Die Gebr. Märklin & Cie GmbH ist ein Spielzeughersteller im schwäbischen Göppingen. Märklin begann im Jahre 1859 mit der Fabrikation von Puppenküchen und ist heute vor allem für seine Modelleisenbahnen bekannt.
Durch eine wechselhafte Firmengeschichte, besonders in den Anfangsjahren, setzte sich in den 1930er Jahren die Modelleisenbahn, nach Vorstellung der Tischeisenbahn in der Spurweite „00“, als wichtigstes Produkt für Märklin durch. Bis dato spurweiten- bzw. größenbedingt vornehmlich an Weihnachten als Teppichbahn aufgebaut, konnte eine Modelleisenbahn nun auch ganzjährig auf wesentlich geringerer Fläche betrieben werden. Die Bezeichnung „00“ für den Maßstab 1:87 änderte man 1950 in „Halbnull“, mit der bis heute genutzten Abkürzung „H0“. Durch den rasanten Anstieg der Absatzzahlen von Modelleisenbahnen in den 1950er und 1960er Jahren wurde Märklin zu einem der größten Anbieter von Modelleisenbahnen.

Spurweiten
Spur 1
Darüber hinaus bietet Märklin nach langen Jahren der Unterbrechung wieder ein Sortiment in der Spur I an (Neuanfang im Jahre 1967). Nachdem das Sortiment in den ersten Jahren nach dem Neubeginn stagnierte und wieder einzuschlafen drohte, erfolgte seit Mitte der 1980er Jahre eine sehr konsequente Erweiterung des Angebots in dieser Spurweite.
Spur H0
Den größten Anteil am Sortiment und am Umsatz hat die Spur H0 (Maßstab 1:87, gesprochen „Ha Null“, diese Abkürzung steht für Halb Null), die Märklin im Jahre 1935 ungefähr zeitgleich mit Trix einführte; diese Spurweite ist heute weltweit am weitesten verbreitet.
Märklin ist in der Spurgröße „HO“ Marktführer in Deutschland. Der Marktanteil von Märklin liegt bei ca. 50 %. Im Bereich der Spur „HO“ existieren damit zwei etwa gleich große Segmente - zum einen das Zweileiter-Gleichstromsystem mit zahlreichen kleinen Herstellern; zum anderen das Mittelleiter-Wechselstromsystem, welches von Märklin dominiert wird. In diesem Segment ist Märklin der einzige Vollsortiment-Anbieter.
Das Angebot von Märklin umfasst in dieser Spurweite ein komplettes Sortiment aus Rollmaterial, Gleisen, analoger und digitaler Steuerungen, einem Oberleitungssystem sowie weiteren Zubehörteilen. Die Auswahl an Rollmaterial umfasst eine breite Palette an Modellen hauptsächlich nach Vorbildern aus Deutschland, der Schweiz, Österreich, den Benelux-Ländern, sowie Italien und Frankreich.
