Die Synchronized Multimedia Integration Language (SMIL; Ausspache wie engl. smile) ist ein auf XML basierender, von dem World Wide Web Consortium (W3C) entwickelter Standard für eine Markup-Sprache für zeitsynchronisierte, multimediale Inhalte. SMIL ermöglicht die Einbindung und Steuerung von Multimedia-Elementen wie Audio, Video, Text und Grafik in Webseiten; SMIL-Dateien können mit Java-Applets und -Servlets oder CGI-Skripten verknüpft werden und so beispielsweise auf eine Datenbank zugreifen. Als Dateierweiterung wird die Extension .smi oder .smil verwendet.
Merkmale
Zu den wichtigsten Merkmalen von SMIL zählen laut [1]:
- Spezifikation des Layouts und Synchronisation;
- Anpassung an die Übertragungsbandbreite;
- Auswahl verschiedener Sprachversionen;
- Anpassung an verschiedene Bildschirmauflösungen und Farbtiefen;
- Unterstützung von Hyperlinks.
Versionen
Das W3C veröffentlichte im Juni 1998 die erste offizielle Empfehlung für SMIL 1 [2].
Die offizielle Empfehlung für SMIL 2 [3] wurde im August 2001 freigegeben . Deren nicht normative Vorversion Boston-Draft [4] wurde bereits fuer neue Implementierungen benutzt (IE5.5).
SMIL 2 führte, neben einigen Erweiterungen, mit einer Modularisierung vor allem grundlegende strukturelle Änderungen ein. Die Modularisierung ermöglicht es, Teile der Spezifikation innerhalb von anderen (XML-)Formaten zu integrieren (Namespace-Mechanismus), oder auch eine definierte Teilmenge der Spezifikation zu implementieren.
Aus dem Vektorgrafik-Format SVG wurden mit Version 2 die Animationselemente übernommen und erweitert. Eine eigenstaendige Animation (sowie auch Einblenden/Ausblenden von Video-Inhalt) war vorher in SMIL nicht vorgesehen. SVG sieht ab Version 1.1 auch ausdrücklich die Integration des eigenen Formates durch SMIL vor (siehe http://www.w3.org/TR/SVG11/animate.html).
Produktion
SMIL ist textbasiert und eine Anwendung von XML; die grundlegende Syntax definiert das Layout der Multimedia-Präsentation, den zeitlichen Ablauf und die Interaktion mit der Präsentation und lässt sich relativ leicht erlernen. Die Erstellung von SMIL wird von verschiedenen Anwendungen unterstützt, so z.B. von Adobes GoLive!, Allaires HomeSite, dem CWI GRiNS Editor, Macromedia Dreamweaver in Verbindungn mit den G2 Objects u.a. Prinzipiell aber kann man SMIL-Dateien auch mit jedem Texteditor erstellen oder verändern.
Während SMIL1 ein für sich stehendes Dateiformat ist, kann SMIL2 auch in andere Datei-Formate wie XHTML oder SVG integriert werden. Hierzu wird der Namespace-Mechanismus des XML-Formates verwendet(siehe [5]), auf dem alle genannten Formate aufbauen.
Player
Das Streaming-Media-Unternehmen RealNetworks bietet den Player Helix DNA Client als Open Source Software unter der RealNetworks Public Source License an, mit dem SMIL-Präsentationen abgespielt werden können [6].
Literatur
- Wolfgang von Keitz: Das SMIL 2.0 Textbuch. http://www.hdm-stuttgart.de/streamingmedia/smil201skript/SMILStart.htm.
- Dick C.A. Bulterman und Lloyd Rutledge: "SMIL 2.0 - Interactive Multimedia for Web and Mobile Devices Springer". X.media.publishing 2004 ISBN 3-540-20234-X
- Tim Kennedy, Mary Slowinski: SMIL - Adding Multimedia to the Web, Sams Publishing 2002, ISBN 0-67232-167-X
Weblinks
- W3C Synchronized Multimedia Home page (englischsprachig) - die offizielle Website des W3C zu SMIL.
- SELFHTML aktuell: Streaming Media via HTTP/SMIL - von Henk Strobel.
- Das Gelbe Lexikon: SMIL;
- Übersicht zu SMIL - von Peter Pauen.
- Details auch zu SMIL2 mit Beispielen zu animation modules - von Robert Lummert
- Zur Integration von SMIL in SVG
- Freie Software zum Erstellen von FLASH ähnlichen Inhalten