Wappen | Karte |
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Stadtwappen von Leipzig | ![]() |
Leitspruch | |
Leipzig kommt! (1992-2002) | |
Leipziger Freiheit. (Seit 2003) | |
Basisdaten | |
Bundesland: | Sachsen |
Regierungsbezirk: | Leipzig |
Landkreis: | Kreisfreie Stadt |
Fläche: | 297,60 km² |
Einwohner: | 503.169 (01. März 2006) |
Bevölkerungsdichte: | 1.682 Einwohner je km² |
Ausländeranteil: | 6,3% |
Arbeitslosenquote: | 20,2 % (31. Januar 2006) |
Höhe: | 113 m ü. NN |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Postleitzahlen: | 04003-04357 (alt: 70xx) |
Vorwahl: | 0341 |
Kfz-Kennzeichen: | L |
Gemeindeschlüssel: | 14 3 65 000 |
UN/LOCODE: | DE LEJ |
Stadtgliederung: | 10 Stadtbezirke mit 63 Ortsteilen |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Neues Rathaus Martin-Luther-Ring 4-6 04109 Leipzig |
Offizielle Website: | www.leipzig.de |
Politik | |
amtierender Oberbürgermeister: | Burkhard Jung (SPD) |
Leipzig ist die größte Stadt in Sachsen sowie eines der sechs Oberzentren dieses Bundeslandes. Zusammen mit Halle bildet Leipzig den Ballungsraum Leipzig-Halle. Leipzig ist Bestandteil der „Metropolregion Sachsendreieck“.

Der Name der Stadt leitet sich vom slawischen Lipsk (Linden-Ort) - so die bis heute im Sorbischen übliche Bezeichnung - ab. Poetisch spricht man seit Goethe von „Klein-Paris“ oder auch „Pleiß-Athen“ (nach dem Fluss Pleiße).
Im Jahre 1165 verlieh Markgraf Otto der Reiche von Meißen Leipzig das Stadtrecht und das Marktprivileg. Heute hat Leipzig den Status einer kreisfreien Stadt und ist Sitz eines der drei Regierungsbezirke des Freistaates Sachsen. In der Nähe liegende Großstädte sind Berlin (etwa 145 km nördlich), Dresden (etwa 100 km südöstlich), Chemnitz (etwa 70 km südlich), Erfurt (etwa 100 km südwestlich) und Magdeburg (etwa 100 km nordwestlich). Die Einwohnerzahl Leipzigs überschritt etwa 1870 die Grenze von 100.000, wodurch sie offiziell zur Großstadt wurde. Heute hat Leipzig eine halbe Million Einwohner.
Geografie
Geografische Lage
Leipzig liegt im Zentrum der Leipziger Tieflandsbucht, einem Teil der Norddeutschen Tiefebene, und fast im Schwerpunkt der drei benachbarten Landeshauptstädte Dresden, Magdeburg und Erfurt.
Durch die Stadt fließt die Weiße Elster, in die hier die Pleiße, die Luppe und die Parthe münden. Mit Leipzig wird vor allem die Pleiße in Verbindung gebracht, die unmittelbar am Stadtzentrum vorbeifließt. Anfang der 1950er Jahre wurden die Pleiße und ein Teil des Elstermühlgrabens wegen der Wasserverschmutzung durch die Braunkohleverarbeitung südlich von Leipzig verrohrt und teilweise auch zugeschüttet, sodass Leipzig seinen Charakter als Flussstadt verlor. Seit den 1990er Jahren werden die Flussläufe nach und nach wieder freigelegt.
Die höchsten Erhebungen sind der Monarchenhügel (159 m), der künstlich aufgeschüttete Fockeberg (153 m) sowie der knapp außerhalb der Stadtgrenze liegende Galgenberg (163 m).
Natur
Entlang der Flüsse zieht sich ein ausgedehntes Auwaldgebiet mitten durch die Stadt. Durch den Braunkohlentagebau wurde südlich von Leipzig ein Teil davon zerstört. Nach 1989 wurde der weitere Abbau gestoppt und mit der Rekultivierung der Tagebaurestlöcher begonnen. Inzwischen sind aus den gefluteten Tagebauen mehrere Seen als Leipziger Neuseenland entstanden, die eine gute Wasserqualität haben und der Naherholung dienen. Weitere Tagebaue befinden sich noch in der Flutung. Der Cospudener See liegt dem Leipziger Stadtzentrum am nächsten und dient schon gegenwärtig als Naherholungsgebiet.
Stadtgliederung und Nachbargemeinden
Leipzig besteht aus 10 Stadtbezirken mit 63 Ortsteilen, siehe Liste der Ortsteile Leipzigs für die politische Gliederung und Liste der Stadtteile Leipzigs für die historisch gewachsene Struktur.
Die nachfolgenden Gemeinden grenzen an die Stadt Leipzig. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Osten genannt:
- im Muldentalkreis (MTL): Borsdorf, Stadt Brandis und Stadt Naunhof
- im Landkreis Leipziger Land (L): Großpösna, Stadt Markkleeberg, Stadt Zwenkau, Kitzen und Stadt Markranstädt
- im Landkreis Delitzsch (DZ): Stadt Schkeuditz, Rackwitz, Krostitz, Jesewitz und Stadt Taucha
Geschichte
Hauptartikel: Geschichte Leipzigs
Nach Grabungen von Herbert Küas wurden ca. 900 n. Chr. im Gebiet des späteren Matthäikirchhofs an beiden Ufern der Parthe eine slawische Siedlung angelegt. Erstmals erwähnt wurde Leipzig 1015, als Thietmar von Merseburg von einer 'urbs Libzi' berichtet (Chronikon VII, 25). Als Gründungsjahr der Stadt gilt das Jahr 1165, in dem Markgraf Otto der Reiche von Meißen dem Ort an der Kreuzung der Via Regia mit der Via Imperii Stadtrecht und Marktprivileg erteilte.
Im Jahre 1409 wurde die "Alma mater Lipsiensis", die Universität Leipzig, als zweitälteste deutsche Universität gegründet. 1519 fand in der Pleißenburg die Leipziger Disputation zwischen Martin Luther und dem Gegner der Reformation Johannes Eck statt. 1539 wurde die Reformation endgültig durch Luther und Justus Jonas in Leipzig eingeführt.
Leipzig erwarb den Spitznamen "Klein Paris", als die fortschrittsbewusste Messestadt im Jahr 1701 mit einer Straßenbeleuchtung ausgestattet wurde und sich fortan mit der mondänen Seine-Metropole vergleichen konnte.
Im Jahre 1813 fand die berühmte Völkerschlacht bei Leipzig statt, bei der im Zuge der sog. Befreiungskriege die gegen Napoleon verbündeten Heere der Österreicher, Preußen, Russen und anderer Frankreich und seinen Verbündeten, darunter das Königreich Sachsen eine der entscheidendsten Niederlagen beibrachten.
1839 wurde die Leipzig-Dresdner Eisenbahn als erste deutsche Fernbahnstrecke eröffnet. Leipzig entwickelte sich allmählich zum wichtigsten Verkehrsknotenpunkt in Mitteldeutschland, was sich auch darin äußerte, dass der nach Mailand größte Kopfbahnhof Europas von 1902 bis 1915 in Leipzig entstand.
Infolge der Industrialisierung, aber auch vielfältiger Eingemeindungen der Vororte, stieg am Ende des 19. Jahrhunderts die Bevölkerungszahl rasant an. 1871 wurde Leipzig mit 100.000 Einwohnern Großstadt - und Leipzig wurde vor dem Zweiten Weltkrieg mit 750.000 Einwohnern zur fünftgrößten Stadt Deutschlands, hinter Ostberlin zweitgrößte Stadt der damaligen DDR.
