Chronologie des Zweiten Weltkrieges

Chronologie von 1939 bis 1945
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Diese kalendarische Übersicht stellt eine ‚unvollständige‘ Chronologie des Zweiten Weltkrieges in folgender Absicht dar. Sie ist keine eigenständige Darstellung des Zweiten Weltkriegs, sondern dient vorrangig dem Auffinden von Wikipedia-Artikeln zu einem Datum/Ereignis bzw. dessen Zuordnung zu einem Zeitraum.

Vom zweiten Halbjahr 1941 an werden der Krieg in Europa und angrenzenden Gebieten beziehungsweise der Krieg in Asien und dem Pazifik zur besseren Übersichtlichkeit halbjahresweise jeweils nach Kriegsschauplätzen getrennt dargestellt. Eine detaillierte zeitliche Abfolge des gesamten Pazifikkriegs findet sich unter Chronologie des Pazifikkrieges.

Am Ende der Chronologie aller Ereignisse steht separat eine kurze Übersicht der wichtigen Konferenzen in dieser Zeit.

Animation zum Kriegsverlauf 1939 bis 1945

Vorgeschichte

Die Nachkriegsjahre, 1919 bis 1932

1919

1920

1921

1922

1923

  • 11. Januar: Frankreich marschiert ins Ruhrgebiet ein (Ruhrbesetzung)

1924

1925

1926

1927

  • 23. Januar: Gründung der OSSOAWIACHIM, einer Wehrorganisation zur militärischen Ausbildung der sowjetischen Jugend
  • August 1927: beim Phoebus-Skandal (Lohmann-Affäre) wird das geheime Aufrüstungsprogramm der Reichswehr aufgedeckt

1928

1929

  • Februar bis Juni: der Young-Plan wird ausgehandelt
  • 9. Februar: Litwinow-Protokoll zum Verzicht auf Gewalt bei internationale Streitigkeiten
  • 3. April: Persien unterzeichnet das Litwinow-Protokoll
  • 24. Oktober: Schwarzer Donnerstag, der amerikanische Börsencrash löst die Weltwirtschaftskrise aus
  • Dezember: eine chinesische Zeitung publiziert das „Tanaka-Memorandum“ des japanischen Premierministers Tanaka Giichi, worin er die Eroberung Chinas zur Erringung Vorherrschaft in Asien und damit die Erringung der Weltherrschaft proklamiert, die Echtheit des Memorandums ist umstritten
  • 1929: Baubeginn der Stalin-Linie

1930

  • 14. Januar: das französische Parlament beschließt den Bau der Maginot-Linie
  • 22. April: das Londoner Flottenabkommen wird unterzeichnet
  • 1. Mai: der französische Politiker Aristide Briand legt einen Europa-Plan zur Schaffung einer „Europäischen Föderalen Union“ vor
  • 11. Juli: die deutsche Regierung weist Briands Europa-Plan zurück
  • 14. September: NSDAP wird bei der Reichstagswahl 1930 zweitstärkste Kraft

1931

1932

Vorbereitungen, Aufrüstung, 1933 bis 1938

1933

1934

  • 1934: Einführung der Mefo-Wechsel zur Finanzierung der Aufrüstung
  • 26. Januar: deutsch-polnischer Nichtangriffspakt
  • 9. Februar: Balkanpakt zwischen Türkei, Griechenland, Rumänien und Jugoslawien
  • 17. März: Römische Protokolle über die wirtschaftliche Zusammenarbeit von Italien, Österreich und Ungarn
  • 27. Juni: Vorschlag des französischen Politikers Louis Barthou für ein „Ost-Locarno“
  • 30. Juni bis 2. Juli: Der so genannte Röhm-Putsch führt zur Ausschaltung der SA und sichert für die Reichswehr die Rolle als alleiniger Waffenträger, zugleich innenpolitisch bedeutsamer Teil der Absicherung der neuen Herrschaftsform der Nationalsozialisten
  • 25. bis 27. Juli: Juliputsch, gescheiterter nationalsozialistischer Umsturzversuch in Österreich, Bundeskanzler Dollfuß wird in seinen Amtsräumen ermordet
  • 1. August: Das „Gesetz über das Oberhaupt des Deutschen Reiches“ vereinigt die Ämter des Reichspräsidenten und des Reichskanzlers, am nächsten Tag stirbt der bisherige Reichspräsident Hindenburg, am 19. August 1934 wird durch eine Volksabstimmung die Vereinigung der Ämter bestätigt.
  • 20. August: neuer Text des Fahneneids der Reichswehr, die Soldaten werden nun auf den „Führer des Deutschen Reiches und Volkes, Adolf Hitler, dem Oberbefehlshaber der Wehrmacht“ persönlich vereidigt
  • 18. September: Eintritt der Sowjetunion in den Völkerbund

1935

  • 7. Januar: Laval-Mussolini-Pakt zwischen Frankreich und Italien
  • 13. Januar: Abstimmung im Saarland; 91 Prozent stimmen für eine Rückkehr in das Deutsche Reich, am 17. Januar erfolgt der Anschluss
  • 16. März: Einführung der allgemeinen Wehrpflicht in Deutschland, in der Folge beginnt Deutschland mit dem Ausbau der Luftwaffe und dem Bau von U-Booten
  • 11. bis 14. April: Stresa-Front
  • 2. Mai: französisch-sowjetischer Militärpakt, einige Historiker vertreten die Meinung, dass die Einführung der Wehrpflicht in Deutschland eine Reaktion auf die Verhandlungen über ein französisch-sowjetisches Bündnis war
  • 16. Mai: tschechoslowakisch-sowjetischer Beistandspakt
  • 21. Mai: außenpolitische Reichstagsrede Hitlers betont Bereitschaft zum Frieden, zugleich neues Wehrgesetz und ein geheimes „Reichsverteidigungsgesetz“, das die Wirtschaft zur Rüstungsproduktion verpflichtet, neu geschaffenes Amt „Generalbevollmächtigter für die Kriegswirtschaft“ wird mit Schacht besetzt
  • 18. Juni: deutsch-britisches Flottenabkommen – die Stärke der deutschen Marine darf 35 Prozent der Stärke der britischen Marine nicht überschreiten
  • 2. August: der Weltkongress der Komintern bezeichnet den Faschismus als „Stoßtrupp der internationalen Konterrevolution“, der für einen Kreuzzug gegen die Sowjetunion eintritt und ruft die Volksfront zum Sturz des Nationalsozialismus aus
  • 31. August: 1. Neutralitätsgesetz in den USA verbietet bei Auseinandersetzungen den Export von Waffen an die Kontrahenten
  • September: Gründung der Anglo-German Fellowship
  • 15. September: Reichsparteitag in Nürnberg, Nürnberger Gesetze, Juden werden die Bürgerrechte entzogen, die NS-Parteifahne, die Hakenkreuzfahne, wird weitere Reichsflagge
  • 3. Oktober: italienischer Überfall auf Äthiopien, der Völkerbund verhängt ein Waffenembargo und verfügt eine Kredit- und Rohstoffsperre gegen Italien, die USA liefern weiter Treibstoff

1936

1937

1938

  • 4. Februar: Blomberg-Fritsch-Krise: Entlassung des Kriegsministers Werner von Blomberg und des Oberbefehlshabers des Heeres Werner von Fritsch, Rücktritt Außenminister Konstantin von Neurath, Nachfolger Joachim von Ribbentrop, Bildung eines Oberkommandos der Wehrmacht (OKW) unter General Wilhelm Keitel mit neuen Zuständigkeiten durch einen Führererlass, Neuer Oberbefehlshaber des Heeres (OBdH) wird General Walther von Brauchitsch
  • 12. März: Einmarsch deutscher Truppen und „Anschluss“ von Österreich an das Deutsche Reich (zunächst inoffiziell „Großdeutsches Reich“); dem vorausgehend: Austrofaschismus (vgl. Österreich in der Zeit des Nationalsozialismus)
  • 10. April: eine Volksabstimmung in Österreich bestätigt den Anschluss an Deutschland
  • 17. Mai: der Naval Expansion Act ermöglicht die Erhöhung der Flottenausgaben der USA um 1 Milliarde Dollar innerhalb von zehn Jahren
  • 20. Mai: die so genannte Wochenendkrise bzw. Maikrise — die Tschechoslowakei führt auf Grund fehlerhafter Meldungen über deutsche Truppenbewegungen eine Teilmobilmachung durch
  • 30. Mai: Hitlers Weisung „Grün“ (in der neuen Fassung) beginnt mit den Worten: „Es ist mein unabänderlicher Entschluß, die Tschechoslowakei in absehbarer Zeit durch eine militärische Aktion zu zerschlagen. Den politisch und militärisch geeigneten Zeitpunkt abzuwarten oder herbeizuführen, ist Sache der politischen Führung.“[2]
  • 29. Juli: Schlacht am Chassansee, japanische Truppen erobern zwei sowjetische Anhöhen im Grenzgebiet zur Mandschurei
  • 13. August: mit dem Schnellplan wird die Kriegsbereitschaft der deutschen Industrie für den Herbst 1939 beschlossen
  • 18. August: Rücktrittsgesuch des Generalstabschefs des Heeres Ludwig Beck, Nachfolger wird am 1. November General Franz Halder
  • die Sudetenkrise kumuliert in der Abtrennung des Sudetenlandes von der TschechoslowakeiMünchner Abkommen vom 29. September 1938 – am 1. Oktober folgte ihr der Einmarsch deutscher Truppen
  • 5. Oktober: der Präsident der Tschechoslowakischen Republik, Edvard Beneš, legt sein Amt nieder und flüchtete nach London, einen Tag später erklärten die Slowaken die von ihnen ersehnte Autonomie innerhalb der Tschechoslowakei, diese wird einen Tag später von Prag anerkannt.
  • 19. Oktober: Weisung des Propagandaministeriums an die deutsche Presse, es solle nunmehr „das Selbstvertrauen des deutschen Volkes zu seiner eigenen Kraft und seinen militärischen Machtmitteln gestärkt werden“[3]
  • 9. November auf 10. November: die Novemberpogrome („Reichskristallnacht“) gegen jüdische Deutsche im ganzen Deutschen Reich verschärfen deren Verfolgung massiv
  • 22. November: das Autonomiegesetz benennt die Tschechoslowakische Republik um, dieser vom Deutschen Reich abhängige Staat wurde auch Zweite Republik genannt, außenpolitisch wird der gesamte Vorgang als ein Sieg Hitlers über Großbritannien und Frankreich ohne Blutvergießen wahrgenommen, zugleich gibt es die Interpretation (vor allem durch N. Chamberlain), dass dadurch ein Krieg mit Deutschland verhindert worden sei, dazu der Begriff Appeasement-Politik (Beschwichtigungspolitik)
  • 24. November: Weisung Hitlers zur „handstreichartigen Besetzung von Danzig“
  • 6. Dezember: Unterzeichnung des deutsch-französischen Nichtangriffsvertrags

