielen 1964) und Herbert Blöcker (je 1x Gold u. Silber bei den Olympischen Spielen 1992) bekannt, Tennisprofi Michael Stich (Sieger in Wimbledon 1991, Gold bei den Olympischen Spielen 1992 und Schwimmer Heiko Hell (mehrfacher Deutscher Meister, 8. bei den Olympischen Spielen 2000) sind in Elmshorn aufgewachsen.

Weitere bekannte Elmshorner sind die Schauspieler Harald Paulsen (1895–1954, Ufa-Star), Christa Wehling (1927 - 1996) und Jochen Schenk (beide Ohnsorg-Theater) sowie Anneke Kim Sarnau* 1972. Fernseh-Koch Tim Mälzer (* 1971, „Schmeckt nicht gibt′s nicht“) und Ixi (eigentlich: Gaby Tiedemann), Sängerin der Neuen Deutschen Welle („Der Knutschfleck“, 1983) stammen ebenfalls aus Elmshorn.

Gesine Danckwart, geboren 1969 in Elmshorn, ist Autorin für Prosa, Theater und Hörspiel. 2002 war sie artist in residence im Wiener Schauspielhaus. Das Stadtleben in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde vom Elmshorner Heimatdichter Ernst Behrens festgehalten. Wolfgang Sieg ist ein überregional bekannter Schriftsteller (u. a. auf dem Gebiet der niederdeutschen Literatur). Walter Zieleinski, geboren 1948 in Elmshorn ist ständiger Autor in der NDR - Sendereihe „Hör mal´n beten to“. 2000 erschien sein erstes plattdeutsches Buch: „Wenn de Hahn kreiht ...“.

Der Mathematiker Hermann Weyl (1885 - 1955) wurde in Elmshorn geboren. Johannes Rehmke, Philosoph, wurde 1848 in Hainholz (heute Elmshorn) geboren. Seit einiger Zeit erregt der Elmshorner Lehrer, Amateurastronom und Kometenforscher Rainer Kracht mit seinen Kometenentdeckungen international Aufsehen. Der ehem. Präsident des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte, Harald G. Schweim (Universitätsprofessor an der Universität Bonn) ist gebürtiger Elmshorner. Ebenso Gernot Münster, Universitätsprofessor an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Direktor des Instituts für Theoretische Physik.

Der Staatssekretär im Ministerium des Landes Schleswig-Holstein für Justiz, Arbeit und Europa, Peter Nissen, ist in Elmshorn geboren.

Siegfried Liebschner, von 1971 bis 2001 Dozent für Praktische Theologie am Theologischen Seminar des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, war zwischen 1966 und 1971 Pastor der Elmshorner Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde und langjähriger Gemeindeleiter.

Zu Ehrenbürgern Elmshorns wurden ernannt: Fürst Otto von Bismarck (Reichskanzler) seit 1895, Konrad Struve (Heimatforscher) seit 15.09.1952, Paul Junge (Wehrführer) seit 09.11.1954, Prof. Dr. Hermann Weyl (Mathematiker) seit 17.11.1955, Fritz Thiedemann (Sportler) seit 29.07.1956 , Boje C. Steffen (Theatergünder und Kommmunalpolitiker) seit 10.04.1994.

Literatur

Die Sozial-, Wirtschafts- und Kulturgeschichte Elmshorns wird seit 1987 in der Reihe „Beiträge zur Elmshorner Geschichte“ beleuchtet, die von der Stadt Elmshorn herausgegeben wird. Bislang sind 13 Bücher erschienen.

Zwei Bücher über die Geschichte der jüdischen Gemeinde Elmshorn erschienen im Jahr 2005 (Harald Kirschninck: Die Geschichte der Juden in Elmshorn. 2 Bände, Books on Demand, Norderstedt 2005, ISBN 3-8334-2531-8, ISBN 3-8334-2590-3).