Im Jahr 1900 wurde der Deutsche Fußball-Bund in Leipzig gegründet. Der VfB Leipzig wurde 1903 erster deutscher Fußballmeister.
Am 18. April 1945 besetzten Einheiten der 3.US-Armee die Stadt, welche endgültig am 2. Juli die sowjetischen Armee, aufgrund des 1. Londoner Zonenprotokolls von 1944 und den Beschlüssen der Konferenz von Jalta, als Bestandteil der sowjetischen Besatzungszone übernahmen. Die sowjetische Militäradministration bildete den "Rat der Stadt" und die Stadtverordnetenversammlung, deren Zusammensetzung zu DDR-Zeiten aber vom SED-Regime diktiert wurde.
Nach dem Zweiten Weltkrieg ließ die wirtschaftliche Bedeutung Leipzigs infolge der Zugehörigkeit zur sowjetischen Besatzungszone bzw. zur DDR stark nach, was sich auch in einem kontinuierlichen Rückgang der Einwohnerzahl äußerte. Zu DDR-Zeiten war sie Hauptstadt des Bezirks Leipzig.
1989 führten die von der Nikolaikirche ausgehenden Montagsdemonstrationen mit zum Ende der DDR.
Am 12. April 1996 wurde mit einem Festakt das neue Messegelände eröffnet, das als modernstes Ausstellungs- und Kongresszentrum Europas in knapp dreijähriger Bauzeit errichtet wurde. Heute ist Leipzig immer noch als Messe-, Medien- und Universitätsstadt bekannt, wenn auch die Bedeutung geringer ist als vor dem Krieg.
Religionen
Für eine ausführliche Geschichte der Religionen siehe Hauptartikel Geschichte Leipzigs
Die Bevölkerung der Stadt Leipzig gehörte anfangs zum Bistum Merseburg. Die Stadt war bereits ab 968 Sitz des Archidiakonats des Domdechanten des Hochstifts Merseburg. Im 13. Jahrhundert entstanden vier Klöster: St. Paul (Dominikaner), St. Thomas (Augustiner-Chorherren), Zum Heiligen Geist (Franziskaner) und St. Georg (Zisterzienserinnen bzw. Benediktinerinnen).
Erste lutherische Predigten wurden bereits 1522 abgehalten. Gegenwärtig gehören alle Kirchengemeinden der Stadt zum Kirchenbezirk Leipzig, der zur Region Leipzig der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens gehört. Der Kirchenbezirk umfasst auch Gemeinden außerhalb der Stadt. Innerhalb der Landeskirche gibt es auch eine Landeskirchliche Gemeinschaft.
Seit 1697 gab es in Leipzig wieder katholische Gottesdienste. 1980 wurde das Bistum Dresden-Meißen geschaffen, das heute zur Kirchenprovinz Berlin (Erzbistum Berlin) gehört. Leipzig wurde innerhalb des Bistums Meißen bereits 1921 Sitz eines Dekanats, zu dem heute auch Pfarrgemeinden außerhalb von Leipzig gehören. Katholische Hauptkirche der Stadt ist die Propsteikirche St. Trinitatis.
Einwohnerentwicklung
Für detaillierte Einwohnerzahlen siehe Hauptartikel Geschichte Leipzigs
Leipzig zählt aktuell nach umfangreichen Eingemeindungen (Ende der 1990er Jahre) zu den flächengrößten Städten Deutschlands. Vorher war es, im Gegensatz dazu, eine der kompaktesten Großstädte. Die heutige Bevölkerungszahl hatte Leipzig bereits vor 1914 erreicht; vor Beginn des Zweiten Weltkriegs war es sogar die viertgrößte Stadt mit über 700.000 Einwohnern. Nach kriegsbedingtem Rückgang hat Leipzig vor allem seit Ende der 1980er Jahre erheblichen Bevölkerungsschwund zu verzeichnen, der Tiefststand wurde Mitte der 1990er Jahre mit etwas mehr als 470.000 Einwohnern erreicht. Durch umfangreiche Eingemeindungen im Jahr 1999 hat sich die Fläche der Stadt aber etwa verdoppelt, es kamen mehrere große Industriegemeinden hinzu. Durch die Eingemeindungen, ansteigende Geburtenraten und eine positive Bilanz bei Zu- und Wegzügen wächst die Einwohnerzahl Leipzigs langsam wieder, so dass 2005 die Halbe-Million-Einwohnergrenze wieder überschritten wurde (503.200 Einwohner am 01. März 2006).
Namensentwicklung
Jahr | 7.–9. Jh. | 1015 | 1165 | 1220 | 1232 | 1402 | 1459 | 1494 | 1507 |
veränderter Name im Laufe von Jahren | Lipsk | Libzi | Lipz | Liptzick | Lipzic | Leiptzgk | Leipczigk | Lips | Leipzig |
Politik
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde das zunächst als Stadtverordnetenversammlung, nunmehr als Stadtrat bezeichnete Gremium wieder frei gewählt. Vorsitzender dieses Gremiums war zunächst der Stadtpräsident: (1990-1994) Friedrich Magirius (parteilos). Seit 1994 ist der Oberbürgermeister Vorsitzender des Stadtrats. Der Stadtrat wählte anfangs auch den Oberbürgermeister. Seit 1994 wird der Oberbürgermeister jedoch direkt vom Volk gewählt.
Letzter gewählter Oberbürgermeister (seit 1998) ist Wolfgang Tiefensee. Er wurde im April 2005 wiedergewählt, legte das Amt jedoch am 22. November 2005 nieder, dem Tag seiner Vereidigung zum Bundesverkehrsminister. Die Amtsgeschäfte führt zurzeit der Verwaltungsdezernet Andreas Müller. Neuwahlen fanden am 5. Februar 2006 statt und da dort keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erreichte, folgt ein zweiter Wahlgang am 26. Februar. Im ersten Wahlgang kandidierten Uwe Albrecht (CDU / FDP), Burkhard Jung (SPD), Bernd-Rüdiger Kern (DSU), Dietmar Pellmann (Linkspartei), Benedict Rehbein (parteilos) sowie Michael Weichert (B90/Grüne). Im zweiten Wahlgang wurde Burkhard Jung mit 51,6 % der Stimmen zum Oberbürgermeister gewählt.
(Liste aller Leipziger Bürgermeister seit 1778 im Hauptartikel: Bürgermeister der Stadt Leipzig)
In den letzten Jahren wurde die Leipziger Kommunalpolitik von einer informellen Koalition der großen Parteien CDU und SPD geprägt, in die fallweise auch die PDS einbezogen wurde (so genanntes Leipziger Modell). Dadurch wurde die Kontrollfunktion des gewählten Stadtrats weitgehend ausgehebelt. Es kam deshalb zum überraschenden Konkurs städtischer Unternehmen und verschiedenen Korruptionsfällen, die 2004 zur Beurlaubung des Stadtkämmerers und 2005 zur Beurlaubung eines beigeordneten Bürgermeisters führten.
Ergebnis der Stadtratswahl vom 13. Juni 2004
Partei | Stimmenanteil 2004 | Stimmenanteil 1999 | Gewinne/Verluste | Sitze im Stadtrat |
---|---|---|---|---|
SPD | 26,9 | 26,2 | 0,7 | 19 |
PDS | 26,1 | 25,5 | 0,6 | 19 |
CDU | 25,5 | 31,9 | -6,4 | 19 |
GRÜNE | 10,0 | 7,4 | 2,6 | 7 |
FDP | 4,5 | 2,7 | 1,8 | 3 |
DSU | 1,8 | 1,4 | 0,4 | 1 |
FORUM | 1,6 | 1,6 | 0,0 | 1 |
WV VS-BA | 2,6 | 3,2 | -0,6 | 1 |
Die Wahlbeteiligung sank von 42,3 auf 38,6 %.