1939, Januar bis August

  • 24. Januar: Reinhard Heydrich übernimmt die „Lösung der Judenfrage“
  • 27. Januar: der Z-Plan zum Aufbau einer großen Flotte bis 1947/48 tritt in Kraft
  • 30. Januar: Hitler kündigt bei einer Rede im Reichstag im Falle eines neuen Weltkriegs die „Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa“ an
  • 14. Februar: Stapellauf der Bismarck
  • 27. Februar: Frankreich und England erkennen die Regierung Franco an
  • 10. März: sogenannte „Kastanienrede“ Stalins, sie wird allgemein als Signal der Verständigungsbereitschaft der Sowjetunion mit Deutschland aufgefasst
  • 13. März: Hitler setzt den von den Tschechen abgesetzten slowakischen Premierminister Jozef Tiso unter Druck, eine unabhängige Erste Slowakische Republik auszurufen
  • 14. März: das aus Wahlen hervorgegangene slowakische Parlament stimmt einstimmig für die Selbstständigkeit.
  • 15. März: Zerschlagung der Rest-Tschechei entgegen dem Münchner Abkommen (Einmarsch deutscher Truppen in die als Rest-Tschechei bezeichneten tschechoslowakischen Gebiete), Errichtung des Reichsprotektorates Böhmen und Mähren
  • 15. März: Verständigung zwischen der deutschen und britischen Industrie im Düsseldorfer Abkommen
  • 21. März: der deutsche Außenminister führt wieder ein Gespräch mit dem polnischen Botschafter in Berlin über den „Anschluss Danzigs“ an das Deutsche Reich und fordert exterritoriale Zugänge nach Ostpreußen
  • 22. März: erzwungene Rückgabe des Memellandes von Litauen an das Deutsche Reich
  • 23. März: die Slowakei wird durch den Schutzvertrag ein eng an Deutschland gebundener Staat
  • 26. März: Polen weist die seit Oktober gemachten deutschen Angebote zu Danzig und dem Korridor endgültig zurück und leitet eine Teil-Mobilmachung der Streitkräfte ein
  • 27. März: Spanien tritt dem Antikominternpakt bei
  • 28. März: die aufständischen Truppen des spanischen Generals Franco erobern Madrid
  • 31. März: britisch-französische Garantieerklärung für Polen
  • 3. April: interne Führerweisung Hitlers zur Ausarbeitung eines Angriffskriegsplanes gegen Polen (Fall Weiß)
  • 7. bis 12. April: italienische Besetzung Albaniens
  • 17. April: der amerikanische Präsident Roosevelt fordert von Deutschland und Italien langfristige Nichtangriffserklärungen für 31 Länder
  • 28. April: Hitler kündigt in der Reichstagsrede das deutsch-britische Flottenabkommen und den deutsch-polnischen Nichtangriffspakt von 1934
  • 11. Mai: japanische Truppen greifen Soldaten der mit der Sowjetunion verbündeten Mongolischen Revolutionären Volksarmee an, um Gebietsansprüche durchzusetzen, der Japanisch-Sowjetische Grenzkonflikt beginnt, bei dem von Seiten Japans auch biologische Waffen zum Einsatz kommen
  • 11. Mai: Polen lehnt ein Beistandsangebot der Sowjetunion ab
  • 15. Mai bis 17. Mai: französisch-polnische Militärbesprechungen in Paris
  • 19. Mai: Unterzeichnung des französisch-polnischen Militärabkommens durch den französischen Generalstabschef Maurice Gamelin und dem polnischen Kriegsminister Tadeusz Kasprzycki, Frankreich verpflichtete sich im Falle eines deutschen Angriffs auf Polen oder Bedrohung seiner Lebensinteressen in Danzig, nach 15 Tagen mit dem Gros seiner Truppen eine Offensive gegen Deutschland zu beginnen[4]
  • 22. Mai: Unterzeichnung des Stahlpakts zwischen Deutschland und Italien
  • 23. Mai: Hitler gibt in einer Rede vor den Oberbefehlshabern (Schmundt-Protokoll), seinen Entschluss Polen anzugreifen bekannt, er führt aus: „Es entfällt also die Frage Polen zu schonen und bleibt der Entschluß, bei erster passender Gelegenheit Polen anzugreifen.“
  • 26. Mai: Mit dem „Military Training Act“ führt Großbritannien die Wehrpflicht ein
  • 31. Mai: deutsch-dänischer Nichtangriffsvertrag
  • 7. Juni: Estland und Lettland schließen einen Nichtangriffsvertrag mit Deutschland
  • die einsetzende, bis dahin unterbundene, nationalsozialistischen Propaganda zum Polnischen Korridor weist darauf hin, dass fortan Polen ins Visier genommen wird, darauf unterzeichnen die Regierungen Polens, Großbritanniens und Frankreichs Beistandsverträge
  • die Planungen für den Krieg gegen Polen, Codename Fall Weiß, werden bis zum 15. Juni abgeschlossen
  • 18. Juli: Görings Vertrauter Helmuth Wohlthat trifft in London ein und führt mit Horace Wilson und Robert Hudson Geheimverhandlungen über eine deutsch-britische Verständigung, diese geraten durch die britische Presse an die Öffentlichkeit
  • 26. Juli: zweitägiges Geheimtreffen französischer, britischer und polnischer Codeknacker im Kabaty-Wald von Pyry bei Warschau[5]
  • 31. Juli: Chamberlain kündigt die Entsendung einer Militärmission in die Sowjetunion an.
  • 6. August: sowjetischer Zehnjahresplan zum Aufbau einer Flotte aus 15 Schlachtschiffen der Sowjetski-Sojus-Klasse
  • 11. August: die britische und französische Militärmission trifft in Moskau ein, um über ein Bündnis gegen Deutschland zu verhandeln
  • 17. August: der Deutsch-Sowjetische Wirtschaftsvertrag über Sowjetische Rohstofflieferungen für Deutschland ermöglicht Hitler einen Krieg zu planen, ohne die Auswirkungen einer erneuten Seeblockade zu fürchten, die im Ersten Weltkrieg zur deutschen Niederlage führte und 1919 die Zustimmung zum Versailler Vertrag erzwang
  • 21. August: die Admiral Graf Spee läuft aus
  • 22. August: bei der Ansprache Hitlers vor den Oberbefehlshabern am 22. August 1939, verkündet Hitler den bevorstehenden Polenfeldzug
  • 24. August: Deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt, in einem geheimen Zusatzprotokoll wird Osteuropa in Interessensphären aufgeteilt.
  • 24. August: Botschaft Roosvelts an Herrn Hitler, mit der Aufforderung im Interesse des „Weltfriedens“ die „territoriale Intgegrität“ der anderen Nationen im vollen Umfang zu achten, und Streitigkeiten in „direkten Verhandlungen“ zu bereinigen.
  • 25. August: Angebot Hitlers an Großbritannien, für Handlungsfreiheit im Osten will er auf jegliche Grenzkorrekturen im Westen verzichten und erklärt sich bereit, das britische Empire, im Fall eines Angriffs durch Dritte, mit der deutschen Armee zu verteidigen
  • 25. August: Unterzeichnung einer Beistandsvereinbarung zwischen Polen und Großbritannien für den Fall eines deutschen Angriffs auf Polen
  • 25. August: Japan kündigt den Antikominternpakt
  • 25. August: Beginn der Vermittlungsversuche von Birger Dahlerus

Kriegsverlauf 1939 bis 1945

 
Bündnisse, Abhängigkeiten im September 1939

1939

Wichtige Ereignisse im Jahr 1939: Danzig und Polen werden besetzt. Die Rote Armee marschiert ebenfalls in Polen, Litauen und Finnland ein. Annexion weiter Gebiete und Errichtung einer deutschen besonderen Besatzungszone, dem Generalgouvernement, in Polen. Massive Repressalien gegen die Zivilbevölkerung, insbesondere die massenhafte Verschleppung und Ermordung jüdischer Polen beginnt (als Spezialtruppe hierfür: Polizei-Einsatzgruppen). Ein geplantes Eingreifen Großbritanniens und Frankreichs gegen Deutschland und die Sowjetunion kommt faktisch nicht mehr zustande.
 
Gemeinsame Siegesparade

1940

1940 greift das Deutsche Reich Dänemark und Norwegen an, es folgt anschließend deren Besetzung. Einmarsch in Belgien, Luxemburg, den Niederlanden und Nordfrankreich (der so genannte Westfeldzug), der zur Besetzung von Paris führt. Die Sowjetunion besetzt die baltischen Staaten und das rumänische Bessarabien. Deutsche Luftangriffe auf Großbritannien. Der Abschluss eines Dreimächtepakts zwischen Italien, Japan und dem Deutschen Reich, dem danach weitere Staaten beitreten, ist ein Erfolg Hitlers in der Außenpolitik.

Erstes Halbjahr 1940

  • 10. Januar: Mechelen-Zwischenfall: ein deutsches Militär-Flugzeug muss in Belgien notlanden, ein Luftwaffenoffizier führt Teile des Aufmarschplanes mit sich, der damals geplante Angriffstermin 17. Januar wird verschoben
  • 30. Januar: die Schlacht um Süd-Henan dauert einen Monat und endet mit einem chinesischen Sieg
  • 5. Februar: Planung der Landung von vier deutschen Divisionen in Narvik
  • 11. Februar: Wirtschaftsabkommen zwischen Deutschland und der Sowjetunion
  • unter dem Begriff Generalplan Ost (GPO) werden eine Reihe von Plänen, Planungsskizzen und Vortragsmaterialien zu einer möglichen neuen Siedlungsstruktur als Planungsgrundlage für eine Kolonisierung und „Germanisierung“ von Teilen des östlichen Mittel- und Osteuropas
  • 16. Februar: Altmark-Zwischenfall, das deutsche Transportschiff „Altmark“ wird in Norwegen durch einen britischen Zerstörer aufgebracht
  • 17. Februar: die Mannerheim-Linie in Finnland wird von sowjetischen Truppen durchbrochen
  • 21. Februar: Weisung Hitlers für die weitere Planung im skandinavischen Raum
  • 24. Februar: der Sichelschnittplan wird offiziell zur Grundlage der deutschen Angriffsplanung im Westen
  • 25. Februar bis 21. März: Vermittlungsversuche von Sumner Welles
  • 1. März: Unternehmen Weserübung – die Besetzung Dänemarks und Norwegens – wird auf deutscher Seite beschlossen, Ziel des geplanten Unternehmens ist die weitere Eisenerzeinfuhr aus dem neutralen Schweden und finnischem Nickel ins Deutsche Reich. Großbritannien wollten diese Rohstofflieferungen verhindern
  • 12. März: Frieden von Moskau zwischen Finnland und der Sowjetunion: darin werden Teile Kareliens, Lapplands und der Fischerhalbinsel an die Sowjetunion abgetreten
  • 14. März: in der Schlacht um Shanggao erringt die chinesische Armee bis zum 9. April einen Sieg
  • 17. März: der Generalbevollmächtigte für das Bauwesen, Fritz Todt, wird zum Reichsminister für Bewaffnung und Munition ernannt und kontrolliert damit praktisch die gesamte deutsche Kriegswirtschaft
  • 20. März: neue französische Regierung unter Paul Reynaud löst die Regierung des Appeasement-Politikers Édouard Daladier ab
  • 8. April: die alliierte, nicht mehr ausgeführte, Operation Wilfred sollte deutsche Transporte von Eisenerz aus Schweden durch neutrale norwegische Gewässer verhindern
  • 9. April: Beginn des Unternehmens Weserübung (Invasion in Norwegen und Dänemark)
  • 10. April:
  • 12. April: Großbritannien besetzt im Nordatlantik die dänischen Färöer
  • 13. April: schwere Seegefechte zwischen britischen und deutschen Zerstörern bei Narvik, die deutsche Flotteneinheit wird weitgehend vernichtet
  • 17. April bis 19. April: umfangreiche alliierte Verbände, darunter polnische Soldaten und Teile der Fremdenlegion, landen in Norwegen
  • 3. Mai: die Luftwaffe versenkt zwei alliierte Zerstörer vor Namsos
  • 7. Mai: die Schlacht um Süd-Shanxi endet am 27. Mai mit dem japanischen Sieg
 
Westfeldzug 1940
  • 10. Mai:
    • Beginn des deutschen Westfeldzugs:
      • sieben deutsche Armeen greifen (Fall Gelb) die neutralen Staaten Niederlande, Belgien und Luxemburg an
      • bereits an diesem Tag wird die für uneinnehmbar gehaltene belgische Festung Eben-Emael durch deutsche Fallschirmjäger eingenommen
      • die niederländische Regierung hatte zunächst versucht, sich neutral zu verhalten, Beginn der Invasion der Niederlande
    • Winston Churchill wird britischer Premierminister
    • britische Truppen besetzen Island
  • 13. bis 15. Mai: Schlacht von Sedan: nach dem Durchbruch durch die Ardennen erkämpfen sich deutsche Panzertruppen bei Sedan den Übergang über die Maas
 
Foto Rotterdams nach dem Bombenangriff vom 14. Mai 1940 und anschließender Enttrümmerung (aufgenommen 1942)
  • 13. Mai: Blut-Schweiß-und-Tränen-Rede Churchills
  • 14. Mai:
  • 15. Mai: das britische Kabinett beschließt, den strategischen Luftkrieg gegen das Deutsche Reich zu führen
  • 17. Mai:
  • 19. Mai: die deutsche 6. Armee erreicht den Fluss Schelde und stößt bis Abbeville vor. Der Vormarsch erfolgt so schnell, dass die britischen und französischen Einheiten in Nordfrankreich abgeschnitten werden; sie ziehen sich auf Dünkirchen zurück
  • 24. Mai: Hitlers umstrittener Stoppbefehl für die Panzerstreitkräfte der Heeresgruppe A
  • 26. Mai: die Schlacht um Dünkirchen beginnt
  • 27. Mai: die britische Operation Dynamo (Evakuierung von über 300.000 alliierten Soldaten) bei Dünkirchen läuft an (am 4. Juni abgeschlossen)
    • Frankreich bereitet sich auf die Verteidigung vor. Fall Rot ist der deutsche Deckname für die zweite Offensive in Frankreich
  • 28. Mai: Kapitulation der belgischen Armee
  • 29. Mai: deutsch-rumänischer Öl-Waffen-Pakt
  • 5. Juni: deutsche Offensive an der Aisne und der Somme
  • 9. Juni: Soldaten der 6. Infanterie-Division überschreiten die Seine
  • 10. Juni:
    • das norwegische Militär kapituliert, König und Regierung gehen ins britische Exil
    • Mussolini beschließt in den Krieg gegen die beiden Westalliierten einzutreten
  • 14. Juni: Paris besetzt, zuvor von französischem Militär teilweise geräumt
  • Heeresgruppe C durchbricht die Maginot-Linie und die symbolträchtige Festung Verdun wird eingenommen
  • 17. Juni: Marschall Pétain, Ministerpräsident der neu gebildeten französischen Regierung, erklärt die Niederlage Frankreichs
  • 18. Juni: Charles de Gaulle, Staatssekretär im Londoner Exil, fordert die Franzosen auf, weiterzukämpfen, er gründet in der Folge das Komitee freies Frankreich und sammelt aus französischen Teilnehmern der Narvik-Expedition und aus den 130.000 Mann, die aus Dünkirchen ausgeschifft worden waren, die ersten Freiwilligen französischen Einheiten in der britischen Armee (Forces Françaises Libres)
  • 21. Juni: Hitler verhandelt im Wald von Compiègne mit der französischen Regierung
  • 22. Juni: Unterzeichnung des deutsch-französischen Waffenstillstands (Compiègne)
  • 25. Juni: der Waffenstillstand tritt um 1:35 Uhr in Kraft
  • 28. Juni bis 4. Juli: sowjetische Besetzung Bessarabiens und der Nordbukowina
  • 30. Juni und nächste Tage: die britischen Kanalinseln vor der französischen Küste werden von Deutschen besetzt, Guernsey ergibt sich am 30. Juni, Jersey am 1. Juli, Alderney am 2. Juli und Sark am 4. Juli

