Der Winterpalast (russ. Зи́мний дворе́ц [ ]), auch Winterpalais genannt, ist die ehemaligen Hauptresidenz der russischen Zaren in Sankt Petersburg. Das Gebäude befindet sich zwischen dem Palastplatz und dem Ufer der Newa. Es beherbergt heute einen Teil der Museumssammlung Eremitage.

Geschichte
Der Name enstand im Gegensatz zum Sommerpalast, der sich im Sommergarten befand und im 18. Jahrhundert abgerissen wurde.
Der erste Winterpalast wurde 1711 gebaut und 1721 durch einen neuen ersetzt, in dem Zar Peter I. verstarb. In den folgenden Jahren wurde er wieder niedergerissen und durch den Baumeister Domenico Trezzini neu gebaut. Zarin Elisabeth ließ diesen aufgrund mangelnder Imposanz erneut niederreißen und ab 1754 durch Bartolomeo Francesco Rastrelli wiederum neuerstellen.
Am 17. Dezemberjul. / 29. Dezember 1837greg. brannte der Winterpalast durch ein 30stündiges Feuer völlig aus. Zar Nikolaus I. ordnete eine Wiederherstellung der Residenz nach früherem Zustand an. Zu Ostern 1839 waren die Erneuerungsarbeiten am und im Winterpalast abgeschlossen. Dieser war im Wesentlichen der gleiche wie er heute an dieser Stelle steht. Die Gemäldesammlung im Palast war nur Mitgliedern des engen höfischen Kreises zugänglich. Nikolaus I. trennte am 5. Februarjul. / 17. Februar 1852greg. organisatorisch den Winterpalast und die Eremitage-Gemäldesammlung, womit die Sammlung öffentlicher wurde.
Einen tragischen Eintrag in die Geschichtsbücher bekam der Winterpalast am 9. Januarjul. / 22. Januar 1905greg., dem Petersburger Blutsonntag, als bei einem Marsch demonstrierender Arbeiter russische Soldaten vor dem Winterpalast auf die Demonstranten schossen, wobei es Hunderte von Toten gab. 1906 gab Zar Nikolaus II. in der Sankt-Georg-Halle des Palastes die erste Thronrede an die Duma.
Während des Ersten Weltkrieges dienten Teile des Winterpalastes als Hospital. Später war er Sitz der provisorischen Regierung. Die Oktoberrevolution erlebte hier einen entscheidenden Moment, als die Kerenski-Regierung im Winterpalast von den Bolschewiki inhaftiert wurde.
Im Großen Vaterländischen Krieg wurde er bei der Leningrader Blockade zwischen 1941-1944 beschädigt und dann restauriert. Heute setzen ihm vor allem die großen Besuchermassen, die mangelnde Standfestigkeit auf Sumpfgebiet, sowie die Feuchtigkeit direkt am Fluss zu. Eine Sanierung erfolgte im Jahre 1984 und eine weitere im Jahre 2005.
Architektur
Der Palast gilt als eines der Prunkstücke des russischen Barock. Der Bau ist rechteckig mit großem Innenhof, jede Seite des Palastes ist anders geschmückt, die Fensterrahmen variieren von Geschoss zu Geschoss und von Seite zu Seite. Auf dem Palast selbst sind etwa 3,50 Meter hohe Statuen angebracht.
Im Inneren befinden sich über 1000 Räume.
Weblinks
- Commons: Winterpalast – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Webpräsenz des Winterpalastes