Ergebnis der Oberbürgermeisterwahl
Da kein Kandidat im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit der Stimmen auf sich vereinen konnte, bedurfte es eines zweiten Wahlgangs am 26. Februar 2006. Zum Oberbürgermeister wurde mit 51,6 % der abgegebenen Stimmen der SPD-Kandidat Burkhard Jung gewählt. Damit hatte er einen klaren Vorsprung vor dem CDU-Kandidaten Uwe Albrecht.
Bewerber | Partei | Erster Wahlgang | Zweiter Wahlgang |
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Burkhard Jung | SPD | 41,6 | 51,6 |
Dietmar Pellmann | PDS | 15,5 | nicht mehr angetreten |
Uwe Albrecht | CDU | 32,7 | 44,0 |
Michael Weichert | Grüne | 6,1 | nicht mehr angetreten |
Bernd-Rüdiger Kern | DSU | 0,9 | nicht mehr angetreten |
Karsten Werner | BüSo | 0,8 | 1,5 |
Benedict Rehbein | Einzelbewerber | 2,4 | 3,0 |
Die Wahlbeteiligung betrug 31,7% (34,9 %) gegenüber 43,9 % im Jahr 2005.
Wappen
Das Wappen der Stadt Leipzig zeigt in gespaltenem Schild, vorn in Gold einen rot gezungten und bewehrten schwarzen Löwen; hinten in Gold zwei blaue Pfähle. Der Löwe der Markgrafen zu Meißen und die sogenannten "Landsberger Pfähle" des Grafen von Landsberg sind alte wettinische Wappenbilder, die auf die Einbindung der Stadt Leipzig ins mittelalterliche Kursachsen verweisen. Nachweisen lässt sich das heutige Wappen erstmals 1468 als Siegel, auf denen vorher (um 1287) nur eine Burg bzw. eine Burg mit dem Löwen der Markgrafen zu sehen war.
Der Unterschied zum Dresdner Wappen besteht lediglich in der Tingierung der Landsberger Pfähle, der zum Chemnitzer und Delitzscher Wappen in der Anordnung der Schilde - beim Wappen des Leipziger Lands wurde dem Leipziger Wappen noch ein Fluss hinzugefügt.
Die Stadtfarben sind blau-gelb.
Städtepartnerschaften
Leipzig unterhält eine Städtepartnerschaft mit folgenden Städten:
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Nach Leipzig benannte Ortschaften
In der kanadischen Provinz Saskatchewan gibt es eine Kleinstadt namens Leipzig.
Außerdem befinden sich mehrere nach Leipzig benannte Ortschaften in den USA. So tragen zwei Orte, in Delaware (203 Einwohner; Stand: 2000) und in Ohio (2.236 Einwohner; Stand: 2000), den der englische Aussprache angepassten Namen Leipsic. Außerdem gründeten Russlanddeutsche im Jahre 1901 in North Dakota ein New Leipzig, welches heute 326 Einwohner zählt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Leipziger Messe
Die Stadt Leipzig ist über die Grenzen Deutschlands hinaus vor allem durch die Leipziger Messe bekannt. Sie zählt zu den ältesten Messen der Welt. 1895 erfolgte die Umstellung von einer Waren- zur weltweit ersten Mustermesse. Während der Zeit des Bestehens der DDR waren die Frühjahrs- und Herbstmessen ein wichtiger Treffpunkt des Handels zwischen Ost und West. Zu den wichtigsten Messen des Jahres zählen heute die Leipziger Buchmesse, die Automobil International, die Games Convention Leipzig und die Touristikmesse.
Ansässige Unternehmen
In Leipzig befinden sich auch große Industrieansiedlungen, darunter Siemens, Porsche und BMW. Auch Unternehmen der Kommunikations- und Informationstechnologien, wie Tochterunternehmen der Telekom (T-Systems) oder die PC-Ware AG sitzen in Leipzig. Das umsatzstärkste ostdeutsche Unternehmen (2003: 3,3 Mrd. Euro), der Energieversorger Verbundnetz Gas AG, hat hier ebenfalls seinen Sitz. Im Medienbereich ist einer der größten deutschen Filmunternehmen, die KINOWELT AG in Leipzig ansässig. Neben Frankfurt am Main, München und Stuttgart gilt Leipzig als überregional bedeutsamer Bankenstandort.
Mit der Ansiedlung von einem BMW- und einem Porschewerk gelang es der Stadt, sich als Automobilstandort zu etablieren.
Ab 2008 geht dort das internationale Luftdrehkreuz der Post-Frachttochter DHL in Betrieb, das bisher in Brüssel beheimatet war. Damit sollen 3500 Arbeitsplätze direkt am Flughafen entstehen und schätzungsweise 7000 in der näheren Umgebung.
Medien
Leipzig ist Hauptsitz des Mitteldeutschen Rundfunks. Die Media City, ein Studiokomplex für Fernseh- und Filmproduktionen, an der der MDR beteiligt ist, befindet sich in unmittelbarer Nähe. Die Privatsender Radio PSR, Energy Sachsen, Radio Sachsen und Leipzig 91.3, das Lokalradio der Universität Mephisto 97.6 und das Freie Radio Radio Blau produzieren hier ihr Programm. Auch einen lokalen Fernsehsender hat die Stadt - Leipzig Fernsehen sendet rund um die Uhr ein lokales Fernsehprogramm für die Messestadt. Die Leipziger Volkszeitung erscheint als einzige regionale Tageszeitung, produziert und gedruckt von der Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft. Das bedeutendste Leipziger Stadtmagazin ist der Kreuzer.
Weiterhin ist Leipzig traditionell Sitz vieler Verlage, darunter die Evangelische Verlagsanstalt oder Benedictus Gotthelf Teubner, sowie Niederlassungen des Auer Verlag, von R. Brockhaus Verlag GmbH & Co.KG, der Tologo-Verlag und Insel-Verlag. Dennoch ist von der ehemaligen Buchstadt als die Leipzig weltweit berühmt war, nach der Wende 1990 nur wenig erhalten geblieben und viele Verlage mussten schließen. Ein neueres Beispiel hierfür ist der Reclam Verlag Leipzig, der im Frühjahr 2006 komplett in das Stuttgarter Reclam-Verlagshaus integriert wird. Lediglich die renommierte Buchreihe Reclam-Leipzig bleibt als Marke erhalten.
Öffentliche Einrichtungen
Die Stadt Leipzig ist Sitz verschiedener Einrichtungen und Institutionen beziehungsweise Körperschaften des öffentlichen Rechts.
Das Bundesverwaltungsgericht wurde am 26. August 2002 von Berlin nach Leipzig verlegt und hat seinen Sitz im Reichsgerichtsgebäude. Auch der 5. Strafsenat des Bundesgerichtshofs ist ebenfalls in Leipzig angesiedelt. Die Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen unterhält eine Außenstelle in Leipzig. Die Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbank für die Freistaaten Sachsen und Thüringen ist ebenfalls in Leipzig angesiedelt.
Die 1846 gegründete Sächsische Akademie der Wissenschaften wurde als wissenschaftliche Organisation in Leipzig gegründet und hat am Standort der Sächsischen Landesuniversität ihren Sitz.
Die Sächsische Landesbank und die Sparkasse Leipzig, die für die Stadt Leipzig und die Landkreise Delitzsch, Leipziger Land und Torgau-Oschatz zuständig ist, sind die wichtigsten öffentlichen Einrichtungen auf dem Finanzsektor.
Leipzig hat ein Hauptzollamt. Weitere öffentliche Einrichtungen sind die Handwerkskammer, die IHK und das Kreiswehrersatzamt Leipzig.
