Diskussion:Seele

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aus dem Artikel - falls jemand Lust hat, das auszuformulieren....

Offene Fragen =

  • Was ist ein Gefühl?
  • Was ist der Charakter?
  • Was ist die Persönlichkeit?
  • Woher kommt das Wort Seele?
    • Englisch soul, psyche
    • Griechisch psyche
    • Hebräisch nephesch, ruach
    • Lateinisch Anima
  • Welche Bedeutung hatte das Wort Seele früher?
  • Welchen Bedeutungswandel hat das Wort durchgemacht?
  • Wie hängt das Gewissen mit der Seele zusammen?

Wortfeld

  • Gefühlswelt
  • Charakter
  • Verhalten
  • Identität
  • Subjektivität
  • Individualität
  • Innerstes
  • Wesen
  • Affekt
  • Hormone

Was hat das Einstein-Zitat Ich kann mir nicht vorstellen, dass Gott mit Würfeln spielt! mit der Seele zu tun?--El 21:36, 21. Jul 2003 (CEST)


Weitere Fragen: Welcher Begriff von Wissenschaft herrscht hier? (Siehe Überschrift und was darunter alles steht offenbar Gegensatz zur Überschrift "Theologie" aufgeführt.

Ich greife diese Frage auf: Was hat die Thematik "Reinkarnationsforschung" unter "Wissenschaft" zu suchen, während die "Theologie" gesondert aufgeführt wird (als ob sie unwissenschaftlich arbeiten würde).

Aus Artiken hierher verschoben:

Ebenfalls unabhängig jeder theologischen Prägung zeigte der Nobelpreisträger und Dr. der Physik Fritjof Capra bereits 1975 in seinem Buch „Das Tao der Physik“ erstmals die Parallelen von neuzeitlicher (Quanten-) Physik und östlichem Mystizismus auf. Seine Arbeit basiert auf den Erkenntnissen von Albert Einstein und Werner Heisenberg.

Hat meiner Ansicht nach nichts mit 'Seele' zu tun, ist ausserdem nicht neutral formuliert. -- Schewek


"andere Teile an die Sterblichkeit der Seele" Bitte im Bezug auf Judentum und Islam präzisieren, ich kann das nicht und so klingt es dämlich. Die Version vohrer, in der Christen, Juden und Islam zusammengefasst waren, war doch in diesem Puntk nicht so falsch, oder? Bo 16:10, 25. Jul 2003 (CEST)

Zu Capra: Ich lese zur Zeit gerade Capras Buch 'Wendezeit'. Die Art, wie er Mystik und Physik verbinden will, ist zumindest sehr fragwürdig. Das ist mit Sicherheit nicht die Ansicht der Mehrheit der Physiker, auch wenn interessante Gedanken vorkommen. Meiner Einschätzung nach hätte sich Einstein die Haare gerauft, während Heisenberg von den Ideen wohl fasziniert gewesen wäre. Ob und wenn ja welche Konsequenzen sich aus der modernen Physik für das Leib-Seele Problem ergeben, ist sehr umstritten. Dies gehört meiner Ansicht nach nicht in eine Enzyklopädie.

zu den Religionen: Grundsätzlich finde ich, es geht hier nicht darum, ob einzelne Splittergruppen eine andere Ansicht haben. Es geht darum, was die Religion grundsätzlich beinhaltet. Wenn ich schreibe, die Christen glauben an eine unsterbliche Seele, dann haben möglicherweise nicht alle Christen diesen Glauben. Aber mir scheint klar, dass die offizielle Haltung der Kirchen und die Schriften, welche als Grundlage des Christentums bezeichnet werden diesen Glauben beinhalten.

Die Informationen zum Islam habe ich hauptsächlich aus Helmuth von Glasenapp, 'Die fünf Weltreligionen'. Das Weltbild des Islam gleicht nach dieser Beschreibung stark demjenigen von Dante. Nach Koran 65,12 schuf Gott sieben Himmel und sieben Erden ... Unter unserer Erde liegen noch sechs Höllen. Glasenapp: "Im Tode trennen sich Geist und Körper, um bei der Auferweckung am Jüngsten Tage wieder gereinigt zu werden. Jeder Mensch hat damit ein dreifaches Leben: ein präexistentielles, ein irdisches und ein postexistentielles. ... Wenn ein Mensch gestorben ist, wird er von den Engeln Munkar und Nakir verhört und gegebenenfalls durch Schläge bestraft. Die gewöhnlichen Sterblichen bleiben dann nach der herrschenden Ansicht im Grabe, von wo die Guten nach dem Paradiese blicken können, während die Bösen Qualen zu erdulden haben. ..."

