Die Inlandsbahn (schwed. Inlandsbanan) ist eine Eisenbahnstrecke in Schweden. Sie führt über eine Länge von mehr als 1.300 km von Kristinehamn im Süden bis nach Gällivare im Norden. Heute hat die Inlandsbahn für den Personenverkehr nur noch eine untergeordnete Bedeutung. Die Personenbeförderung beschränkt sich auf die Sommermonate und wird in der Hauptsache von Touristen genutzt. Daneben hat die Bahn noch eine gewisse Bedeutung für den Holz-, Bodenschatz-, und Warenverkehr. In Gällivare schließt die Lapplandbahn nach Kiruna und Narvik im Norden sowie nach Umeå und die schwedische Ostseeküste im Süden an.

Geschichte
Die ersten Überlegungen, den Norden Schwedens mittels einer Eisenbahnlinie zu erschließen, reichen bis ins Jahr 1894 zurück. 1907 wurde der erste, 125 km lange Abschnitt fertiggestellt. Am 6 August 1937 wurde die Bahn in ihrer vollen Länge von Kronprinz Gustav Adolf eingeweiht. Ein Gedenkstein in Jokkmokk erinnert daran. Im Zweiten Weltkrieg benutzte die deutsche Wehrmacht die Inlandsbahn, um rund 2 Millionen Soldaten durch das neutrale Schweden nach Norwegen, Finnland und Nordrussland zu verlegen.
Nach 1950 verlor die Bahn rasch an Bedeutung, in dem Maße wie das Automobil und die Nationalstraße 45 an Bedeutung gewannen. Im Jahre 1990 plante die Regierung die Stilllegung der Inlandsbahnen, was zu starken Protesten der Bevölkerung führte. Seit 1992 sind 15 Anliegergemeinden die Eigner der Inlandbahn AG (IBAB).
Stationen (Auszug)
Bedeutende Stationen der Inlandsbahn sind
Streckenverlauf
Die Inlandsbahn ist in drei Abschnitte unterteilt. Der südliche Streckenabschnitt zwischen Kristineham und Mora ist nur noch teilweise vorhanden. Der dazwischen liegende Teil wird durch einen Bustransport überbrückt. Der Mittelteil wird von einem täglichen Zug bedient, der nachmittags von Mora nach Östersund fährt und wieder zurückkehrt. Gleich hinter Mora beginnt die für die Inlandsbahn charakteristische Fahrt durch die Wildnis, zumeist durch dichte Wälder, die aber durch Seen, Flüsse und farbige Ferienhäuschen aufgelockert werden. Der nördliche Abschnitt von Östersund bis Gällivare ist der längste Teil. Die Fahrt dauert über 13 Stunden und wird in jede Richtung von jeweils einem Zug bedient. In Arvidsjaur findet die einzige planmäßige Zugkreuzung des Tages statt. Nach Norden hin werden die Wälder lichter; teilweise durchfährt die Bahn eine Moorlandschaft. Kurz vor Jokkmokk überquert die Bahn den Polarkreis.
Da die überwiegende Anzahl der Fahrgäste Touristen sind, wird die Fahrt oft unterbrochen, um Attraktionen zu besehen (beispielsweise das Mückenmuseum bei Gällivare) oder um Mahlzeiten einzunehmen.
Attraktionen in der Nähe
- Nationalpark Muddus (30 km nördlich von Jokkmokk)
- Gimegouldts (Naturschutzgebiet 15 km nordöstlich von Sorsele)
- Storsjön (See bei Östersund)
- Nationalpark Sanfjället (60 km nordwestlich von Sveg)
- Nationalpark Hamra (10 km südöstlich von Fågelsjö, 10 km nördlich von Tandsjöborg)
- Siljan (See bei Mora)
- Vasaloppsleden ((Ski-)Wanderweg von Sälen über Evertsberg bis nach Mora)
Literatur
- Falkengård, Christina: Inlandsbanan. En resehandbok, Östersund 1984.
- Selin, Peter: Inlandsbanan. Idé och historia, Östersund 1996.
Siehe auch:
Weblinks
- http://www.Inlandsbanan.se - Offizielle Homepage der Inlandsbahn, mit Fahrplanauskunft, Bildern und Kontaktinformationen (auf Schwedisch und Deutsch).