Unió Democràtica de Catalunya

christdemokratische Regionalpartei in Katalonien
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Europäische Partei
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Unió Democràtica de Catalunya (UDC)
Verbreitung: Katalonien Katalonien
Gründungsdatum: 7. November 1931
Gründungsort: Barcelona
Parteipräsident: Josep Antoni Duran i Lleida
Generalsekretär: Ramon Espadaler i Parcerisas
Mitglieder:
Frauenanteil:
Parteigliederung:
Jugendorganisation: Unió de Joves (UJ)[1]
Ausrichtung: zentristisch-wertkonservativ-christdemokratisch-katalanischer Nationalismus-europafreundlich
Anschrift: Nàpols, 35-39
08018 Barcelona
Webseite: www.unio.cat/
Europa-Partei: EVP
Stärke
Katalonien Katalonien: 0 von 135 Sitzen, [2]
SpanienSpanien Congreso: 6 von 350 Sitzen
SpanienSpanien Senado: 3 von 259 Sitzen
Europaische UnionEU, Europäische Union EU-Parlament: 1 von 785 Sitzen
Regierung: derzeit keine

Die Partei Demokratische Union Kataloniens (Unió Democràtica de Catalunya, UDC oder Unió) ist eine christdemokratische Regionalpartei in Katalonien. Sie vertritt einen gemäßigten, konservativen Regionalismus und trat von 1979 bis 2015 bei Wahlen in dem Parteienbündnis Convergència i Unió (CiU) zusammen mit der liberal-regionalistischen Convergència Democràtica de Catalunya an. Dieses Parteienbündnis wurde jedoch im Juni 2015 aufgelöst. UDC ist Mitglied der Europäischen Volkspartei, in der Legislaturperiode 2014–2019 ist sie im Europaparlament mit einem Sitz vertreten. Präsident der Partei ist seit 1990 Josep Antoni Duran i Lleida.

Die Partei wurde 1931 gegründet. Während der Zweiten Spanischen Republik (1931–36) vertrat sie gemäßigt regionalistische Positionen und trat für das katalanische Autonomiestatut, nicht aber für die 1934 einseitig von der katalanischen Regierung ausgerufene Souveränität ein. Im Spanischen Bürgerkrieg stand sie auf der Seite der republikanischen Regierung, geriet jedoch aufgrund ihrer katholischen Ausrichtung in Konflikt mit deren anarchistischen Verbündeten.

Während der Diktatur unter General Francisco Franco zog sich UDC in den Untergrund zurück, wo sie sich vor allem auf kulturelle Tätigkeiten wie die (vom Regime verbotene) Förderung der katalanischen Sprache konzentrierte. Außerdem unterhielt sie Kontakte zu anderen regionalistischen Untergrundparteien, etwa die baskisch-nationalistische Partei PNV. 1961 nahm UDC an der Gründung der Christdemokratischen Internationalen teil.

Nach der Legalisierung der Parteien im Zuge des Übergangs zur Demokratie nach dem Tod Francos schloss sich UDC der Europäischen Volkspartei an. Bei den ersten demokratischen Parlamentswahlen 1977 erreichte sie einen Abgeordneten. Zwei Jahre später bildete sie ein festes Bündnis mit der liberal-regionalistischen Convergència Democràtica de Catalunya (CDC). Dieses Bündnis, Convergència i Unió, erreichte bei den Regionalwahlen 1980 eine relative Mehrheit im katalanischen Parlament und stellte mit dem CDC-Vorsitzenden Jordi Pujol bis zum Jahr 2003 ununterbrochen den Regierungschef Kataloniens. Die UDC stellte dabei mit Miquel Coll, Joaquim Xicoy und Joan Rigol jeweils den katalanischen Parlamentspräsidenten. Seit 2003 ist CiU in Katalonien in der Opposition.

Der derzeitige Präsident von UDC, Josep Antoni Duran i Lleida, ist zugleich der Vorsitzende der CiU-Fraktion im spanischen Parlament. Innerhalb des mittlerweile aufgelösten Bündnisses galt UDC als eher einer Zusammenarbeit mit den großen spanischen Parteien PSOE und PP gegenüber aufgeschlossen, während CDC stärker regionalistisch-nationalistische Positionen vertritt.

Am 16. Januar 2016 trat Josep Antoni Duran Lleida von seinen Parteiämtern zurück. Er begründete diesen Schritt mit den beiden Wahlniederlagen im September (Parlamentswahlen in Katalonien) und Dezember 2015 (Parlamentswahlen in Spanien 2015). [3]

Commons: Unió Democràtica de Catalunya – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Webseite der Jugendorganisation: www.uniodejoves.cat/
  2. Wahl vom 27. September 2015
  3. "Duran renuncia a la presidencia de Unió tras su fracaso electoral". In: El País vom 16. Januar 2016