Zweites Halbjahr 1940

  • 3. Juli: Operation Catapult, Versenkung der französische Flotte durch die britische Marine
  • Juli:
    • Teilung Frankreichs in einen deutsch-besetzten Teil und dem Vichy-Regime unter Marschall Pétain
    • General de Gaulle wird ab 1940 Organisator des externen Widerstandes: „Führer des freien Frankreichs“ vom Exil in London aus
    • die Résistance – der Widerstand innerhalb Frankreichs bildet sich, getragen von Gewerkschaften, den sozialistischen und kommunistischen Parteien aber auch von Konservativen, die nicht mit Pétain und den Deutschen kollaborieren wollen
  • Mitte Juli: Gründung der Special Operations Executive
  • Juli: die Luftschlacht um England beginnt mit Angriffen auf Schiffsverkehr im Ärmelkanal
  • 19. Juli: der Two-Ocean Navy Act sieht eine Vergrößerung der U.S. Navy um 70 Prozent vor
  • 31. Juli: Hitler fast den Entschluss zum Angriff auf die Sowjetunion im Frühjahr 1941, um sie als Festlandsdegen Englands auszuschalten
  • 6. August: Erzwungener Beitritt Estlands zur Sowjetunion
  • 13. August: „Adlertag“ während der Luftschlacht um England: massive Luftangriffe auf südenglische Stützpunkte der Royal Air Force
  • 17. August: Hitler verhängt eine Importblockade über die Britischen Inseln
  • 20. August: die chinesischen Kommunisten eröffnen die Hundert-Regimenter-Offensive, die bis zum 5. Dezember andauert, es kommt gegen deren Ende zum Zerwürfnis zwischen Peng Dehuai, dem militärischen Führer der Kommunisten, und Mao Zedong
  • 24./25. August: erstmaliger (ungeplanter) Abwurf deutscher Bomben auf die britische Hauptstadt London, in der Folgenacht folgt der erste britische Luftangriff auf Berlin
  • 30. August: Zweiter Wiener Schiedsspruch durch Deutschland und Italien: Rumänien muss Teile Siebenbürgens an Ungarn abtreten
  • 2. September: Zerstörer-für-Stützpunkte-Abkommen
  • September: mit dem Selective Training and Service Act wird in den USA die Wehrpflicht eingeführt
  • 4. September: Gründung des America First Committee, einer isolationistischen Organisation welches sich gegen die Kriegsbeteiligung der USA richtet
  • 7. September: Luftangriffe auf London beginnen (300 deutsche Bomber sowie 600 Jagdflugzeugen; bis 16. Mai 1941)
  • 22. September: Japan marschiert im Norden Französisch-Indochinas ein. Darauf verhängen die USA und Großbritannien ein Embargo und frieren die finanziellen Mittel Japans ein
  • 23. bis 25. September: im Gefecht von Dakar (Operation Menace) scheitert ein britisch-freifranzösischer Versuch, die senegalesische Hauptstadt Dakar zu erobern
  • 27. September: Dreimächtepakt zwischen Deutschem Reich, Italien und Japan, Unterzeichnung im Großen Saal der Neuen Reichskanzlei, Berlin
  • 12. Oktober: das Unternehmen Seelöwe wird auf unbestimmte Zeit verschoben
  • 23. Oktober: das Treffen Hitler-Franco in der Grenzstation Hendaye (auf deutscher Seite) führt auch 1940 nicht zur Aufhebung der Neutralität Spaniens (Erklärung Francos am 7. Dezember Kein deutscher Durchmarsch nach Gibraltar (Unternehmen Felix))
  • 28. Oktober: Beginn des Griechisch-Italienischen Krieges, italienische Verbände greifen von der italienischen Kolonie Albanien aus Griechenland an, Italien kann Bulgarien nicht als Verbündeten gewinnen
  • 3. November: die griechische Armee geht erfolgreich zum Gegenangriff über, bis zum 14. November geraten die italienischen Verbände in die Defensive und werden über die Grenzen Albaniens zurückgedrängt
  • 11./12. November: Britischer Angriff auf den italienischen Flottenstützpunkt Tarent, drei Schlachtschiffe werden außer Gefecht gesetzt
  • 12. bis 13. November: Besuch des sowjetischen Außenministers Molotow in Berlin, eine Erweiterung des Dreimächtepaktes, zur Bildung eines Kontinentalblocks gegen England, auf die Sowjetunion kommt nicht zustande – Hitler ist bereits zum Krieg gegen die Sowjetunion entschlossen
  • 14. November: deutscher Luftangriff auf Coventry (568 Menschen wurden durch diesen Angriff getötet)
  • 8. Dezember: Beginn der Operation Compass, bei der die Alliierten in Nordafrika unter dem Kommando von General Richard O’Connor vom 8. Dezember bis 9. Februar 1941 italienische Truppen südlich von Sidi Barrani in Libyen 800 km weit bis Bardia zurückwerfen konnten, nach einem handstreichartigen Sieg bei Fort Capuzzo im Juli war dies die erste Operation der Alliierten in Nordafrika
  • 13. Dezember: angesichts der Niederlagen des Achsenpartners erlässt Hitler mit dem Plan Marita Weisungen für einen deutschen Feldzug auf dem Balkan
  • 16. Dezember: britischer Luftangriff auf Mannheim (Operation Abigail), gilt als erster britischer Bombenangriff mit Terrorabsicht und Experiment für spätere Brandbombenangriffe, intern als Vergeltung für die Luftangriffe auf Coventry und Southampton gerechtfertigt,
  • 18. Dezember: Hitler erlässt die „Weisung Nr. 21 Fall Barbarossa, mit der die Vorbereitung zum Angriff auf die Sowjetunion befohlen wird
  • 29. Dezember: Luftangriff auf London führt zum zweiten Stadtbrand (Second Great Fire of London)

1941

1941 wurde der Krieg nochmals an vielen Stellen ausgeweitet. Um Italien bei seiner Invasion in Afrika zu unterstützen, befiehlt Hitler den Einsatz deutscher Truppen in Libyen. Ihnen gelingt ein Vorstoß bis Ägypten (der Hafen Tobruk wird von britischen Truppen zunächst gehalten). Der Einmarsch im Balkan führt zur Invasion Kretas und Griechenlands. Die Versenkung des Schlachtschiffs Bismarck steht für Hitlers Schwachstelle Atlantik. In Asien endete die Zusammenarbeit von Kuomintang und den Kommunisten im Krieg gegen Japan. Die Battle of Britain, der deutsche Luftkrieg zur Eroberung Großbritanniens, endete zugunsten der Royal Air Force. Auch durch den Abzug deutscher Truppen aus Frankreich nach Osten bekommt London im wahrsten Sinne wieder Luft. Am 22. Juni startet Hitler mit dem Unternehmen „Barbarossa“' den Krieg gegen den zeitweiligen Vertragspartner Sowjetunion. Mitte August wenden sich Teile der schnell vorstoßenden Wehrmacht südostwärts gegen die Ukraine bis zur Krim und nordwärts gegen Leningrad. Es kommt zum Bündnis zwischen Vereinigtem Königreich/Großbritannien und der UdSSR. Großbritannien und die USA vereinbaren die Atlantic-Charta. Japan kann durch die Eroberung des südlichen Indochinas bis Malaysia den Druck auf Chinas Nachschubwege erhöhen. Der japanische Vormarsch im Pazifik kommt auf Neu Guinea zum Stehen. Der deutsche Angriff gegen die Sowjetunion kommt vor Moskau und in Stalingrad zum Stillstand und in der Gegenoffensive folgen erstmals größere Geländegewinne auf alliierter Seite.

Erstes Halbjahr 1941 in Europa, Mittelmeerraum

  • 19. Januar: Ostafrikafeldzug: Beginn der britischen Offensive gegen die Kolonie Italienisch-Ostafrika
  • 29. Januar bis 27. März: geheime amerikanisch-britische Stabsgespräche in London führen zum Kriegsplan ABC-1, darin wird der Grundsatz „Germany first“ begründet.
  • 2. Februar bis 27. März: Schlacht von Keren, Eritrea, britische Truppen besiegen die Italiener
  • der deutsche General Rommel bekommt im Februar den Befehl, mit dem Afrikakorps, den erfolglosen Bündnispartner Italien bei dessen Verteidigung in Nordafrika zu unterstützen
  • 18. Februar: das US-Leih- und Pachtgesetz (englisch: „Lend-Lease Act“) im US-Kongress
  • 22. und 23. Februar: nach einer groß angelegten Razzia gegen Juden in den Niederlanden gab es den „Februarstreik“ gegen die Deportationen, der blutig niedergeschlagen wurde
  • 28. Februar: Einmarsch der deutschen Armee von Rumänien bei Giurgiu südlich von Bukarest über die Donau und bei Dobrudscha in Bulgarien (siehe Geschichte Bulgariens#Zweiter Weltkrieg)
    • Bulgarien tritt später an der Seite der Achsenmächte in den Krieg gegen Jugoslawien und Griechenland ein
    • im Dezember 1941 erklärte es Großbritannien und den USA den Krieg – jedoch nicht der UdSSR
  • Februar 1941: bemannte deutsche Wetterstationen auf Spitzbergen und NO-Grönland (zuletzt geräumt Ripfjorden am 4. September 1945) — dagegen eingesetzte dänische Sirius-Patrouille in Grönland (dän: Nordøstgrønlands Slædepatrulje)
  • 1. März: Heinrich Himmler und eine Abordnung der I.G. Farben treffen sich zu einer Besichtigung und gemeinsamen Planung beim KZ Auschwitz
  • 9. März: italienische Großoffensive in Albanien gerät zum Desaster
  • 11. März: der US-Kongress schafft mit dem Leih- und Pachtgesetz (Lend & lease act) die legale Grundlage für die vorher bereits praktizierte Unterstützung Großbritanniens, das Land wird, wie später die Sowjetunion, in großem Umfang mit Waffen und Hilfsgütern aus den USA beliefert
  • 25. März: Jugoslawien tritt dem Dreimächtepakt bei, die Folge sind Demonstrationen und ein Putsch gegen die Regierung des Prinzregenten Paul, worauf der Beitritt 12 Tage später wieder rückgängig gemacht wird
  • 27. März: „Weisung Nr. 25“ zur Zerschlagung Jugoslawiens in Verbindung mit dem geplanten Feldzug gegen Griechenland
  • 30. März: Hitler kündigt in einer Rede vor 200–250 Militärs in der Reichskanzlei den Krieg gegen die Sowjetunion an
  • April: Militärputsch im Irak
  • 6. April ff.: Balkanfeldzug gegen Griechenland und Jugoslawien:
    • Verbände der deutschen Wehrmacht überschreiten die jugoslawische und griechische Grenze, Kämpfe um die Metaxas-Linie
    • Serie von Luftangriffen auf Belgrad beginnen, bis 7. April kommen etwa 500 bis 600 deutsche Flugzeuge zum Einsatz, wegen dieses Angriffes wurde nach Kriegsende der kommandierende General Alexander Löhr verurteilt und hingerichtet
    • 9. April: Saloniki besetzt
    • 10. April: die kroatische Hauptstadt Zagreb wird besetzt
    • 12. April: Belgrad wird besetzt
    • 17. April: bedingungslose Kapitulation Jugoslawiens
    • 21. April: 223.000 griechische Soldaten kapitulieren in Epirus, nachdem ihr Rückzugsweg abgeschnitten ist
    • Briten, die ebenfalls in Griechenland stationiert worden sind, bauen unterdessen eine Verteidigung an den Thermopylen auf
    • 24. April: diese Stellungen werden überrannt, worauf die Alliierten eine amphibische Evakuierungsoperation einleiten, in der 50.000 Soldaten nach Kreta und Ägypten verschifft werden
    • 25. April: die Führer der Achsenmächte entschließen sich zu einer Luftlande-Invasion der Insel Kreta (Unternehmen Merkur)
    • 27. April: die Wehrmacht rückt in Athen ein
  • 9. April: der dänische Gesandte in Washington unterzeichnet eigenmächtig ein Abkommen über den amerikanischen militärischen Schutz Grönlands
  • 10. April: deutsche Truppen erreichen die Festung Tobruk in Libyen und beginnen mit einer siebenmonatigen Belagerung
  • 13. April: Japanisch-Sowjetischer Neutralitätspakt
  • 2. Mai bis 1. Juni: im Anglo-Irakischen Krieg verhindert Großbritannien einen Anschluss Iraks an die Achsenmächte
  • 2. Mai bis Juni: Ausarbeitung der Grünen Mappe der wirtschaftlichen Richtlinien für die Besetzung in der Sowjetunion.
  • 5. Mai: Rede Stalins vor den Absolventen der sowjetischen Militärakademien
  • 9. Mai: Erbeutung des deutschen U-Boots U 110 mitsamt einer intakten Enigma-M3-Maschine und sämtlicher Geheimdokumente (vgl. „Ultra“) durch den britischen Zerstörer HMS Bulldog
  • 10. Mai: der Stellvertreter Hitlers in der NSDAP-Führung, Rudolf Heß, fliegt mit einer Messerschmitt Bf 110 nach Schottland, um mit dem Duke of Hamilton angeblich über Frieden zu verhandeln, dabei gerät er in britische Kriegsgefangenschaft und wird später als Kriegsverbrecher verurteilt, sein Flug wird vom NS-Regime in der Öffentlichkeit als Verrat bezeichnet und Heß für verrückt erklärt
  • 20. Mai: Luftlandeschlacht um Kreta, 593 Transportflugzeuge bringen deutsche Luftlandeeinheiten nach Kreta, die Alliierten, darunter Neuseeländer und Australier, verteidigen Kreta eine Woche
  • 27. Mai: US-Präsident Roosevelt erklärt einen unbegrenzten nationalen Notstand
  • 6. Juni: der Kommissarbefehl des Chef des Oberkommandos der Wehrmacht Keitel – offiziell Richtlinien für die Behandlung politischer Kommissare zählt zu den gut dokumentierten Völkerrechtsverletzungen der deutschen Wehrmacht, erlassen mit Bezug auf eine Weisung von Hitler vom 14. Mai, fünf Wochen vor der Invasion der Sowjetunion zur Ermordung von Kriegsgefangenen der Roten Armee
  • 8. Juni bis 14. Juli: im Syrisch-Libanesischen Feldzug übernehmen Briten und Freifranzosen die Kontrolle über das Völkerbundmandat für Syrien und Libanon
  • 15. bis 17. Juni: ein britischer Versuch, die Belagerung von Tobruk aufzuheben (Operation Battleaxe), schlägt fehl
  • 18. Juni: das Deutsche Reich und die Türkei unterzeichnen einen Freundschafts- und Nichtangriffsvertrag
  • 22. Juni: Beginn des Deutsch-Sowjetischen Krieges
    • für den Angriff standen drei Heeresgruppen (Nord, Mitte, Süd) bereit, die Heeresgruppe Nord (von Leeb) sollte die baltischen Staaten erobern und nach Leningrad vorstoßen, auf der Heeresgruppe Mitte (von Bock) lag die Hauptlast, sie sollte nach Moskau vorrücken und war entsprechend stark gerüstet, die Heeresgruppe Süd (von Rundstedt) sollte die Ukraine erobern, ebenfalls an dem Feldzug beteiligt waren Verbände aus verbündeten bzw. eroberten Ländern der Achsenmächte, auch vom besetzten Norwegen aus werden Angriffe gegen die Sowjetunion unternommen, sie zielen insbesondere auf Murmansk und die dortige Eisenbahnverbindung, die „Murman-Bahn“, sowie den Hafen
    • Generalplan Ost, Hungerplan (strategische Grundlagen)
    • die Molotow-Linie war ein sowjetisches Verteidigungssystem, das entlang der aufgrund des deutsch-sowjetischen Freundschaftsvertrages von 1939 festgelegten Grenze zum Deutschen Reich beziehungsweise Generalgouvernement errichtet worden war
    • der Balkanfeldzug hatte den Angriffszeitpunkt auf die Sowjetunion um vier Wochen verschoben, der Angriff fand deshalb erst am 22. Juni statt, diese Verzögerung und ein ungewöhnlich früh einsetzender Winter führen dazu, dass der Vormarsch nicht wie geplant ablaufen kann und das operative Ziel, das Erreichen der Linie Archangelsk-Astrachan, nicht erreicht wird, obwohl auf deutscher Seite errechnet wurde, dass die Versorgung der Wehrmacht nur bis zu einer Linie ermöglicht werden könnte, die entlang Pskow, Kiew und der Krim verläuft, verlangt Hitler die Eroberung Moskaus im Rahmen eines einzigen, ununterbrochenen Feldzuges
    • in den frühen Morgenstunden des 22. Juni beginnt der Vormarsch von 149 Divisionen über die sowjetische Grenze, zwei Divisionen operieren von Finnland aus, acht Divisionen waren in Norwegen stationiert, eine Division steht in Dänemark bereit, 38 bleiben im Westen, zwei Divisionen kämpfen zu diesem Zeitpunkt in Nordafrika und sieben Divisionen stehen im Balkan
    • trotz vieler Hinweise sind die untere und mittlere Führung der Sowjetunion nicht auf einen Angriff eingestellt, viele der sowjetischen Soldaten an der Grenze ergeben sich ohne Widerstand, während die motorisierten deutschen Truppen zunächst zügig vor marschieren
    • eine Folge des Winterkriegs in Finnland war, dass Stalin in der Roten Armee eine umfassende Reorganisation begann, in deren Verlauf viele Offiziere rehabilitiert werden, die bei den Säuberungen 1936/37 nach Sibirien verbannt worden waren, dies trägt erheblich dazu bei, dass die Rote Armee über eine größere Kampfkraft verfügt als die Deutschen es erwarten
    • die sowjetische Kriegsproduktion wird hinter den Ural verlegt, wo sie unerreichbar für die deutsche Luftwaffe ist
    • als direkte Reaktion auf den sowjetischen Angriff nimmt Finnland 1941 im Fortsetzungskrieg am deutschen Russlandfeldzug teil, um sich die verlorenen Gebiete zurückzuerobern
  • 22. Juni: Rumänien und Italien erklären der Sowjetunion den Krieg
  • 23. bis zum 29. Juni: Panzerschlacht bei Dubno-Luzk-Riwne
  • 27. Juni: Kriegserklärung Ungarns an die Sowjetunion
  • 29. Juni: die sowjetische Führung erklärt die Verteidigungsaktionen zum „Großen Vaterländischen Krieg“
    • gegen die Kriegskonventionen töten spezielle deutsche Einsatzgruppen, wie schon in Polen, direkt hinter den vorrückenden Frontlinien tausende Kriegsgefangene und Zivilisten.
    • kurz zuvor sind bereits Minsk und Bialystok in einer Kesselschlacht eingeschlossen und wenig später besetzt worden

Zweites Halbjahr 1941 in Europa, Mittelmeerraum

  • 1. Juli: Fall Broniki, sowjetisches Massaker an deutschen Soldaten
  • 3. Juli: Rundfunkansprache Stalins, Aufruf zur Politik der „Verbrannten Erde“
  • Juli bis 8. August: Kesselschlacht bei Uman
  • 10. Juli bis 10. September: Kesselschlacht bei Smolensk
  • 12. Juli: ein gegenseitiges Hilfsabkommen zwischen der Sowjetunion und Großbritannien wird unterzeichnet, beide Seiten vereinbaren, keinen einseitigen Waffenstillstand mit Deutschland schließen zu wollen
  • 21./22. Juli: Beginn der Luftangriffe auf Moskau, welches durch ein Radarnetz aus RUS-1 und RUS-2 geschützt ist
  • 26. Juli: die USA und England erklären ein Treibstoffembargo gegen Japan
  • 29. Juli bis 1. August: Harry Hopkins vereinbart in Moskau amerikanische Hilfslieferungen für die Sowjetunion
  • 30. Juli: das Sikorski-Maiski-Abkommen zwischen der polnischen Exilregierung und der Sowjetunion wird unterzeichnet, es sieht die Aufnahme diplomatischer Beziehungen und die Aufstellung einer polnischen Armee in der Sowjetunion vor
  • 7. August: Stalin wird oberster Befehlshaber der Roten Armee
  • 8. August: erster sowjetischer Luftangriff auf Berlin.
  • 14. August: die Atlantik-Charta von Präsident Franklin D. Roosevelt und Premierminister Winston Churchill präzisiert die Vorstellungen von einer neuen Weltordnung nach dem Krieg, sie gilt als eines der Geburtsdokumente der späteren Vereinten Nationen
  • 23. August bis 26. September: Schlacht um Kiew
  • 25. August bis 17. September: erfolgreiche Anglo-Sowjetische Invasion Irans (engl.: Operation Countenance – russ.: Sotschuwstije): die Besetzung des formell neutralen Landes dient der Sicherung der iranischen Ölfelder und der Errichtung einer südlichen Nachschublinie für die Sowjetunion
  • 27./28. August: Massenerschießung von 23.600 Juden durch SS und Polizeibataillon 320 beim Massaker von Kamenez-Podolsk, erstmals wurden unterschiedslos alle Juden einer Region, ohne Rücksicht auf ihr Alter und Geschlecht, ermordet
  • 30. August: erste erfolgreiche sowjetische Offensive bei Jelnja und zugleich erster Rückzug deutscher Truppen
  • 8. September: Beginn der Leningrader Blockade, sie dauert bis zum 18. Januar 1944, die Zivilbevölkerung der Millionenstadt wird von deutschen Truppen systematisch dem Verhungern ausgesetzt, die militärische Einnahme wurde durch Hitler verboten
  • 4. September: „Greer“-Zwischenfall, der amerikanische Zerstörer USS Greer meldet die Position eines deutschen U-Bootes an ein britisches Flugzeug und verfolgt das U-Boot, das U-Boot schießt einen Torpedo auf den amerikanischen Zerstörer ab, die „Greer“ wirft Wasserbomben, das führt am 11. September zum „Shoot on sight“-Befehl (Schießbefehl bei Sicht) des amerikanischen Präsidenten
  • 13. September: an diesem Tag fuhr die finnische Tarmo im Rahmen des Scheinunternehmens „Nordwind“ – ein deutsch-finnisches Unternehmen zur Deckung der deutschen Besetzung der estnischen Inseln Hiiumaa und Saaremaa gegen die Flotte der Roten Armee
  • 30. September: Babyn Jar, Kiew, Massenmord an über 30.000 Personen der jüdischen Bevölkerung, nachdem die 6. Armee und die Einsatzgruppe C der SS Kiew besetzt hatten, bis November 1943 fanden weitere Massenerschießungen in der Stadt statt, bei denen insgesamt zwischen 150.000 und 200.000 sowjetische Kriegsgefangene und Zivilisten ermordet wurden
 
Frontverlauf in der Sowjetunion bis Dezember 1941
  • 2. Oktober: 1. Moskauer Protokoll über Hilfslieferungen nach dem Leih- und Pachtgesetz an die Sowjetunion; vorgesehen sind Lieferungen im Wert von 1 Milliarde Dollar bis Juni 1942
  • 2. Oktober bis Ende Oktober: im Zuge des deutschen Angriffs auf Moskau (Unternehmen Taifun) kommt es zur Doppelschlacht bei Wjasma und Brjansk, die herbstliche Schlammperiode zwingt zur einstweiligen Einstellung der Angriffe
  • 31. Oktober: der US-Zerstörer USS Reuben James wird bei Island torpediert, über 100 US-Marinesoldaten werden bei diesem deutschen Angriff getötet
  • 6. November: Stalin spricht zum zweiten Mal zur gesamten sowjetischen Bevölkerung und kündigt den baldigen Sieg über Deutschland an
  • 7. November: Militärparade der Roten Armee auf dem Roten Platz in Moskau
  • 7. November: Versenkung des sowjetischen Hospitalschiffs Armenija mit 5000 bis 7000 Menschen an Bord
  • 14. November: der britische Flugzeugträger HMS Ark Royal wird vom deutschen U-Boot U 81 östlich von Gibraltar versenkt
  • 17. November: sogenannter Fackelmänner-Befehl
  • November:
    • mit der neuerlichen deutschen Offensive beginnt die Schlacht um Moskau, auch dieser Anlauf bringt der Wehrmacht keinen durchschlagenden Erfolg
    • die USA revidieren ihre Neutralitätsgesetze, US-Handelsschiffe dürfen bewaffnet werden und Kriegsmaterial an kriegführende Staaten liefern
  • 17. November bis 2. Dezember: Schlacht um Rostow
  • 18. November: Beginn der britischen Offensive Operation Crusader in Nordafrika
    • am 26. November erfolgte ein zweiter Angriff, erfolgreicher Ausbruch aus Tobruk
    • am 7. Dezember zieht sich das Afrika-Korps zur Gazala-Linie zurück, das Afrika-Korps unter Rommel greift Tobruk im Januar 1942 wieder an
  • 25. November: Verlängerung des Antikominternpaktes um 5 Jahre, Beitritt Rumäniens, Bulgariens, der Slowakei, Kroatiens, Finnlands und Dänemarks
  • 5. Dezember: Schlacht um Moskau, die Rote Armee beginnt mit aus Sibirien herangeführten Reserven unter General Schukow die umfassende Gegenoffensive bei Moskau
  • 11. Dezember: Kriegserklärung Deutschlands und Italiens an die Vereinigten Staaten nach dem Beginn Pazifikkriegs (s. u.)
  • 14. Dezember: Großbritannien, USA und Bulgarien erklären sich wechselseitig den Krieg, Rumänien erklärt ihn den USA; Indien erklärt ihn an Japan
  • 16. Dezember: Hitler gibt den Befehl zum Halten an der Ostfront, bis zum Ende des Jahres wird die Wehrmacht jedoch weiter zurückgedrängt
  • 22. Dezember bis 14. Januar 1942: alliierte Arcadia-Konferenz in Washington (D.C.)