Mittelleiter-Wechselstrom
Während die Mehrzahl der Hersteller Modelle primär für das Zweileiter-Gleichstromsystem anbietet, bei denen die beiden isolierten Schienen als Leiter eingesetzt werden, verwendet Märklin ein Wechselstromsystem, bei dem in Schienenmitte Punktkontakte eingelassen sind. Die Stromabnahme von diesem isolierten Mittelleiter erfolgt über den charakteristischen Schleifer auf der Unterseite der Fahrzeuge. Das System wird oft fälschlicherweise als Dreileiter-Wechselstrom-System bezeichnet, aus technischer Sicht ist aber die Bezeichnung Mittelleiter-Wechselstromsystem korrekt, da beide Schienen elektrisch miteinander verbunden sind und somit einen gemeinsamen Leiter, sprich die Masse, bilden. Der Vorteil des Systems ist höhere Betriebssicherheit, da die Kontaktfläche zwischen Lokomitive und Schiene gegenüber dem Zweileiter-Gleichstromsystem deutlich größer ist. Das Mittelleiter-Wechselstromsystem ist damit weniger anfällig gegenüber Staub und Verschmutzungen. Die symmetrische Stromzuführung macht auch solche Gleisfiguren problemlos möglich, die bei Zweileiter-Systemen aufgrund der asymmetrischen Stromzuführung nur mit speziellen Schaltungen machbar sind. Neben den Unterschieden des elektrischen Systems unterscheidet sich auch die Rad-Schiene-Geometrie des Mittelleiter-Wechselstromsystems von dem des Zweileiter-Gleichstromsystems. Fahrzeuge sind dadurch auf dem jeweils anderen Schienensystem nur mit ausgetauschten Radsätzen einsetzbar. Der Hauptunterschied liegt in der Höhe der Spurkränze der Räder; diese sind im Mittelleiter-Wechselstromsystem höher. Das ist zwar weniger vorbildgerecht, aber dafür praktischer: So wird durch die abweichende Rad-Schiene-Geometrie mit höheren Spurkränzen die Gefahr von Entgleisungen deutlich reduziert. Insgesamt ist das Mittelleiter-Wechselstromsystem im praktischen Betrieb robuster und betriebssicherer, erkauft sich diesen Vorteil jedoch mit optischen Kompromissen (Punktkontakte, höhere Spurkränze).
Mittlerweile bieten die meisten Gleichstromhersteller auch Wechselstrommodelle an. Umgekehrt vertreibt Märklin seine Modelle über das Tochterunternehmen Trix auch im Gleichstromsegment.
Gleistypologie der Spur HO
Die ursprünglichen Metallgleise (M-Gleis) prägten jahrzehntelang das Bild der Märklinbahn. Sie bestanden aus einen hellbraunen Böschungskörper aus Blech, auf welchen die Schienen Hohlprofil aufgesetzt waren. Sie gab es zunächst mit durchgehender Mittelschiene, ab Mitte der 1950er Jahre dann mit Punktkontakten. Zudem hat Märklin in den 1950er Jahren auch das sog. Modellgleis angeboten, das ebenfalls einen Böschungskörper aus Blech, jedoch eingesetzte Schwellen aus Kunststoff und Punktkontakte besaß. Dieses Gleis hatte jedoch, bedingt durch die aufwendigere Fertigung, einen deutlich höheren Verkaufspreis als das Standard-Metallgleis, so dass es sich nicht durchsetzen konnte und seine Produktion schon nach wenigen Jahren wieder eingestellt wurde. Das Standard-Metallgleis mit Punktkontakten wurde über mehrere Jahrzehnte hinweg, mit kleinen Änderungen, wie Überarbeitungen an den Weichen, weiterproduziert. Mit dem Katalog 2000/2001 wurde das Metallgleis („M-Gleis“) aus dem Sortiment genommen.
Das ohne Bettung zur Einschotterung gefertigte „K-Gleis“ kam Ende der 1960er Jahre auf den Markt und brachte neben der verbesserten Optik Flexgleise und schlanke Modellbahnweichen. Nachdem in den ersten Jahren noch Hohlprofile wie beim M-Gleis Verwendung fanden, erfolgte ab 1982 die Umstellung auf höherwertigeres Vollprofil aus Neusilber, was zugleich auch eine erhöhte Betriebssicherheit auf diesem Gleissystem mit sich brachte.
Der größte Sprung in der Gleiskonstruktion wurde durch Einführung des „C-Gleises“ erreicht. Das mit Bettung ausgeführte „C-Gleis“ verbindet eine hohe Betriebssicherheit (trittfest) mit einer praktischen Click-Verbindung und einem an den Erfordernissen der digitalen Modellbahn ausgerichteten inneren Aufbau. Das C-Gleis wurde aus dem sogenannten „Gleis 2000“ der erfolglosen Alpha-Kinderproduktlinie (von 1988 bis 1996) weiterentwickelt. Das „C-Gleis“ wird seit Ende der 1990er Jahre als adäquater „M-Gleis“-Nachfolger angeboten.