Architektur
Die kompakten Bauviertel der Gründerzeit wurden zu DDR-Zeiten vernachlässigt und verfielen. Stattdessen setzte man zwischen 1960 und 1980 auf Großsiedlungen, wie bspw. Leipzig-Grünau, die ca. 40 % der nach 1945 in Leipzig entstandenen Wohnungen darstellten. Nach der Wende wurden viele Gründerzeithäuser aufwendig wiederbelebt, was zu einem großen Überhang an Wohnraum führte. Aufgrund seiner hohen baulichen und architektonischen Qualität und der oftmals guten Lage, werden die sanierten Altbaustandorte den nunmehr ebenfalls sanierten Großwohnsiedlungen vorgezogen. Dadurch veröden zunehmend Viertel wie Leipzig-Grünau und Paunsdorf. Dort beginnt nun mit dem teilweisen Rückbau und Umfeldaufwertungen die endgültige Gesundung der Immobilienstruktur.
Bildung und Forschung
Universität Leipzig
Die 1409 gegründete Universität Leipzig (Alma mater lipsiensis) ist die zweitälteste Universität auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland. 1953 wurde sie in Karl-Marx-Universität umbenannt, doch erhielt sie 1991 wieder ihren alten Namen. Anfang der 1990er Jahre wurde ihr die ehemalige Deutsche Hochschule für Körperkultur (DHfK) und die ehemalige Pädagogische Hochschule „Clara Zetkin“ angeschlossen. Sie hat heute 14 Fakultäten und einige angeschlossene Institute wie das Herder-Institut und das Deutsches Literaturinstitut Leipzig.
An der Leipziger Universität wurden einige bahnbrechende Forschungsleistungen erzielt. Hier unterrichteten unter anderem die Nobelpreisträger Werner Heisenberg, Gustav Hertz, Nathan Söderblom und Wilhelm Ostwald sowie der Begründer der experimentellen Psychologie Wilhelm Wundt. In den Fächern Soziologie und Psychologie wurde eine Leipziger Schule begründet.
An der Universität Leipzig studierten unter anderem Georgius Agricola, Tycho Brahe, Johann Gottlieb Fichte, Johann Wolfgang Goethe, Ulrich von Hutten, Erich Kästner, Gottfried Wilhelm Leibniz, Gotthold Ephraim Lessing, Karl Liebknecht, Thomas Müntzer, Friedrich Nietzsche, Novalis, Robert Schumann, Johann Gottfried Seume, Georg Philipp Telemann, Edvard Grieg, Richard Wagner und Ferdinand de Saussure.
Hochschulen
Die Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig wurde bereits 1764 als Akademie für Malen, Zeichnen und Architektur gegründet. Einer ihrer berühmtesten Studenten war Johann Wolfgang Goethe. 1901 wurde die Akademie in Königliche Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe umbenannt. 1947 erhielt sie ihre heutige Ausprägung. Sie zählt zu den renommiertesten Kunsthochschulen Deutschlands.
Die Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ wurde als erste höhere musikalische Bildungsstätte in Deutschland im Jahre 1843 als Leipziger Konservatorium gegründet. Einer ihrer Mitbegründer war Felix Mendelssohn Bartholdy. 1992 wurde die damalige Theaterhochschule "Hans Otto" eingegliedert.
Fachhochschulen und Institute
Die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK) trägt seit 1992 ihren heutigen Namen und entstand aus der Technischen Hochschule Leipzig. Letztere entstand 1977 aus der Zusammenlegung der Hochschule für Bauwesen Leipzig, der Ingenieurhochschule Leipzig, der Fachschule für Bibliothekare und Buchhändler, der Fachschule für wissenschaftliches Bibliothekswesen sowie dem Institut für Museologie.
Die Handelshochschule Leipzig (HHL) wurde am 25. April 1898 gegründet und ist die älteste Wirtschaftshochschule Deutschlands. Die Deutsche Telekom Fachhochschule Leipzig ist eine Fachhochschule in privater Trägerschaft der Deutschen Telekom AG und wurde 1991 als „Fachhochschule der Deutschen Bundespost TELEKOM“ durch den Freistaat Sachsen staatlich anerkannt.
Leipzig beherbert drei Max-Planck-Institute (für evolutionäre Anthropologie, Kognitions- und Neurowissenschaften und Mathematik in den Naturwissenschaften), das Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie, das Leibniz-Institut für Troposphärenforschung sowie das UFZ-Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle der Helmholtz-Gemeinschaft.
Weitere höhere Bildungseinrichtungen sind die AKAD Fachhochschule Leipzig, die Hochschule für Kreativitätspädagogik (HfK) und die Studienakademie Leipzig, eine Zweigstelle der Berufsakademie Sachsen.
Deutsche Bücherei
Die Deutsche Bücherei wurde 1912 in Leipzig gegründet. Seit 1990 ist sie Teil der Nationalbibliothek „Die Deutsche Bibliothek“ (DDB), zu der auch die 1947 gegründete Deutsche Bibliothek in Frankfurt am Main und das 1970 gegründete Deutsche Musikarchiv in Berlin gehören. Die drei Standorte erfüllen gemeinsam die gesetzlich festgelegten Aufgaben zum Sammeln, Erschließen und bibliografischen Verzeichnen der deutschen und deutschsprachigen Literatur ab 1913.
Verkehr
Leipzig war schon immer durch die Lage an der Kreuzung der Fernstraßen Via Regia und Via Imperii ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Die erste deutsche Fernbahnstrecke führte von Leipzig nach Dresden.
Öffentlicher Verkehr
Der 1915 eröffnete Leipziger Hauptbahnhof ist der flächenmäßig größte Kopfbahnhof Europas und ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt für den Personenverkehr.
Seit 2003 wird der Citytunnel vom Hauptbahnhof zum Bayerischen Bahnhof gebaut (vorgesehene Kosten: 571 Millionen Euro). Mit dem Bau wird erstmals eine durchgängige Nord-Süd-Achse hergestellt, die durch den nach Norden ausgerichteten Kopfbahnhof bisher nicht existiert. Die Anbindung an den Südraum von Leipzig wird dadurch stark verbessert. Eine erhebliche Zeitersparnis für den Zugverkehr Richtung Südsachsen und Bayern ist damit verbunden, da die Züge keine Umwege um ganz Leipzig mehr fahren müssen.
Das Leipziger S-Bahn-Netz besteht aus vier Linien, die vom Leipziger Hauptbahnhof ausgehen und diesen mit Leipzig-Grünau, Wurzen, Halle (Saale) („S-Bahn Leipzig-Halle“) und Borna verbinden. Es wird kein einheitlicher Takt gefahren, die Taktzeiten variieren von 20 bis zu 60 Minuten.
Die seit dem 1. Januar 1917 bestehenden Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) unterhalten in der Stadt momentan insgesamt 13 Straßenbahn- und über 30 Buslinien. Dabei wurden in den letzten Jahren einige weniger stark frequentierte Straßenbahn- durch Buslinien ersetzt; zuletzt im Januar 2006 die Straßenbahnlinie 18. Das Schienennetz der LVB ist mit insgesamt 324,4 Kilometern Länge nach Berlin das zweitgrößte Deutschlands. Befahren werden von diesem Netz aber lediglich 149,9 Kilometer. Die ausschließlich auf der Stadtbahnlinie 15 verkehrenden zur Zeit zehn „Classic XXL“ gehören mit 45,09 Metern Länge zu einem Typ der längsten Straßenbahntriebwagen Deutschlands. Die längste Linie im Leipziger Netz ist die Linie 11, die auf 22 Kilometern Schkeuditz mit Markkleeberg-Ost verbindet und dabei als einzige Leipziger Straßenbahnlinie in drei Tarifzonen des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes fährt. An den zentralen Haltestellen „Hauptbahnhof“ bzw. „Hauptbahnhof, Westseite“ und „Goerdelerring“ verkehren die Straßenbahnlinien in den Hauptverkehrszeiten im Einminutentakt.
Die LVB modernisieren seit Jahren ihren Fuhrpark. So werden neben den zehn bereits vorhandenen „Classic XXL“ noch 14 weitere Straßenbahnen dieses Typs angeschafft.