Vom Judentum weiss ich eigentlich nur, dass es sich auch auf die Bücher Mose stützt, die meiner Ansicht nach den Glauben an eine unsterbliche Seele enthalten. Philipp W.

Leben nach dem Tod

Kann mir jemand beantworten, ob das Leben nach dem Tod weiter geht. Wenn es eine Seele gibt, was wird dann aus ihr, wenn der Mensch stirbt ?


Mich würde interessieren, was Seele eigentlich von Bewusstsein unterscheidet. Oder ist Bewusstsein einfach der wissenschaftliche Ausdruck. Stern 20:21, 12. Feb 2004 (CET)

Die Frage, in welchem Verhältnis Sinneswahrnehmung, Bewusstsein, Seele etc. zueinander stehen, ist vielfach diskutiert worden. Eine Antwort ist schwierig, da sich diese der Naturwissenschaft durchaus entziehen. Messbar oder nachweisbar ist hier nichts, oder nur weniges. In solchen Fällen muss man dann doch zur Metaphysik, Philosophie, Theologie schauen. Schon die alten griechischen Philosophen, z.B. Platon, haben dieses diskutiert. Die Antwort auf die Frage hängt vom daher Standpunkt des Antwortenden ab. Varianten gibt es genug. Besser wäre es, die Frage wie folgt zu formulieren: Wie stehen Bewusstsein und Seele nach Ansicht des Christentums, des Islam, des Buddismus, des Empirismus oder gar des Marxismus zueinander. --lcer 20:33, 12. Feb 2004 (CET)
Bewusstsein ist ja von der Naturwissenschaft mehr oder weniger gut nachvollziehbar definiert. Dort wird ja teilweise sogar, etwa in der Korrelationstheorie angenommen, dass Bewusstsein nichts anderes ist, als chemische Prozesse im Gehirn. Vielleicht ist Seele eine Art Bewusstsein, aber mit religiösen Begründungen? Stern 20:39, 12. Feb 2004 (CET)
In deiner Antwort wird das Problem meiner Meinung nach ziemlich deutlich. Bevor die Naturwissenschaften mit dem Ausklingen des Mittelalters begannen, die Wissenschaften insgesamt zu dominieren, war die Sache ziemlich klar. Jeder Philosoph, die Thologien subsummiert, konnte seine eigene Philosophie von Seele und Bewußstsein entwickeln. Nachzulsesen z.B. bei Platon, Aristoteles, Descartes, Hobbes, Kant. Die Naturwissenschaft begann alles zu messen. Deren Aufschwung ging einher mit einer zunehmenden Skepsis allen nichtmessbaren Dingen gegenüber. Heute versuchen die Naturwissenschaften, sogar die Dinge naturwissenschaftlich zu bearbeiten, die, aufgrund ihrer unfassbarkeit für sie bisher kein Thema waren. Bewusstsein mag (natur)wissenschaftlich definiert sein, doch diese Definitionen schließen nur die Wirkungen und Erscheinungen des Bewußtseins ein (medizinisch und ganz einfach: Der Patient ist bei Bewusstsein, wenn er z.B. auf Aufforderung mit einem Händedruck reagiert.). Diese Definitionen schließen jedoch keine Beschreibung / Erklärung des Bewußtseins selbst ein. Der Verweis auf chemische Prozesse ist biochemisch nicht beweisbar. Letztlich bleibt es eine Frage der Philosophie (die heute auch als Theologie, Religion, Psychologie, Soziologie etc. daherkommt), als was Seele und Bewusstsein angesehen werden. Meiner Meinung nach war die Trennung Physik/Metaphysik durchaus gerechtfertigt, da es eben Dinge gibt die man in der sogenannten realen Welt beschreiben (können) muss und andere, die wir, als Teil der realen Welt nur unzureichend erfahren können. Diese Trennung sollte man aber nicht versuchen, zu gunsten der einen Disziplin aufzuheben, da man dann schnell in eine Sackgasse gerät. Ein anderes Beispiel ist der berühmte Apfel von Newton. Warum fällt er herunter? Wegen der Gravitationskraft. Warum gibt es die? ???? - Die erste Antwort ist physikalischer Natur, die zweite Frage eine metaphysische. Die kann die Physik nicht beantworten, da sie nur die Vorgänge in unserem Universum beschreiben kann, nicht aber deren ersten Auslöser (Siehe Urknall - Gute Theorie, was ihn aber einst auslöste sagt sie dennoch nicht.). Noch eine Bemerkung zur Terminologie: Begriffe wie Seele oder Bewusstsein sind von nahezu jedem Autor, der sie wissenschaftlich verwendet hat, unterschiedlich definiert worden. Allein aus diesem Grund ist die Frage, ob Seele und Bewusstsein identisch seien, schwer beantwortbar. --lcer 11:40, 13. Feb 2004 (CET)
Sollten wir diese Diskussion nicht irgendwie im Artikel reflektieren? Sonst wäre es schade um das ganze getippe. --lcer 11:40, 13. Feb 2004 (CET)
In dieser Ausführlichkeit vielleicht nicht. Die Hauptaussage ist ja, falls ich Dich richtig verstanden habe, dass das naturwissenschaftliche pendant zur Seele das Bewusstsein ist und wegen unterschiedlichster Definitionen der beiden Begriffe ein Vergleich oft schwierig ist. Das könnte doch so rein? Stern 12:34, 16. Mär 2004 (CET)

