Polystyrol

Polymer
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Polystyrol (Kurzzeichen PS) ist ein weitverbreiteter Kunststoff der in vielen Bereichen des täglichen Lebens zum Einsatz kommt. Durch seine physiologische Unbedenklichkeit wird er zum Beispiel auch als Lebensmittelverpackung oder Baustoff für Wohnbauten eingesetzt. Bekannt ist er unter dem Handelsnamen Styropor geworden. Polystyrol findet sowohl in solider Form als auch geschäumt vielfach Verwendung. Dieser Kunststoff kann vollständig recycled werden.

Polystyrol wird durch Polymerisation des Monomers Styrol gewonnen.

Der Name Styrol kommt von Styrax (Baumharz), und nicht von Styria (Steiermark).

PS ist ein amorpher, transparenter Thermoplast.

Bei aufgeschäumtem Polystyrol wird je nach Herstellungsart unterschieden zwischen dem eher grobporigen EPS (Expandierter Polystyrol-Hartschaum), z.B. Styropor (® BASF), und dem feinporigeren XPS (Extrudierter Polystyrol-Hartschaum), z.B. Styrodur (® BASF). XPS wird aufgrund seiner geringeren Wasseraufnahme beispielsweise bei der Dämmung von Gebäuden gegen Erdreich eingesetzt.

Eigenschaft Beschreibung
Handelsnamen Frigolit, Styropor (® BASF) diese Plaste hieß nur dann Styropor, wenn sie von der Fa. BASF hergestellt waren.
Seit den 90er Jahren nimmt der IVH (Industrieverband Hartschaum eV) http://www.ivh.de die Rechte am Namen Styropor wahr. Nur die Hersteller von EPS dürfen danach ihr Material Styropor nennen, die sich den besonderen Qualitätsanforderungen des IVH unterwerfen.
Dichte
  • solides PS: 1,04 bis 1,09 g/cm³
  • geschäumtes PS: 0,02 bis 0,06 g/cm³
thermische Eigenschaften Polystyrol ist bedingt bis 70°C einsetzbar. Aufgrund beschleunigter Alterung sollte PS nicht über 55°C erhitzt werden. Der Schmelzbereich liegt bei 90°C.
Eigenschaften
  • solides PS: hart, schlagempfindlich; die Neigung von Polystyrol zu Spannungsrißbildung ist sehr groß; metallischer Klang beim Beklopfen (Butterdosen); wird für kurzlebige Gegenstände verwendet; glasklar und in allen Farben; nicht alterungsbeständig (Rißbildung); wenig wärmebeständig (Geschirrspüler!)
  • geschäumtes PS: geringe mechanische Festigkeit, geringe Elastizität, weiß und undurchsichtig, sehr geringe Wärmeleitfähigkeit, kann mit einem heißen Draht gut geschnitten werden.
Brennprobe Brennprobe: leuchtend gelbe Flamme; stark rußend; blumiger, süßlicher Geruch nach Benzol. Die Dämpfe nicht einatmen. Sie können gesundheitsschädlich sein, weil sie neben anderen Zersetzungsprodukten auch Styrol enthalten. Die beim Verbrennen entstehenden Dämpfe dürfen nicht eigeatmet werden, sie sind wie alle Brenndämpfe gesundheitsschädlich.
Giftigkeit PS entwickelt beim Verbrennen eklig- stechend schwarze Dämpfe, die aber nicht giftig sind

In der staatlichen Versuchsanstalt Wien wurden Versuchstiere den Verschwelungsgasen von Holz, Filz, Leder, Kork, Schafwolle und verschiedenen Typen von Polystyrol-Hartschaum ausgesetzt. Ergebnis: Polystyrol-Hartschaum war das einzige Material, bei dem alle Versuchstiere überlebten: http://www.iso-massivhaus.de/html/baubiologie.html

Verarbeitung sehr gut spritzbar; schweißbar und klebwillig
Verwendung Massenartikel; Dämmstoff im Bauwesen; Modell und Kulissenbau, Feinwerk- und Elektrotechnik: Schaugläser, Spulenkörper. Als Lebensmittelverpackung ist Schaumpolystyrol uneingeschrenkt zugelassen.
beständig gegen: Laugen, Mineralsäuren
nicht beständig gegen: Benzin, Ketone, UV-empfindlich