Bahnstrecke Prien–Aschau

Nebenbahn in Bayern
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Die Chiemgaubahn ist eine 9,6 Kilometer lange, eingleisige und nicht elektrifizierte Nebenbahn zwischen Prien am Chiemsee und Aschau im Chiemgau. Die Region Chiemgau, in der die Bahnstrecke liegt, ist der Namensgeber der Strecke. Die Bahnstrecke wurde 1878 als Anschlussbahn der Bahnstrecke Rosenheim–Salzburg eröffnet. Die Bahnstrecke ist heute als Kursbuchstrecke 952 in Betrieb.

Prien–Aschau
Strecke der Bahnstrecke Prien–Aschau
Streckennummer (DB):5706
Kursbuchstrecke (DB):952
Streckenlänge:9,6 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Verlauf[1]
Strecke
von Rosenheim
StreckeStrecke nach rechts und geradeaus
Chiemsee-Bahn (Schmalspur)
BahnhofKopfbahnhof Streckenende
0,0 Prien a Chiemsee 531 m
Lommelweg
Abzweig nach links
nach Salzburg
Staatsstraße 2092 (Bernauer Straße)
Haltepunkt / Haltestelle
2,5 Urschalling
Haltepunkt / Haltestelle
4,1 Vachendorf
Haltepunkt / Haltestelle
5,1 Umrathshausen Bf
Haltepunkt / Haltestelle
6,7 Umrathshausen Ort
Schafelbach
Haltepunkt / Haltestelle Streckenende
9,6 Aschau (Chiemgau) 606 m

Betrieb und Geschichte

 
Bahnhof Prien
 
Haltepunkt Urschalling
 
Bahnhof Aschau

Nachdem Theodor von Cramer-Klett 1875 Schloss Hohenaschau und die zugehörigen Ländereien des Prientales gekauft hatte, finanzierte er den Bau einer Eisenbahnstrecke (als Vizinalbahn) nach Aschau vor. Die Eröffnung erfolgte am 18. August 1878 und schloss das Priental an die Hauptstrecke München–Salzburg an.

In der Nachkriegszeit wurde die Strecke durch Schienenbusse des Typs VT 98 bedient. 1987 erfolgte ihre Modernisierung durch das Aw Kassel in weiß/mintgrüner Lackierung. Diese modernisierten Schienenbusse der Chiemgaubahn hatten als einzige Schienenbusse der Bundesbahn eine Sonderlackierung in Weiß/Mintgrün, alle anderen hatten bis zum Schluss das für Triebwagen der DB typische Rot. Die ehemaligen Chiemgaubahn-Fahrzeuge sind heute als „Ulmer Spatz“ im Touristikverkehr auf der Bahnstrecke Kleinengstingen–Schelklingen(–Ulm Hbf) (KBS 759) unterwegs. Aufgrund dieser Einmaligkeit gibt es von mehreren Modelleisenbahn-Herstellern Modelle der Chiemgaubahn-Schienenbusse.

Der Güterverkehr war bereits Mitte der 1980er Jahre so gut wie eingestellt. Fiel doch einmal ein Güterwagen an, so wurde dieser einfach einem Personenzug angehängt.[2]

Das 1982 eingeleitete Stilllegungsverfahren wurde letztlich nicht weiterverfolgt und stattdessen eine Modernisierung in Angriff genommen: kürzere Reisezeiten, modernisierte Schienenbusse, bessere Fahrgastinformation und ein neuer Fahrplan.[2]

1996 wurden die „Chiemgau-Bahn“-Schienenbusse (798 652 und 798 653) durch Triebwagen der Baureihe 628.4 ersetzt. Gegenwärtig verkehren auf der Strecke Regionalbahnen von Aschau bis Prien (ein bis zwei Zugpaare pro Stunde). Die 628er benötigen für die 10 km lange Strecke 15 Minuten. In Tagesrandlage gibt es Züge, die über Prien hinaus über die Bahnstrecke Rosenheim–Salzburg bis Rosenheim fahren. Außerdem fährt abends ein Zug von Salzburg über Traunstein nach Aschau durchgehend.

Einzelnachweise

  1. Eisenbahnatlas Deutschland 2007/2008. 6. Auflage. Schweers + Wall, Aachen 2007, ISBN 978-3-89494-136-9.
  2. a b Alteneder, W., Schüssler, C.: Die Nebenbahnen der BD München, Bonn 1987, S. 85