Léopold Sédar Senghor

senegalesischer Dichter und Politiker
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. März 2006 um 23:11 Uhr durch Creando (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Léopold Sédar Senghor (* 9. Oktober 1906 in Joal bei Dakar/Senegal; † 20. Dezember 2001 in Paris), war ein afrikanischer Dichter und Politiker.

Er war von 1960 bis 1980 Präsident von Senegal. Am 31. Dezember 1980 trat er zu Gunsten des Ministerpräsidenten Abdou Diouf vom Amt zurück.

1968 wurde er mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. "Mit dieser Wahl war der Sozialistische Deutsche Studentenbund (SDS) alles andere als einverstanden, denn Senghor galt als 'dichtende Marionette' des Imperialismus. Tatsächlich hatte er zu Beginn des Jahres die senegalesische Studentenbewegung und die Proteste gegen Preiserhöhungen für Grundnahrungsmittel brutal niedergeschlagen - ausgerechnet mit Hilfe französischer Truppen. Senghors Schriften wiederum betrachteten die SDS-Aktivisten als 'lyrisierendes' Geschwätz, das 'die weißen Werte der Faschisten, die Mystik von Blut und Boden als schwarze Kultur der Neger verkauft'."

So befremdlich das Konzept der Negritude heute anmutet, muß es doch auch als Reaktion gegen den Kolonialismus, als kulturelle Selbstbehauptung gegen die Abwertung der afrikanischen Kulturen durch die Europäer, gegen die französische Tendenz zur Assimilierung verstanden werden.

1996 erhielt Senghor einen 'Lifetime Award' des Grand Prix littéraire de l'Afrique noire für seine Anthologie de la nouvelle poesie negre et malgache de langue francaise.

Der Internationale Flughafen von Dakar wurde nach Senghor Dakar-Yoff-Léopold Sédar Senghor International Airport benannt.

Literatur (Auswahl)

  • Bis an die Tore der Nacht, Waldbrunn 1985.
  • Liberté I. Négritude et humanisme, Paris 1964.
  • Liberté II. Nation et voie africaine du socialisme, Paris 1971.
  • Liberté III. Négritude et civilisation de l'universel, Paris 1988.
  • On African Socialism, New York 1964.
  • Tam-Tam schwarz, Heidelberg 1955.