Deutsche Hochschule für Körperkultur

ehemalige Sporthochschule in Leipzig
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. April 2006 um 13:06 Uhr durch Uwe Gille (Diskussion | Beiträge) (Bekannte Dozenten und hervorgegangene Trainer: Bernd Stange Quelle http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2002/1007/sport/0006/). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Deutsche Hochschule für Körperkultur und Sport (DHfK) war eine deutsche Hochschule für Sportwissenschaft in Leipzig. Sie entstand aus dem 1925 gegründeten Institut für Leibesübungen, welches die erste deutsche Einrichtung dieser Art in Deutschland war und mit Hermann Altrock auch die erste sportwissenschaftiche Professur besetzte. Die DHfK nahm am 22. Oktober 1950 den Ausbildungsbetrieb auf. 1990 wurde sie aufgelöst, ein geringer Teil des ehemaligen Personals wurde an die 8. Dezember 1993 neugegründete Sportwissenschaftliche Fakultät an der Universität Leipzig übernommen.

Die Einrichtungen der DHfK befanden sich auf einem ca. 200.000 m² großen Areal, das unmittelbar südlich an das Sportforum Leipzig angrenzt. Die Gebäude wurden in den Jahren 1952 bis 1957 nach Entwürfen der Architekten Hanns Hopp und Kunz Nierade errichtet. In einem zweiten Bauabschnitt wurde 1964 das Gebäude des Sportmedizinischen Instituts fertiggestellt. Neben dem Standort in Leipzig hatte die DHfK mehrere Außenstellen, z. B. in Magdeburg, Erfurt und Berlin. 1989 hatte die DHfK etwa 1.050 Mitarbeiter. Der letzte Rektor war ab 1987 Gerhard Lehrmann.

An der DHfK wurden Diplomsportlehrer und Lehrer für Körpererziehung für den Einsatz im Schul-, Breiten- und Leistungssport ausgebildet. Durch die enge Verknüpfung von Lehre und Forschung und von Theorie und Praxis erlangte die DHfK Leipzig auch international hohe Anerkennung. Etwa 16.000 Studenten, darunter etwa 3.700 Ausländer aus mehr als 100 Ländern, erwarben hier ihr Diplom, davon etwa 4.000 Studenten im Fernstudium. Einige Publikationen der Mitarbeiter der DHfK zählen noch heute zu den Standardwerken der Sportwissenschaft.

Einige Angehörige waren allerdings auch in das in der DDR systematisch betriebene Doping verwickelt, obwohl nicht direkt damit befasst. Die „Forschungen“ auf diesem Gebiet wurden von etwa 20 Mitarbeitern des Leipziger Forschungsinstituts für Körperkultur und Sport (FKS) durchgeführt. Trotz starker Proteste wurde die Hochschule durch den Beschluss der Sächsischen Staatsregierung vom 11. Dezember 1990 geschlossen. Auch die ungewollte Konkurrenz zur Sporthochschule Köln dürfte bei der Entscheidung eine Rolle gespielt haben.

Die Abkürzung „DHfK“ tragen noch der SC DHfK, die Hochschulsportgemeinschaft HSG DHfK sowie der DHfK-Fasching im Namen.

Sportliche Erfolge

Der ehemals an die DHfK angeschlossene Sportclub SC DHfK war und ist weltweit der erfolgreichste Club der Sportgeschichte. Vor allem in den Disziplinen Leichtathletik, Schwimmen, Rudern, Kanurennsport, Handball und Radsport bestimmten Sportler dieses Clubs die Weltspitze. Bis 1989 errangen sie 93 olympische Medaillen und 136 Goldmedaillen bei Weltmeisterschaften. Einige, wie Gustav Adolf Schur, Uwe Ampler, Klaus Köste, Günter Merkel, Manfred Merkel, Margitta Gummel, Bärbel Eckert, Siegfried Brietzke und Kristin Otto, seien an dieser Stelle exemplarisch genannt.

Bekannte Dozenten und hervorgegangene Trainer


Ausländische Absolventen: