R.E.M. | |
---|---|
Gründung | 1980 |
Genre | Alternative Rock |
Website | Offizielle Website der Band |
Gründungsmitglieder | |
Gesang | Michael Stipe |
Bass | Mike Mills |
Schlagzeug | Bill Berry (bis 1997) |
Gitarre | Peter Buck |
R.E.M. ist eine US-amerikanische Pop-/Rockband. Sie gilt als (kommerziell) erfolgreichste Band des Alternative Rock.
Bandhistorie
1978–1980
R.E.M. wurde 1980 in Athens (Georgia), USA, als College-Band unter dem Namen „Twisted Kites“ gegründet. Der Bandname R.E.M. ist die Abkürzung des medizinischen Fachbegriffes Rapid Eye Movement (eine Schlafphase).
Die Anfänge der Band gehen in etwa auf das Jahr 1978 zurück. Peter Buck arbeite damals bei "Wuxtry Records", einem Plattenladen in Athens, wo er durch die Schwestern Lynda und Cyndy Stipe deren Bruder Michael kennenlernte. Durch eine Freundin von Peter Buck lernten die beiden dann Mike Mills und Bill Berry kennen. Der erste Auftritt der Band "Twisted Kites" fand am 5. April 1980 in der St. Mary's Episcopal Church in Athens in der Nähe des Wohnorts von Stipe, Buck, Berry und dessen Freundin Kathleen O'Brien statt. Anlass war Kathleens 21. Geburtstag und das Set bestand hauptsächlich aus Cover-Versionen. Schon kurze Zeit später benannte sich die Band um in "R.E.M." – weil es sie nicht musikalisch festlegte und ihnen, laut Michael Stipe, „die Punkte gefielen“ – und stieg in Athens schnell zu einer lokalen Größe auf.
1981
Im Juli 1981 erschien auf dem Schallplattenlabel „Hib-Tone“ die erste Single „Radio Free Europe“. Dieses Label wurde von einem Jurastudenten gegründet, der dort eigentlich seine eigene Band veröffentlichen wollte, die sich jedoch kurz vorher getrennt hatte. Für „Hib-Tone“ nahmen R.E.M. auch die Songs für die EP „Chronic Town“ auf, die jedoch dort nicht mehr veröffentlicht wurde. „Radio Free Europe“ wurde später erneut vom Label „IRS“ veröffentlicht.
1982–1983
Im Mai 1982 wurde die Band beim Label IRS unter Vertrag genommen. Hier wurde letztendlich die EP „Chronic Town“ veröffentlicht, von der bis Ende des Jahres gut 20.000 Stück verkauft wurden und die es für drei Monate in die Top 5 der College Radio Charts schaffte. Im Jahr darauf veröffentlichte die Band ihre erste LP mit dem Titel „Murmur“, welche von der Presse wegen oder trotz ihres eigenwilligen Stils durchweg positiv aufgenommen wurde. Das Album kam bis auf Platz 26 der Billboard Charts. Nur ein Jahr später veröffentlichte die Band ihr zweites Album „Reckoning“, das es bis auf Platz 27 der Billboard Charts brachte.
1984–1985
Bis zu diesem Zeitpunkt verlief die Entwicklung der Band linear. Sie gab sehr viele Live-Konzerte, nahm ihre ersten Videos auf, eröffnete im Jahre 1983 fünf Shows der Hallentournee der bekannten britischen Band The Police in den USA und hatte ihren ersten Fernsehauftritt in der David Letterman-Show. Im Vorfeld zum 1985 veröffentlichten Album „Fables of the Reconstruction“ traten in der Band zum ersten Mal Probleme auf. Man fühlte sich ausgebrannt vom vielen Touren. Erstmalig wurde den Bandmitglieder der Starstatus bewusst, den sie erreicht hatten. Dies merkte man auch dem Album an – es hatte eine dunklere Stimmung als die beiden Platten zuvor.
1986
1986 erschien dann „Lifes Rich Pageant“, das bis auf Platz 21 der Billboard Charts kam und der Band die erste goldene Schallplatte für 500.000 verkaufte Kopien einbrachte. Auf dem Album befindet sich ein Song, der seit 1981 zum festen Bestandteil ihrer Liveshows gehört „Just a Touch“. Bevor sie im September 1987 das Album „Document“ veröffentlichten, erschien im April desselben Jahres „Dead Letter Office“, eine Zusammenstellung älterer Songs, Cover-Versionen, sowie erstmals auf CD, der Titel „Chronic Town“.
1987
Das Album „Document“ brachte der Band erstmalig auch stärkere Beachtung außerhalb der Vereinigten Staaten ein. Es wurden mehr als eine Million Exemplare verkauft, und es enthält zwei Stücke, die bis heute bei jedem Konzert gespielt werden: „The One I Love“, sowie „It's The End Of The World As We Know It (And I Feel Fine)“. Zusätzlich brachte der Erfolg des Albums der Band einen Vertrag mit dem Major-Label „Warner“ ein.