Zweites Halbjahr 1941 in Asien und dem Pazifik

 
US-Marineeinheiten in Pearl Harbor am 7. Dezember

1942

Nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor im Dezember wird das Kriegsjahr 1942 von den ersten deutschen Judendeportationen aus Frankreich, den Kämpfen um die Festung Tobruk und El Alamein, zunehmend massivere Luftangriffe auf deutsche Städte aber auch auf Tokio, die Eroberung der Philippinen, dem Anschlag auf Heydrich in Prag gekennzeichnet; deutsche Truppen erreichen den Don, es folgt der deutsche Angriff auf Stalingrad und im Gegenangriff dessen Einkesselung; Beginn des Manhattan-Projekts, die alliierte Landung in Nordwestafrika. Nach der japanischen Invasion von Niederländisch-Indien im Januar endet das Jahr mit australischen und US-Erfolgen gegen Japan auf Neu Guinea.[7]

Erstes Halbjahr 1942 in Europa, Mittelmeerraum

  • 1. Januar: im Weißen Haus in Washington unterzeichnen 26 Nationen eine Erklärung, in der sie sich zum gemeinsamen Kampf gegen die Achsenmächte verpflichten, die 26 Unterzeichnerstaaten nennen sich Vereinte Nationen, zu denen u. a. die Sowjetunion, USA, Großbritannien, China, Belgien, Griechenland, Tschechoslowakische Republik, Indien, Luxemburg und Holland zählen, bis zum Oktober 1943 schließen sich sieben weitere, bis zum Ende des Weltkriegs noch weitere zehn Nationen dieser Erklärung an
  • 8. Januar: Beginn der Kesselschlacht von Demjansk durch die Rote Armee, Kessel bis zum Entsatz am 21. April
  • ab Januar 1942: die ersten „Ostarbeiter“ (Zwangsarbeit) werden mit Zügen ins Deutsche Reich deportiert, von 1942 bis 1944 werden insgesamt etwa drei Millionen Menschen aus der Sowjetunion nach Deutschland geschafft, um hier Zwangsarbeit zu leisten
  • 8. Januar bis 20. April: Kämpfe um Rschew
  • 14. Januar: Amerikaner und Briten beschließen auf der Arcadia-Konferent die Bildung eines gemeinsamen Komitees ihrer Generalstäbe, der Combined Chiefs of Staff
  • 14. Januar ff: beim Unternehmen Paukenschlag versenken deutsche U-Boote vor der US-Küste 23 Handelsschiffe
  • 18. Januar: Beginn der Schlacht um Cholm
  • 1. Februar: Vidkun Quisling wird Ministerpräsident im besetzten Norwegen
  • nach dem 8. Februar (tödlicher Flugzeugabsturz von Fritz Todt) ernennt Hitler Albert Speer zum Reichsminister für Bewaffnung und Munition und zum Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen, Generalinspektor für Festungsbau, Generalinspektor für Wasser und Energie, (zusätzlich 1943 zum Reichsminister für Rüstung und Kriegsproduktion) und Fritz Sauckel zum Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz (GBA)
  • 11. Februar: Baubeginn der britischen Maunsell-Seefestungen, "HM Fort"s zur Luft- und Küstenverteidigung, besonders der Flussmündungen (Maunsell Sea Forts und Maunsell Army Forts, Baubeginn August 1942), Codenamen Uncle (U) und eine Zahl
  • 11. bis 13. Februar: Unternehmen Cerberus: Rückführung der in Brest liegenden Kriegsschiffe Gneisenau, Scharnhorst und Prinz Eugen durch den Ärmelkanal nach Deutschland
  • 14. Februar: das britische Bomber Command wird in der sogenannten Area Bombing Directive angewiesen, seine Kräfte uneingeschränkt und mit Schwerpunkt gegen Arbeiterviertel deutscher Industriestädte einzusetzen
  • 16. Februar: deutsch-italienischer U-Boot-Angriff auf Aruba (Teil der Karibikschlacht)
  • 27. März: der erste Zug mit jüdischen Deportierten fährt aus Frankreich von Compiègne in Richtung der Vernichtungslager mit 1112 Deportierten ab; davon überlebten bis 1945 nur 19 Personen, es folgen 78 weitere Züge mit 75.721 Deportierten, wovon nur 2500 Personen das Jahr 1945 wieder in Freiheit erleben
  • 28./29. März: schwerer Luftangriff auf Lübeck, die militärisch unbedeutende Stadt wurde wegen ihrer günstigen Lage und der Fachwerkbauweise ihrer Altstadt zur Erprobung neuer Angriffsverfahren angegriffen, einen Monat später beginnen deutsche Vergeltungsangriffe (Baedeker Blitz)
  • 31. März: Rommels Truppen beginnen den Vormarsch in Nordafrika, sein Hauptvorstoß richtet sich auf Mersa Brega, um damit das „Tor zur Cyrenaika“ (Richtung Kairo) aufzustoßen
    • der Offensive gelingt die Besetzung Bengasis
    • 10. April: deutsche Panzer stehen vor der ostlibyschen Hafenstadt und Festung Tobruk, die kurz zuvor noch von den Italienern ausgebaut und dann beinahe kampflos geräumt worden war, bis zum 13. April schlagen drei Angriffe fehl, beide Seiten gehen in einen Stellungskrieg über
  • 5. April 1942: in der Weisung Nr. 41 zum Unternehmen Blau legte Hitler die Ziele der drei Heeresgruppen in der Sowjetunion für diesen Sommer fest, Heeresgruppe Süd zum Donez-Industriegebiet; Nordflügel der Heeresgruppe mit der 6. und 4. Panzerarmee sowie der rumänischen 4. Armee den Donbogen und Stalingrad erobern, danach weiterer Vorstoß in Richtung Kaukasus und Baku
  • 23. April und 27. April: Bombardierung von Rostock
  • 30. April: Zerstörung des Dorfs Telavåg (Norwegen) als so genannte Strafaktion der Gestapo, von den 268 Deportierten kamen 54 Personen ums Leben, weitere starben später an den Folgen
  • 4. Mai und 7. Mai: Bombardierung von Stuttgart
  • 8. bis 20. Mai: im Unternehmen Trappenjagd vertreiben deutsche Verbände die gelandeten Truppen der Roten Armee von der Halbinsel Kertsch, die Deutschen machen 170.000 Gefangene
  • 12. Mai: Beginn einer sowjetischen Offensive zur Einnahme von Charkow (Schlacht bei Charkow)
  • 23. Mai: Teile der sowjetischen Angriffstruppen werden bei Charkow eingekesselt und bis Monatsende vernichtet (240.000 Gefangene)
  • 26. Mai:
    • Großbritannien und die Sowjetunion unterzeichnen in London einen förmlichen Bündnisvertrag, gültig bis 20 Jahre nach dem Ende des Krieges
    • Beginn des Unternehmens Theseus, des deutschen Angriffs an der Gazala-Front in Libyen, bei Bir Hakeim und Bir el Harmat halten freifranzösische und jüdische Truppen Rommels Verbände auf, so dass das Gros der britischen 8. Armee sich geordnet zurückziehen kann
  • 27. Mai: Operation Anthropoid: Anschlag auf den Leiter des Reichssicherheitshauptamts (RSHA) und zugleich stellvertretenden Reichsprotektor in Böhmen und Mähren, Reinhard Heydrich, in Prag, Heydrich erliegt am 4. Juni den Folgen des Anschlags
  • 28. Mai: Mexiko erklärt Deutschland den Krieg
  • 29. Mai: amerikanisch-sowjetische Unterredung in Washington über eine zweite europäische Front im Jahr 1942 (Teilnehmer: Franklin D. Roosevelt, Harry L. Hopkins, George C. Marshall, Ernest J. King und Cordell Hull sowie der sowjetische Botschafter Maxim M. Litwinow)
  • 30. Mai: Operation Millennium: das britische Bomber Command versammelt über 1000 Bomber zum bis dahin größten Luftangriff des Krieges mit Ziel Köln, bis 1945 folgen 262 Luftangriffe auf die Stadt
  • 2. Juni: Schlacht auf der Krim um Sewastopol (7. Juni) endet am 5. Juli
  • 6. Juni: Kriegserklärung der USA an Rumänien, Bulgarien und Ungarn
  • 9. Juni: die bis dahin größte Totenfeier des Dritten Reiches findet für Heydrich in Berlin statt, das Dorf Lidice und der Weiler Ležáky werden als Vergeltungsmaßnahmen zerstört, in ganz Tschechien gibt es etwa 1700 Opfer der Terrorwelle nach dem Heydrich-Attentat
  • 11. Juni: amerikanisch-sowjetischer Vertrag über die Grundsätze der gegenseitigen Hilfeleistung bei der Kriegführung in Erwägung der amerikanischen Kongressakte vom 11. März 1941 (Leih- und Pachtgesetz)
  • 13. bis 27. Juni: Operation Pastorius (deutscher Sabotageversuch in den USA)
  • 19. Juni: im Camp Ritchie, Maryland, wird das Military Intelligence Training Center gegründet, ein Ausbildungslager, in dem im weiteren Verlauf des Krieges vor allem geflohene junge Deutsche zu Nachrichtenspezialisten ausgebildet werden (Ritchie Boys)
  • 21. Juni: Tobruks alliierter Befehlshaber Generalmajor Hendrik B. Klopper kapituliert, Rommel wird zum Generalfeldmarschall befördert
    • der weitere Vormarsch sollte durch Ägypten erfolgen, die Stadt Alexandria sollte fallen und der Sueskanal besetzt werden, kurz vor El Alamein haben britische Verbände einen 65 Kilometer breiten Verteidigungsgürtel aufgebaut
  • 28. Juni: die deutsche Sommeroffensive (Fall Blau) beginnt mit dem Angriff auf Woronesch

Erstes Halbjahr 1942 in Asien und dem Pazifik

Zweites Halbjahr 1942 in Europa, Mittelmeerraum

 
Kriegsschauplatz Europa/Sowjetunion 1942
  • den rumänischen Verbündeten gelingt es, die sowjetische Verteidigung an der Ostküste des Asowschen Meeres von Norden her aufzurollen und die Taman-Halbinsel von „rückwärts“ her zu öffnen
  • 19. August: Operation Jubilee, Landungsunternehmen bei Dieppe an der Mündung der Arques in den Ärmelkanal (ursprünglicher Plan: Operation Rutter) endet mit massiven kanadischen und britischen Verlusten
  • 21. August: deutsche Gebirgsjäger besteigen das Elbrusmassiv und hissen eine Hakenkreuzfahne
  • 22. August: Brasilien erklärt Deutschland und Italien den Krieg
  • 23. August: etwa 1000 Flugzeuge beginnen Brandbomben auf Stalingrad zu werfen, gleichzeitig dringen deutsche Panzer zum ersten Mal in die Außenbezirke ein
  • 26. August: der begonnene Angriff auf Tuapse wird nach zwei Tagen angehalten
  • 30. August bis 6. September: die Fortsetzung der deutschen Offensive in Nordafrika scheitert in der Schlacht von Alam Halfa
  • September: Leslie Groves, wird zum Brigadegeneral befördert und übernimmt die Leitung für das Waffenprojekt des OSRD, nun benannt nach dem Standort von George C. Marshalls Hauptquartier in Manhattan Constructions District (Manhattan-Projekt) und beginnt unter größter Geheimhaltung in der Wüste von New Mexico mit dem Bau von Site Y, einer Forschungsstadt bei Los Alamos – wissensch. Leitung: J. Robert Oppenheimer – zum Bau der Atombombe; dazu gehörte auch die Spionage der Alsos-Missionen, Grundlage war Roosevelts Unterschrift vom 28. Juni unter den Executive Order 8807 für das Office of Scientific Research and Development (OSRD)
  • 31. August: die Hafenstadt wird Anapa eingenommen
  • 6. September: Noworossijsk, wichtigster Stützpunkt der Schwarzmeerflotte, wird eingenommen
  • Im Hochgebirge nehmen deutsche Truppen die wichtigsten Passübergänge ein und gehen vorübergehend auf breiter Front nach Süden vor – sie stehen im abchasischen Gebirgsdorf Pßchu, 20 Kilometer vor der Küste des Schwarzen Meeres bei Gudauta, östlich des Elbrus stehen die deutschen und rumänischen Truppen an den Flussabschnitten des Baksan und des Terek bis Naurskaja, nördlich davon verliert sich die Front an der Kuma, in der Nogajer Steppe und in der Kalmückensteppe
  • Maikop mit seinen Ölvorkommen wird eingenommen und bis Januar 1943 gehalten, Grosny, vergl. Transkaukasusfront der Roten Armee
  • 13. September: mit dem deutschen Angriff auf den inneren Verteidigungsgürtel Stalingrads beginnt die fünfmonatige Schlacht von Stalingrad (der deutsche Versuch zur Eroberung der Stadt wird unter Angriff auf Stalingrad beschrieben)
  • 17. September: Laconia-Befehl an deutsche U-Boote zum Verhalten bei der Bergung von Überlebenden eines eigenen Angriffs auf See
  • 30. September (bis 12 Aug. 1944): der deutsche Fernsehsender Paris, auf franz. Paris-Télévision, nimmt nach ersten Testsendungen in Paris aus dem umgebauten Tanzpalast „Magic City“ die Ausstrahlung eines Fernsehprogramms zur Betreuung der deutschen Truppen, insbesondere der Verletzten in Militärlazaretten (Lazarettfernsehen), auf
  • 23. Oktober: der neue britische Befehlshaber in Afrika, FM Bernard Montgomery, startet mit der zweiten Schlacht von El Alamein zum Gegenangriff und erringt am 4. November den Sieg, nun beginnt der lange Rückzug der Achsenmächte nach Westen
  • 8. bis 11. November: Operation Torch, britisch-amerikanische Truppen landen bei Casablanca (Marokko) sowie Algier und Oran (Algerien) und leiten somit den Zwei-Fronten-Krieg in Nordafrika ein, die deutsche Seite reagiert mit dem Unternehmen Anton: die Wehrmacht besetzt Südfrankreich und Tunesien
  • 9. bis 12. November: Operation Hubertus: deutsche Sturmpioniere sollen im Kampf um die Stalingrader Industriekomplexe die Entscheidung bringen
  • 13. November:
    • Tobruk ist wieder in britischer Hand
    • es kommt zu ersten Kampfhandlungen zwischen US-amerikanischen und deutschen Truppen
  • 19. November: Operation Uranus: Gegenoffensive der Roten Armee bei Stalingrad, dabei werden die rumänischen Linien im Norden und Süden durchbrochen, wenige Tage später vereinen sich diese beiden Stoßkeile bei Kalatsch am Don, damit ist die 6. Armee in Stalingrad eingekesselt, General Paulus fühlt sich an den Haltebefehl Hitlers gebunden und kann sich nicht dazu durchringen, den Befehl zum Ausbruch zu geben
  • 25. November bis 21. Dezember: zweite Rschew-Sytschowka-Operation (Operation Mars)
  • 12. bis 23. Dezember: Unternehmen Wintergewitter: Entsatzangriff der 4. Panzerarmee unter General Hoth, der bis zu 60 Kilometer an die Stalingrad heranführt, scheitert
  • so genannte Ansiedlungsaktion in der Region Zamość (27. November 1942 bis 15. August 1943), dabei wurde von SS-/Polizeikommandos die Bevölkerung zusammengetrieben und in das Sammellager Zamość abtransportiert, 110.000 Polen wurden bis August 1943 aus 300 Dörfern von SS-, Polizei- und Wehrmachteinheiten vertrieben, mit 34 Ortschaften wurde wegen Widerstands und Partisanentätigkeit ähnlich wie mit Lidice verfahren, es folgten die militärischen Antipartisanenaktionen „ Aktion Werwolf I/II“, eine Abteilung der polnischen Heimatarmee und die 3. Kompanie „Grzmot“ der Bauernbataillone, zusammen etwa 400 Mann, kämpften gegen die etwa 1900 Mann starken deutschen Sicherungstruppen, bei den deutschen Vergeltungsmaßnahmen für den Widerstand kamen 7000 Menschen ums Leben, am 30. Juni 1943 erklärte Himmler das gesamte „Generalgouvernement“ zum Bandenkampfgebiet, Abbruch der Aktion durch O. Globocnik
  • 2. Dezember: erste kontrollierte Kettenreaktion in den USA, (Manhattan-Projekt)
  • 4. Dezember: amerikanische Bombardierung von Neapel