Für den Güterverkehr gibt es Güterbahnhöfe in den Stadtteilen Wahren und Engelsdorf. Außerdem wurde in der Nähe des Schkeuditzer Kreuz für den Warenumschlag zwischen Straße und Bahn ein großes Güterverkehrszentrum eingerichtet.
Autobahnen und Bundesstraßen
An Leipzig führen mehrere Autobahnen vorbei: im Norden die A 14 (Dresden - Magdeburg), im Westen die A 9 (München - Berlin) und die A 38 (im Bau) (Leipzig - Göttingen) (Mitteldeutsche Schleife). Im Süden ist außerdem die A 72 (Leipzig - Chemnitz) teilweise im Bau beziehungsweise Planung. Durch die Stadt führen die Bundesstraßen B 2, B 6, B 87, B 95, B 181, B 184 und B 186.
Flughafen
Im Einzugsgebiet von Leipzig befinden sich 2 Flughäfen. Zum einen der Interkontinentalflughafen Leipzig/Halle nordwestlich der Stadt am Schkeuditzer Kreuz, der über eine direkte Eisenbahn- und Autobahnanbindung verfügt. Außerdem befindet sich der Flughafen Altenburg-Nobitz (Thüringen) ca. eine Autostunde südlich der Stadt. Hier startet und landet zur Zeit einmal täglich eine Maschine des Billigfliegers Ryanair.
Wasserwege
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert wurde der Bau des Elster-Saale-Kanals, der Weiße Elster und Saale verbinden sollte, begonnen, um Leipzig an das Wasserstraßennetz anzuschließen. Der Beginn des Zweiten Weltkrieges unterbrach die Arbeiten, die bis jetzt trotz privater Bemühungen nicht wieder aufgenommen wurden.
Durch die Flutung zahlreicher Tagebaurestlöcher sowie die Anlage und Sanierung vorhandener Gräben und Fließgewässer im Süden der Stadt entsteht dort ein Gewässerverbund, der als »Leipziger Neuseenland« touristisch vermarktet wird.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sprache
In Leipzig wird vorwiegend osterländisch gesprochen. Dieser Dialekt gehört zur thüringisch-obersächsischen Dialektgruppe und stellte vor einigen hundert Jahren, als Sprache Martin Luthers, den Vorreiter für das spätere Hochdeutsch dar.
Theater
Die Oper Leipzig hat eine dreihundertjährige Tradition. Das heutige Gebäude wurde 1960 am Augustusplatz fertiggestellt. Die Musikalische Komödie (MuKo) im Haus Dreilinden in Leipzig-Lindenau hat eine auf das Jahr 1713 zurückgehende Tradition. Hier werden Operette und Musical gepflegt.
Das Schauspiel Leipzig hat mehrere Spielstätten. Neben dem großen Schauspielhaus gehören noch kleinere Spielstätten wie das Theater hinterm Eisernen und die Neue Szene zum kommunalen Theaterbetrieb. Darüber hinaus hat Leipzig eine lebendige Off-Theater-Szene mit vielen kleineren Spielstätten, die sich mit Künstlern anderer Genres in der Interessengemeinschaft Freie Szene Leipzig zusammengeschlossen haben. Das Kinder- und Jugendtheater hat in Leipzig eine lange Tradition. Hauptträger ist das Theater der Jungen Welt, darüber hinaus gibt es einige Puppen- und Marionettentheater.
Orchester und Chöre
Orchester
Das Gewandhausorchester Leipzig ist ein international renommiertes Orchester und wurde 1781 gegründet. Hauptspielstätte ist das Gewandhaus. Chefdirigenten waren unter anderem Felix Mendelssohn Bartholdy, Wilhelm Furtwängler, Václav Neumann, Kurt Masur und Herbert Blomstedt, heute ist es Riccardo Chailly. Das Neue Bachische Collegium Musicum zu Leipzig wurde 1979 aus dem Gewandhaus heraus gegründet. Als „historisches Bachorchester“ kombiniert es moderne Instrumente und „historische“ Spielweise. Seit 2003 wird das NBCM von Albrecht Winter geleitet.
Das MDR Sinfonieorchester wurde 1924 als Leipziger Sinfonieorchester gegründet. 1925 wurde es von der damaligen Mitteldeutschen Rundfunk AG übernommen und als Rundfunk-Sinfonieorchester Leipzig weithin bekannt. Es trat die Nachfolge des seit 1915 existierenden Orchesters des Konzertvereins an. Chefdirigent war unter anderem Herbert Kegel, heute leitet Fabio Luisi das Orchester. Nach Gründung des MDR in den 1990er Jahren erhielt es seinen heutigen Namen.
Die Capella Fidicinia am Musikinstrumenten-Museum der Universität Leipzig wurde von Hans Grüß 1957 gegründet. Das Kammerorchester spielt Werke alter Meister auf Originalinstrumenten. Das Akademisches Orchester Leipzig wurde 1954 von Horst Förster an der Universität Leipzig gegründet, welcher es bis heute leitet. Es gibt jährlich 6 „Akademische Konzerte“ im großen Saal des Gewandhauses. Das Leipziger Universitätsorchester entstand 2003 als Leipziger studentisches Orchester. Es ist studentisch besetzt und gibt ein großes Sinfoniekonzert pro Semester sowie Kammermusikabende.
Das Pauliner Kammerorchester wurde 1992 gegründet und stand bis 2004 unter der Leitung von Wolfgang Unger. Es steht dem Universitätschor mit modernen Instrumenten zur Verfügung. Das Pauliner Barockensemble wurde 1994 aus dem Pauliner Kammerorchester herausgegründet und musiziert ausschließlich auf historischem Instrumentarium.
Das Leipziger Streichquartett wurde 1988 von damaligen Studenten der Leipziger Musikhochschule und späteren Mitgliedern des Gewandhausorchesters gegründet. Es ist heute ein international anerkannter Bestandteil der Kammermusikszene.
Das Jugendsinfonieorchester der Musikschule Johann Sebastian Bach Leipzig wurde 1985 von Iwan Iwanow an der damaligen Landesmusikschule Johann Sebastian Bach ins Leben gerufen. Derzeitiger Leiter ist Ron-Dirk Entleutner.
Chöre
Der weltberühmte Thomanerchor wurde 1212 zusammen mit der Thomasschule für 12 Knaben gegründet und 1519 vom Stadtrat übernommen. Thomaskantor war unter anderem Johann Sebastian Bach.
Der Gewandhauschor Leipzig wurde 1869 zur Uraufführung des Deutschen Requiems von Johannes Brahms gegründet und 1920 in den 1875 gegründeten Bach-Verein integriert. Seither trägt er seinen heutigen Namen.
Der MDR Rundfunkchor Leipzig entstand 1946 als Nachfolger des Leipziger Rundfunkchores. Der MDR Kinderchor wurde 1948 von Hans Sandig gegründet und zählt zu den bekanntesten Kinderchören Deutschlands. Er ist heute der einzige Kinderchor der ARD und wird von Gunter Berger geleitet.
Der Leipziger Universitätschor ging 1926 aus dem Madrigalkreis Leipziger Studenten hervor. Sein Leiter ist der Universitätsmusikdirektor David Timm. Unter der Leitung des inzwischen verstorbenen Wolfgang Unger erhielt der Chor im Jahr 2001 den von der Deutschen Phono-Akademie vergebenen Echo-Klassik-Preis.
Die Max-Klinger-Chöre als Schulchöre der Max-Klinger-Gymnasiums wurden von Frank Hirsch gegründet.
Die Friedenskantorei Leipzig ist der Chor der Michaelis-Friedens Gemeinde Leipzig, sein Leiter ist Veit-Stephan Budig.
