Das Massaker von Aussig war ein Pogrom, der sich am 31. August 1945 in Ústí nad Labem (dt: Aussig), Tschechoslowakei gegen die deutsche Zivilbevölkerung richtete.
Den Anlass zu den Ausschreitungen gab eine an diesem Tage erfolgte Explosion eines Munitionsdepot im Stadtteil Krásné Březno (dt: Schönbriesen), deren Ursachen bis heute nicht geklärt sind. Sofort nach der Explosion wurden deutsche Zivilisten von tschechischen Revolutionsgarden ohne nähere Untersuchung als vermeintlich Schuldige ausgemacht. Erkennbar waren sie an ihren weißen Armbinden, die in der Tschechoslowakei seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs bis mindestens Ende 1946 alle Deutschen tragen mussten.
Die Menschen wurden blindwütig erschlagen, in einem Löschwasserspeicher ertränkt oder von der Elbebrücke gestoßen und im Wasser beschossen. Die Leichen trieben bis ins benachbarte Sachsen. 80 Leichen wurden allein bei Meißen aus der Elbe gezogen.
Die Zahl der Toten bei diesem Massaker wurde jahrelang mit etwa 2000 angegeben. Genaue Opferzahlen sind schwer festzustellen, zumal die tschechischen Archive immer noch nicht freigegeben sind. Die Angaben von deutschen Überlebenden schwanken zwischen 1.000 und 2.700, tschechische Kreise sprechen von 40 - 100 Toten. Allerdings steht heute auch weitgehend außer Zweifel, dass dieses Massaker von der damaligen tschechoslowakischen Regierung unter Edvard Beneš organisiert wurde. Jahrelang konnte dies nur vermutet werden.
Am Sonntag, den 31. Juli 2005 wurde durch den Oberbürgermeister Petr Gandalovic eine Gedenktafel für die Opfer des Massakers an den deutschen Zivilisten als Zeichen der Versöhnung enthüllt. Die genaue Opferzahl bleibt bis heute unbekannt. Eine juristische Aufarbeitung der Ereignisse ist nicht erfolgt.