Damit die unterschiedlichen Gleissysteme miteinander kombiniert werden können, gibt es Übergangsgleise von einem älteren auf das jeweils neuere System.
Spur N
Ende der 1960er Jahre hatte Märklin an einer eigenen Bahn in der Spur N gearbeitet, die Planungen jedoch zugunsten der noch kleineren Spur Z wieder aufgegeben. Es blieb bei einigen Handmustern, in Serie gingen diese Modelle jedoch nie.
Somit kam Märklin erst 1997, mit der Übernahme von Trix, zu einem größeren Sortiment in dieser Spurweite. Trix bietet seine Bahnen der Spur N und dem Markennamen MINITRIX an.
Spur Z
Märklin führte mit der im Maßstab 1:220 ausgeführten Spur Z im Jahre 1972 die kleinste in Serie produzierte Modelleisenbahn unter dem Markennamen „Miniclub“ ein.
Digitale Steuerung
Märklin hat als einer der ersten Hersteller 1984 ein Digitalsystem eingeführt, das Märklin-Motorola Digitalsystem, mit dem bis zu 80 Lokomotiven unabhängig voneinander gesteuert werden können. Seit 1992 wird als kostengünstiger Einstieg in die digitale Modellbahn das sog. DELTA-System für ein einfaches Mehrzugsystem auf der Modellbahnanlage angeboten.
Seit dem Jahre 2004 gibt es Märklin Systems, welches die Weiterentwicklung des Digitalsystems von 1984 darstellt. Die Technik ist mit dem alten System auf- und abwärtskompatibel. Mit dem neuen System melden sich Loks, die einen so genannten mfx (Multifunktions) Decoder besitzen, automatisch bei der Steuereinheit (Mobile bzw. Central Station) an. Die Loks werden dabei mit Namen bezeichnet und es gibt nun statt maximal 5 nun maximal 16 schaltbare Funktionen pro Decoder. Weiterhin wurden die Fahrstufen von 14 auf 128 erweitert.
Markennamen
Nicht alle Produkte, die Märklin hergestellt hat, wurden auch immer unter diesem Namen vertrieben. Für spezielle Produktlinien hat Märklin seit jeher eigene Markennamen verwendet.
ANTEX
Unter dem Markennamen "ANTEX" verkaufte Märklin von 1964 bis 1968 in den Niederlanden Zugpackungen. Die Packungen enthielten neben einem Fahrgerät und einem Gleisoval eine Tenderlok in Einfach-Ausführung sowie zwei Rungenwagen. Einzelnes Gleismaterial oder zusätzliche Fahrzeuge wurden unter Antex jedoch nicht angeboten; das Angebot beschränkte sich auf die eine Startpackung, war aber infolge der uneingeschränkten Kompatibilität zum „echten“ Märklin-Programm voll ausbaufähig.
PRIMEX
Von 1969 bis 1992 verkaufte Märklin unter der Zweit-Marke PRIMEX abgewandelte oder stark vereinfachte Modellbahnprodukte aus eigener Produktion, welche aber voll kompatibel zum Märklin H0-Wechselstromsystem sind. Mit der Marke PRIMEX sollte das durch den klassischen Spielwareneinzelhandel nicht erreichbare Kundensegment der Modellbahneinsteiger abgedeckt werden. Vornehmlich fanden sich die PRIMEX-Produkte in Supermärkten und Kaufhäusern. Abgestimmt auf diese Vertriebsschiene, die sonst keine Modellbahnartikel im Angebot führte, wurde Primex als komplett ausgebautes Vollsortiment mit Gleismaterial, Fahrgeräten und einer großen Palette an Zubehörteilen wie Gebäuden, Figuren, Straßenfahrzeugen oder Material zur Landschaftsgestaltung, angeboten. Das Zubehörmaterial wurde zum großen Teil von anderen Firmen, wie dem dänischen Hersteller Heljan, zugekauft, jedoch unter der Marke Primex vetrieben. Das Gleismaterial entsprach dem klassischen M-Gleis von Märklin und war mit diesem voll kompatibel, jedoch farblich vereinfacht. Zudem war die Auswahl gegenüber dem originalen Märklin-Gleissystem eingeschränkt. Auffallend war die orangefarbene Verpackung mit weißem Aufdruck. Die Schachteln waren zusätzlich seitlich mit dem Aufdruck „Ein Märklin-Erzeugnis“ versehen. Die unter Primex angebotenen Modelle waren anfangs sehr stark vereinfacht, wurden später aber nach und nach dem sonst üblichen Märklin-Standard angeglichen. Am Ende wurden sogar weitgehend oder teilweise neu konstruierte Lokomotiven und Triebwagen unter Primex vorgestellt. Der Markenname führt sich auf eine Bügelkupplung (ohne Vorentkupplung) zurück, welche im Märklinkatalog 1967 und 1968 zur Unterscheidung von der zwischenzeitlich für die meisten Fahrzeuge eingeführten Bügelkupplung mit Vorentkupplung („Relex-Kupplung“) als „Primex-Kupplung“ bezeichnet wird. Unbeschadet dessen wurden jedoch auch fast alle Primex-Produkte mit Relex-Kupplung ausgestattet. Bis heute ist der Markenname „PRIMEX“ durch Märklin geschützt. Die letzte unter diesem Markennamen veröffentlichte Lokomotive ist eine Dampflok 023 033-4 der DB, welche im Jahr 2000 zur Aufrechterhaltung der Markenrechte und anlässlich des 50. Geburtstags dieser Dampflok als Modell wieder aufgelegt wurde.
HOBBY-Programm
Um auch das nicht so kaufkräfte Kundensegment und Modellbahneinsteiger nicht aus den Augen zu verlieren, setzt Märklin seit 1991 auf das „HOBBY“ genannte Märklinproduktprogramm. Nachdem jahrelang haupstächlich Auslaufmodelle im Hobby-Programm weiter angeboten wurden, stellte Märklin im Jahre 2004 mit dem Modell der Baureihe 185 erstmals eine vollständig neu konstruierte, preiswerte Lokomotive für dieses Hobby-Sortiment vor.
Durch den immer stärker werdenden Konkurrenzdruck, und um Kunden zu gewinnen, die ansonsten eher nicht den Weg in ein Modellbahn-Fachgeschäft finden würden,hat Märklin im Jahr 2005 das erste Mal eine Startzugpackung mit Lok, Wagen, Schienenoval und Transformator bei bundesdeutschen Discount-Supermärkten angeboten.
MINEX
Eine fast unbekannte Marke von Märklin ist so genannte. Märklin-MINEX-Bahn. Von 1970 bis 1972 wurde unter dieser Marke eine Schmalspurbahn im Maßstab 1:45 angeboten. Diese lief auf dem vorhandenen H0-Gleismaterial. Der Name leitet sich von einem Vorkriegs-Metallbaukasten mit Aluminium-Elementen der Fa. Märklin ab. Der Name wurde außerdem 1976 für eine Variante des Baukastensystems Märklin-plus genutzt.
HAMO
1966 präsentierte Märklin die ersten Gleichstrom-Lokmodelle aus eigenem Hause unter dem Markennamen HAMO. Hier setzte auch Märklin auf das Zweischienen-Gleichstromsystem. Seit 1997 wird die Marke HAMO nicht mehr genutzt, die Zweileiter-Modelle werden nun unter der Marke Trix angeboten. Der Markenname stammte von einer bis 1963 eigenständigen Firma aus Nürnberg, die von Märklin aufgekauft wurde, als vorherige Besitzer sich daraus zurückzog.