Zweites Halbjahr 1942 in Asien und dem Pazifik

1943

 
Generalfeldmarschall F. Paulus geht in Stalingrad in Kriegsgefangenschaft, 31. Januar 1943
Stichworte für das Kriegsjahr 1943 sind: Sowjetische Armeen erreichen den Sieg in Stalingrad – eine erste bedeutende deutsche Kapitulation. Im März erobern deutsche Truppen das Gebiet bis zum mittleren Donez zurück, aber nach mehreren sowjetischen Gegenoffensiven in den folgenden Monaten muss die Wehrmacht an der ganzen Ostfront den Rückzug antreten. Der militärisch unbedeutende Aufstand im Warschauer Ghetto wird ein bleibender moralischer Sieg der jüdischen Häftlinge. Die Atlantikschlacht geht für die deutschen U-Boote verloren. Alliierte Truppen landen in Sizilien. Italien verlässt das Bündnis mit Hitler. Die Lufthoheit der Alliierten in Europa wird immer erdrückender. Mit der Rückeroberung der Salomonen beginnt die amerikanische Taktik des Inselspringens im Pazifik.

Erstes Halbjahr 1943 in Europa, Mittelmeerraum

  • 10. Januar: sieben sowjetische Armeen greifen mit 1.000.000 Soldaten in einer groß angelegten Gegenoffensive die deutschen Truppen in Stalingrad an, die 6. Armee war inzwischen in zwei Kessel aufgespalten worden
  • 13. bis 27. Januar: Operation Ostrogoschsk-Rossosch (Teiloperation der Woronesch-Charkiwer Operation), führt zur Zerschlagung der mit dem Deutschen Reich verbündeten ungarischen 2. Armee und von Teilen der italienischen 8. Armee
  • 21. Januar: Auf der Casablanca-Konferenz wird die Combined Bomber Offensive beschlossen.
  • 23. Januar: britische Einheiten besetzen Tripolis, im März und April werden die Achsenmächte schließlich im Brückenkopf Tunesien eingeschlossen (Tunesien-Feldzug), an der Mareth-Linie wird noch Widerstand geleistet, Einsatz von Regimentern der Strafdivision 999
  • 26. Januar: die Alliierten rufen auf der Casablanca-Konferenz die Forderung der „Bedingunslosen Kapitulation“ der Achsenmächte aus
  • 2. Februar: Paulus, zwischenzeitlich zum Generalfeldmarschall befördert, bleibt angesichts der aussichtslosen Lage nur die Möglichkeit der Kapitulation, worauf knapp 100.000 Soldaten in Gefangenschaft geraten, von ihnen werden nur etwa 6.000 nach dem Krieg in ihre Heimat zurückkehren, die Verluste sind auf beiden Seiten um ein Vielfaches höher, die Schlacht von Stalingrad markiert einen psychologischen Wendepunkt im Krieg
  • 16. Februar: die Stadt Charkow wird von Truppen der Wehrmacht und Waffen-SS gegen den Befehl Hitlers aufgegeben, um einer drohenden Einkesselung zu entgehen
  • 18. Februar: NS-Propagandaminister Joseph Goebbels fordert in der Sportpalastrede den „totalen Krieg
  • 21. Februar: eine deutsche Gegenoffensive beginnt („dritte Schlacht um Charkow“), bs zum 5. März wird das Gebiet bis zum mittleren Donez zurückerobert; dabei erhebliche Geländegewinne und wieder eine geschlossene Front hergestellt, der im Frühjahr 1943 potentiell bevorstehender Zusammenbruch der Ostfront wird so verhindert, bis zum 14. März wird Charkow durch Truppen der Waffen-SS zurückerobert
  • 22. Februar: Sophie (1921–1943) und Hans Scholl (1918–1943) sowie ihr Freund Christoph Probst werden als Mitglieder der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ hingerichtet
  • 27. Februar: Beginn des Rosenstraße-Protests von Frauen gegen die Deportation von Juden aus Berlin
  • 5. März: mit einem Luftangriff auf Essen beginnt die fünfmonatige Battle of the Ruhr
  • 13. März: Attentat mit Fabian von Schlabrendorff in Hitlers Flugzeug scheitert
  • 22. März: im weißrussischen Dorf Chatyn werden 152 Personen (darunter 76 Kinder) von der SS-Sondereinheit Dirlewanger ermordet und das Dorf zerstört, in Chatyn steht heute die Gedenkstätte der Republik Belarus stellvertretend für 185 weitere mit ihren Bewohnern niedergebrannte Dörfer dieser damaligen Teilrepublik
  • 19. April: Aufstand im Warschauer Ghetto: die verbliebenen Ghettobewohner sollen in Vernichtungslager, die meisten nach Treblinka, verschleppt werden, die Jüdische Kampforganisation (polnisch Żydowska Organizacja Bojowa oder ŻOB beziehungsweise ZOB) wehrt sich im mehrere Wochen dauernden Aufstand im Ghetto. Der Aufstand wird bis zum 16. Mai von der SS unter Jürgen Stroop blutig niedergeschlagen, später gab es noch ein KZ in Warschau auf diesem Gelände
  • 13. Mai: Kapitulation der deutschen Truppen in Tunesien
  • Mai: die Atlantikschlacht ist für die deutschen U-Boote verloren
  • 11. bzw 13. Juni: Die Garnisonen der Inseln Pantelleria und Lampedusa kapitulierten nach einer Serie von Bombardierungen (Operation Corkscrew; mit Mussolinis Zustimmung wegen Wassermangels) kampflos gegenüber brit. Truppen.

Erstes Halbjahr 1943 in Asien und dem Pazifik

 
Pazifikkrieg 1937–1942

Zweites Halbjahr 1943 in Europa

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an den Westfronten:

  • 10. Juli: Operation Husky, Landung der Alliierten auf Sizilien
  • 22. Juli: die sizilianische Regionalhauptstadt Palermo wird von den Alliierten besetzt
  • 24./25. Juli: Beginn massiver Luftangriffe auf Hamburg (vor allem von jeweils über 700 RAF-Bombern, auch 2 Angriffe von US-Bombern; Tarnname in der Planungsphase war Operation Gomorrha; Dauer bis zum 3. August; im Schnitt erfolgte jede zweite Nacht ein Großangriff, mind. 35.000 Menschen sterben)
  • 25. Juli: der Große Faschistische Rat wirft Mussolini Versagen vor, der „Duce“ wird daraufhin auf Befehl des italienischen Königs Viktor Emanuel III. verhaftet, als neuer Ministerpräsident wird Pietro Badoglio eingesetzt
  • ab Juli: Internierung von ca 20.000 italienischen Militärangehörigen in der Schweiz, welche die Grenze im Tessin überschreiten
  • 1. August: Operation Tidal Wave: bei einem Luftangriff auf die Ölfelder von Ploiești (Rumänien) werden 53 von 177 eingesetzten US-Bombern abgeschossen
  • 17. August: Operation Double Strike: bei einem Luftangriff auf Regensburg und Schweinfurt erleidet die USAAF schwere Verluste
  • 18. August Operation Hydra: Luftangriff der Royal Air Force auf die deutsche Raketen-Versuchsanstalt Peenemünde
  • 3. September: Waffenstillstand von Cassibile zwischen dem damaligen Königreich Italien unter der Regierung von Pietro Badoglio, den USA und Großbritannien
  • 3. September: Beginn der alliierten Invasion in Italien; zwei britische Divisionen landen bei nur geringem Widerstand auf dem italienischen Festland.
  • 8. September: nach dem Waffenstillstand mit den Alliierten, wird von den Deutschen der Fall Achse eingeleitet, in dem alle italienischen Truppenverbände entwaffnet und Rom besetzt wird
  • 9. September: Operation Avalanche: Landung der 5. US-Armee im Golf von Salerno
  • 12. September: im Unternehmen Eiche gelingt es deutschen Fallschirmjägern, Mussolini aus der italienischen Gefangenschaft zu befreien, Mussolini wird zunächst nach Ostpreußen gebracht, um wenig später eine Marionetten-Regierung in Norditalien zu leiten (Republik von Salò) und damit scheinbar den Kampf Italiens an deutscher Seite fortzusetzen
  • 21./22. September: Massaker auf Kefalonia: nachdem sich die auf der griechischen Insel Kefalonia stationierten italienischen Soldaten ihrer Entwaffnung widersetzen, werden zwischen dem 18. und 23. September etwa 5000 Italiener gefangen und von deutschen Gebirgsjägertruppen erschossen (Kriegsverbrechen)
  • 29. September 1943: der zweite alliierter-italienischer Waffenstillstand von Malta (ersetzte den vom 3. September. Auch bekannt als Armistizio lungo)
  • 1. Oktober: Einnahme von Neapel (5. US-Armee)
  • danach: Rückzug der deutschen Truppen bis auf die Gustavlinie, ungefähr 100 Kilometer südlich von Rom, über die Volturno-, Barbara- und Bernhardt-Line
  • 5. Oktober: ganz Korsika ist befreit (ab 11. November 1942 gab es zunächst eine italienische und später auch deutsche Besatzung), damit war die Befreiung Europas vom Süden her an das Festland Frankreichs herangerückt
  • 13. Oktober: Kriegserklärung Italiens – die Regierung Badoglio erklärt als eine damit erfüllte Waffenstillstandsbedingung dem Deutschen Reich den Krieg, an der Seite der offiziellen italienischen Verbände operiert eine kampfstarke Partisanenarmee von 256.000 Frauen und Männern, die 1944 mit ihren Kampfhandlungen etwa zehn Wehrmacht-Divisionen binden
  • 18. November 1943: britische Luftverbände bombardieren Lund in Schweden
  • 20. bis 28. Dezember: Schlacht um Ortona, auch "Italienisches Stalingrad" genannt, um den für den Nachschub wichtigen Tiefwasserhafen an der Ostküste (deutsches Fallschirmjägerreg. 3 der 1. Division und kanadische 1. Infanteriedivision)
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Zweites Halbjahr 1943 in Asien und dem Pazifik

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1944

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Konzentrationslager im Großdeutschen Reich und in den besetzten Gebieten
Das Kriegsjahr 1944 ist vor allem durch wichtige Erfolge der Alliierten gekennzeichnet: Im Januar wird der Belagerungsring um Leningrad aufgebrochen. Im Westen gelingt die Invasion in die Normandie; Paris wird befreit. Im Osten gelingt es der Roten Armee die Heeresgruppen Mitte und Süd entscheidend zurückzuwerfen. Erst in Ostpreußen kommt die Offensive im Oktober vorübergehend zum Stehen. In Italien gelangen die Alliierten bis nördlich einer Linie Rimini-Rom voran. Allein in Asien führt eine japanische Offensive in China zu einer Landverbindung nach Indochina und damit zu einem Teilerfolg der Achsenmächte. Aber im Oktober gelingen die Befreiung der Philippinen und die Vernichtung der kaiserlich japanischen Marine.
(Für dieses Jahr wurde eine zusätzliche Unterteilung für die Kriegsschauplätze in Ost- und Westeuropa vorgenommen).

