James Watson

US-amerikanischer Biochemiker und Nobelpreisträger
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James Dewey Watson (* 6. April 1928 in Chicago) ist ein US-amerikanischer Biochemiker und Entdecker der Molekularstruktur der Desoxyribonukleinsäure.

Watson war eine Art "Wunderknabe", denn bereits 1950 hatte er in den USA mit einer Arbeit über Bakteriophagen promoviert. 1951 kam er nach England, um sich der Erforschung des DNA-Moleküls zu widmen, zunächst noch ohne großen Erfolg. Zusammen mit Francis Crick und unter Einbeziehung der Ergebnisse der Röntgenstrukturanalyse von Rosalind Franklin entwickelte er dann aber am Cavendish-Laboratorium der Universität Cambridge ein Doppelhelix-Modell der DNA, welches 1953 der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Dafür erhielt Watson zusammen mit Crick und dem Londoner Röntgenkristallographen Maurice Wilkins, der seine verstorbene Mitarbeiterin Rosalind Franklin vertrat, 1962 den Nobelpreis für Medizin.

Das Time-Magazine zählt Watson zu den 100 einflussreichsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Sein Buch Die Doppelhelix, in dem er die Entdeckung der DNA-Struktur aus seiner persönlichen Sicht schildert, wurde zum internationalen Bestseller. Watson ist auch Mitinitiator des Human Genome Project. In die Schlagzeilen geriet er in jüngerer Zeit, weil er nicht nur für die Kartierung des menschlichen Genoms, sondern auch für die Tötung behinderten ungeborenen Lebens plädiert. Vgl. Watson, "Die Ethik des Genoms", FAZ, 26. September 2000, S. 55.

Literatur

  • James D. Watson: Die Doppelhelix. Rowohlt, Reinbeck 1997
  • James D. Watson: Gene, Girls und Gamow. Erinnerungen eines Genies. Piper Verlag, München 2003