Maico 125 RS

Rennmotorrad
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. Januar 2016 um 13:59 Uhr durch Beademung (Diskussion | Beiträge) (erg). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Maico 125 RS war ein Rennmotorrad des deutschen Herstellers Maico, das von 1968 bis 1976 bei Motorradrennen eingesetzt wurde. Mit 146 verkauften Exemplaren war das für Privatfahrer auch international voll konkurrenzfähige Rennmotorrad das meistverkaufte Modell in seiner Rennklasse.


Maico 125 RS 2
Hersteller Maico
Produktionszeitraum 1968 bis 1974
Klasse Rennmotorrad
Motordaten
Luftgekühlter Einzylinder-Zweitaktmotor, Drehschiebersteuerung, Mischungsschmierung 1:15
Hubraum (cm³) 124
Leistung (kW/PS) 25 bei 11000/min
Höchst­geschwindigkeit (km/h) über 190
Getriebe 6 Gang
Antrieb Kettenantrieb
Radstand (mm) 1295
Leergewicht (kg) 81[1]

Geschichte und Technik

Die Entwicklung der Maico 125 RS geht auf das Serienmodell MD 125 SS zurück, das schon 1965 vorgestellt und 1968 in das Maico-Verkaufsprogramm aufgenommen wurde. Der drehschiebergesteuerte Motor leistete 14,5 PS. Obwohl Otto Maisch nicht am Rennsport interessiert war, wurde unter Chefkonstrukteur Günter Schier – Günther Maisch gab die Zustimmung – ein Motoren-Umbausatz (Maico 125 RS 1) entwickelt, der leistungsgesteigert – u. a. durch größeren 32-mm-Bing-Vergaser und veränderten Drehschieber – auch für Sportfahrer käuflich sein sollte.[2] 1968 war der Motor im Testlauf und überzeugte mit einer Leistung von 22 PS bei 10.000/min. Daraufhin wurde der Bau einer begrenzten Kleinserie eines kompletten Rennmotorrads beschlossen und ab November 1968 konnten Kunden die vollverkleidete Maico 125 RS 2 bestellen. Tank und Heckbürzel waren gelb, die Vollverkleidung rot lackiert. Der luftgekühlte Motor wurde in einen Doppelschleifen-Rohrrahmen eingebaut, der mit einer Ceriani-Teleskopgabel und Zweiarmschwinge abgefedert wurde. Schmale 18-Zoll-Bereifung (2.50 vorne und 2.75 hinten) sorgten für die Handlichkeit, verzögert wurde am Vorderrad mit einer 180-mm-Duplex-Trommelbremse, am Hinterrad kam eine 136-mm-Simplex-Bremse zum Einsatz.[3] 1970 wurde ein Sechsganggetriebe entwickelt und 1971 ein überarbeiteter Motorradrahmen angeboten.

Die Maico war bei Privatfahrern weit verbreitet. Allein beim Fischereihafen-Rennen 1971 in Bremerhaven waren in dieser Hubraumklasse 48 Maicos am Start.[4] Die Deutsche Motorrad-Straßenmeisterschaft, mitunter als „Maico-Cup“ bezeichnet, wurde in dieser Hubraumklasse von 1970 bis 1976 von Maico-Fahrern gewonnen. Für Werksfahrer wurde ein wassergekühlter Motor entwickelt, dem eine Leistung von 32 PS bei 12.000/min nachgesagt wurde. Dieter Braun wurde mit der Werksmaschine Vierter der Motorrad-Weltmeisterschaft 1971 in der Klasse bis 125 cm³ Hubraum.[5] Börje Jansson wurde in dieser Saison noch vor Dieter Braun Dritter der Motorrad-Weltmeisterschaft und fuhr die Werks-Maico bis zur Saison 1973. Für Privatfahrer wurde das Rennmotorrad noch 1973/1974 angeboten.[6] Peter Frohnmeyer fuhr die Maico 125 RS 2 noch bei der Motorrad-Weltmeisterschaft 1975 und Walter Koschine gewann noch 1976 deutsche Meisterschaft auf Maico.

Als 1975 in den USA eine neue Rennklasse gegründet wurde, entwickelte Maico mit der Maico 125 RS 3 eine Kleinserie, die mit wassergekühltem Motor und kontaktloser Zündanlage eine Leistung von 29 PS bei 12.200/min abgeben sollte. Von den geplanten 20 wurden tatsächlich nur 7 Exemplare montiert. Gegen die internationale Konkurrenz mit Zweizylinder-Zweitaktmotoren war die Maico 125 RS 3 chancenlos.[7]

Literatur

  • Frank O. Hrachowy: Maico Motorräder: Geschichte – Typen – Technik, Verlag Vennekate, 1. Auflage, Lemgo 2005, ISBN 978-3-935-51721-8.
  • Erwin Tragatsch: Rennmotorräder. Deutschland. Österreich. Schweiz. Motorbuch Verlag Stuttgart, 1. Auflage 1982, ISBN 3-87943-851-X.

Einzelnachweise

  1. Technische Daten des Modelljahrs1970.
  2. Frank O. Hrachowy: Maico., S. 77.
  3. Motorrad Katalog 1972/73., S. 28.
  4. Erwin Tragatsch: Rennmotorräder., S. 200.
  5. Frank O. Hrachowy: Maico., S. 81.
  6. Motorrad Katalog 1972/73., S. 28.
  7. Frank O. Hrachowy: Maico., S. 81.