Um-zu-Satz

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Ein um-zu-Satz ist eine grammatikalische Struktur im Deutschen, die als nebensatzwertige Infinitivgruppe fungiert. Die Struktur stellt damit, wie auch eine Partizipialgruppe, keinen eigenständigen Gliedsatz dar, hat aber durchaus einen satzwertigen Charakter.

Beispiel:

  • Er geht zum Arzt, um gesund zu werden.

Transformation zum Finalsatz

Um-zu-Sätze haben kein grammatikalisches Subjekt, jedoch von der Sache her sehr wohl ein Agens, eine ausführende Instanz. Agens in der um-zu-Konstruktion des Beispielsatzes Er geht zum Arzt, um gesund zu werden. ist er, gleich wie im Hauptsatz.[1]

Um-zu-Sätze können in finale Gliedsätze mit Subjekt und flektierter Verbform transformiert werden. Dabei erscheint das Agens der um-zu-Konstruktion neu als sichtbares Subjekt des Nebensatzes. Beispiele:[2]

  • Er geht zum Arzt, damit er gesund wird. (Subjekt: er, flektierte Verbform: wird)
  • Er geht zum Arzt, weil er gesund werden will. (Subjekt: er, flektierte Verbform: will)

Andere Sprachen

Analogien zur deutschen um-zu-Konstruktion gibt es in vielen indogermanischen Sprachen, zum Beispiel im Französischen, Italienischen oder Englischen.

Einzelnachweise

  1. Duden. Die Grammatik. 8. Aufl. Mannheim / Zürich 2009, § 1323.
  2. Duden: Richtiges und gutes Deutsch. Duden, Mannheim. ISBN 978-3-411-04096-4.