TRIX
Am 1. Januar 1997 übernahm Märklin die Firma Trix aus Nürnberg mit den Sortimenten Trix Express (H0 3-Leiter DC), Trix International (H0 2-Leiter DC), Minitrix (N) sowie dem Trix Metallbaukasten. Vorausgegangen war über mehrere Jahre hinweg eine Kooperation, bei der Produkte gemeinsam entwickelt wurden.
Allerdings wurden in der Zwischenzeit sowohl die Produktion von Trix Express, als auch die des Trix Metallbaukastens, eingestellt, so dass heute nur noch die Segmente Trix HO und Minitrix weitergeführt werden.
Trix HO wurde ab 2004 durch eine Variante des C-Gleises für Zweileiter-Gleichstrom wieder zu einenm Vollsortiment ausgebaut.
Zudem vermarketet Märklin mittlerweile mit zunehmendem Erfolg seine Modelle nach US-amerikanischen Vorbildern, in Zweileiter-Gleichstrom unter der Marke Trix HO, nachdem Versuche, mit dem Mittelleiter-Wechselstromsystem in den USA Fuß zu fassen, nicht den erhofften Erfolg gebracht hatten. Um die Kompatibilität mit den Produkten der US-Modellbahnindustrie zu gewährleisten, sind die USA-Modelle von Trix sowohl mit Radsätzen nach der RP25-Norm, als auch mit Kadee-Kupplungen ausgerüstet.
Andere Produkte
Märklin SPRINT
1934 begann Märklin mit der Produktion einer den damaligen Verkehrsverhältnissen entsprechenden Spielzeugautobahn. Dabei kamen spurgeführte Autos mit elektrischem Antrieb zum Einsatz. Aufgrund mangelnder Spielmöglichkeiten und harter Konkurrenz stellte man die Produktion 1938 schon wieder ein. 1967 griff man bei Märklin diese Idee mit der Rennbahn Märklin Sprint wieder auf, natürlich an die damalige Zeit angepasst. Diese konnte sich jedoch nicht gegen die Konkurrenz der Carrera Autorennbahn durchsetzen. 1982 wurde die Produktion erneut und endgültig eingestellt.
Metallbaukästen
Der Märklin-Metallbaukasten war über lange Jahre ein weiteres wirtschaftliches Standbein und von Bedeutung für die deutsche Spielzeuggeschichte. Ehemals ein Lizenzprodukt der Firma Meccano, nahm Märklin 1919 die Produktion mit anderen Farben auf, nachdem es 1915 die im 1. Weltkrieg eingezogenen Markenrechte erworben hatte. Die Produktion dieser Metallbaukästen wurde von Märklin anfangs der 2000er Jahre nach fast 90-jähriger Produktionsdauer eingestellt. 2005 brachte Märklin jedoch noch einmal einen Märklin-Metallbaukasten in Form eines riesigen Baggers heraus, um den Beginn des Märklin-Metallbaukastens vor 90 Jahren zu feiern.
In jüngster Zeit machte Märklin nicht nur durch Innovationen auf dem Modellbahnsektor auf sich aufmerksam. In der Nacht zum 18. Januar 2005 wurde in das firmeneigene Märklin-Museum eingebrochen. Entwendet wurden die Exponate der historischen Spur 1 sowie alle ausgestellten Fahrzeuge der Spur 0 und die Schiffe von vor 1910, Dampfmaschinen und unersetzliche Prototypen der Spur 00 (H0). Das älteste Fahrzeug des Museums, die erste Lokomotive von 1891, ist ebenfalls gestohlen worden. Der Schaden belief sich auf über 1 Mio. Euro. Die Kriminalpolizei konnte den Fall bereits im März 2005 aufklären und die Exponate sind seit Mai 2005 wieder in der Ausstellung zu sehen.
