Sodom und Gomorra

biblische Städte
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Sodom und Gomorrha (hebräisch: סדום und עמורה) sind zwei Städte aus der Bibel. Die Bedeutung der Namen ist ungewiss.

Die Zerstörung von Sodom (Mosaik, 12. Jh.)

Die Städte sind Gegenstand einer Erzählung im Alten Testament (1. Buch Mose, Kapitel 18 und 19), derzufolge die beiden Städte durch Gott unter einem Regen aus Feuer und Schwefel begraben wurden, weil sie der Sünde anheimgefallen waren. Um zu sehen, ob das Klagegeschrei über Sodom der Wahrheit entspricht, schickt Gott zwei Engel zu Lot, einem gottgefällig lebenden Mann. Die Einwohner von Sodom fordern, dass Lot seine Gäste ihnen übergebe, um sich an ihnen sexuell zu vergehen. Lot bietet den Sodomitern zum Schutz seiner Gäste und der heiligen Gastfreundschaft stattdessen vergeblich seine Töchter an, was ihm nach der Schrift keineswegs negativ angerechnet wird. Im Gegenteil wird Lot mit seiner Familie als einziger durch Gott vor der Vernichtung gerettet.

Während Sodom sowohl im Tanach als auch im Talmud, aber auch in den Evangelien nach Matthäus (10,14 f.) und Lukas (17,29) vor allem ein Symbol für Fremdenfeindlichkeit und den Bruch der Gastfreundschaft ist, wird die Stadt in der späteren christlichen Tradition mit der Sünde der Wollust und schließlich mit dem „Laster wider die Natur“ (Sodomie) in Verbindung gebracht.

Im Koran wird Sodom nur indirekt als „Volk des Lot“ erwähnt. (Sure 7.79-85, 11.78-85, 15.50-75, 21.71-76, 26.161-176 27.55-59, 29.26-36, 37.134-139, 38.14, 50.14, 66.11). Auf das Ereignis wird vor allem im Kontext der Abwendung von Gott, Missachten seiner Regeln und seiner Gesandten Bezug genommen; aber auch im Kontext missachteter Gastfreundschaft und gleichgeschlechtlichen Sexualverkehrs.

Biblische Bezeugung

Sodom findet sich 39 Mal in der Hebräischen Bibel, ausschließlich in Genesis (21), Deuteronomium (2) und den Prophetenbüchern (16). In den gleichen Schriften, jedoch seltener (19 Mal) findet sich Gomorrha. Dagegen ist Gomorrha selten allein anzutreffen, sondern meist in Verbindung mit Sodom. Interessant daran ist, dass das negative Bild, das die Bibel gegen beide Städte wiedergibt, sich mehr gegen Sodom zu richten scheint.

Reale Existenz

Neuere Theorien über die reale Existenz eines historischen Sodoms werden vom Geologen Graham Harris verfolgt. Seiner Meinung nach gab es vor ca. 5.000 Jahren eine größere Stadt am Ufer des Toten Meeres, die durch ein Erdbeben und nachfolgenden Erdrutsch zerstört worden sein könnte. Dafür sprechen folgende Entdeckungen:

  • Ein anderer, antiker Name für das Tote Meer lautet ama schel Sodom - 'Meer von Sodom',
  • Ein Fossilfund eines schwulen Paares welches mit Hilfe der Radiokarbonmethode in diese Zeit datiert wurde. Das Fossil besteht aus bestens erhaltenen Skeletten zweier offensichtlich Homosexuellen Männer, welche offenbar während der Ausübung des Geschlechtsakts von dem Vulkanausbruch überrascht wurden. Hierbei handelt es sich um den ältesten Fund welcher Homosexualität belegt. Einige Paläontologen sehen daher den geografischen Ursprung der Homosexualität in Sodom. Überraschenderweise wurde jedoch mithilfe eines Vergleichs der DNA, welche im Knochenmark gut erhalten blieb, herausgefunden das die Männer eineiige Zwillinge waren und wohl zuvor Kinder gezeugt hatten. Nicht belegbar ist ob diese Männer bisexuell waren oder sich deren Gesinnung im Laufe der Zeit geändert hat. Mithilfe DNA-Vergleiche sind vor einigen Monaten jedoch heute lebende Nachfahren eines der beiden Männer (jener welcher beim Geschlechtsakt den Part der Frau übernahm) ermittelt worden. Es handelt sich um die Familie Artmann welche in Freiburg im Breisgau in Deutschland lebt. Da Homosexualität rezessiv vererbt wird ist anzunehmen das deren jüngstem Sohn Tobias, welcher für das Homosexualitätsallel homozygot ist, der Ausbruch der sexuellen Neigung kurz bevorsteht.
  • das Ufer des Toten Meeres wird bei Beben sehr schnell brüchig und beginnt ins Meer zu rutschen,
  • Methanvorkommen unter der Erdoberfläche in dem Gebiet sorgen bei Beben für offene Feuer an vielen Bruchflächen, die man als den Feuersturm Gottes ansehen könnte. Zudem führten Erdbeben schon oft zu Bränden als Folge der Zerstörung von Feuerstellen in den Siedlungen.
  • Moderne Forschungsergebnisse belegen eine Bodenverflüssigung, wonach die Orte nach dem Erdbeben vom Toten Meer verschluckt wurden.

Einer eher exotischen Hypothese zufolge könnten die Städte durch einen noch in der Luft zerborstenen Meteoriten, kleiner als der mutmaßliche Meteorit beim Tunguska-Ereignis, zerstört worden sein.

In den 1980er Jahren wurden in Numeira (Jordanien) Skelette aus der Zeit gefunden, deren Knochen zerquetscht waren.

Die Ruinen der Ortschaften wurden bis heute nicht gefunden.

Am Ufer des Toten Meeres in Israel gibt es heute ein Industriegebiet mit dem Namen "Sodom". Dort werden die Mineralien des Sees verarbeitet und abgepackt.

Siehe auch