Museen
- Ägyptisches Museum der Universität Leipzig
- Antikenmuseum und Abgußsammlung der Universität Leipzig
- Automatik-Museum der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK)
- Bach-Museum im Bach-Archiv Leipzig
- Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Bücherei Leipzig
- Deutsches Kleingärtnermuseum
- Galerie für Zeitgenössische Kunst
- Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke" mit dem Museum im Stasi-Bunker Machern, ehemalige Ausweichführungsstelle
- Kamera- und Fotomuseum Leipzig-Mölkau
- Museum an und für sich
- Museum der bildenden Künste mit einer der bedeutendsten Bildersammlungen Deutschlands
- Museum für Druckkunst
- Museum für Kunsthandwerk (ab 2005 wieder im Grassimuseum)
- Museum für Völkerkunde zu Leipzig (Teil der Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen und ab 2005 wieder im Grassimuseum)
- Musikinstrumentenmuseum der Universität Leipzig (ab Q2/2006 wieder im Grassimuseum)
- Naturkundemuseum Leipzig
- Sammlung Sächsisches Psychiatriemuseum
- Sächsisches Apothekenmuseum Leipzig
- Schulmuseum und Werkstatt für Schulgeschichte
- Stadtgeschichtliches Museum Leipzig mit Nebenstellen
- Museum Zum Arabischen Coffe Baum
- Schillerhaus
- Sportmuseum Leipzig (gegründet 1977)
- Völkerschlachtdenkmal
- Zeitgeschichtliches Forum Leipzig der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (insbesondere mit Darstellung der Geschichte der DDR und der Teilung Deutschlands)
Bauwerke
- Auerbachs Keller in der Mädlerpassage
- Buntgarnwerke in Plagwitz: Deutschlands größtes Industriedenkmal mit über 100.000 Quadratmetern Geschossfläche
- Specks Hof
- Barthels Hof
- Opernhaus am Augustusplatz
- Neues Gewandhaus
- Thomaskirche
- Nikolaikirche und Alte Nikolaischule
- Völkerschlachtdenkmal, ein Wahrzeichen der Stadt
- Altes Rathaus am Markt
- Alte Börse mit Goethe-Denkmal am Naschmarkt
- Alte Waage
- Bosehaus
- City-Hochhaus Leipzig
- Fregehaus
- Krochhochhaus, erstes Hochhaus Leipzigs
- Neues Rathaus
- Deutsche Bücherei Leipzig
- Universitätsbibliothek Albertina
- Haus des Buches
- Gohliser Schlösschen
- Hauptbahnhof, einer der größten Kopfbahnhöfe Europas, zugleich Einkaufszentrum Promenaden Hauptbahnhof
- Bayerischer Bahnhof, der älteste erhaltene Kopfbahnhof Deutschlands
- Reichsgerichtsgebäude (Sitz des Bundesverwaltungsgerichts)
- Russische Gedächtniskirche
- Städtisches Kaufhaus, erstes Mustermessehaus der Stadt, Kaiser Maximilian-Statue
- Mendebrunnen
- Mendelssohn-Haus
- Schillerhaus
- Romanushaus
- Ringbauten
- Kongresshaus am Zoo
- Leipziger Großmarkthallen, auch Kohlrabizirkus genannt (beherbergen jetzt eine Eislaufanlage)
- Buntgarnwerke
Der Zoologische Garten Leipzig ist eine 22,5 ha große, parkartig gestaltete Anlage in Leipzig-Gohlis. er entstand 1878 und hat seit 1991 mit dem Pongoland die größte Primatenanlage der Welt. Der Wildpark Leipzig ist ein Naturpark im Süden der Stadt und zeigt einheimische Tierarten.
Kino
Leipzig hat eine sehr lebendige Kinoszene. Überregionale Bedeutung hat die alljährlich stattfindende Internationale Leipziger Dokumentar- und Kurzfilmwoche.
Neben den größeren Kinos, wie dem CineStar und den Passage Kinos im Zentrum, dem Regina Filmpalast in Reudnitz, dem Filmpalast Leipzig in Grünau und der Schauburg in Plagwitz gibt es zahlreiche kleinere Programmkinos, die hochwertig geltende Filme für kleinere Zielgruppen präsentieren. Viele dieser kleinen Kinos werden auch für Musikveranstaltungen genutzt, wie z. B. das UT Connewitz und die naTo. Einmal jährlich finden seit 1995 in mehreren Kinos im Großraum Halle-Leipzig die Französischen Filmtage statt.
Nachtleben
Das alltägliche kulturelle Leben spielt sich vor allem in der Innenstadt – insbesondere im Barfußgäßchen –, in der Gottschedstraße, der Südvorstadt („Südmeile“) und entlang der Karl-Liebknecht-Straße („Karli“) bis zum Stadtteil Connewitz ab. Die Stadt hat ein bemerkenswertes und reges Nachtleben, das Wort „Kneipe“ wurde in Leipzig geprägt. Die Entwicklung der vielseitigen Kneipenlandschaft wurde dabei durch den Verzicht der Stadtverwaltung auf eine Sperrstunde begünstigt. Ganz besonders in den Abend- und Nachtstunden der Sommermonate kann man im Barfußgäßchen und in der Gottschedstraße, wenn die Freisitze gefüllt sind, italienisches Flair erleben. Einmal im Jahr bietet darüber hinaus Deutschlands größtes Honky-Tonk-Festival Live-Musik in zahlreichen Kneipen.
Durch den Verfall der Bausubstanz während der DDR-Zeit sind viele ehemalige Kulturhäuser in den Stadtteilen verschwunden, so dass Leipzig nur noch eine begrenzte Anzahl an größeren Sälen für Musikveranstaltungen besitzt. Im Norden sind dies der Anker und das Haus Auensee, in der Westvorstadt das Haus Leipzig und in der Südvorstadt die naTo. In Connewitz und Teilen der Südvorstadt entstand nach der Wende eine vivante alternative Szene, wie z. B. das Conne Island und das Werk II. Aus einem ehemaligen Kino entstand mit dem UT Connewitz eine für alle Kulturformen genutzte Einrichtung. Die Distillery ist Ostdeutschlands dienstältester Technoclub.
Mit den Beschlüssen der 3. Hochschulreform der DDR 1968 entstanden in Leipzig zahlreiche Studentenclubs, von denen die meisten heute noch existieren und die nicht nur von den Studenten genutzt werden. Der älteste Studentenclub ist der TV-Club Leipzig, der größte die Ende der 1970er Jahre aus einer mittelalterlichen Festung ausgebaute Moritzbastei, Europas größter Studentenclub. Die Studentenclubs haben sich mit dem Runden Tisch Leipziger unabhängiger Studentenclubs (RuTiLuSt) Anfang der 1990er Jahre eine gemeinsame Plattform geschaffen.
Regelmäßige Veranstaltungen
Das Bachfest Leipzig ist ein Musikfestival, das erstmals 1908 stattfand. Seit 1999 wird es jährlich ausgerichtet und widmet sich ganz der Pflege der Werke von Johann Sebastian Bach. Das Internationale Kammermusikfestival Leipzig wird in Kooperation mit dem Gewandhaus seit 1996 im November durchgeführt. Die Classic open Leipzig sind eine seit 1995 von Peter Degner und der Stadt Leipzig organisierte Konzertreihe mit Freiluftkonzerten und Videoübertragungen von Konzerten in der Leipziger Innenstadt im August. Das a-cappella - Festival für Vocalmusik ist ein seit 1997 stattfindendes Festival für Vokalmusik in Leipzig, bei dem Ende April international renommierte, aber auch Nachwuchskünstler dieses Genres auftreten.