1988–1990
„Document“ beschäftigte sich sehr stark mit Politik und den persönlichen Gefühlswelten der einzelnen Bandmitglieder. Dies spiegelte sich auch auf dem ersten Album wieder, das sie bei Warner herausbrachten: „Green“ entstand unter dem Eindruck des Präsidentschaftswahlkampfs 1987. Im Zuge der Veröffentlichung von „Green“ begab sich die Band auf ihre letzte große Welttournee für viele Jahre. Die nächste sollte erst 1994 nach der Veröffentlichung des Albums „Monster“ folgen.
1991–1993
Davor stand jedoch der kommerzielle Durchbruch der Band im Jahre 1991 mit der Veröffentlichung von „Out of Time“ und der darauf enthaltenen Single „Losing my Religion“. Die Platte steht in vielerlei Hinsicht für eine starke Veränderung der Band. Es wurde die erste reine Pop-Platte der Band und man lud sich Gastmusiker wie den Rapper KRS-One und Mitglieder der B 52's ins Studio ein. Da die Band sich von großen Live-Shows verabschiedet hatte, wurde die Platte mit zahlreichen Auftritten in kleineren Clubs mit überwiegend akustischen Instrumenten beworben, die die Musik auf das Wesentliche reduzierten. Der Erfolg der Platte wurde im darauf folgenden Jahr durch das Erscheinen des Albums „Automatic for the People“ nochmals übertroffen. Mit weltweit über 18 Millionen verkauften Exemplaren ist es das bislang erfolgreichste Album der Band, von diesem Album stammen Hits wie „Drive“, „Everybody Hurts“ und einer ihrer bekanntesten Titel, „Man On The Moon“, der eine Würdigung des amerikanischen Komikers Andy Kaufman ist.
1994–1996
Doch die Band schien mit der Entwicklung unzufrieden. Die Platten waren ein großer Erfolg, aber es fehlte ihnen das ursprüngliche Spontane. Mit dem 1994 erschienenen Album „Monster“ wollte man zu den Ursprüngen zurückkehren. Die Platte trug wieder stärkeren Punkcharakter – weniger im Musikstil, als vielmehr im Hinblick auf die Herangehensweise: Sie sollte ungekünstelt und direkter werden.
Ein 1996 abgeschlossener, mit 80 Millionen US-Dollar dotierter Vertrag mit dem Major-Label Warner Brothers über fünf abzuliefernde Alben scheint die Band eher beflügelt zu haben – losgelöst von Hitparadenzwängen und wechselnden Musiktrends haben sie sich ihr eigenes Universum erschaffen.
1997–2003
Ursprünglich als Quartett gegründet, stieg der Schlagzeuger Bill Berry im November 1997 aus der Band aus. Er fühlte sich dem zunehmenden Tourneestress gesundheitlich nicht mehr gewachsen - hatte er doch bereits während der „Monster“-Tour im Jahr 1995 eine Hirnblutung durch ein geplatztes Aneurysma erlitten. Die Band stand vor der Auflösung. Barrett Martin, ehemals Screaming Trees, nahm bei den Aufnahmen zum Album „Up“ Berrys Platz ein, ohne jedoch offiziell Bandmitglied zu werden. Ende 1998 übernahm Joey Waronker, der vormals bei Beck am Schlagzeug saß, den Posten von Bill Berry. Die übrigen Mitglieder veröffentlichen seither weitere Alben und gehen auf Tourneen, bei denen sie regelmäßig von den Musikern Bill Rieflin (seit der 2003er Tour der neue Schlagzeuger), Ken Stringfellow sowie Scott McCaughey (jeweils Bass, Gitarre, Keyboards) unterstützt werden.
2004–2006
Das aktuelle Album Around The Sun (2004, mit der Hitsingle „Leaving New York“) knüpft an die Zeit von Automatic For The People (1992) und Reveal (2001) an. Teilweise wird kritisiert, die Platte sei im Vergleich zu älteren Alben ideenlos und bringe keine Innovation.
Musikstil
R.E.M. lassen sich musikalisch schwer einordnen. Die Band bewegt sich zwischen Rock- und Popmusik, wird aber meistens zum Alternative Rock gezählt. Stilistisch erinnert ihre Musik vor allem durch die Einbeziehung von Country- und Folk-Elementen auch an die Byrds und, gerade in den letzten Jahren, an die späteren Beach Boys. Stets überlagern sich Underground-Touch und Mainstream-Anleihen.
Kurt Cobain von Nirvana sah die Band als Vorbild und Inspirationsquelle.
Diskografie
Alben
Specials
- 2002 – R.E.M.IX (Web Only Remixes)
Singles
|
|
DVDs
- 1999 - Road Movie
- 2000 - Tour Film
- 2000 - This Film Is On
- 2000 - Parallel
- 2003 - The R.E.M. Collection (Tour Film/ This Film Is On/ Parallel)
- 2003 - In View: The Best of R.E.M. 1988-2003
- 2004 - Perfect Square
Auszeichnungen
R.E.M. wurde mit mehreren Grammys und MTV Music Awards ausgezeichnet.