Roy Harris

US-amerikanischer Komponist (1898-1979)
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Roy Ellsworth Harris (* 12. Februar 1898 im Lincoln County, Oklahoma; † 1. Oktober 1979 in Santa Monica, Kalifornien) war ein ein US-amerikanischer Komponist.

Leben und Werk

Harris maß der Tatsache stets besondere Bedeutung zu, dass er an Abraham Lincolns Geburtstag in einem Blockhaus in Lincoln County, Oklahoma geboren wurde. Er lernte bei seiner Mutter Klavier, und später auch Klarinette. Sein offizielles Studium absolvierte er an der University of California, Berkeley.

Aufgrund einer Empfehlung durch Aaron Copland studierte Harris von 1926 bis 1929 in Paris bei Nadia Boulanger, die auch weitere amerikanische Komponisten unterrichtete, wie etwa Walter Piston, Elliott Carter, Virgil Thomson oder Philip Glass.

Serge Kussewitzky setzte sich für Harris' 1. Sinfonie, 1933 ein, und so wurde dies die erste amerikanische Sinfonie, die auf Langspielplatte aufgezeichnet wurde, und zwar mit dem Boston Symphony Orchestra unter Kussewitzky.

Seit 1933 lehrte Harris am Mills College. Unter seinen Studenten waren beispielsweise William Schuman und Peter Schickele (der "geistige Vater" von P.D.Q. Bach).

Die 3. Sinfonie aus dem Jahr 1938 wurde zum festen Bestandteil des amerikanischen Repertoires, ebenso wie die etwa zeitgleich entstandenen 3. Sinfonien von Aaron Copland und Virgil Thomson. Die erste Ausgabe von Kent Kennan Wheelers The Technique of Orchestration zitiert drei Passagen aus Harris' dritter Sinfonie, um exemplarisch gelungene Orchesterpassagen für Cello, Pauken und Vibraphon zu demonstrieren. Das Buch zitiert keine der weiteren Sinfonien von Harris. Wenigen anderen amerikanischen Sinfonien wurde ein derart fester Platz im Standardrepertoire zuteil wie dieser, nicht zuletzt auch dank der Förderung durch Leonard Bernstein, der sie mehrmals einspielte.

Harris schrieb 14 weitere Sinfonien. Er war ein fruchtbarer Komponist von Chormusik, schrieb aber keine Opern.

Seine Musik, wenn auch zuweilen abstrakt erscheinend, ist gekennzeichnet durch ihren optimistischen, "amerikanischen" Klang. Der Musikwissenschaftler John Canarina sieht Kennzeichen des "Harris Stils" in "mitreißenden Hornpassagen und Paukenostinati".

Weitere beachtenswerte Werke von Harris sind beispielsweise:

  • Andante für Orchester
  • Epilogue to Profiles in Courage – JFK
  • Klaviersonate
  • Konzert für Streichquartett, Klavier und Klarinette
  • Klavierquintett
  • 6. Sinfonie Gettysburg
  • 10. Sinfonie Abraham Lincoln

Literatur

  • Robert Layton, Hrsg.: A Guide To The Symphony, Kap. 18, "The American Symphony", von John Canarina.
  • Kent Kennan Wheeler: The Technique of Orchestration.