DMOZ

Webverzeichnis
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Das Open Directory Project (ODP), auch bekannt als DMoz (für "Directory Mozilla"), ist das umfangreichste von Menschen erstellte Open Content Link-Verzeichnis des World Wide Web. Es wird bearbeitet und aktualisiert von einer Gemeinschaft freiwilliger Editoren.

Das ODP wurde ursprünglich gegründet unter dem Namen Gnuhoo. Der Name wurde in Newhoo geändert, nachdem ein Slashdot-Artikel darauf hinwies, dass Gnuhoo nicht auf freier Software basiert, und dass Gnuhoo das Markenzeichen des GNU-Projektes ohne Erlaubnis benutzte.

Newhoo wurde zum Open Directory Project, nachdem es im Oktober 1998 von Netscape gekauft wurde und seinen Inhalt unter einer Open Content-Lizenz veröffentlichte. Kurz darauf wurde Netscape inklusive des ODP von AOL gekauft, welches einige Zeit später mit Time Warner fusionierte.

Die Idee des Open Directory Projects inspirierte mindestens zwei weitere Web-Verzeichnisse, welche ebenfalls von privaten Unternehmen finanziert und von freiwilligen Editoren bearbeitet wurden: Das mittlerweile eingestellte Go-Verzeichnis (ehemals betrieben von Disney) und Zeal (gekauft von Looksmart). Keines dieser Verzeichnisse veröffentlichte seine Daten jedoch als Open Content - eine Strategie, welche den Erfolg des ODP in einem stark umkämpften Markt sicherte.

Die Daten des ODP werden als Open Content zu den Bedingungen der Open Directory Project Lizenz zur Verfügung gestellt, welche die Einblendung einer ODP-Werbung auf jeder einzelnen Verzeichnis-Seite vorschreibt. Zu den Nutzern der ODP-Daten gehören neben Netscape und AOL auch bekannte Suchmaschinen wie Google oder Excite.

Der urspüngliche Anlass für die Gründung von Gnuhoo/Newhoo/ODP war die Frustration vieler Nutzer über die langen Aufnahmezeiten in redaktionell betreuten Verzeichnissen. Mittlerweile haben viele dieser Verzeichnisse einen kostenpflichtigen Eintragsservice eingeführt, welcher die Aufnahmezeit deutlich beschleunigt. Der Hauptvorteil des ODP ist damit nicht mehr die Eintrags-Geschwindigkeit, sondern die Berücksichtigung aller Sites unabhängig von deren finanziellen Möglichkeiten.

Heute (im Juni 2003) verzeichnet das ODP laut eigenen Angaben mehr als 3,8 Millionen Einträge - knapp 300.000 davon im deutschsprachigen Teil des Katalogs. Seit der Gründung des Projektes haben mehr als 57.000 Editoren zum Wachstum des Verzeichnisses beigetragen.