Leben nach dem Tod ?

Vielleicht hilft auch, um einen Weg zu finden die Frage zu beantworten, ersteinmal den Mensch besser anzuschauen.

Schauen wir uns mal unsere Hände an, halte ich sie mit der geöffneten Hand gegen den Spiegel, so zieht der Spiegel irgendwas ab von mir ?

Also ob ich Eisen wäre und der Spiegel ein Magnet. Könnte sein, Blut ist eisenhaltig und Silber, Glas ?

Lese heute was im Buch von Karl Weinfurter " Lehrbuch des magischen Denkens", da soll sogar der Gedanke materiell sein, also der Gedanke gestaltet in die Dinge, er imprägniert sie, man sagt dazu, er odet sie ein.

Vielleicht ist das ein Weg über uns selbst, wie wir beschaffen sind in die Rätsel einzudringen, ....manchmal hilft einfach der Wissenschaft einen anderen Forschungsweg zu gehen und ganz bestimmt ist das messbar, was zwischen meinen Händen und Spiegel passiert.

Was wird mit meinem Leben nach dem Tod ?

Ich sterbe und wer bin ich dann ?

Wer kann eine Antwort darauf geben ?

Was sagt der Stalinist dazu? Was sagt die Stasi dazu ? Was sagt die DDR dazu ? Was sagt der Pabst dazu ? Was sagt die Kirche dazu? Was sagt der Atheist dazu ? Was sagt der Antichrist dazu ? Was agt der Buddhist dazu ? Was sagt der Neuheide dazu ? Was sagt der Islamist dazu ? Was sagt Putin dazu ? Was sagt .,............sagen alle dazu.

Was agen wir Europäer im neuen Europa dazu ?

