Florian Geyer

fränkischer Ritter, Diplomat und Bauernführer im Deutschen Bauernkrieg 1525
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Florian Geyer wurde um 1490 als Sohn eines begüterten fränkischen Reichsritters in Giebelstadt/Ochsenfurt geboren und war Inhaber des Unteren Schlosses zu Giebelstadt.

Florian Geyer
Florian Geyer

1512/13 führte ihn eine Reise zum König von England. 1517 wurde er nach einem Zinsstreit mit dem Stift Neumünster exkommuniziert und blieb bis zu seinem Tode im Bann.

1519 diente er im Heer des Schwäbischen Bundes als Landsknechtsführer gegen Herzog Ulrich von Württemberg und Götz von Berlichingen.

Von 1519-1523 stand er als Truppenführer im Dienst des Hochmeisters Albrecht von Preußen, für den er in diplomatischer Mission die Höfe Europas besuchte. Er führte 1520 die Waffenstillstandsverhandlungen mit Polen und nahm 1523 an den Verhandlungen des Schweinfurter Rittertages teil. Im gleichen Jahr begleitete er seinen Fürsten zu einem Gespräch mit Martin Luther in Wittenberg. Er wurde ein überzeugter Anhänger Luthers und war bei Ausbruch des Bauernkrieges 1525 als Berater und Vehandlungsführer der Tauberbauern tätig.

Es gelang ihm als Unterhändler mehrere kleinere Städte, unter anderem Rothenburg ob der Tauber, zu gewinnen. Er führte Verhandlungen mit Würzburg und dem Markgrafen Casimir von Brandenburg. Sein Ziel im Kampf gegen das Landesfürstentum war eine auf Bauern- und Bürgertum gegründete Reichsreform, vor allem die Beseitigung der geistlichen und adligen Vorrechte mit dem Evangelium als moralischer Grundlage.

Er vermochte sich bei den radikalisierten Bauern mit seiner gemäßigten Anschauung jedoch nicht durchzusetzen. Nach der Niederlage der Bauern in der Entscheidungsschlacht bei Ingolstadt in Unterfranken und Königshofen, an der er nicht teilnahm, wurde er aus der Stadt Rothenburg ausgewiesen. Am 10. Juni 1525 wurde er von zwei Knechten seines Schwagers Wilhelm von Grumbach im Gramschatzer Wald bei Würzburg erstochen.