Erstes Halbjahr 1944 in Osteuropa

  • 14. Januar sowjetischer Angriff auf den deutschen Belagerungsring um Leningrad, die Leningrad-Nowgoroder Operation, (bis zum 1. März; Unteroperationen: Krasnoseljsk – Ropschaer, Nowgorod – Lugaer, Kingissepp – Gdower und die Staraja Russa – Noworschewer Operation)
    • die Sowjetunion setzt nach: ihre Frühjahrsoffensive bringt weitere Gebietsgewinne und die Wehrmacht zieht sich bis zum Peipussee zurück
 
Into the Jaws of Death: D-Day, Landung in der Normandie

Erstes Halbjahr 1944 in Westeuropa

  • Januar: in Irland – das erste großangelegte Übungsmanöver (Duck) für die Operation-Neptune-Invasion
  • 1. Januar: Generalfeldmarschall Erwin Rommel wird neuer Oberbefehlshaber der Heeresgruppe B
  • 2. Januar: schwerer Luftangriff der britischen Luftwaffe auf Berlin
  • 21./22. Januar: Beginn des Unternehmens Steinbock der Luftwaffe, das bis zum 29. Mai wieder eine Verschärfung der Luftangriffe auf London und andere englische Städte zur Folge hat
  • 22. Januar: Schlacht von Anzio (engl. Operation Shingle), alliierte Verbände landen in Italien südlich von Rom überraschend im Rücken der deutschen Frontlinie und bilden dort einen Brückenkopf
  • 8. Februar: die alliierten Planungen zur Operation Overlord, der Landung in Nordfrankreich, sind abgeschlossen
  • 13. Februar: in der Bucht von Hustadvika wird der Hurtigruten-Passagierdampfer Irma durch zwei Motortorpedoboote der norwegischen Marine versenkt; 61 Menschen sterben
  • 15. Februar: Schlacht um Monte Cassino: um das Bergkloster Monte Cassino – Schlussoffensive 11. bis 18. Mai
  • 22. Februar: Bombardement der niederländischen Stadt Nimwegen durch amerikanische Flugzeuge; etwa 800 Todesopfer, der Angriff hatte die deutsche Stadt Kleve zum Ziel
  • 18. März: bei einem Luftangriff der Alliierten auf Innenstadt von Frankfurt am Main brennt u. a. die Paulskirche aus
  • 22. März: ein weiterer schwerer Bombenangriff auf Frankfurt am Main löscht die historische Altstadt aus; unter anderem wird die Katharinenkirche zerstört, 1001 Menschen sterben
  • 24. März: auf Befehl des SS-Polizeichefs von Rom H. Kappler ermorden 80 bis 90 SS-Männer in den Ardeatinischen Höhlen 335 Personen (322 der Opfer konnten identifiziert werden, als Täter werden u. a. 1947/48 Generalfeldmarschall Kesselring, SS-Obersturmbannführer Kappler, Generalleutnant Mälzer und Generaloberst Eberhard von Mackensen wegen Geiselerschießungen verurteilt)
  • 1. April: US-Flugzeuge bombardieren unabsichtlich die Stadt Schaffhausen in der Schweiz
  • 28. April: Aktion Exercise Tiger: eine alliierte Probe der Invasionslandung misslingt, sie liefert aber wichtige Informationen
  • 12. Mai: in Italien beginnt der Vorstoß alliierter Truppen auf Rom
  • 18. Mai: das 2. polnische Korps unter Führung von General Władysław Anders nimmt nach massiven alliierten Verlusten den Monte Cassino ein,
    • es beginnt der weitere Vormarsch auf Rom von Süden
  • 25. Mai: vereinen die alliierten Kräfte ihre beiden Fronten in Italien und drängen die deutschen Truppen auf die „Grüne Linie“ zwischen La Spezia und Rimini zurück
  • 4. Juni: Rom wird widerstandslos verlassen/befreit, Generalfeldmarschall Albert Kesselring, Oberbefehlshaber der Heeresverbände in Italien, lehnt es ab, in der „ewigen Stadt“ zu kämpfen
  • 5. Juni: die Luftlandeoperation Tonga gehört zur Vorbereitung der Invasion in Nordfrankreich
  • 6. Juni: D-Day für die Operation Overlord (Deckname für die alliierte Befreiung Nordfrankreichs), die westlichen Alliierten landen in der Normandie (die Landung selbst verläuft unter dem Codenamen Operation Neptune) und errichten einen Brückenkopf, um den in den nächsten Wochen erbittert gekämpft wird, die Operation fußt auf ab 1941 ausgearbeiteten Invasionsplänen, die ab 1943 durch den britischen General Frederick E. Morgan in konkreter Form erarbeitet worden waren
  • 8. bis 15. Juni: Schlacht um Carentan zur Verbindung der Brückenköpfe Utah Beach und Omaha Beach
  • 10. Juni: Massaker von Oradour in Oradour-sur-Glane bei Limoges, die 3. Kompanie des SS-Panzergrenadier-Regiments 4 „Der Führer“ ermordet fast alle Einwohner (642 Personen) des Dorfes, angeblich als Repressalie, und zerstört die ganze Ortschaft
  • 12. Juni: die deutsche Luftwaffe beschießt erstmals London mit der V 1
  • 26. Juni: Beginn der Schlacht um Cherbourg

Erstes Halbjahr 1944 in Asien und dem Pazifik

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Zweites Halbjahr 1944 in Osteuropa

  • 2. September: Finnland verlangt von Deutschland die Räumung seines Territoriums
  • 3. September: die 20. Gebirgsarmee leitet das Unternehmen Birke, die Absetzbewegung in Finnland, ein
  • 5. September: die Rote Armee nimmt Bulgarien ein, Bulgarien erklärt Deutschland den Krieg, dem folgt am 9. September ein kommunistischer Staatsstreich
  • 14./15. September: die Wehrmacht versucht im Unternehmen Tanne Ost vergeblich, die finnische Insel Hogland zu besetzen
  • 16. September bis 24. November: in der Baltischen Operation der Roten Armee gerät das Baltikum wieder weitgehend unter die Kontrolle der Sowjetunion, die deutsche Heeresgruppe Nord wird im Kurland-Kessel abgeschnitten und muss über die Ostsee versorgt werden
  • 19. September: Finnland schließt einen Waffenstillstand mit der Sowjetunion, dies ist auch das Ende der finnisch-deutschen Unterstützung
  • 1. Oktober: Truppen der Roten Armee betreten zum ersten Mal jugoslawisches Gebiet
  • 2. Oktober: der Warschauer Aufstand endet mit der Kapitulation der Polnischen Heimatarmee, die sich der Londoner Exilregierung unterordnete, und der fast völligen Zerstörung der Stadt durch die Deutschen
  • 6. Oktober: Beginn der Debrecener Operation der verbündeten sowjetischen und rumänischen Truppen gegen die deutsch-ungarische Heeresgruppe Süd
  • 7. Oktober: im deutschen KZ Auschwitz-Birkenau findet ein Aufstand des jüdischen Sonderkommandos (die Häftlinge, die die Gaskammern und Krematorien bedienen mussten) statt, weibliche Gefangene hatten Sprengstoff von ihrer Zwangsarbeit in einer Waffenfabrik her eingeschmuggelt und das Krematorium IV wurde damit teilweise zerstört
  • 10. Oktober: die Rote Armee erreicht die deutsche Grenze in Ostpreußen
  • 7. bis 29. Oktober: in der Petsamo-Kirkenes-Operation erobert die Rote Armee die deutschen Stützpunkte in Nordfinnland
  • 13. Oktober:
  • 15. Oktober: von Deutschland unterstützter Staatsstreich der Pfeilkreuzler in Ungarn, Reichsverweser/Diktator Miklós Horthy wird im Unternehmen Panzerfaust von SS-Truppen unter dem Befehl von Skorzeny im Budapester Burgpalast verhaftet und zur Abdankung gezwungen, indem ihm die Erschießung seines Sohnes angedroht wurde
  • In Ostpreußen kommt die Offensive der Sowjetunion im Oktober nach anfänglichen Erfolgen zum Stehen
  • 19. Oktober: die von Adolf Hitler befohlene Zerstörung Warschaus beginnt
  • 20. Oktober: sowjetische Einheiten und jugoslawische Partisanen unter Josip Broz Tito erobern im Zuge der Belgrader Operation die Hauptstadt Belgrad
  • 21. Oktober: Massaker von Nemmersdorf: die Rote Armee erobert für wenige Stunden das Dorf Nemmersdorf und erschießt dort mindestens 23 Zivilpersonen, in der Mehrzahl Frauen und Kinder, dies gilt als das erste dokumentierte Verbrechen der Roten Armee auf deutschem Boden
  • 24. November: das unbewaffnete schwedische Passagierschiff Hansa wird in der Ostsee vor der Insel Gotland ohne Vorwarnung von einem sowjetischen U-Boot versenkt, 84 Zivilisten sterben
  • 25. Dezember: Schlacht um Budapest, es ist vollständig von der Roten Armee eingeschlossen

Zweites Halbjahr 1944 in Westeuropa

  • 6. August: Unternehmen Lüttich: die Deutschen unter dem leitenden OB West, Generalfeldmarschall Günther von Kluge, beginnen einen Gegenangriff bei Mortain, das Unternehmen wird schon nach zwei Tagen wieder gestoppt
  • 12. bis 21. August: ein großer Teil der deutschen Truppen in der Normandie wird im Kessel von Falaise aufgerieben
  • 12. August: vier Kompanien der Waffen-SS erschießen nach Partisanenangriffen fast alle Bewohner des italienischen Dorfs Sant’Anna di Stazzema; 560 Opfer, davon sind es überwiegend Frauen und 116 Kinder
  • 15. August: mit Operation Dragoon beginnt eine zweite Invasion in Südfrankreich an der Côte d’Azur zwischen Toulon und Cannes, die Franzosen und US-Amerikaner können ohne entscheidenden Widerstand zügig in das Landesinnere vorstoßen
  • 20. August: Beginn der Operation Jassy-Kischinew der Roten Armee
  • 22. August: die Verhaftungswelle Aktion Gitter wird im gesamten Reich von der Gestapo gestartet; dabei werden viele ehemalige politische Gegner verhaftet und interniert
  • 25. August: Beginn der Schlacht um Paris
    • der deutsche Stadtkommandant General Dietrich von Choltitz verweigert Hitlers Befehl, die Stadt zu zerstören und ergibt sich mit seinen Truppen kampflos
    • die Alliierten überdehnen bei ihrem schnellen Vorstoß zum deutschen Westwall ihre Versorgungslinien, Aufbau neuer Nachschubwege (Red Ball Express)
    • bis zum 1. September deutscher Luftangriff auf Paris und mit Raketen (V1, V2) auf Nordfrankreich und London
  • 28. August: in Marseille kapitulieren nach einwöchigem Kampf die Einheiten der Wehrmacht gegenüber französischen Truppen
  • 29. August: französische und amerikanische Truppen halten in Paris eine Siegesparade ab
 
Sept. 1944: Vorstoß der alliierten Armeen zur deutschen und niederländischen Grenze nach dem Fall von Paris
  • der südliche Teil der Niederlande wurde in der zweiten Hälfte des Jahres 1944 von den vorrückenden Alliierten befreit; der Norden des Landes erst am Kriegsende
  • 1. / 2. September: In der Nacht werden 107 gefangengehaltene Mitglieder des französischen Spionagenetzes (Réseau, S.R.) Alliance durch SS-Angehörige im KZ Natzweiler-Struthof ermordet.
  • 3. September: Brüssel wird befreit
  • 4. September: Antwerpen wird befreit/britische Truppen besetzen es
  • ab 6. September: ca. 3200 deutsche Luftangriffe mit V2-Raketen auf Städte, vor allem auf London (1358) und Antwerpen (Belgien, 1610) bis März 1945
  • 6. September: Bombereinheiten zerstören rund 80 Prozent der Innenstadt von Emden, der dortige U-Bootbau ist kaum betroffen
  • 11. September: amerikanische Einheiten überschreiten nordwestlich von Trier die deutsche Reichsgrenze
  • 11./12. September:
  • 12. September: Roetgen wird als erste Gemeinde auf deutschem Boden durch alliierte Streitkräfte besetzt
  • 12./13. September: insgesamt gab es 53 Nächte mit Luftangriffen auf Stuttgart, bei diesem durch die britische RAF auf die Altstadt werden 75 schwere Luftminen, 4.300 Sprengbomben und 180.000 Brandbomben abgeworfen. Dem anschließenden Feuersturm fallen mehr als 1000 Menschen zum Opfer
  • 16. September: Generalmajor Elster ergibt sich mit 19.600 Mann auf der Loire-Brücke von Beaugency amerikanischen Truppen, Elster befehligte die Nachhut beim Rückzug deutscher Truppen aus Frankreich, sie waren größtenteils zu Fuß und kaum noch kampffähig, seine beispiellose Kapitulation führt zu einer Verurteilung durch ein deutsches Militärgericht
  • 17. bis 27. September: bei der Luftlandeoperation Market Garden kämpft u. a. das II. SS-Panzerkorps gegen britische und amerikanische Einheiten um Arnheim, eine Überschreitung des Rheins gelingt nicht
  • nach dem Verlust der Atlantikhäfen am Ärmelkanal (Schlacht um die Bretagne) setzt die deutsche Marine ihren U-Boot-Krieg von Norwegen aus fort
  • 25. September: Hitler ordnet die Aufstellung des „Volkssturmes“ an

Zweites Halbjahr 1944 in Asien und dem Pazifik

 
Pazifikkrieg 1943–1945
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1945

Das letzte Kriegsjahr 1945 wurde zunächst von einer Konferenz der absehbaren Sieger gekennzeichnet: der Konferenz von Jalta. Die Befreiung der Konzentrationslager war in den folgenden Wochen für die alliierten Soldaten mit fürchterlichen Beobachtungen verbunden. Im Pazifikraum werden die Philippinen, Indochina, Burma und China befreit. Der Sieg in der Schlacht um die Seelower Höhen öffnet den Weg nach Berlin. Im März wird der Rhein überschritten. Am 30. April hisst die Rote Armee eine Fahne auf dem Reichstag. Europa ist befreit. Am 6. August wird die erste Atombombe auf Hiroshima abgeworfen. Nach der Kapitulation des Kaisers wurde der japanischen Armee am 16. August die Einstellung aller Kampfhandlungen befohlen und am 2. September beendet die Unterschriftszeremonie auf dem Schlachtschiff USS Missouri in der Bucht von Tokio den Zweiten Weltkrieg.

