Dream Team
Als Dream Team wurde die US-amerikanische Basketball-Mannschaft bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona bezeichnet, die in überlegener Manier die Goldmedaille gewann. Die Mannschaft gilt als größte Ansammlung individueller Talente in der Basketball-Geschichte.
Vorgeschichte
Nach über 50 Jahren der Dominanz bei Olympischen Spielen unterlag 1988 in Seoul erstmals ein US-Basketballteam im Halbfinale des Turniers und musste sich am Ende mit der Bronzemedaille zufrieden geben. Daraufhin entbrandte eine Debatte über den Wegfall der Amateur-Regelung bei Olympia, die den besten Spielern der USA die Teilnahme versagte. Bis 1988 traten die USA jeweils mit einer Auswahl von jungen College-Spielern an, während die UdSSR teilweise 30-jährige Pseudo-Amateure spielen ließ. 1989 einigten sich FIBA und IOC auf den Wegfall der Amateurregel, so dass die USA 1992 erstmals mit einer Auswahl ihrer besten Profi-Spieler anrückten.
Barcelona 1992 (Dream Team I)
Die USA trat deshalb zum ersten Mal mit einer illustren Auswahl von NBA-Stars an und dominierte den Wettbewerb erwartungsgemäß nach Belieben. Das Dream Team gewann alle seine Spiele mit großem Vorsprung. Am knappsten war es noch im Finale gegen Kroatien, als die US-Mannschaft mit „nur“ 32 Punkten Abstand siegte. Eingestiegen war das Dream Team mit einem haushohen 116:48-Sieg gegen Angola, der vor allem deshalb bemerkenswert war, weil die angolischen Basketballer Fotos mit ihren berühmten Gegenspieler machen ließen, statt sich auf das Spiel zu konzentrieren. Kritisch ist anzumerken, dass das Dream Team besonders in Person von Charles Barkley und Karl Malone des öfteren eine sehr harte und unfaire Spielweise an den Tag legte, die von den Schiedsrichtern in den seltensten Fällen geandet wurde. Die gegenerischen Mannschaften gerieten deswegen oft aus dem Rhythmus und früh in Rückstand, was die Dominanz des Dream Teams entsprechend steigerte. Nur im Finale war Kroatien in der Lage, eine Zeit lang dem Anfangsdruck standzuhalten, auch, da es das zweite Spiel gegen die Amerikaner war.
Die Spieler
Angefangen mit dem Superstar Michael „Air“ Jordan führte das Dream Team einige der berühmtesten amerikanischen Basketballer aller Zeiten zusammen.
Die Aufstellung:
Die Fortsetzung
In den folgenden Jahren wurden die international auftretenden US-Basketball-Teams „Dream Team II“ (WM 1994), „Dream Team III“ (Atlanta 1996) usw. genannt, die Erwartungshaltung des Publikums war entsprechend riesig. Die individuelle Klasse und das kollektive Showtalent des originalen Dream Teams von 1992 blieb unerreicht: Die US-Auswahl blieb zwar in über 50 Pflichtspielen bis 2002 ungeschlagen, zunehmend wurde aber offensichtlich, dass der Vorsprung der USA vor dem Rest der Welt schrumpfte (was ironischerweise wohl gerade an dem unglaublichen Erfolg des ersten Dream Teams lag, der Basketball weltweit populär gemacht hatte). So stand das US-Team im Halbfinale bei den Olympischen Spielen in Sydney gegen Litauen am Rande einer Niederlage und gewann glücklich mit 85:83.
Bei den im eigenen Land in Indianapolis stattfindenden Weltmeisterschaften 2002 zerplatzte der Mythos „Dream Team“ schließlich endgültig. Eine schwache US-Auswahl verlor drei Spiele gegen Argentinien, Jugoslawien und Spanien und landete letztendlich auf dem sechsten Platz.
So war es dann auch keine Überraschung, als bei Olympia 2004 auch die beeindruckende Siegesserie bei olympischen Spielen riss. Beim Auftaktspiel gegen die Mannschaft aus Puerto Rico (Endergebnis 73:92 gegen die US-Basketballer) gab es zum ersten Mal seit 16 Jahren eine Niederlage. Dies war die erste Niederlage seit der Zulassung von Profibasketballern, da beim Halbfinalaus 1988 gegen die UdSSR noch eine Amateurmannschaft am Start war. Zwei weitere Niederlagen gegen Litauen und im Halbfinale gegen Argentinien sollten folgen, so dass das US-Team am Ende mit der Bronzemedaille zufrieden sein musste.