Über Pfingsten ist Leipzig jährlich Austragungsort der mit jährlich 20.000 Besuchern größten Gothic-Veranstaltung, dem viertägigen Wave-Gotik-Treffen. Es fand erstmals 1992 statt. Die Leipziger Jazztage werden seit 1976 im Oktober ausgerichtet. Es widmet sich dem zeitgenössischen Jazz und wird vom jazzclub leipzig e.V. ausgerichtet. Das Leipzig Pop Up ist eine eintägige Messe zur Popkultur, zu der auch Diskussionsforen und ein Musikfestival in Leipziger Clubs gehören.
Das Festival euro-scene Leipzig findet seit 1991 jährlich im November statt. Es widmet sich dem experimentellen Theater und dem modernen Tanz. Die Lachmesse ist ein Europäisches Humor- und Satire-Festival, das seit 1991 jährlich im Oktober in Leipzig stattfindet. Sie vergibt den mit 3.500 Euro dotierten Kleinkunstpreis Leipziger Löwenzahn. Während der Sommermonate finden weitere Freiluftveranstaltungen statt wie der Hörspielsommer, das Leipziger Sommertheater und das Sommerkino.
Alljährlich richtet die Stadt das Leipziger Stadtfest aus. Die Leipziger Kleinmesse ist ein dreimal jährlich stattfindes Volksfest, das 1907 als Ableger der Leipziger Messe entstand. Der Leipziger Weihnachtsmarkt ist einer der größten in den neuen Bundesländern und wird seit 1767 ausgerichtet.
Courage zeigen ist ein seit 1998 am 30. April stattfindendes Rockkonzert vor dem Leipziger Völkerschlachtdenkmal, das als Antwort auf die Neonazi-Aufmärsche am 1. Mai entstand. Der Sprachenabend ist eine wöchentliche Veranstaltung im soziokulturellen Zentrum Die VILLA, die dem interkulturellen Kontakt dient.
Der Karneval spielt im protestantischen Leipzig nur eine untergeordnete Rolle. Ab den 1950er Jahren entstand mit dem Leipziger Studentenfasching eine ganz eigene Spielart. 1992 gründete sich das Förderkomitee Leipziger Karnval e.V. und richtet alljährlich einen Rosensonntagsumzug unter dem Motto Leila helau aus.
Kulinarische Spezialitäten
Sport
Leipzig hat ein lange und große Sporttradition. Es war Gründungsort des DFB. Der VfB Leipzig war der erste deutsche Fußballmeister und konnte diesen Triumph zweimal (1906, 1913) wiederholen. Nach dem 2. Weltkrieg wurde er von der sowjetischen Besatzungsmacht aufgelöst und bestand von 1966 bis 1991 als 1. FC Lokomotive Leipzig, welchen Namen er seit 2004 auch wieder trägt. Lok Leipzig war viermaliger DDR-Pokalsieger, dreimaliger DDR-Vizemeister und schaffte es 1987 bis in das Finale des Europapokals der Pokalsieger. Der zweite traditionsreiche Fußballclub ist der FC Sachsen Leipzig (1963–1990 BSG Chemie Leipzig) war zweimaliger DDR-Meister und gewann 1966 den FDGB-Pokal. Beide Mannschaften spielen aktuell nur in der Oberliga bzw. Bezirksklasse.
Das Zentralstadion wurde 1965 eröffnet und war mit 100.000 Plätzen das größte Stadion in Deutschland, wurde aber 1998 auf 44.345 Plätze zurück gebaut und gehört heute mit der Arena Leipzig und der Festwiese zum Leipziger Sportforum. Das Bruno-Plache-Stadion in Probstheida ist die Spielstätte des 1. FC Lokomotive Leipzig. Der Alfred-Kunze-Sportpark in Leutzsch ist das Heimstadion des FC Sachsen Leipzig.
Die DHfK war in der DDR eine auch international renommierte Sporthochschule, aus der zahlreiche Spitzensportler und -trainer hervorgingen. Einige Angehörige waren allerdings auch in das in der DDR systematisch betriebene Doping verwickelt. Dies war einer der Gründe, warum diese Hochschule 1990 geschlossen und als Fakultät an der Universität Leipzig wiederbegründet wurde. Die Abkürzung „DHfK“ tragen noch die HSG DHfK und der SC DHfK im Namen.
Der Handball-Club Leipzig (HCL) ist einer der besten Frauen-Handballclubs Deutschlands. Er war viermal Europapokal-Sieger, dreimal Deutscher Meister und 13 Mal DDR-Meister.
Der VV Leipzig spielt in der Volleyball-Bundesliga. Als SC Leipzig war er 1964 Europapokalsieger der Landesmeister und vielmaliger DDR-Meister (1962-1976, 1982, 1983, 1985, 1987, 1989).
Der Basketball Verein Leipzig (BBVL) spielt in der 1. Damen Basketball Bundesliga. Die Unihockey-Löwen-Leipzig in der Unihockeybundesliga.
Regelmäßige Sportveranstaltungen
Der Leipzig-Marathon wird seit 1977 ausgetragen und findet im April statt. Der erste deutsche Marathon in Deutschland überhaupt fand am 5. September 1897 ebenfalls in Leipzig statt. Der Leipzig City Man ist ein internationaler Triathlon und wird seit 1984 am Kulkwitzer See ausgetragen.
Die Handball Masters werden als von der Europäischen Handball Föderation (EHF) organisierte Europameisterschaft für Clubteams im Frauen-Volleyball werden seit 2004 in Leipzig durchgeführt. Die Sparkasse Leipzig sponsort eine Reihe von Weltcupwettkämpfen, so einen Einzel-Weltcup im Florettfechten der Damen und im Tennis der Damen.
Im Rahmen des Renault Beach Cups findet jährlich ein Wettkampf im Beach-Volleyball in Leipzig statt. Die Saxonia International Balloon Fiesta ist mit über 100 Ballons aus aller Welt eines der größten Ballonfahrertreffen Europas und findet am Silberee in Lößnig statt. Auf der Galopprennbahn Scheibenholz werden jährlich mehrere Pferderennen ausgetragen.
Persönlichkeiten
Leipzig hat zahlreiche prominente Söhne und Töchter aufzuweisen, beispielsweise den Philosophen und Wissenschaftler Gottfried Wilhelm Leibniz, den Komponisten Richard Wagner, den Sozialististen Karl Liebknecht oder Handballspieler Stefan Kretzschmar. Zahlreiche nicht weniger berühmte Persönlichkeiten haben zumindest Teile ihres Lebens in Leipzig verbracht und gewirkt, wie die Komponisten Johann Sebastian Bach und Felix Mendelssohn Bartholdy, Physiknobelpreisträger Werner Heisenberg oder Automobilbauer August Horch.
Siehe die Artikel Söhne und Töchter der Stadt Leipzig und Prominente Bewohner der Stadt Leipzig.
Die Stadt Leipzig hat seit 1832 82 Persönlichkeiten das Ehrenbürgerrecht verliehen. Vier Personen (Adolf Hitler, Hans Frank, Wilhelm Frick und Walter Ulbricht) wurde das Ehrenbürgerrecht wieder aberkannt (Siehe auch Liste der Ehrenbürger von Leipzig).
Stadtökologie
Die zu DDR-Zeiten betriebene Energiepolitik setzte sehr stark auf Braunkohle – so bezog Leipzig über 75% seines Stromverbrauchs aus dem „braunen Gold“. Als Teil der mitteldeutschen Straße der Braunkohle gab es gerade im Süden von Leipzig viele Tagebaue, der Grundwasserspiegel wurde abgesenkt, und Biotope wurden zerstört. Doch auch die Fabrikabwässer hatten eine verheerende Wirkung für die Leipziger Umwelt. So wurde die Pleiße in den 1950er Jahren quasi für „tot“ erklärt, wenngleich heutzutage eine leichte Wiederbelebung des Flusses festzustellen ist.