Januar bis Mai 1945 in Europa

 
Frontenverlauf in Deutschland am 1. Mai 1945
  • 28. April:
    • Scheitern des Entsatz-Versuchs der 12. Armee unter General Wenck für Berlin
    • US-Truppen betreten, von Kempten im Allgäu kommend, bei Vils (Tirol) österreichisches Territorium
    • französische Truppen erreichen bei Lochau in Vorarlberg österreichisches Gebiet
    • italienische Partisanen erschießen am Comer See den vor Regierungstruppen geflohenen faschistischen „Duce“ Benito Mussolini
  • 29. April:
  • 30. April:
  • 1. Mai: nach dem Tod Hitlers wird der Admiral Dönitz gemäß der testamentarischen Verfügung Hitlers faktisch „Reichspräsident“ ohne eine dafür vorgesehene Wahl, er ruft im Radio dazu auf, den Krieg im Osten weiterzuführen. Der Großdeutsche Rundfunk beendet mit Reichssender Berlin am 2. Mai um 00:50 Uhr seine Ausstrahlungen
  • 2. Mai:
  • 3. Mai:
    • um 8:00 Uhr trifft eine Delegation unter Leitung des neu ernannten Oberbefehlshabers der Kriegsmarine Generaladmiral von Friedeburg im britischen Hauptquartier ein und verliest einen Brief Keitels, in dem die Kapitulation der im Gebiet zwischen Berlin und Rostock operierenden Wehrmachtteile angeboten wurde
  • 4. Mai:
    • Reichssender Hamburg beginnt mit der Ansage "This is Radio Hamburg, a station of the allied military Government" unter britischer Leitung
    • von Friedeburg unterzeichnet im Auftrag Dönitz´ die Teilkapitulation der Truppen des Oberbefehlshabers Nordwest gegenüber dem britischen Feldmarschall Montgomery, diese tritt am Morgen des 5. Mai im Nordwesten Deutschlands, in Holland und Dänemark in Kraft
    • in der Operation Regenbogen werden alle in den Häfen liegenden U-Boote selbst versenkt, die U-Boote, die noch im Einsatz waren, laufen nach dem 8. Mai britische oder amerikanische Häfen an
    • am Brennerpass treffen nach Süden vorstoßende US-Truppen mit Einheiten der 5. US-Armee zusammen, die von Süden her Oberitalien inklusive des sich Italienische Sozialrepublik nennenden faschistischen Reststaates besetzt hatten
    • Salzburg wird kampflos von US-Truppen eingenommen
  • 5. Mai:
  • 6. Mai:
    • Berlin wird insgesamt von der Roten Armee eingenommen
    • eine deutsche Delegation (Jodl, von Friedeburg, Oxenius) trifft im Hauptquartier der SHAEF in Reims ein, sie lässt sich von Dönitz schließlich zur Unterzeichnung einer bedingungslosen Kapitulation bevollmächtigen
 
Montreal Daily Star: "Germany Quit", 7. Mai 1945
  • 7. Mai:
  • 8. Mai: Victoryday (V-E Day): für Victory in Europe Day (auf Fotos feiernder Menschen oft durch das V-Zeichen aus Zeige- und Mittelfinger gezeigt)
    • Karl Dönitz verkündet zwischen 12:30 und 12:40 Uhr über den Flensburger Sender die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht
    • sowjetische Truppen besetzen Dresden
    • britische Truppen und Jugoslawische Partisanen erreichen Klagenfurt (Kärnten), Beschluss des Verbotsgesetzes durch die neue provisorische Regierung der Republik Österreich
    • im Westen befinden sich am 8. Mai noch die Kanalinseln und die Städte Lorient, St. Nazaire und La Rochelle, nach Süden der Alpenraum und im Norden Schleswig-Holstein sowie Norwegen noch unter Kontrolle deutscher Truppen
    • 8. und 9. Mai: fast zwei Millionen deutsche Soldaten fliehen aus dem sowjetischen Machtbereich in die von den Westalliierten kontrollierten Gebiete, insbesondere gelingt das aus dem anfangs nicht besetzten Böhmen (Tschechoslowakei)
    • sieben deutsche U-Boote im Atlantik-Einsatz, U-190, U-234, U-805, U-858, U-873, U-889, und U-1228 nehmen Kurs auf die amerikanische Küste und ergeben sich dort bis 19. Mai 1945. Die Boote U-530 und U-977 flüchten nach Argentinien und treffen dort Monate später ein
    • für die meisten Menschen in Europa war das Kriegsende ein Freudentag – in Deutschland war es „Befreiung“ zunächst für viele Gefangene, Untergetauchte, Zwangsarbeiter und Regimegegner der besiegten Regime, jedoch ein großer Teil der Bevölkerung erlebte den Tag mit zwiespältigen Gefühlen: einerseits eine erwartete militärische Niederlage und ein moralischer „Zusammenbruch“ (der Selbsttötungen „überzeugter“ oder prominenter nationalsozialistischer Aktivisten und -Funktionäre auslöste), andererseits die aufkeimende Hoffnung auf einen Neuanfang
  • 9. Mai:
    • Wiederholung der Unterzeichnung der bedingungslosen Kapitulation in Berlin-Karlshorst gegenüber der Sowjetunion, auf deutscher Seite unterschreibt Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel
    • die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht tritt an allen Fronten in Europa in Kraft
    • sowjetische Truppen rücken kampflos in Graz (Steiermark) ein

Januar bis September 1945 in Asien und dem Pazifik

  • 9. Januar: Landung der Amerikaner auf der philippinischen Hauptinsel Luzon
  • 19. Februar: In der Schlacht um Iwo Jima wird die Insel durch die Amerikaner erobert.
  • 3. März: Manila wird befreit.
  • März: Die Kolonialtruppen des französischen Vichy-Regimes, die mit Japan kooperiert hatten, verlassen Französisch-Indochina.
  • 9. März: schwerer Luftangriff amerikanischer Bomber auf Tokio, über 100.000 Menschen sterben
  • 21. März:
  • 26. März bis 30. Juni: Die Amerikaner besetzen in der Schlacht um Okinawa die Okinawa-Inseln.
    • 26. März: Die Kerama-Inseln werden besetzt.
    • 1. April: Einheiten der US-Armee und des Marine Corps landen auf der Hauptinsel Okinawa Hontō.
    • 7. April: Das Schlachtschiff Yamato, das in der Operation Ten-gō gegen die Invasionsmacht eingesetzt werden soll, wird versenkt.
    • 1. Juni: Naha, die Hauptstadt der Insel mit der Festung Shuri fiel nach wochenlangen Kämpfen um die riegelartigen Gebirgszüge.
  • April bis Juni: Schlacht um West-Hunan in China
  • 1. Mai bis 15. August: Borneo wird im Zuge der Operation Oboe von den Alliierten befreit.
  • 3. Mai: Rangun (Burma) ist befreit.
 
Atompilz über Hiroshima
 
Japans Außenminister Shigemitsu unterzeichnet auf der Missouri die Kapitulationsurkunde; ihm links gegenüber General MacArthur

Nachkriegs-Ereignisse

  • Gründung der Vereinten Nationen (UN; die Charta wurde am 26. Juni 1945 in San Francisco unterzeichnet)

Europa 1945

 
Internationaler Militärgerichtshof für den Fernen Osten 1946, Vorsitzender Richter: William F. Webb

Kriegsverbrechen und Kriegsverbrecherprozesse

1947
  • 11. bis 29. März 1947: Höß-Prozess in Warschau, Polen; gegen den ehemaligen KZ-Kommandanten Höß (Auschwitz)
  • 24. November bis 22. Dezember 1947: Krakauer Auschwitzprozess, Kraków, Polen
  • 2. Januar 1947 Beginn eines vierwöchigen Kriegsverbrecherprozesses gegen den Professor Solms Wilhelm Wittig (Generaldirektor der DASAG) und andere vor dem Britischen Militärgericht in Braunschweig wegen ihrer Beteiligung am Mineralölsicherungsplan, auch Geilenberg-Programm genannt, zu dessen Umsetzung 350.000 Menschen, darunter 100.000 KZ-Häftlinge, arbeiten und Tausende sterben mussten
1948
1955
  • die letzten deutschen Soldaten und SS-Angehörigen kehren aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zurück
1963 und später
  • als Frankfurter Auschwitzprozesse werden sechs deutsche Strafprozesse gegen Mitglieder der SS-Wachmannschaft des Konzentrationslagers vor dem Schwurgericht in Frankfurt am Main in den Jahren 1963/1966 und in den 1970er-Jahren bezeichnet, sie sind Auslöser der Verjährungsdebatte
2002

Aufhebung von Verurteilungen durch die Wehrmachtjustiz wegen Fahnenflucht

Wirtschaft und Politik

  • 10. Juni 1945: Marschall Schukow ordnet in seinem Befehl Nr. 2 in der sowjetischen Besatzungszone an, „die Bildung und Tätigkeit antifaschistischer Parteien zu erlauben“
  • 23. November: in der amerikanischen Besatzungszone in Deutschland werden Parteien auf Länderebene zugelassen
  • 27. Dezember: der Internationale Währungsfonds (IWF) wird gegründet

Asien und Pazifik, 1945

  • 15. August: die Philippinen werden von amerikanischen Einheiten vollständig befreit
  • 17. August: Indonesien wird unabhängig
  • 4. September: die japanischen Einheiten auf Wake kapitulieren
  • 5. September: die Briten kehren nach Singapur zurück
  • 6. September: die USA starten die Operation Magic Carpet, um so viele Soldaten wie möglich aus dem pazifischen Raum bis Weihnachten nach Hause zu bringen
  • 9. September: die Japaner kapitulieren in Nanjing, China und in Korea
  • 13. September: die Japaner auf Burma kapitulieren
  • General Douglas MacArthur (1880–1964) leitet in Tokio die US-Militärregierung in Japan (1945–1951)

Kriegsverbrecherprozesse

Nachkriegs-Epoche 1945 bis 1949 Folgen und Auswirkungen

Europa

  • die Sowjetunion setzt im von ihr besetzen Teil Europas kommunistische Regierungen ein
  • der Regierungswechsel in den USA 1945 führte auch zu einem Politikwechsel, Harry S. Truman schlug einen strikt antikommunistischen und antisowjetischen Kurs ein und stützte sich dabei auf die wirtschaftliche Überlegenheit und später auf das Atomwaffenmonopol
  • diese Konflikte führen in der Folge zur Epoche des so genannten Kalten Kriegs zwischen den USA und der Sowjetunion
  • Teilung Deutschlands in Ost und West (Februar 1948 Londoner Sechsmächtekonferenz, Mai 1949 Außenministerkonferenz der Alliierten in Paris, GG der Bundesrepublik Deutschland am 23. Mai 1949, am 7. Oktober 1949 tritt der bereits zuvor in der SBZ durch den Dritten Volkskongress gewählte Zweite Deutsche Volksrat als Provisorische Volkskammer zusammen und erklärte die „Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik“ zu dort geltendem Recht)

Amerika

Nach dem Zweiten Weltkrieg befürchten liberale amerikanische Wirtschaftskreise wegen des wirtschaftlichen Niederganges Europas dort den Verlust wichtiger Absatzmärkte bzw. Handelspartner. Das wirtschaftliche Erstarken Europas nütze auch dem amerikanischen Export. Ab 1947 verfolgen die USA eine so genannte Eindämmungspolitik oder Truman-Doktrin gegenüber der UdSSR. Es sollen Regierungen und Volkswirtschaften der europäischen Länder an die USA gebunden werden. Sie bilden eine Schutzzone vor einer sowjetischen Expansion an den Atlantik.

Asien und pazifischer Raum

Übersicht wichtiger Konferenzen

 
Jalta, 1945; vorne v. l.: Winston Churchill, Franklin D. Roosevelt, Josef Stalin

Daten von Konferenzen zum/im Zweiten Weltkrieg – Zeitübersicht für 1936–1945

  • 1941:

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Michalka: Deutsche Geschichte 1939–1945. Frankfurt am Main 1999, S. 112.
  2. Hermann Graml: Europas Weg in den Krieg. München 1990, S. 105.
  3. Jutta Sywottek: Mobilmachung für den totalen Krieg. Die propagandistische Vorbereitung der deutschen Bevölkerung auf den Zweiten Weltkrieg. Opladen 1976, S. 166.
  4. Text des Abkommens gedruckt bei: Walther Hofer: Die Entfesselung des Zweiten Weltkrieges. Eine Studie über die internationalen Beziehungen im Sommer 1939. Frankfurt a. M. 1960, S. 172 f.
  5. Ralph Erskine: The Poles Reveal their Secrets – Alastair Dennistons's Account of the July 1939 Meeting at Pyry. Cryptologia. Rose-Hulman Institute of Technology. Taylor & Francis, Philadelphia PA 30.2006,4, S. 294.
  6. Webseite des Verteidigungsministeriums der Niederlande
  7. WDR-Film: Mathias Haentjes, Nina Koshofer (Regie): Winter 42/43 – Kriegswende. Dokumentation über den vierten Kriegswinter, Deutschland, 2012, 89 Min.