Märklin Insiderclub
Ab 1994 bot Märklin für seine Kunden auch einen hauseigenen Club an, den Märklin-Insiderclub. Mitglieder dieses Clubs erhalten gegen einen Jahresbeitrag ein Abonement der Hauszeitschrift Märklin-Magazin, die speziell für Mitglieder herausgegebenen Insider-News, einen Gutschein für den Jahreskatalog, sowie einen speziellen Jahreswagen, ein speziell für die Clubmitglieder produziertes Güterwagenmodell. Zusätzlich können Märklin-Insider noch eine jährlich angebotene, nur für Clubmitglieder angebotene Lokomotive erwerben.
Im Gegensatz zu den klassischen Modellbahnclubs ist dies jedoch weder ein echter Verein, noch werden von den Mitgliedern gemeinsame Ziele wie der Bau einer Anlage verfolgt. Zwar entstanden verschiedene Treffen, die sich als Märklin Insider-Stammtisch bezeichnen - doch wurden diese von Mitgliedern privat, ohne die Mitarbeit der Fa. Märklin, ins Leben gerufen.
Das Ziel, den Mitgliedern einen Informationsvorsprung zu verschaffen, konnte jedoch nur bedingt erfüllt werden, da mit der raschen Verbreitung des Internets sich dort zahlreiche Webforen zum Thema Modellbahn bildeten, wo man die gleichen Informationen oft schneller und zudem kostenlos bekam. Zwar bot Märklin zeitweise ein eigenes, nur für Clubmitglieder zugängliches Webforum an, doch hat sich dieses nicht bewährt und wurde wieder eingestellt. Zudem orderten einige Händler mit überzähligen Bestellscheinen die Insiderloks auch für den freien Verkauf.
Der Insiderclub wird auch für die Freunde der Marken Trix HO und Minitrix angeboten, allerdings unter der Bezeichnung Trix-Profi-Club.
Märklin als Sammlerobjekt
Da Märklin einer der ältesten Hersteller von Modelleisenbahnen und anderem Spielzeug ist, hat sich eine große Gemeinde von Sammlern gebildet, die Spielzeug von Märklin sammelt. Einzelne Objekte, insbesondere Lokomotiven der Vorkriegszeit mit Farbgebungen der Auslands-Lieferungen, erzielen auf Auktionen zum Teil Preise von mehreren 10.000 Euro. Auch für alte Kataloge oder Originalkartons werden auf Auktionen und Sammlermärkten oft sehr hohe Preise erzielt.
Auf dem Büchermarkt gibt es unzählige Fachkataloge, die den aktuellen Marktwert der Modelle einzuordnen versuchen. Bekanntester und anerkannter Katalog ist der so genannte „Koll“.
Liebhaberpreise werden in erster Linie für Modelle aus der Zeit vor etwa 1955 erzielt. Da das Modellbahnhobby während der Jahre des Wirtschaftswunders sich immer größerer Beliebtheit erfreute, stiegen folglich auch die von jedem Modell produzierten Stückzahlen stark an. Nur noch wenige bewusst limitierte Serien, wie z. B. das auf 5.000 Exemplare begrenzte Modell des Northlanders aus dem Jahre 1978, erreichten später noch Spitzenpreise.
Der Jahreskatalog
Wichtigstes Utensil für Sammler und Modellbahnfreunde ist der jährlich erscheinende Märklin-Hauptkatalog, welcher das aktuelle Sortiment des Herstellers enthält.
Nachdem Märklin über mehrere Jahre hinweg sehr umfangreiche Gesamtkataloge herausgegeben hatte, erfolgte ab 2004/2005 die Umstellung auf sog. Jahrbücher. Dies sind nichts anderes als Jahreskataloge für die einzelnen Spurweiten, jedoch im Gegensatz zu früheren Katalogen in Buchform gebunden.
Siehe auch
Literatur
Koll´s Preis-Katalog, Verlag Joachim Koll, Bad Homburg v.d.H., ISBN 3-922164-42-0
Weblinks
- Gebr. Märklin & Cie GmbH Offizielle Website