Seelentränker: so heißen in Prag gewisse kleine Boote, das Wort begegnet einmal bei Kafka. – U.a. deshalb habe ich mich neuerlich mit der „Seele“ beschäftigt und dann auch diesen Artikel, diese Diskussion hier gelesen. Mein weiterer Hintergrund: ich habe bereits Seminare zur Philosophischen Anthropologie gegeben und zum Lebensbegriff, wobei z.B. stets Begriffe wie Pflanzenseele, Tierseele usw. thematisch wurden. Und zwar strittig, es vermischten sich die Ebenen, ließen sich kaum voneinander trennen. Dasselbe Problem sehe ich auch hier. In jedem Seminar finden sich Leute mit esoterischem oder theologischem Überhang, eine irgend rationale Begriffsklärung erweist sich da oft als unmöglich. Der Begriff Seele (ist es ein Begriff?) ist äquivok, nicht nur wegen der unterschiedlichen Richtungen, von denen aus er angesprochen wird (Psychologie, Philosophie, Biologie, Theologie). Nicht randscharf, genauso wie die Äquivalente psyché, anima, animus, spiritus etc. Seele, ein X, das über die materiellen Grundlagen des Lebens hinausgeht, ein undefinierbarer Mehrwert, der all das einfängt, was nicht mit den Termini Geist, Rationalität, Selbstbewußtsein usw. erfaßt wird... Ein Vorschlag: einige Aspekte der Diskussion sollten in eigene Artikel geschoben werden; Esoterik, Capra, Parapsychologie tragen wenig zu einer „rationalen“ Klärung bei. Bezeichnend, daß die Frage „Leben nach dem Tod“ bald so zentral wurde. Die Forschung auf diesem Sektor ist oft jenseits des Seriösen, ihr sollte hier überhaupt gar kein Platz gegeben werden. Allerdings ist diese Frage auch in der Philosophie heimisch: Sokrates hielt die Seele für unsterblich. Oder? Das griechische Wort, Psyche, wird gemeinhin so übersetzt. Es hat aber mehr mit Wissen zu tun; der Kontext ist eine Wiedererinnerungslehre. Die Konnotationen mit dem deutschen Wort tragen nicht weit. (Allerdings ist sprachgeschichtlich festzuhalten, daß Psychologie und Seelenkunde/ -lehre zeitweise synonym galten.) Andere leugnen die Unsterblichkeit: Mechanisten, Physikalisten, wie immer sie sich nennen. Seit jeher ist dabei die weitere Frage virulent, ob es eine „Seele“ überhaupt gibt, oder ob sich nicht alles auch rein physikalisch und biochemisch erklären läßt. „Seele“ ist längst ein Begriff, von dem sich sowohl Philosophen als auch Naturwissenschaftler, Mediziner, Psychologen (!) verabschieden, zumal, was sozusagen herrschende Lehren betrifft: Seele als Synonym für metaphysische Reste, mit denen man als aufgeklärter Forscher nichts zu tun haben will. Aristoteles glaubte nicht an die Unsterblichkeit, wohl aber an die Existenz der „Seele“, und das sogar bei Pflanzen. Er meint damit etwas wie Lebenskraft. Pflanzenseele: wäre ein gutes, eigenes Stichwort (Literatur dazu findet man bei google, „Ingensiep“, der hat darüber dicke Bücher geschrieben); der letzte große Forscher, der darüber schrieb, war Gustav Theodor Fechner im 19. Jh. Descartes erklärte Tiere, Pflanzen sowieso, zu seelenlosen mechanischen Maschinen, res cogitans sei allein beim Menschen zu finden. Ob das mit „Seele“ gut übersetzt ist? Doch spricht man seither vom Leib-Seele-Problem, der Frage also, wie der Körper/ Leib mit dem Geist/ der Seele zusammenhängt. Auch ein eigenes Lemma wert, nannte es Schopenhauer doch den eigentlichen Weltknoten der Philosophie, m. E. unendlich interessanter als die naive Neugier, was nach dem Tod kommt – es kommt nichts danach, so einfach ist das. Den Knoten zerschlagen hat überzeugend die Philosophische Anthropologie, namentlich H. Plessner. „Tierpsychologie“ gab es einmal als Disziplin, das Wort ist längst antiquiert, wurde u.a. von der Verhaltensforschung und Ökologie abgelöst, teilweise beerbt, teils „rationalisiert“. Jedenfalls kann der Satz: Tieren spricht man inzwischen eine Seele zu, so nicht stehenbleiben. „Man“ (wer?) spricht ihnen mentale Fähigkeiten, intellektuelle Leistungen, Bewußtsein zu, wobei jeder dieser Begriff definiert werden muß, jede Definition umstritten ist… z.B. Schmerzbewußtsein, Lernfähigkeit, Gedächtnis, irgendwann wird es schwierig: Tradition? Zukunftsangst? Oder Sprache? Man findet derartige Höchstleistungen (sei es in rudimentären Ansätzen) nicht nur bei höheren Primaten, sondern jüngst auch bei Kraken... Vögeln… woran sich die ethische Frage knüpft, ob Tieren eine Würde zukommt vergleichbar der, die in manchen Verfassungen verankert ist und bisher nur Menschen meint. Mensch – Tier – Pflanze: ein Extrathema, das aber in diesem Artikel anzuklingen hätte. Hängen „Würde“ und „Seele“ zusammen? Spätestens hier wäre auf den Artikel „Reinkarnation“ zu verweisen, die heiligen Tiere des Buddhismus (und anderswo) haben ja so etwas wie eine Würde.

Das Thema/ der Begriff ist jedenfalls schwer zu stemmen. Die sprachgeschichtliche Dimension halte auch ich für wichtig und spannend. Immer wieder, u.a. noch bei Freud, wurde versucht, Seele und See etymologisch zusammenzubringen. Anemone nemorosa, das Buschwindröschen, führt in die richtigere Richtung, Hauch, Atem, Pneuma, Aiolus, Seele also „die leicht Bewegliche“. Grimms Wörterbuch hat alleine 174 Spalten. Eine Seele übrigens kann auch ein gewisses Bäckereiprodukt sein, das es in Baden nicht nur zu Allerseelen gibt. Hyperion 12:29, 16. Mär 2004 (CET)