Berliner Pfannkuchen

Siedegebäck aus süßem Hefeteig
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Mit Berliner Pfannkuchen oder anderen Begriffen bezeichnet man ein rundes, faustgroßes Fettgebäck aus Hefeteig. Eine einheitliche deutsche Bezeichnung existiert nicht, vgl. unten.

Berliner Pfannkuchen mit Pflaumenmus

Beschreibung

Es handelt sich um schwimmend in Fett ausgebackene, etwa faustgroße Krapfen aus süßem Hefeteig, die mit Konfitüre, Hiffenmark oder Pflaumenmus gefüllt und mit Zuckerguss bestrichen beziehungsweise mit Puderzucker oder normalem Zucker bestreut werden. Heute werden Berliner Pfannkuchen auch mit Füllungen aus Schokoladen- und Mokkacreme oder Eierlikör angeboten. Die Füllung erhalten sie nach dem Backen mit einer Art großer Spritze. In Berlin und Umgebung ist es üblich, dass Pfannkuchen mit Pflaumenmusfüllung mit Zucker bestreut, Pfannkuchen mit Konfitürenfüllung dagegen mit Zuckerguss bestrichen werden. Ui, der ßßiehet auß, wie einä' Berrlinnä Baaarlen

Bezeichnungsvielfalt

Eine einheitliche deutsche Bezeichnung dieses Gebäcks existiert nicht. Es gibt eine reiche Anzahl von regional verbreiteten Synonymen. Die gebräuchlichsten sind (nach J. Eichhoff, Wortatlas der deutschen Umgangssprachen, Berlin/München 1978, Karte 61):

  • In Berlin selbst und großen Teilen Ostdeutschlands von Vorpommern bis nach Thüringen spricht man von Pfannkuchen.
  • In großen Teilen Norddeutschlands, von Mecklenburg über Schleswig-Holstein und Niedersachsen bis nach Westfalen und dem Rheinland sowie in Teilen der Pfalz, Baden-Württembergs und in der Deutschschweiz werden sie Berliner genannt.
  • In den südlicheren Teilen Deutschlands, insbesondere Bayern, Hessen mit Rheinhessen, Teilen Baden-Württembergs und Thüringens sowie in Österreich spricht man von Krapfen, Kreppel (auch Krebbel) oder Ähnlichem, seltener (vor allem in Südtirol) von Faschingskrapfen.
  • Auf das Ruhrgebiet beschränkt ist der Berliner Ballen.
  • In Südwestdeutschland sowie im Saarland findet man mitunter auch die Bezeichnung Fastnachtsküchelchen.

Die jeweiligen regionalen Bezeichnungen können in anderen deutschsprachigen Regionen wiederum andere Speisen bezeichnen, wodurch es im Handelsgeschehen zu Verwechslungen kommen kann.

  • Wo Pfannkuchen den Berliner Pfannkuchen bezeichnet, wird die sonst weithin als Pfannkuchen bezeichnete Eierspeise als Eierkuchen bezeichnet, seltener auch Plins(en) genannt.
  • Krapfen (auch Kameruner) ist in Berlin handelsüblich für ein ähnliches ungefülltes und festeres Fettgebäck.
  • Kreppel ist in Leipzig und Umgebung handelsüblich für ein deutlich kleineres ungefülltes Fettgebäck, das als Dutzend mit Puderzucker überstreut wird.

Im überregionalen Handel wird häufig der Name eines Hefegebäcks mit dem Zusatz Berliner geschrieben, um auf diese spezielle Variante hinzuweisen, darunter die Bezeichnung Berliner Pfannkuchen.

Legenden zur Herkunft

Einer Legende nach wurden Berliner Pfannkuchen anno 1756 von einem Berliner Zuckerbäcker erfunden, der als Kanonier unter Friedrich dem Großen dienen wollte, sich jedoch als wehruntauglich erwies und so als Feldbäcker beim Regiment bleiben durfte. Sozusagen „zum Dank“ schuf er die ersten Pfannkuchen, gab den Hefeteigstücken die runde Ballenform von Kanonenkugeln und buk sie, da kein Backofen zur Verfügung stand, über offenem Feuer in mit heißem Fett gefüllten Pfannen.

Brauchtum

Berliner Pfannkuchen sind ein traditionelles Gebäck zu Silvester und zur Zeit von Karneval, Fastnacht und Fasching. Dann ist es scherzhafte Sitte, einzelne Exemplare mit Senf statt Konfitüre zu füllen, ohne dass man ihnen das von außen ansehen kann. Allerdings sind sie auch außerhalb der Saison beliebt.

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