Doch dies waren nicht die einzigen Gründe dafür, dass die Region Leipzig-Halle zu den schmutzigsten Regionen der ehemaligen DDR gehörte. Die Altindustrie führte ebenso wie die Braunkohlekraftwerke zu einer enorm hohen Luftverschmutzung. Unsanierte Altbauwohnungen schluckten sehr viel Energie, und auch die Fernheizsysteme waren energetisch nicht sonderlich effektiv. Altlasten beeinflussten die Bodenqualität negativ - auch gab es wenige geordnete Mülldeponien. Das Grünfläche-je-Einwohner-Verhältnis ist 1990 sehr gering, ebenso wie der Pflegegrad der Wälder. Es gab kaum Nachpflanzungen für abgeholzte Bäume, und großflächige Bodenversiegelungen vertrieben ganze Tierarten.
Nach der Wende entstanden große Einkaufsparks auf der grünen Wiese, und der Autoverkehr nahm stark zu. Doch auch die Arbeitslosigkeit stieg stark an, wobei die vielen Fabrikschließungen der Umwelt eine kleine Erholung gönnten. Ebenso wirkten sich die Abwanderungen in den Westen und die Umstellung von Kohle auf Erdgas positiv aus. Die Leipziger Wirtschaft stellt sich von Industrie auf Handel und Dienstleistung um, was wiederum zu einem Bauboom, gerade in der Innenstadt, führt. Die Verkehrsnetze werden ausgebaut, die Bodenversiegelung nimmt zu und auch die Lärmbelästigung steigt an. Dennoch kehren einige Tierarten zurück, so wurden 2001 bspw. 175 Käferarten in der Innenstadt entdeckt. Auch die grünen Innenhöfe der Großsiedlungen bilden wieder wichtige Stadtbiotope, da sie den Tieren Wärme und Futter bieten.
Das Kleinklima der Stadt sollte aber auch durch Gebäudebegrünungen verbessert werden – jedoch machten die neuen Parkplatzmassen viele Erfolge wieder kaputt. Trotzdem sind 50 % der Stadtfläche Grünflächen. Allerdings ist ein Drittel auf Kleingartenvereine zurückzuführen (ca. 26% waren als Mitglied in einem Kleingartenverein aktiv). In den letzten Jahren setzt auch Leipzig verstärkt auf erneuerbare Energien – Schulen haben Solaranlagen auf dem Dach, und Bauern stellen sich Windräder aufs Feld.
Zitate
- Mein Leipzig lob' ich mir! Es ist ein klein Paris und bildet seine Leute. – Johann Wolfgang von Goethe in Faust I
- Ach wie beneide ich immer Leipzig um seine Musik! – Clara Schumann, Briefwechsel
- Ich komme nach Leipzig, an den Ort, wo man die ganze Welt im Kleinen sehen kann. – Gotthold Ephraim Lessing
Literatur
Stadtführer
- Gohlis, T.: DuMont-Reisetaschenbuch "LEIPZIG" / Tobias Gohlis - Köln: DuMont Reiseverlag, 2004
- Löwe,J.: DUMONT direkt "Leipzig" / Löwe, Janka; Meißner, Bettina - Köln: DuMont Reiseverlag,2005
- Walter, G.: Merian "Leipzig" / Gabriele Walter - 4. Aufl. - München: Gräfe & Unzer, 2005 (Merian live)
- Goltz, M.: Musikstadtführer Leipzig / Maren Goltz - Altenburg: Kamprad Verlag, 2004
- Sachs, S.: Go Vista CITY GUIDE "Leipzig" / Stefan Sachs - Köln: Vista Point Verlag, 2005
- Toma Babovic, Edgar S. Hasse:Leipzig. In englischer, deutscher und französischer Sprache. Verlag Ellert & Richter Hamburg 2005. 127 Seiten. ISBN 3-8319-0024-8.
- TerVehn, E.: Marco Polo "Leipzig" mit City Atlas / Evelyn TerVehn - 2. akt. Aufl. - Ostfildern: Mairs Geographischer Verlag, 2003
- Mundus, D.: Leipziger Landpartien : 15 Tagesausflüge für Neugierige - 3. überarb. Aufl. - Leipzig: Edition Neureuter, 2002
- Thomas Nabert (Red.): Quer durch Leipzig mit dem Rad. Herausgegeben von PRO LEIPZIG in Zusammenarbeit mit dem ADFC und dem Planungsbüro StadtLabor, Leipzig, 2001, ISBN 3-9807201-5-2
Denkmalinventare
- Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, Heft 16: Amtshauptmannschaft Leipzig, bearb. von Cornelius Gurlitt. Dresden: Meinhold, 1894 (betrifft zahlreiche heute eingemeindete Stadtteile)
- Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, Heft 17-18: Stadt Leipzig, bearb. von Cornelius Gurlitt. Dresden: Meinhold, 1895-1896
- Die Bau- und Kunstdenkmäler von Sachsen. Stadt Leipzig. Die Sakralbauten: mit einem Überblick über die städtebauliche Entwicklung von den Anfängen bis 1989, bearb. von Heinrich Magirius u. a. München: Deutscher Kunstverlag, 1995, 2 Bde, ISBN 3-422-00568-4
- Denkmale in Sachsen. Stadt Leipzig, Bd. 1: Südliche Stadterweiterung, bearb. von Christoph Kühn und Brunhilde Rothbauer. Berlin: Verlag für Bauwesen, 1998, ISBN 3-345-00628-6
Belletristik
- Martin Jankowski: Rabet oder das Verschwinden einer Himmelsrichtung. Via-Verbis-Verlag, Scheidegg, 1999, ISBN 3-933902-03-7
- Erich Loest: Völkerschlachtdenkmal. 4. Aufl. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München, 1998, ISBN 3-423-12533-0
- Erich Loest: Nikolaikirche. 8. Aufl. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München ,2002, ISBN 3-423-12448-2
- Erich Loest: Reichsgericht. Linden-Verlag, Leipzig, 2001, ISBN 3-86152-003-6
- Dieter Zimmer: Für'n Groschen Brause. 26. Aufl. Lübbe 2003, ISBN 3-404-10183-9
- Dieter Zimmer: Das Hochzeitsfoto. Lübbe 1994, ISBN 3-404-12211-9
Sachbücher
- Erich Keyser (Hrsg.): Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte. Im Auftrag der Konferenz der landesgeschichtlichen Kommissionen Deutschlands mit der Unterstützung des Deutschen Gemeindetages, Stuttgart 1941 (Band 2 Mitteldeutschland)
- Niels Gormsen, Armin Kühne: Leipzig. Den Wandel zeigen. 3. Aufl. Edition Leipzig, Leipzig 2000 ISBN 3-361-00509-4
- Birgit Horn: Die Nacht, als der Feuertod vom Himmel stürzte - Leipzig, 4. Dezember 1943. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2003 ISBN 3-8313-1340-7
- Kurt Ackermann, Andreas Glowienka, Reinhard W Heinemann, Dietmar Ludwig, Carsten Schulze, Walter Stein: City-Tunnel Leipzig. Chronik einer Eisenbahnverbindung vom 19. bis zum 21. Jahrhundert. Strom & Strom, Leipzig 2004 ISBN 3-9807618-4-3
- Horst Riedel: Chronik der Stadt Leipzig. 2500 Ereignisse in Wort und Bild. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2001 ISBN 3-8313-1111-0
- Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A - Z. Herausgegeben von PRO LEIPZIG. 2005. ISBN 3-936508-03-8
- Thomas Nabert (Red.): Eine Wohnung für alle. Geschichte des kommunalen Wohnungsbaus in Leipzig 1900-2000. Herausgegeben von PRO LEIPZIG und der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH, Leipzig 2000 ISBN 3-9807201-1-X
- Joachim Tesch (Hrsg.) BAUEN IN LEIPZIG 1945 - 1990 Akteure und Zeitzeugen auf persönlichen Spuren der Leipziger Baugeschichte. Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen 2003 ISBN 3-89819-159-1