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Datei:SMS Königsberg.jpg | |
Bau und Dienstzeit | |
Baubezeichnung: | Ersatz Meteor |
Bauwerft: | Kaiserliche Werft, Kiel Bau-Nr.: 31 |
Kiellegung: | 1905 |
Stapellauf: | 12. Dezember 1905 |
Indienststellung: | 6. April 1907 |
Baukosten: | 5,4 Mio. RM |
Stilllegung: | 1912 |
Wiederinbetriebnahme: | 1914 |
Verbleib: | 11. Juli 1915 im Rufiji-Delta (Ostafrika) gesprengt |
Schwesterschiffe: | SMS Nürnberg, SMS Stuttgart, SMS Stettin |
Technische Daten | |
Verdrängung: | normal: 3390 t maximal: 3814 t |
Länge: | Wasserlinie: 114,8 m über Alles: 115,3 m |
Breite: | 13,2 m |
Tiefgang: | 5,29 m |
Bewaffnung: | 10 Sk - 10,5 cm L/40 10 Mk - 3,7 cm 2 Torpedorohre Ø 45 cm (Backbord und Steuerbord unter Wasser) |
Panzerung: | Panzerdeck - 50 mm |
Maschinenanlage: | 2 stehende 3-Zylinder- Dreifachexpansions-Dampfmaschinen 11 kohlegefeuerte Dampfkessel 2 vierflügelige Schrauben Ø 4 m |
Brennstoffvorrat: | 820 t Kohle |
Geschwindigkeit: | 23 kn |
Fahrbereich: | 5750 sm bei 12 kn |
Besatzung: | 14 Offiziere und 308 Mann |
Der Kleine Kreuzer SMS Königsberg war ein Schiff der Kaiserlichen Marine.
Lebenslauf
In Friedenszeiten wurde die Königsberg öfter als Begleitung des Kaisers eingesetzt. So begleitete es im Jahr 1907 die Kaiserliche Yacht Hohenzollern während der Elbregatta, der Kieler Woche und auf der Nordlandreise zum Nordkap. Zusammen mit dem Großen Kreuzer Scharnhorst und dem Depeschenboot Sleipner fuhr es im kaiserlichen Tross nach Großbritannien und in die Niederlande und brachte Admiral Prinz Heinrich von Preußen mit einer Abordnung des Seeoffizierkorps zu den Beisetzungfeierlichkeiten von König Oskar II. von Schweden nach Malmö. Im Jahr 1910 erfolgte eine Fahrt nach Helgoland und eine nach Großbritannien zum Begräbnis von König Edward VII.. 1911 ging es dann ins Mittelmeer.
Nach der Reaktivierung, im Jahr 1914, wurde der Kleine Kreuzer Königsberg als Stationsschiff für Ostafrika ausgerüstet und nach Daressalam verlegt, wo er am 6. Juni 1914 eintraf. Als der Erste Weltkrieg begann, verließ das Schiff Daressalam, um im Indischen Ozean Kreuzerkrieg zu führen. Am 6. August 1914 wurde im Golf von Aden der britische Frachter City of Winchester aufgebracht. Am 20. September versenkte die Königsberg den im Hafen von Sansibar ankernden britischen Kreuzer Pegasus ohne Gegenwehr; 38 Mann der englischen Besatzung starben.
Daraufhin machte die Royal Navy Jagd auf den Kleinen Kreuzer. Dieser hatte keine Versorgungsschiffe zur Verfügung und konnte in der Folgezeit auch keine weiteren Schiffe erbeuten. Damit war die Königsberg in ihrem Aktionsradius stark eingeschränkt. Man verfiel deshalb auf die Idee, sich im Delta des Rufiji-Flusses, in Deutsch-Ostafrika (heute: Tanzania), zu verstecken. Die Briten wußten noch nicht, dass die Zufahrten für ein Schiff, wie die Königsberg, gerade eben noch passierbar waren. So konnten in aller Ruhe Reparaturen ausgeführt und Versorgungsgüter auf dem Landweg herangeschafft werden. Schließlich brachte der Zufall die Briten auf die Spur des deutschen Schiffes. Bei der Durchsuchung von einem deutschen Handelsschiff, im Hafen von Lindi, fand man eine Quittung für eine Kohlenladung an die Königsberg. Darauf war auch der Ort Ssalale vermerkt. Dies war eine Station im Rufiji Delta.
Am 30. Oktober 1914 konnte Major P. J. Pretorius die Masten der Königsberg im Mangrovenwald des Deltas entdecken. Man hatte es versäumt, die Masten entsprechend zu verkürzen. Nun blieben die Schiffe der Royal Navy vor der Flussmündung liegen. Damit war das deutsche Schiff blockiert. Die Königsberg zog sich immer weiter in den Fluss zurück. Das Delta wurde zur Verteidigung ausgebaut. Küstenposten verhinderten zunächst jeden Versuch, den Fluss hinauf zu kommen. Vorübergehend wurden gegen die Königsberg ein Linienschiff, neun Kreuzer, zwei Panzerkanonenboote und ein Hilfskreuzer eingesetzt.
Im engen Delta des Rufiji-Flusses konnte die Königsberg von dem überlegenen englischen Linienschiff HMS Goliath nicht angegriffen werden. Die britische Marine schleppte deshalb die beiden Monitore HMS Mersey und HMS Severn, die wegen ihres geringen Tiefganges in das Flussdelta vordringen konnten, vom Mittelmeer nach Ostafrika. Nach der Eroberung der Insel Mafia und Stationierung von Beobachtungsflugzeugen konnten die beiden Monitore die Königsberg am 6. und 11. Juli 1915 schwer beschädigen. Da Munition und Treibstoff ausgingen, beschloß der Kommandant, Fregattenkapitän Max Looff, das Schiff aufzugeben. Es sollte nicht in feindliche Hände fallen.
Die Besatzung wurde in die deutsche Ostafrika-Schutztruppe unter General Lettow-Vorbeck eingegliedert. Die Kanonen der Königsberg wurden geborgen und dienten danach der Schutztruppe als Feldartillerie. Sie wurden unter anderem bei der Belagerung von Lindi eingesetzt, mussten aber später aufgegeben werden, als sich Lettow-Vorbeck nach Mosambique zurückzog.
Das Wrack der Königsberg lag im flachen Wasser der Rufiji-Mündung und war jahrzehntelang bei Niedrigwasser sichtbar. Eine 10,5-cm-Kanone der Königsberg und eine 10,2-cm-Kanone der Pegasus stehen heute Seite an Seite vor dem Fort Jesus in der kenianischen Hafenstadt Mombasa, wo sie zur britischen Kolonialzeit aufgestellt wurden.